DE1458953A1 - Verfahren und Einrichtung zur vollstaendigen Verwertung der Primaergase beim Sauerstofffrischen im Tiegel - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur vollstaendigen Verwertung der Primaergase beim Sauerstofffrischen im TiegelInfo
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/28—Manufacture of steel in the converter
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Description
* !Verfahren und Einrichtung zur vollständigen
Verwertung der Primärgase beim Sauerstoff-Frischen im Tiegel«
Die beim Sauerstoffrischen von Stahl in Tiegeln anfallenden
Primärgase mit ihrem hohen Kohlenoxydgehalt werden
bei den verschiedenen bekannten Verfahren üblicherweise mit Hilfe der von außen hinzutretenden Luft verbrannt.
Die entstehende Färme wird in Abhitze-Kesseln verschiedenster
Konstruktion nutzbar gemacht· Die unter diesen Umständen anfallenden Äbgasmengen sind beachtlich. Ihre
Verunreinigung durch die verschiedenen Oxydationsstufen
des verdampften Eisens ist eine lästige Nebenerscheinung,
die zu einer aufwendigen Gasreinigung zwingt«
Es wurden Verfahren und Einrichtungen vorgeschlagen, die anfallenden Primärgase ohne Verbrennung durch hinzutretende
Luft abzuführen und einer zweckentsprechenden Verwertung zuzuleiten. Bei diesen Verfahren wird der Zwischenraum
zwischen dem beweglichen Tiegel und dem festen, darüber angeordneten Kühlschiοt durch eine verstellbare Haube
abgeschlossen, so daß sich wenig oder keine Luft mit dein
Primärgas zwecks Verbrennung vermischen kann. Es wurden verschiedene Vorschläge ausgearbeitet, um diese Abdichtung
wirksam zu gestalten durch mechanische Mittel oder auch durch Eingabe von Inertgasen, beispielsweise Stickstoff
aus der LuftzerlegungsanlageI Die aus dem Kühlschlot
abgeleiteten und in einer ^»reinigungsanlage gereinigten
9flÖ8Oß/0472 - 2 - ■■ ■ ■
H58953
Gase können entweder vollständig in einer Fackel verbrannt oder anfänglich abgefackelt und bei Erreichung
eines ausreichenden Kohlenoxydgehaltes in einem Gasometer
gespeichert werden. Nachteilig ist bei diesen Verfahren, daß einerseits beim Abfackeln ein zündfähiges Gemisch
vorhanden sein muß oder daß andererseits für die Aufnahme des Primärgases im Gasometer oder Speicher ein O„-freies
Gas und ein genügend hoher Heizwert, also ein genügend hoher CO-Anteil vorhanden sein muß. Im letzteren Fall
ist es daher notwendig, das Primärgas erst einige Minuten lang durch die Fackel in die Atmosphäre abzuleiten und
dann erst auf Gasgewinnung umzuschalten. Dieser Vorgang wiederholt sich vor Beendigung des Blasvorganges, Das Gasgewinnungsverfahren
wird bei denjenigen Sauerstoff-Aufblas—Verfahren
meist uninteressant, bei denen zwecks Erzielung geeigneter Stähle in Zeitabständen die Schlacke
von dem flüssigen Stahl abgezogen werden muß, d,h, also, daß die verstellbare Haube wiederholt angehoben werden
muß, so daß sich auch die Qualität des zu gewinnenden Gases verschlechtert.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Einrichtung zur
restlosen Verwertung dieser sehr wertvollen Primärgase o
_ nutzt einerseits die VQrteile aus, die sich auf der
Z> Seite des Tiegels durch die Verwendung einer in etwa
*"·* geschlossenen Haube ergebene Dieses ist vornehmlich
^ die^ geringe Gasmenge, die etwa nur ein Drittel derjeni-
s> ' ■
gen bei Vollverbrennung der Primärgase ist, und die geringere
fühlbare Wärmemenge, die nur ein Fünftel derje-
nigen bei Vollverbrennung ausmacht. Es ist also lediglich die geringe fühlbare Wärme des Gases in dem Kühlschlot abzuführen.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung werden die in einer
nassen G-asreinigungsanlage weitgehend gereinigten Primärgase
direkt einer außerhalb des StahlwerksgebMudes angeordneten Kesselanlage zugeführt und ihre Verbrennungswärme
nutzbringend verwertet. Die durch das Sauerstoff-Frisch-Verfahren bedingte wechselnde Energieanlieferung wird in
diesem Kessel durch vorhandene Grundlast so ausgeglichen, daß die Erzeugung eines gleichmäßigen Dampf-Bandes gewährleistet
ist.
Eine beispielsweise Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Einrichtung dazu sind in Bild 1 (VT 10 624)
dargestellt: Aus dem Tiegel 1 treten die Primärgase aus. Sie werden von der wassergekühlten Haube 4 aufgenommen·
Ein wassergekühlter Haubenring 2 läßt sich feinfühlig durch eine Verstelleinrichtung 3 vertikal verstellen.
Der Spalt zwischen dem Haubenring und dem Tiegel wird damit den Erfordernissen entsprechend eingestellt. Durch eine
empfindliche Drucksteuerung unter Ausnutzung eines in der Haube entridmaenen Druckimpulses wird die Saugleistung des
Absauggebläses 11 so eingeregelt, daß am Haubenspalt 20 weder Luft eintreten noch Gas austreten kann. Hierzu dient die
verstellbare Kehle 9 des P.A.-Venturi-Scrubbers« Als Siehe—
rung wird am Haubenspalt ein Stickstoff—Druckschleier ange—
bracht.- 909806/04-72 -4-
Die fühlbare Wärme der Gase wird in dem abnehmbaren Haubenteil 4 und dem übrigen Kühlschlot 5 abgeführt,
so daß die Primärgas-Temperatur von ca. 14OO - I5OO0
auf etwa 800 - 1000° absinkt. Der Kühlschlot kann mit einem Druckumlauf oder auch Naturumlauf des Kühlwassers
ausgeführt sein, wobei die anfallende Wärme als Heißwasser oder Dampf einer weiteren Verwendung zugeführt wird.
Die Explosionsklappe 6 mit zugehörigem Kamin dient als Notauslaß„ An den Külischlot schließt sich die eigentliche
Gasreinigungsanlage an« Ein Venturi-Sättiger 7 wird mit Wasser reichlich geflutet. Hierbei bewirken Sprühdüsen
eine zusätzliche Sicherung für den Sättigungsvorgang, Xn
einem Elbow- Separator 8 wird das Wasser vom Gas abgetrennt. Dieses tritt dann in die zweite Stufe der Gasreinigungs
anlage, den P.A.-Venturi-Scrubber 9 zwecks Feinstreinigung
ein. Mittels der im Querschnitt verstellbaren Kehle desselben wird die Geschwindigkeit in der Venturi-Kehle dem
Gasanfall entsprechend geregelt und dadurch gleichzeitig ein konstanter Abscheidungsgrad auch bei wechselndem Gasanfall
gewährleistet. Auch hier dient anschließend ein EIb ow-Separat or zur Abscheidung des Waschwassers „ Das Ge-?
blase 11 mit hydraulischer Kupplung 12 und E-Motor 13
cd sorgt für den Transport der Abgase, ο
σ> Mit Hilfe einer Drei-Wege-Umschalteinrichtung 14 mit zwei
c> Drosselklappen und einem nachgeschalteten Tauchverschluß "^3 15 kann die Anlage wahlweise auf Förderung zum Zentralkessel
oder ins Freie geschaltet werden» Der Gasdruck reicht zum Betrieb eines Gasbrenners I7 im Kessel 16
aus. Da wechselnde CO-Gasmengen anfallen, wird der Zentralkessel
außerdem mit automatisch arbeitenden, fremd, beheizten Brennern 18 betrieben, die die Einhaltung eines
konstanten Dampfbandes gewährleisten. Das Abgas des Zentralkessels geht über einen gemeinsamen hohen Kamin 1 9
ins Freie»
Bei dem. erfindungsgemäßen Verfahren und der Einrichtung
dazu werden die brennbaren Primärgase vom ersten Augenblick ihrer Entstehung an, also vom Blasbeginn bis zum
Blasende, mit Hilfe der an sich bekannten geschlossenen Haube und einem am Ende der Gasreinigungsanlage eingebauten
Absauggebläse dem Gasbrenner 17 in dem Kessel 16
zugeführt. Mit Hilfe der Hilfsbrenner 18 und einem Hilfsbrennstoff,
öl, Kohle oder Gas wird innerhalb des Kessels eine so hohe Temperatur gehalten, daß das durch den Brenner
17 zuströmende Gas selbst bei nur geringen Anteilen an CO unter Ausnutzung des im Kesselraum vorhandenen Luftüberschußes
sicher verbrennt. Die Einhaltung eines vorgegebenen Dampfbandes ist durch automatische Regelung der
Hilfsbrenner 18 ohne weiteres möglich. Das bei geringen Gasmengen an sich sonifc mögliche Zurückschlagen der Gasflamme
an der Fackel ist unter diesen Umständen sicher zu vermeiden. Selbst geringe Anteile von freiem Sauer-
ostoff im Primärgas, die zu Blasbeginn und Blasende durch-
ooaus möglich sind, wirken sich bei dieser Verfahrensweise
O
^ebenfalls nicht nachteilig aus. Ebenso wenig sind Nacho
dann zu erwarten, wenn man die in zwei oder drei toTiegeln erzeugten Primärgasmengen in Strömungsrichtung
nach dem Ta.u<u'awrBChluB 15 gesehen zusammengeführt und
- ö
dea Zentralkessel zuleitet,
BAD ORIGINAL
9098067Θ472
Claims (1)
- ANSPRÜCHE„ ) Verfahren zur vollständigen Ausnutzung- der beim Sauerstoff-lyrischen in Tiegeln, wexciie nit ^esclilossener Haube, nachgeschaltetem Kühlschiot zur Abfuhr der fühlbaren ¥ärme und nachfolgender naßer Abgasreinigung mittels gesteuertem Absauggebläse ausgerüstet sind, anfallenden Prinüirgase, dadurch äekennaeichnet, daß. die während des gesamten Blasvorganges mit unterschiedlichem CO-Gehalt anfallenden Primärgase zwecks vollständiger Verwertung ihrer chemisch gebundenen Wärme direkt einem Gasbrenner in einer zentral gelegenen Kesselfeuerung, deren Grundlast bei hoher üreimrauratemperatur durch einen beliebigen Brennstoff gedeckt wird, zugeführt und in dieser ausgebrannt werden.2„) Verfahren nach Anspruch 1.) dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung eines gleichmäßigen Dampfbandes im Kessel automatisch durch eine vom Gasanfall beim Stahlfrischen nur mittelbar abhängige Regelung der Zusatzbrenner erfolgt„3.) Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, bestehend aus einer an sich bekannten heb- und senkbaren Haube mit nachgeschaltetem Kühlschlot, ausgerüstet mit Explosionsklappe und Notkamin, sowie einer ein- oder zweistufigen Gasbehandlung in an sich bekannten Venturi-Wäsehern mit nachgeschaltetem Absaugegebläse und Gasumsehalteinrichtung mit .Wasser-.tasse.Essen, den 23.2.1965
Gtt/Bi909806/0A72
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV0027957 | 1965-03-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1458953A1 true DE1458953A1 (de) | 1969-02-06 |
Family
ID=7583791
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651458953 Pending DE1458953A1 (de) | 1965-03-03 | 1965-03-03 | Verfahren und Einrichtung zur vollstaendigen Verwertung der Primaergase beim Sauerstofffrischen im Tiegel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1458953A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2465910A1 (fr) * | 1979-09-19 | 1981-03-27 | Clesid Sa | Procede et dispositif de stabilisation de l'ecoulement gazeux pour installation de captage et depoussierage des fumees |
-
1965
- 1965-03-03 DE DE19651458953 patent/DE1458953A1/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2465910A1 (fr) * | 1979-09-19 | 1981-03-27 | Clesid Sa | Procede et dispositif de stabilisation de l'ecoulement gazeux pour installation de captage et depoussierage des fumees |
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