DE145351C - - Google Patents
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- E21B1/12—Percussion drilling with a reciprocating impulse member
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die elektromagnetischen Stoßbohrmaschinen für Gesteine, von welchen bisher die Van
Depoele- und die Marvinmaschine in die Praxis gekommen sind, lassen sich nicht mit
einem auch nur annähernd gleich günstigen Wirkungsgrad betreiben, wie drehende elektromagnetische
Maschinen; von der zugeführten Energie wird vielmehr stets der weitaus größte Teil in Wärme verwandelt. . Die
ίο notwendige Folge hiervon ist eine übermäßig
hohe Erwärmung der Maschine beim Arbeiten. Die Temperatur steigt im Innern der Maschine
sehr hoch an, und auch der äußere Mantel wird so heiß, daß jede direkte Berührung
durch die Arbeiter ausgeschlossen ist. Die Maschine muß dann außer Betrieb gesetzt und zur Abkühlung bei Seite gelegt
werden; jede arbeitende Maschine erfordert also mindestens eine zweite zur Auswechselung.
Gegen die zerstörenden Wirkungen der Hitze im Innern der Maschine hat man sich
dadurch zu schützen gewußt, daß man alle verbrennbaren Materialien vermied und insbesondere
die Spulen ganz in Glimmer wickelte.
Die Erhitzung der Außenwand und der hohe Temperaturanstieg im allgemeinen läßt sich in
bekannter Weise mittels Kühlung durch fließendes Wasser vermeiden (innere Wasserkühlung),
wie eine solche bei Luftkompressoren und anderen Maschinen sehr geringen Wirkungsgrades
Anwendung findet. Diese Wasserkühlung macht aber die Beschaffung von Druckwasser notwendig und solches ist da,
wo man mit Stoßbohrmaschinen arbeitet, selten vorhanden bezw. schwer hinzuleiten.
Außerdem bedeuten die wenn auch an sich einfachen Einrichtungen für die Wasserzu-
und -Abführung bei einer Arbeitsmaschine wie der Stoßbohrmaschine immerhin eine gewisse
Komplikation, welche den Betrieb behindert. Die. innere Wasserkühlung wird deshalb
bei elektromagnetischen Stoßbohrmaschinen auf verhältnismäßig wenige Fälle be- '
schränkt bleiben müssen.
In überaus einfacher und überall anwendbarer Weise läßt sich demgegenüber nach dem
vorliegenden Verfahren eine Kühlung elektromagnetischer Stoßbohrmaschinen dadurch erreichen,
daß man deren Oberfläche in bekannter Weise mit einem porösen Stoff umgibt und diesen während des Betriebes anfeuchtet
(Oberflächenkühlung), wobei die Abkühlung durch Verdunstung des Wassers erfolgt.
Die günstige Wirkung dieser einfachen Anordnung beruht darauf, daß zur Verdampfung bezw. Verdunstung von Wasser,
je nach der herrschenden Temperatur, in runden Zahlen etwa fünf- bis sechsmal soviel
Wärme erforderlich ist, wie zur Erwärmung der gleichen Wassermenge von ο bis ioo° C.
und daß ferner die Verdunstung des Wassers schon bei mäßiger Temperatur mit Lebhaftigkeit
vor sich geht. Es wird demnach, wenn man den abzukühlenden Körper mit einer Wasserschicht umgibt, demselben durch die
Verdunstung des Wassers eine große Wärmemenge entzogen werden und dementsprechend
wird eine energische Abkühlung eintreten. Die Flächeneinheit gibt dabei ein Vielfaches
derjenigen Wärmemenge nach außen hin ab, welche sie sonst ausstrahlen bezw. durch Leitung
verlieren würde. Je größer die Ober-
fläche im Verhältnis zu der pro Zeiteinheit entwickelten Wärmemenge ist, um so niedriger
bleibt die Temperatur der Außenwand; eine Erhitzung derselben auf mehr als die Siedetemperatur
des Wassers kann überhaupt nicht eintreten, solange die Oberfläche mit einer Wasserschicht bedeckt ist.
Auf die Natur des porösen Stoffes, mit welchem man bei dem vorliegenden Verfahren
ίο die elektromagnetische Stoßbohrmaschine zu
umgeben und den man beim Betriebe feucht zu erhalten hat, kommt es natürlich nicht
an. Im allgemeinen ist jeder aus Gespinnsten, Fasern, dünnen Drähten und dergl. hergestellte
Stoff verwendbar, sofern derselbe nur möglichst viel Wasser aufzusaugen vermag; je mehr dies der Fall ist, um so weniger oft
wird es nötig werden, die Anfeuchtung zu wiederholen. Man braucht insgesammt pro
Betriebsstunde und pro Kilowatt verlorener Energie praktisch etwa 2 1 Wasser, also eine
so geringe Menge, wie sie unter allen Umständen leicht zu beschaffen sein wird. Ohnedies
ist beim Abwärtsbohren stets Wasser zum Einspritzen in die Löcher nötig, und zwar in erheblich größerer Menge, als nach
obigem zum Kühlen. Die Bedienungsmannschaft hat daher zur Kühlung der Stoßbohrmaschine
praktisch kaum irgend eine Mehrleistung auszuführen, sie braucht lediglich
von Zeit zu Zeit Wasser auf die Maschine zu gießen oder zu spritzen.
Die Anwendung des Verfahrens der Oberflächenkühlung auf elektromagnetische Stoßbohrmaschinen
ist demnach wegen ihrer Einfachheit und bequemen Anwendbarkeit von
allergrößter Bedeutung für die Praxis. Dieses Verfahren gestattet aber zugleich, Maschinen
von größerer Leistung, als sie bisher überhaupt erreicht wurde, in praktisch brauchbarer
und nahezu überall anwendbarer Form zu bauen. Bei der gegenwärtigen Lage der Technik \vird nämlich durch die Höhe der
Erwärmung elektromagnetischer Stoßbohrmaschinen zugleich deren Leistung begrenzt,
da eine weitere Wärmezufuhr zur Materialzerstörung führen würde, und die innere Wasserkühlung besitzt eben nicht die prak-■
tisch sehr häufig unerläßliche Einfachheit.
Aber selbst dann, wenn es gelänge, den Wirkungsgrad der elektromagnetischen Stoßbohrmaschine
so zu verbessern, daß auch ohne Anwendung besonderer Hülfsmittel unter gewöhnlichen
Umständen ein übermäßiger Temperaturanstieg nicht einträte, könnten doch Fälle vorkommen, in welchen sich die Verhältnisse
ungünstig änderten. Dies gilt zunächst für bergmännische Arbeiten in größeren Tiefen,
in denen an sich eine hohe Temperatur herrscht, und besonders auch für Arbeiten unter freiem
Himmel — wie in Steinbrüchen ~— zur Zeit großer Sommerhitze. Die Maschine wird z. B.
im letzteren Falle bereits durch die Sonnenstrahlen derartig stark erwärmt, daß auch
eine mäßig'e Wärmeentwickelung in ihrem Innern ihre Temperatur übermäßig erhöhen
muß. Die Oberflächenkühlung gewährt auch dann die einfachste Abhülfe.
Die zur Ausübung des beschriebenen Verfahrens erforderliche Umhüllung der elektromagnetischen
Stoßbohrmaschine mit einem porösen Stoff wird nun ganz besonders dadurch
erleichtert, daß man den zu umhüllenden Maschinenteil eine möglichst glatte Form
gibt, also die Maschine von vornherein für das Kühlverfahren einrichtet. Schwierigkeiten
bereiten in dieser Beziehung hauptsächlich die Befestigüngs- und Führungseinrichtungen
an der Maschine. Jede Stoßbohrmaschine muß bekanntlich an einem geeigneten
Gerät (Spannsäule oder Freigestell) ganz besonders fest aufgestellt werden, damit
sie den Rückwirkungen der Schlagarbeit genügenden Widerstand zu leisten vermag; außerdem muß die Maschine bei der Arbeit
vor- und zurückgeschoben werden können. Demgemäß besitzen Stoßbohrmaschinen stets
in fester Verbindung mit ihrem Hauptteil, dem eigentlichen Maschinenkörper, hervorstehende
Teile, mittels welcher sie festgehalten und geführt werden, und diese Teile erschweren
natürlich die Umhüllung der Maschine mit einem Wasser aufsaugenden Stoff.
Die Fig. ι und 2 stellen nun in Ansicht und Schnitt eine Ausführungsform des Gehäuses
einer elektromagnetischen Stoßbohrmaschine nebst Befestigüngs- und Führungsteilen
dar, bei welcher diese Schwierigkeit vermieden ist. Wie ersichtlich, hat in beiden
Figuren die Maschine mit Ausnahme ihrer beiden Endstücke die Form eines glatten Rohres, welches man ringsum mit einem beliebigen
porösen Überzug umgeben kann; gehalten und geführt aber wird die Maschine
lediglich mittels ihrer Endstücke.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 werden diese Endstücke in auch sonst bekannter
Weise durch Zugstangen zusammengehalten; diese Zugstangen werden hier aber zugleich dazu benutzt, die Maschine selbst
mittels eines geeignet geformten Befestigungsstückes am Aufstellungsgerät — z. B. an
einer Spannsäule — festzuhalten und im Befestigungsstück zu führen. Das Befestigungsstück ist, wie aus der Figur ersichtlich, diesem
Zweck entsprechend besonders geformt. Zugleich sitzt zwischen den Endstücken der Maschine
die durch Handkurbel drehbare Vorschubspindel , welche in dem Befestigungsstück ihre Mutter findet, so daß die Maschine
bei der Arbeit vor- und zurückgeschraubt werden kann.
Bei der Form nach Fig. 2 tritt lediglich an die Stelle der die Maschine haltenden
Stangen ein massives Stück, welches ebenfalls die beiden Endstücke der Maschine miteinander
verbindet und nun in gewöhnlicher Weise in dem Befestigungsstück der Maschine geführtbezw. vor- und zurückgeschraubt werden
kann. Der größeren Festigkeit wegen besitzt die Maschine außerdem noch eine bezw. mehrere
ίο Zugstangen, welche nicht zum Halten und
Führen der Maschine, sondern lediglich zur Verbindung der beiden Endstücke dienen und
welche fortfallen können, wenn man die Endstücke in anderer Weise, z. B. durch Aufschrauben
einzeln mit dem Maschinenkörper verbindet. · ·
Natürlich kommt es überall auf die besondere Art der Führungs- und Befestigungseinrichtungen nicht an; wesentlich ist bei der
beschriebenen Ausbildung nur, daß die elektromagnetische Stoßbohrmaschine zum größten
Teil frei liegt und derartig eingerichtet ist, daß sie nur mittels ihrer Endstücke gehalten
und geführt wird. Bei jeder derartigen Gestaltungder Maschine läßt sich eben das
Kühlverfahren am einfachsten und vollkommensten anwenden.
Indessen ist eine solche besondere Ausbildung des Maschinenkörpers und seiner Befestigungseinrichtungen
nicht unbedingt nötig; das Kühlverfahren kann vielmehr auch bei weniger einfacher Maschinenform gute Dienste
leisten. Die Fig. 3 erläutert dies für einen besonderen Fall, in welchem der Maschinenkörper
zwar Rohrform besitzt, aber nicht völlig glatt ist, da das Rohr aus irgend wel-,
chen Gründen der Länge nach aufgeschnitten ist und an der Trennungsstelle zusammengeschraubt
bezw. genietet wird. Die betreffenden an dieser Stelle sitzenden Leisten erhalten dann Durchbohrungen; der die Maschine
umhüllende Stoff wird beiderseits bis zu den Leisten herangeführt und durch die Löcher hindurch mittels einer Schnur oder
eines Drahtes zusammengehalten. Fig. 4 zeigt, wie man in ähnlicher Weise den porösen
Stoff auf der Maschine auch dann befestigen kann, wenn dieselbe in gewöhnlicher Art
ihrer Länge nach mit einem flantschartigen Ansatz versehen ist, mittels dessen sie gehalten
und geführt wird. Man erkennt aus der Figur, daß hier nicht, wie in dem ganz ähnlich aussehenden Schnitt zu Fig. 2, zwischen
dem Maschinenrohr und dem zur Führung dienenden Teil ein Luftzwischenraum besteht, in welchem der poröse Stoff Platz
finden könnte; man kann dann aber wiederum den Stoff zu beiden Seiten bis zu den Führungsleisten
heranreichen lassen und hier in den in der Figur sichtbaren Durchbohrungen befestigen. Natürlich kann auch irgend eine
andere Art der Befestigung Anwendung finden. Man verliert bei derartigen Ausführungen
lediglich einen Teil der Oberfläche für den Verdunstungszweck und die Temperatur muß
deshalb etwas höher ansteigen; im übrigen bleibt die Wirkung die gleiche.
Übrigens kann die Kühlung auch bei den in den Fig. 1 und 2 dargestellten besonderen
Ausführungen, ähnlich wie durch die Form des Rohres nach Fig. 3, auch durch irgend
welche andere Umstände in etwas beeinträchtigt werden, z. B. dadurch, daß nicht,
wie in Fig. 1 und 2 angenommen, der Strom der Maschine von einem ihrer Endstücke aus
zugeführt wird, sondern die Stromzuführung zum Maschinenrohr selbst — etwa in dessen
Mitte — erfolgt. In diesem Falle wird am einfachsten die Umhüllung einen entsprechenden
Ausschnitt erhalten bezw. wird es genügen, die beiden Hälften des Rohres links
und rechts von der Stromanschlußstelle einzeln zu umhüllen. Es ist eben zwar zweckmäßig,
aber nicht durchaus wesentlich für die Ausführung des Kühlverfahrens, daß die Umhüllung
der Maschine mit dem kühlenden Überzug eine vollkommene ist; oft wird auch eine teilweise Umhüllung ausreichen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Kühlung elektromagnetischer Stoßbohrmaschinen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Maschine ganz oder teilweise mit einem porösen Stoff umhüllt wird, welcher beim Betrieb angefeuchtet
werden kann.
2. Elektromagnetische Stoßbohrmaschine zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch
I, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe ihrem Hauptteil nach frei liegt und nur mittels ihrer Endstücke gehalten
und geführt wird, so daß sich der Hauptteil möglichst leicht mit dem porösen Stoff
umhüllen läßt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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