DE1452077A1

DE1452077A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Walzen von insbesondere Knueppeln und Brammen

Info

Publication number: DE1452077A1
Application number: DE19651452077
Authority: DE
Inventors: Werner Schaefer
Original assignee: Schloemann AG
Current assignee: Schloemann AG
Priority date: 1965-12-24
Filing date: 1965-12-24
Publication date: 1969-01-02
Also published as: GB1134772A; DE1452077C3; FR1506055A

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Walzen
von insbesondere Knüppeln und Brammen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum walzen von insbesondere Knüppeln und Brammen.

Normalerweise werden derartige Halozeuge in kontinuierlichen oder halbkontinuxei-j-ichen Walzenstraßen oder auch in Walzenstraisen mit einem Reversiergerüst, in sogenannten offenen Walzenstraßen, verwalzt.

Die kontinuierlichen Walzenstraßen., die für einen hohen Durchsatz pro Zeiteinneit gedacht sind, sind in der Anschaffung und Unterhaltung sehr teuer. Der Durchsatz und die Anschaffungskosten bei haiDkontinuierlichen Straßen mit einem Revei-sier-Vorgerüst und einer Konti-Fertigstaffel sind geringer. Da jedoch bei den meioten WalζProgrammen ein großer Teil der Stiche auf dem Reversier-Vorgerüst gewalzt werden muß, ist der Ausnutzungsgrad der KontirFertigstaffel gering, so daß bei diesen Straßen das Reversier-Vorgerüst produktionsbestimmend ist. Demgegenüber ist das Reversiergerüst in offenen Walzenstraßen erheblich billiger in der Anschaffung und Unterhaltung als die beiden vorgenannten Straßen, hat dafür aber auch einen sehr geringen Durchsatz pro Zeiteinheit. Außerdem ist die Maßhaltigkeit und Formgenauigkeit des Walzgutes in offenen Straßen sohlechter als in Walzstraßen, die teilweise oder ganz kontinuierlich walzen. Bei derartigen Straßen mit Reversiergerüsten sind allerdings nooh KantV_uxid Verschiebeeinrichtungen erforderlich, die das Walzgut nach jedem Stich kanten und auf die neue Walzlinie einrichten, , 8Ö9ÖÖ1/0291 J

Es werden bei der Planung von Walzenstraßen aber häufig Forderungen nach einem mittleren Ausstoß von Walzerzeugnissen gestellt, die eine kontinuierliche Walzenstraße wegen ihrer hohen Investitionskosten und der nicht voll auszunutzenden Kapazität und eine aus einem Reversiergerüst bestehende Straße wegen ihres geringen Ausstoßes nicht geeignet erscheinen lassen. Pur diesen mittleren Durchsatz pro Zeiteinheit sind halbkontinuierliche Walzenstraßen am geeignetsten. Ihr Nachteil ist jedoch, daß die Produktionsmittel schlecht ausgenutzt sind und mithin das Verhältnis von Investitionskosten zu Ausstoß pro Zeiteinheit sehr ungünstig ist«

Es ist bereits bekannt, bei Block-Brammenstraßen mit einem Horizontalgerüst und einem davor angeordneten Vertikalgerüst (Stauchgerüst) im Reversierbetrieb zu walzen. Nach einem Vorschlag wird hierbei das Stauchgerüst bei Jedem Stich längs einer schiefen Ebene auf . das folgende Kaliber eingerichtet (DBP 953 2²H).

Auch ist es in kontinuierlichen Walzenstraßen bekannt, die Kaliber der Horizontal- und Vertikalwalzen axial verstellbar auszubilden, um bei Kaliberverschleiß oder Programmwechsel die neuen Kaliber, = auf die Walzlinie einrichten zu können. ■

Es ist ebenfalls bereits vorgeschlagen worden^, beim Walzen schiedener Querschnitte statt des sonst üblichen Warenwechsels die zum Walzen verschiedener Querschnitte auf einem Horizontal- bzw« Vertikal-Walzballen befindlichen Kaliber zu verschieben, indem das-betreffende neue Kaliber der Vertikalwalze auf das neue Kaliber der Horizontalwalze eingerichtet wird. Das geschieht durch eine

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kombinierte Horizontal-Vertikal-Bewegung der Vertikalwalze (DRP ^j 668).

Aufgabe der Erfindung ist ein Walzverfahren, das es unter relativ geringem Kostenaufwand ermöglicht, insbesondere Halbzeug wie Knüppel und Brammen bei einem genügend hohen stündlichem Durchsatz zu walzen.

Ausgehend von einer reversierbaren, aus einem Horizontal- und einem Vertikalgerüst bestehenden Walzenstraße wird ein Verfahren zum Walzen von insbesondere Brammen und Knüppel vorgeschlagen, das Walzgut auf einer für alle Hin- und Herstiehe gemeinsamen Walzlinie zu bewegen und nach jedem Walzstich die Horizontal- und die Vertikalwalze mit ihrem nächstfolgenden Kaliber auf die Walzlinie einzustellen.

Ein derartiges Walzverfahren hat den Vorteil, nicht so aufwendig wie eine kontinuierliche Knüppelstraße zu sein* Außerdem werden Vers&hiebelineale und Kariteinriehtungen einer Reversierstraße eingespart und ein beträchtlich höherer Ausstoß erzielt, da bei jedem Durchgang zwei Stiche gewalzt werden und die Reversierverlustzeiten etwa die gleiche Größenordnung haben wie bei jeweils einem Stich in einer eihgerüstigen Reversierstraße. Gegenüber der halbkontinuierlicheri Walzstraße hat die Anordnung den Vorteil, daß beide Gerüste gleichmäßig am Walzen beteiligt sind, woraus sich ein besserer Ausnutzungsgrad der Produktionsmittel ergibt. Die erfindungsgemäße Anordnung erreicht mit geringem Aufwand an Investitionskosten'etwa den gleichen Durchsatz pro Zeiteinheit wie eine halbkontinuierliche Walzstraße. 809901/0231 . , ;V

Zur Ausführung des Verfahrens wird vorgeschlagen* die Horizontal- und Vertikalwalzen in bekannter Weise in Achsrichtung verstellbar auszubilden und auf jedem Walzballen abwechselnd die der Stichfolge entsprechenden Walzkaliber einzuschneiden. Als weiteres Merkmal ist das Horizontalgerüst auf heb- und senkbaren Rollen quer zur Walzlinie verfahrbar. Zum Walzen von Knüppeln ist vorzugsweise die Kaliberreihe Raute-Quadrat vorgesehen. Die den Walzgerüsten vor- und nachgeordneten Rollgänge sind mit V-Profilrollen versehen, um ein Spießkantanstechen der Quadratprofile ohne weitere Hilfsmittel wie Hochstelleinrichtungen zu gewährleisten. Außerdem können die Rollgänge sehr schmal gehalten werden, da aufgrund der konstanten Walzlinie nur ein V-Profil pro Rolle erforderlieh ist. Die Kaliberreihe Raute-Quadrat ist deshalb besonders vorteilhaft, weil bei dieser Reihe immer nur quadratiscne Querschnitte das jeweils zweite Gerüst verlassen, da der Raute-Querschnitt nur zwischen den beiden Gerüsten existiert. Da jeweils zwei Stiche im kontinuierlichen Walzprozeß gewalzt werden, erreicht die Qualität des Walzgutes Werte, wie sie mit kontinuierlichen und halbkontinuierlichen Walzenstraßen erreicht werden.

Um die gleichen Rollgänge auch beim Walzen von Brammen verwenden zu können, wird vorgeschlagen, zwischen den V-Profilrollen in die Förderlinie einschwenkbare zylindrische Rollen anzuordnen.

Ein Äüsführungsbeispiel der Erfindung stellt die Zeichnung dar. Es zeigen«

Figur 1 die Walzenstraße in der Seitenansicht

- im Schnitt ΙΪ-ΙΙ, ^{f Ί} '-^: '' ^{: ? ;}

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Figur 2 die Walzenstraße in der Draufsicht und die Figuren 3 bis 5 Ausführungsbeispiele für die Anordnung der Kaliber

auf den Walzballen von Horizontal- und Vertikalwalzensätzen bei Einstellung verschiedener Stiche.

Mit 1 ist ein Rollgang mit V-Profilrollen bezeichnet, dem ein Ver- , tikalgerüst 2 nachgeordnet ist. Die Walzen J5, 4 des Vertikalgerüstes 2 sind in einem Rahmen 5 angeordnet, der in bekannter Weise heb- und senkbar und mit Rollen 6 versehen ist. Die Rollen 6 werden beim Walzensatz-Wechsel nach Absenken des Rahmens 5 auf Schienen 7 geführt und erleichtern den Ausbau des Walzensatzes. Der Antrieb des Vertikalgerüstes erfolgt mit Einzelantrieb 10.

Vor und häker den Walzen 3> 4 sind Walzgut- Ein- und Ausführungen 8, 8b in der Art angebracht, daß diese in ihrer Trichterung der jeweiligen Laufrichtung des Walzgutes, entsprechend der Pfeile A oder B, in den dazugehörigen Walzkaliber entsprechen. Hinter dem Vertikalgerüst 2 ist ein Führungstisch 8a mit einer Doppeiführung für jede Walzriehtung angeordnet, die mittels Hydraulikzylinder 9 derart quer zu der Walzlinie verschiebbar ist, daß jeweils die Führung in die walzlinie eingeschoben wird, die für die betreffende Walzriehtung A oder B vorgesehen ist.

Dem Führungstisch 8a folgt ein Horizpntalgerüst 11, dessen Walzen 12, 1j5 über ein Getriebe 14 von einem Einzelantrieb 15 angetrieben werden. Das Horizontalwalzgerüst 11 ist in bekannter Weise quer zur Walzlinie verschiebbar, so daß das jeweils zum Walzen benötigte

Kaliber in die Walzlinie bewegbar ist. Zum Verschieben des Horizontalwalzgerüstes 11 wird der Ständer mittels mit Rollen 16 versehenen, hydraulisch bewegbaren Hebeln 17 von der eigentlichen Sohlplatte

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18 abgehoben, so daß das Horizontalwalzgerüst 11 auf; den Rollen , 16 während der seitlichen Verschiebebewegung abrollt. Vor dem ,; Verklemmen des Horizontalwalzgerüstes 11 mit der Sohlplatte 18 werden die Rollen 16 wieder unter die Auflageebene des Horizontalgerüstes auf den Sohlplatten 18 abgesenkt. Dem Horizontalge— rüst 11 schließt sich ein Rollgang 21 an, der ebenfalls mit V-Profilrollen versehen ist. Außerdem befindet sich hinter dem Horizontalgerüst Π möglicherweise eine Teil- und Schopfschere.

In der Figur J5 ist ein Schema der Kaliberreihe auf den Walzballen der Vertikalwalzen j5* 4 und der Horizontalwalzen 12, 13 mit der Stiehfolge dargestellt. Da beim Anstechen eines Quadrat-Querschnittes in einer Raute-Quadrat-Kalibrierung nach dem jeweils zweiten · Stich wieder ein quadratischer Querschnitt folgt und außerdem zwei Stiche pro Durchgang in der erfindungsgemäßen Anordnung gewalzt werden, tritt das Walzgut stets mit einem Quadrat-Querschnitt aus der Walzenstraße aus, wodurch ein Ab- und Zufördern auf den Rollgängen 1 und 21 mit V-Profilrollen keine weiteren Manipulationen des Walzgutes erfordert. Dieses Schema ist aus dem Stlchpdtan in den Figuren 3 bis 5 ersichtlich. .-.. d;; , -.-.;

Das Walzgut läuft in Richtung des Pfeiles B in das erste Rauten- .;. Kaliber I der Horizontalwalzen 12, 13 ein, durch die in Figur 2 und Figur 1 dargestellte Führung des Führungstisches 8a hindurch in das Quadrat-Kaliber II der Vertikalwalzen J5, 4 weiter auf den Rollgang 1,;. auf dem das Walzgut in dem Profil der V-Profilrollen zu liegen kommt. ,Nach dem Reversieren der Walzen 12, 13 des HorizontajLgarüstes 11 und der Walzen 5, 4 des Vertikalgerüstes 2 und,

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dem Verschieben des anderen Teiles der walzgut führung des B'ührungstisches 8a in die Walzlinie sowie dem Verschieben der nächsten Kaliber III des Vertikaxgerüstes 2 und IV des Horizontalgerüstes 11 in die Walzlinie xauft das Walzgut in Richtung des Pfeiles A in der Stichfolg« Haute-Quadrat durch die Vertikalwalzen 3* 4 und durch die Horizontalwalzen 12, 15 hindurch auf den Rollgang 21, wobei sich der aus dem Horizontalgerüst 11 auslaufende Quadrat-Querschnitt in das V-Profil der Rollgangsrollen 21 legt. Anschliessend werden die Horizontalwalzen 12, 15 und die Vertikax^al^en 3.» H sowie die Rollgänge 1 und 21 wieder umgesteuert, ale Kaliber V und VI in die Walzlinie verschoben und die Wax*, gut führung des Führungstisches 8a der Walzrichtung angepaßt. Der Knüppel durchläuft nun in Richtung des Pieiles B die Kaliber V der Horizontalwalzen und VI der Vertikalwalzen. Die Betriebsweise setzt sich so fort, οίο der verlangte Knüppelquerschnitt beim letzten Stich aus dem Kaliber )tj.%% des Vertikalgerüstes 'et auaxäuft. Da die Einstellung der "für ^n jeweils folgenden Stich benötigten Kaliber der Horizöritax- und der Vertikalwalzen 12, 13 bzw. 3i ^ auf die einmax restfgsrlegte Walzlinie erfolgt und der auslaufende Quadratquerschnitt durch die v-förmig eingeschnittenen Profilrollen in Spießkantstellung gehalten wird, kann auf jegliche Kant- und Verschiebeeimdentungen*vor und hinter der Vertikal-Horizontal-Gerüst-Anordnung verzichtet werden, was zusätzlich noch durch die Verwendung der bekannten Rfcute-Quadrat-Kaliberreihe unterstützt wiru.

Durch Austauschen der Walzen J, 4 des Vertikaigerüstes 2 und der Walzen 12, 13 des HorlzontalgeruHtes 11 gegen geeignete andere Walzensätze ist uic errindungsgemäße Anordnung einer Walzenstra«e

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in an sieh bekannter Weise in der Lage, Brammen zu walzen. Auch | hierbei entfallen sämtliche Kant- und Verschiebeeinrichtungen, da in zwei-Ebenen gleichzeitig gewalzt werden.kann. .

Urn zu vermeiden, .daß schmale -Brammen in die v-förmigen Einschnitte der Rollgangsrolieii, i und 21. .rutschen und damit ihre zum Walzen geeignete Lage verändern, .sind von unten her einschwenkbare zylindrische .Rollen 22, 2^.mit vder ohne Antrieb vorgesehen, die über Zugstange 24 zweckmäßigerweise hydraulisch so weit angehoben werden können, daß ihre höchsten Mantellinien in der gleichen waagerechten Ebene liegen, in der auch die höchste Mautexiinie · des zylindrischen Teils der V-Profilrollen .1, 21 liegen,, Auf diese Weise wird verhindert;, ^ajj die Brammen ihre waagerechte Lage verfass en können.

Wenn auch das erfindungsgemäß© Walzverfahren nur für daa Walzen von insbesondere Knüppel und- Brammen ueschrieben wird, so ist es im Prinzip mit der gleichen Anordnung möglich, Mittelstahl wie Rundquerschnitte und Profile zu walzen. . ,

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Claims

18O8

Patentansprüche

1. Verfahren zum Walzen von vorzugsweise Knüppeln in einer aus einem Horizontalgerüst und einem in der Walzlinie dahinter - oder davor angeordneten Vertikalgerüst bestehenden reversierbaren Walzenstraße mit Einzelantrieb der Gerüste, dadurch gekennzeichnet, daß das Walzgut auf einer für alle Hin- und Herstiohe gemeinsamen Walzlinie sich bewegt, auf den Walzballen der betreffenden Gerüste, wie an sich bekannt, die der Stichfolge entsprechende Kaliberfolge eingeschnitten ist und nach jedem Walzstich die Horizontal- und Vertikalwalze mit ihrem nächstfolgenden Kaliber auf die Walzlinie eingestellt werden.

2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Horizontal- und die Vertikalwalzen in bekannter Weise in Achsrichtung verstellbar und auf jedem Walzenballen abwechselnd die der Stichfolge entsprechenden Walzenkaliber eingeschnitten sind.

2· Vorrichtung nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, daß das Horizontalgerüst auf heb- und senkbaren Rollen (16) zur Walzlinie verschiebbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise die Kaliberreihe Raute-Quadrat vorgesehen ist.

SAD OTVG

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AQ M52Q77

5» Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den Walzgerüsten vor- und nachgeordneten Rollgänge mit V-Profilrollen versehen sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichne t, daß zum Walzen von Brammen in den Rollgängen (1) und (21) zylindrische Rollen (22) und (2j5) mit oder ohne Antrieb vorgesehen sind, die von unten her derart in die Förderebene einschwenkbar sind, daß ihre höchsten Mantellinien in einer Ebene mit den höchsten Mantellinien der v-förmig eingeschnittenen Profilrollen liegen.

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