DE1445602A1 - Verfahren zur Herstellung von Tri-O-acyl-Derivaten des 6-Azauridins - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Tri-O-acyl-Derivaten des 6-Azauridins

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DE1445602A1 DE19631445602 DE1445602A DE1445602A1 DE 1445602 A1 DE1445602 A1 DE 1445602A1 DE 19631445602 DE19631445602 DE 19631445602 DE 1445602 A DE1445602 A DE 1445602A DE 1445602 A1 DE1445602 A1 DE 1445602A1
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H19/00Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof
    • C07H19/02Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof sharing nitrogen
    • C07H19/04Heterocyclic radicals containing only nitrogen atoms as ring hetero atom
    • C07H19/12Triazine radicals

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Tri-O-acyl-Derivaten des 6-Azauridins Es ist bekannt, daß das als Cancerostatikum wirksame 6-Azauridin bei seiner Applikation etliche Nachteile aufweist. Einerseits ist es notwendig, das Medikament intravenös zu verabreichen, da es bei Verabreichung per Os toxische Nebenwirkungen zeigt, andererseits wird die Substanz bald nach ihrer Verabreichung aus dem Körper ausgeschieden und die Heilwirkung bleibt nur unvollkommen genutzt. Es werden deshalb Derivate des 6-Azauridins gesucht, die die Wirksamkeit des 6-Azauridins verlangem und bei Verabreichung per Os keine toxischen Nebenerecheinungen hervorrufen. Es zeigte sich, daß die 2', 3', 5'-Tri-0-acylderivate des 6-Azauridins derartige positive Eigenschaften aufweisen.
  • Die genannten Derivate sind jedoch derzeit nur in stark verunreinigter Form erhältlich. Sie konnten bisher als ohemische Individuen mit genauer Stoffkonstante noch nicht dargestellt werden. Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zu schaffen, mittels welchem die genannten Derivate als chemische Individuen mit bestimmbaren Stoffkonstanten, insbesondere in kristalliner Form, hergestellt werden konnen. Außerdem soll mittels des durch die Erfindung zu schaffenden Verfahrens das Zielprodukt in möglichst großer Menge und bei möglichst kleinem Aufwand darstellbar sein.
  • Aus der klassischen Chemie ist es bekannt (z. B.
  • Houben-Wyl, Methoden der organischen Chemie, Seiten 543, 544, 569), zur Darstellung von Carbonsäureestern auf Alkohole und Phenole Carbonsäurehalogenides insbesondere Säurechloride, einwirken zu lassen. Der gewählte Alkohol muß im Überschuß zugesetzt werden.
  • Aus der Praxis ist bekanntt, daß etwa die 20-fache Menge verwendet wird. Weiter ist es. auch bekannt, daB es üblich ist, Carbonsäuren mit Säurekatalyse zu verestern. Schließlich ist es noch bekannt, mittels Einwirkung von Ketenen oder Diketenen auf Alkohole bzw. Phenole Carbonsäureester zu erzeugen, wobei konzentrierte Schwefelsäure oder Natriumalkoholat oder auch Pyridin oder Natriumacetat-Essigsäure als Katalysatoren zugesetzt werden.
  • Es ist auch bekannt (J Prakt. Chem. 161 (1943), Seite 275) Alkohole mit Carbonsäureanhydriden in Gegenwart von katalytisch wirksamen Mengen von Acetylchlorid zu verestern.
  • Diese aus der klassischen Chemie bekannten Versterungsmethoden sind. jedoch im von der Erfindung betroffenen Gebiet der Nukleosiden-Chemie nicht ohne weiteres anwendbar. Beispielsweise zeigte es sich bei Versuchen, die diese Methoden verwendeten, daß die Verwendudg von Pyridin oder die Verwendung von konzentrierter Schwefelsäure deswegen nicht möglich ist, da das Pyridin praktisch nicht vom Zielprodukt zu trennen ist, und mit konzentrierter Schwefelsäure die Nukleoside zerstört werden.
  • Es ist weiterhin bekannt (Collectionczechechoslov.
  • Chem. Commun. 27, 87-93 (1962)), das Tri-O-benzoyl-Derivat bzw. das Tri-0-Acetyl-Derivat des 6-Azauridins dadurch zu erhalten, daß Benzoylchlorid bzw. Acetanhydrid auf 6-Azauridin im Pyridin einwirkt. Mit diesem bekannten Verfahren kann jedoch ein Tri-acyl-azauridin in reiner Form und guter Ausbeute nicht gewonnen werden.
  • Das Endprodukt der Reaktion umfaßt vielmehr nicht nur das erwünschte Zielprodukt, sondern unter anderem auch ein aoetyliertes 6-Azauridin, welches vier Acetylgruppen enthält ("Tetra-acetyl-azauridin").
  • Dieser Anteil und andere Anteile, insbesondere aber das bei der Synthese verwendete Pyridin, sind aus dem Endprodukt praktisch nicht oder nur unter größtem Aufwand entfernbar und machen daher die Verwendung dey derart dargestellten Tri-O-acetyl-6-Azauridins als Medikament unmöglich.
  • Die Erfindung behebt nun die Nachteile der bekannten Herstellungsverfahren dadurch, daß das 6-Azauridin, gegebenenfalls sogar in der durch die fermentative Herstellung sich ergebenden unreinen Mischform, mit Acylhalogeniden, Ketenen oder den Anhydride organischer Säuren unter der katalytischen Einwirkung eines Kationenaustauscherharzes im H+-Zyklus oder eines Acylhalogenides umgesetzt wird.
  • Das erfindungsgemäBe Verfahren ergibt eine grundlegende Vereinfachung und Verbesserung des bisher bekannten Verfahrens, wobei in sehr großer Ausbeute sehr reine Produkte erhalten werden. Von Vorteil ist insbeondere bei dem erfindugsgemäßen Verfahren auch die Tatsache, daß die Notwendigkeit zur Entfernung des Pyridins aus der Endform der Acylderivate des 6-Azauridina wegfällt, was bisher erheblichen Aufwand verursachte, da eine vollkommene Entfernung des Pyridins aufgrund seiner Giftigkeit absolut notwendig ist.
  • Yon Vorteil ist weiterhin der Umstand, daß mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine wesentliche Einsparung am Acylierungsmittel erzielt wird, da mit nur geringem Uberschuß oder sogar ganz ohne Uberschuß an Acylierungsmittel gearbeitet werden kann.
  • Es ist niemals mehr als 10% Uberschuß der Äquivalentmenge notwendig.
  • Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Reaktion bei erhöhter Temperatur durchgefUhrt wird. Außerdem wird die Reaktion zweckmäßig in Gegenwart einer organischen Säure durchgeführt, insbesondere bei der Acylierung mittels des Anhydrids einer organisohen Säure oder eines Ketens in Gegenwart einer kleinen Menge eines Acylhalogenids als Katalysator.
  • Wenn die Reaktion nur mit einem Acylhalogenid durchgefffhrt wird, so wirkt dieses einerseits als Acylierungsmittel und andererseits als Katalysator. Nach beendigter Reaktion (der Endpunkt der Reaktion kann z.B. mittels papierchromatographisoher Trennung des Reaktionsgemisches festgestellt werden) wird der bei der Reaktion nicht verbrauchte Rest, gegebenenfalls zusammen mit dem Ldsungsmittel, durch Abdestillieren (z. B. im Vakuum) beseitigt, so daß er dann wieder im Herstellungsprozeß Verwendung finden kann.
  • Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein sehr reines Tri-O-Acylderivat des 6-Azauridins erhalten, das fUr die medikamentöse Anwendung auf bekannte Weise, beispielsweise durch Kristallisation aus Athanor, Chromatographie an Cellulose usw., in den entsprechenden Reinheitsgrad übergeführt wird.
  • Der als Kationenaustauscher im H+-Zyklus arbeitende Katalysator wird zweokmäßigerweise derart geäwhlt, daß er im Reaktionsgemisoh unlöslich ist und nach beendigter Reaktion leicht entfernt werden kann. Zur Anwendung kann beispielsweise ein Kationenaustauscher vom Typ Dowex 50 kommen. Der Katalysator wird dann nach Beendigung der Reaktion aus dem Reaktionsgemisch abgesaugt und nach Durchwaschen mit dem Reaktionsmedium, z. B. einer organischen Säure, ohne weitere Behandlung wiederum in der Reaktion benutzt.
  • Wie schon erwähnt, kann als Ausgangssubstanz für das erfindungsgemäße Verfähren anstatt des 6-Azauridins das verunreinigte 6-Azauridin aus einer Herstellungsphase des 6-Azauridin verwendet werden. Wenn das 6-Azauridin aus dem Permentationsprozeß hergestellt wird, so kurde die Ausgangssubstanz neben dem 6-Azauridin auch 6-Azauracil, Uracil, Hypoxantin, 0rotinsäure und andere Verbindungen umfassen.
  • Bei Verwendung eines organischen Lösungsmittels als Reaktionsmedium gemUS der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daB das Lösungsmittel leicht (z. B. durch Abdestillieren) regeneriert und erneut Ser Reaktion verwendet werden kann. Dies oftmals ohne weitere Reinigung.
  • Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausfithrungsbeispielen näher erläutert : :BeispielJL'.-'""'"''.
  • ZueinerSuspensionvon1,22gAzauridinin3ccmEssißcure wird 1,6 ccm Acetanhydrid und 0,1 ccm Acetylchoorid gegeben, worauf das Reaktionsgemisch bie laboratoiumstemperatur zwölf Stunden gerührt wird, Die Reaktionslösung wird im Vakuum abgedanpft, die regeneriorte Essigsäure wird wieder bei der gleichen Beaktion verwendet. Im Rückstand verbliebene Essigsäure, geghebenenfalls Acetanhydrid wird aus diesem durch Codestillation aus Äthanol beseitigt. Hierauf wird der Pückstand in 2,5 ccm Äthanol gelöst und auskristallisieren gelassen, Bs werden 1,44 g des Triacetylazauridins mit SholzpuB 100-101° C erhalten..'' Beispiel 2 Zu einer Suspension von 1,22 g Azauridin in 2 ccm Acetanhydrid wird 0,1 ccm Acetylchlorid hinzugegeben und das Reaktionsgemisch wird zwanzig STunden gerührt, woraufpsim Vakuom abgedampft wird. Im Rückstand verbliobenes Acetylierungsmittel wird durch zweimalige Codestillation mit Äthanol entfernt und der Rückstand wird aus 2,5 ccm Äthanol kristallisiert.
  • Nach Absaugen der Kristalle werden 1,47 g Substanz mit einem Schmelzpunkt von 99 - 101° C erhalten.
  • Beispiel 3 Zu einer Suspension von 1,22 g 6-Azauridin in 5 ccm Essigsäure wird 1,6 ccm Acetanhydrid und 0,2 g Dower 50 im R@-Zyklus gegeben und das Renktionsgemisch wird 30 Stundon bei Laboratoriumstemperatur gerührt; hierauf wird der Kationenaustauscher abgesaugt, zweimal mit 2 ccm Essigsäure gwaschen und wiederum in der Reaktion verwendet. Das Filtrat wird im Vakuum abgedampit und die regenorierte Essigsäure wird erneut in der Reaktien verwondet. Ein Rest der Esigsäure, gegebenefalle des Accetanhydrids wird durch zweimalige Codestillation entfernt und der Rückstand wird asu Äthanol (2,5 ccm) kristallisiert. Es werden 1,11 gw es Triacetylazauridins mit Schmelzpunkt 99 -101° C erhalten.
  • Beispiel 4 Zu 1,22 g 6-Azauridin werden 2,2 ccm Acetylchlorid gegeben und das Reaktionsgemisch wird unter Feuchtigkeitsausschluß gerührt. Nach zuölf Stunden wird das Reaktionsgemisch im Vakuum abgedampft und der Reat des Acetylierungsmittels wird mittels zweimaliger Codestillation mit Äthanol entfernt. Bor Rückstand, der aus sehr reinem Tri-O-acetyl-6-Azauridin basteht, wird stots mit Hilfe eines der waiter angeführten Verfahren aufgoarbeitet: a) Der Rückstand wird direkt nach cinor etwaigon Piltriorung mit Carborafin aus Äthanol kristallisiert und wird auf die übliche Art esoliert; b) oder der Rückstand wird in 20 ccm Chloroform (oder in einem anderen mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel) gelöst und die Lösung wird viermal mit 5 ccm Wasser ausgeschüttelt.
  • Nach Filtration mit Carborafin wird die Chloroformlösung im Vakuum abgedampft und der erhaltene Rückstand wird aus Äthanol kristallisiert (2,5 ccm). Es werden 1,38 g Tri-O-acetyl-6-azauridin mit Schmelzpunkt 99 - 101° C erhalten.
  • Für Heilzwecke wird die Substanz stets aus reinem Äthanol umkristallisiert. Es wird eine Substanz mit Schmelzpunkt 102 -103° C orhalten. c) der Rückstand besonders unroin sein, so wird or zuerst an Cellulose im Phasensystem Butanol-Wasser chromatographiert und nach dem Abdampfen der Triacetylazauridin enthaltenden Fraktionon wird der erhaltene Rückstand aus Äthanol kristallisiert.
  • Die aus einigen Chargen voreinigton Mutterlaugen, die einen weiteren Anteil an Triacetylazauridin enthalten, worden nach etwaiger vollständiger Acetylierung nach einem der oben angeführten Verfahren verarbeitet.
  • Beispiel 5 Zu einer Suspension von 1,22 g 6-Azauridin in 5 ccm Essigsäure wird 1,2 ccm Acetylchlorid gegeben und das Reaktionsgomisch wird bei Fouchtigkeitsausschluß gerührt. Nach 5 Stunden wird die Reaktionslösung im Vakuum abgedampft. Die regeneriorte Essigsäure wird gegebenenfalls für die weitere Herstellung benutzt. Der Rest der Essigsäure wird durch zweimalige Codestillation mit Äthanol beseitigt und der Rückstand wird aus Äthanol,kristallisiert.Eowird1,45SderSubstanzMitSchmols-99..,-..14.:'~erhi7.te.~~,~~-..''=''~~~-.~ Beispiel 6 6-Azauridin (10,07 g) wird zu einem Cemisch von Propionsäure (16 ml), Propionsäureanhydrid (15,9 ml) und Propionylchlorid (1 nl) gegeben. Die Reaktionsmischung wird dann sechs Stunden long im Rückflußkühler auf 70°C geheizt und unter vermindertem. Druck (0,5 mm Hg) verdampft. Der Rückstand wird in Chloroform (180 ml) gelöst und die Lösung mit Wasser (4 x 15 ml) gewaschen. Die Chloroformschicht wird über Magnesiumsulfat getrocknet, Holzhole hinzugfügt und filtriert. Das Fltrat wird unter vermindertem Druck verdampt und er Rückstand wiederholt mit Äthanol destilliert. Die Ausbeute beträgt 16,8 g (96. %) von 2', 3',5'-Tri-0-propionyl-6-azauridin, in reifer Form gemäß Papierchromatographie.
  • Beispiel 7 Eine Mischung von Propionsäure (16 ml) und Propionylchlorid (11,3 ml) wird zu 6-Azauridin (10,07 g) hinzugegeben. Die Reaktionsmischung wird drei Stunden lang im Rückflußkühler auf 60°C geheizt und unter vermindertem Druck verdampft. Der Rückstand wird in Ohloroform (200 ml) gelöst und die Lösung mitWasser (4 x 15 ml) gewaschen. Die Chlorformschieht wird über Magnesiumsulfat getrocknet und mit Holzkohle filtriert. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck verdampft und der Rückstand wiederholt mit einer Mischung von Äthenol und Dioxan destilliert. Die Ausbeute an 2',3',5'-Tri-O-propionyl-6-azauridin beträgt 16,5 g (94,5 %).
  • -PatentansprUche-

Claims (3)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e Verfahren zur Herstellung von Tri-O-acyl-Derivaten des 6-Azauridins, dadurch gekennzeichnet, daß das 6-Azauridin, gegebenenfalls in der durch die fermentative Heretellung sich ergebenden unreinen Mischform, mit Acylhalogeniden, Ketenen oder den Anhydriden organischer Säuren unter der katalytischen Einwirkung eines Kationenaustauscherharzes im H+-Zyklus oder eines Acylhalogenidee umgesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei erhöhter Temperatur durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Gegenwart einer organischen Säure durchgeführt wird.
DE19631445602 1962-11-01 1963-10-30 Verfahren zur Herstellung von 2',3\ 5',-Tri-O-acetyl-6-azauridin Expired DE1445602C3 (de)

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