DE1445228C - Verfahren zur Herstellung von Block pfropf Polymeren aus Polymerisaten vinylaromatischer Monomerer und Olefinpolymerisaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Block pfropf Polymeren aus Polymerisaten vinylaromatischer Monomerer und Olefinpolymerisaten

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DE1445228C
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Inventor
Gerhard Dr 6114 Groß-Umstadt Craubner Hans Dr 4047 Dorma gen Ilhng
Original Assignee
H Rommler GmbH, 6800 Mannheim

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Description

1 2 ·■ ' -
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, mit · der Hoch- und Niederdruckpolymerisation aus Ole-
dessen Hilfe miteinander unverträgliche oder nur finen, wie Äthylen, Propylen und Butylenen, wie
begrenzt verträgliche Olefinpolymerisate miteinander Isobutylen, Buten-1 und Butylen-2 hergestellt sein
verträglich gemacht werden. Man erhält dabei modi- können. Bevorzugte Olefinpolymerisate sind PoIy-
fizierte Olefinpolymerisate, die gegenüber den Aus- 5 äthylene, Polypropylen, Polyisobutylen. Die Olefin-
gangskomponenten verbesserte chemische und physi- polymerisate haben zweckmäßig bei 1900C Schmelz-
kalische Eigenschaften besitzen. ' indizes zwischen 0,05 und 25 vorzugsweise zwischen
Es ist bekannt, daß verschiedene Gemische von .0,1 und 20 g/10 Minuten.
Olefinpolymerisaten nur schwer homogenisiert werden Die geeigneten Polymerisate vinylaromatischer können und daß nach der Formgebung gegebenenfalls io Monomerer können nach den üblichen Verfahren der sehr rasch eine Entmischung eintritt. Die Hetero- Block-, Emulsions- und Suspensionspolymerisation genität derartiger Gemische kann mit Mikroskopen aus vinylaromatischen Verbindungen, wie Styrol, leicht erkannt werden: in den Formkörpern liegen Methylstyrol und Vinyltoluolen, oder aus Gemischen größere Teilchen im Gemenge nebeneinander vor. . der genannten Stoffe hergestellt sein. Bevorzugte Außerdem ist die Oberfläche derartiger Formkörper 15 Polymerisate vinylaromatischer Monomerer sind meist schuppig und zeigt einen starken Weißbruch. Polystyrol und Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisate. Auch sind die mechanischen Eigenschaften, ins- Radikalbildende organische Stoffe sind insbesondere besondere die Zugfestigkeit, verringert. Unterscheiden solche, die bei Temperaturen zwischen 50 und 3500C sich die Mischungskomponenten in ihrer Löslichkeit, in Radikale zerfallen, die eine mittlere Lebensdauer so kann man sie leicht durch Extraktion der einen 20 von etwa 10 Sekunden bis zu 20 Minuten besitzen, Komponente trennen. Aus der USA.-Patentschrift wie besonders organische Peroxyde, beispielsweise 2 528 523 ist es bekannt, Formkörper aus Polyäthylen Cumolhydroperoxyd, Dicumylperoxyd, Tertiärbutylmit veränderten Eigenschaften herzustellen, indem man hydroperoxyd, Di-tert.-butylperoxyd,2,5-Di-tert.-butyI- ( φ Polyäthylen bei Temperaturen zwischen UO und 1800C peroxy-2,5-dimethyl-hexan, Dibenzoylperoxyd, Lauromit tertiären Peroxyden vermischt und diese Gemische 25 ylperoxyd, tert.-Butylperbenzoat, sowie Azo-bis-nitrile, nach der Formgebung durch Erhitzen auf Tempera- wie Azo-bis-isobuttersäurenitril, und Azodisulfonate. türen über 1800C, d. h. zwischen etwa 190 und 210° C, Derartige Katalysatoren können bei dem erfindungsvernetzt. Bei diesem bekannten Verfahren können gemäßen Verfahren auch in Form ihrer Lösungen dem Polyäthylen auch Elastomere und Harze, wie in geeigneten Lösungsmitteln, wie beispielsweise Polyisobutylen und Polystyrol, zusammen mit den 30 Benzol, Toluol, Xylol, Dioxan, Cyclohexan, Butanon, Peroxyden beigemischt werden. Man erhält dabei Dimethylformamid, Tetrachlorkohlenstoff und Tetra-Elastomere, die nach dem Vernetzungsprozeß nicht hydrofuran, verwendet werden. Im allgemeinen setzt mehr thermoplastisch verformbar sind. Auch kann man bei dem Verfahren 0,05 bis 10, vorzugsweise man sie nicht mehr mit einer der Ausgangskomponenten 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des vermischen. 35 Gemisches aus allen Komponenten, an Katalysatoren
Aus der belgischen Patentschrift 576 200 ist es ein.
ferner, bekannt, unter Bestrahlung aus olefinisch un- Die Komponenten der genannten Art werden ergesättigten Monomeren und Olefinpolymerisaten her- findungsgemäß intensiv geknetet. Hierfür sind insgestellte Pfropfpolymerisate mit Olefinpolymerisaten besondere ein- oder mehrwellige Schneckenpressen und zu vermischen. Man erhält jedoch die Pfropfpoly- 40 Scheibenkneter geeignet. In derartigen Schneckenmerisate in einem technisch sehr schwierig auszu- pressen bzw. Scheibenknetern treten große Scherführenden radiochemischen Prozeß in sehr geringer spannungen in den Spalten auf, die durch die Wand Raumzeitausbeute, die unter der Schneckenkammer und die Schnecke oder durch
die Zylinderwand und die Knetscheiben gebildet , g
I Liter Reaktionsprodukt \ 45 werden. Diese Scherspannungen können bis zu ^W
1 . 1,5 · 103 kg/cm2 und mehr betragen. Maschinen dieser
\ Liter Reaktionsraum · Stunden / Art sind für das erfindungSgemäße Verfahren um so
liegt. besser geeignet, je größer die in ihnen erzielbaren
Außerdem ist es aus der französischen Patentschrift Scherspannungen sind. Die dabei auftretenden Ge-
1 229 660 bekannt, Gemische aus Hoch- und Nieder- 50 schwindigkeitsgradienten G liegen zweckmäßig zwi-
druckpolyäthylen, Polypropylen oder Polyisobutylen sehen 10 und 200 · 102 sek"1 oder darüber,
unter Zusatz von Peroxyden, beispielsweise in Ka- Die Verweilzeit der intensiv zu knetenden Gemische
!andern, zu verkneten. Die dabei erhaltenen Produkte in den Knetmaschinen beträgt zweckmäßig zwischen
können jedoch im allgemeinen nicht mit Polymerisaten 10 Sekunden und 10 Minuten, vorzugsweise zwischen
vinylaromatischer Verbindungen, wie Polysytrol, 55 30 und 240 Sekunden. Man erhält die modifizierten
homogen vermischt werden. Olefinpolymerisate im allgemeinen in einer Raumzeit-
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von ausbeute von etwa
Block pfropfpolymerisate enthaltenden Massen ge- ~
funden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, 50 bis 200 ( L'ter Reaktionsprodukte \
daß man ein Gemisch, das Polymerisate vinylaro- 60 \ uter Reaktionsraum · Stunden /
malischer Monomerer, Olefinpolymerisate und organische Radikalbildner enthält, bei Temperaturen Das Mengenverhältnis zwischen den Olefinpolyzwischen 80 und 350' C intensiv knetet, bis eine merisaten und den Polymerisaten vinylaromatischer wenigstens partielle Vernetzung der Komponenten Monomerer kann bei dem erfindungsgemäßen Veruntereinander eintritt. . 65 fahren in weiten Grenzen variiert werden, das heißt, Olefinpolymerisate im Sinne der Erfindung sind der Anteil eines bestimmten Olefinpolymerisates im insbesondere hochmolekulare Polymerisate, die in Reaktionsgemisch kann zwischen etwa 1 und 99 Geüblicher Weise, zum Beispiel nach den Verfahren wichtsprozent liegen.
3 4
Bei dem Verfahren können die Komponenten zu- 1,05 g/cm3 und den K-Wert 67 hat, und sprüht auf
nächst in den üblichen Mischmaschinen, wie beispiels- diese Mischung bei 0 bis 20'C 0,7 Teile einer 70°/0igen
weise Wirbel- oder Rührflügelmischern, vorgemischt wäßrigen Cumolhydroperoxydlösung. Diese peroxyd-
und unter Verwendung üblicher Dosiervorrichtungen, haltige Mischung wird dann kontinuierlich über eine
wie Schüttelrinnen, Förderbändern, Dosierschnecken 5 Dosiervorrichtung (Schüttelrinne oder Zulaufschnecke)
und Dosierbandwaagen, den Maschinen, in denen einem handelsüblichen zweiwelligen Scheibenkneter
ihre Umsetzung vorgenommen wird zugeführt werden. zugeführt und darin 40 bis 150 Sekunden bei 210 bis
Man kann aber auch die Komponenten "den Knetern 2500C intensiv geknetet und anschließend in üblicher
getrennt zuführen. Das erfindungsgemäße Verfahren Weise granuliert. Man erhält ein Blockpfropfpoly-
kann diskontinuierlich und mit Vorteil auch konti- io merisat, das die Dichte L,01 g/cm3, nach DIN 53453
nuierlich durchgeführt werden. Außerdem können eine Schlagzähigkeit von 32 cmkg/cm2 und nach
den Komponenten auch Zusatzstoffe, wie beispiels- DIN 57302 eine Kugeldruckhärte von 800 kg/cm2 hat.
weise Pigmente, Füllstoffe und solche Farbstoffe und Sein Erweichungsbereich liegt bei 142 bis 155'C, seine
und Stabilisierungsmittel zugesetzt werden, die mit Dielektrizitätskonstante beträgt nach DIN 53483
den verwendeten Radikale bildenden Stoffen beim 15 ε = 2,6, sein dielektrischer Verlustfaktor nach
intensiven Verkneten nicht reagieren. DIN 53483 tgo = 0,001 und seine Wasseraufnahme
Bei dem Verfahren erhält man Produkte, bei denen 0,07 Gewichtsprozent.
es sich im wesentlichen um Blockpfropfpolymere aus B. Ein Gemisch aus 30 Teilen des nach A hergestellten den betreffenden Komponenten handelt, wobei ein Blockpfropfpolymerisats, 42 Teilen handelsüblichem gewisser Anteil unvemetzt als Mischung vorliegen 20 Polyisobutylen und 28 Teilen Polyäthylen, das die kann. Dichte 0,918 g/cm3 und nach DIN 57302 die Kugel-Erfindungsgemäß hergestellte Produkte weisen im druckhärte 40 kg/cm2 hat, wird 4 bis 5 Minuten in allgemeinen die wertvollen Eigenschaften der ver- einem handelsüblichen Gummikneter (Walzwerk) bei schiedenartigen hochmolekularen Ausgangskompo- 190 bis 2300C intensiv geknetet, anschließend 60 bis nenten auf. Außerdem sind ihre Eigenschaften, bei- 25 90 Sekunden in einem Extruder bei 21O'"C bis 230'C spielsweise ihre Lösungseigenschaften, ihr Erweichungs- nachbehandelt und dann in üblicher Weise granuliert, bereich, ihre Gasdurchlässigkeit, ihre Färb- und Man erhält eine Formmasse, die die Dichte 0,960 g/cm3 Bedruckbarkeit, ihre Alterungsbeständigkeit, ihr Ver- und die Kugeldruckhärte 400 kg/cm2 hat. Sie hat halten gegenüber der Spannungskorrosion sowie ihre zähplastische Eigenschaften, gleichmäßig feinteilige mechanischen und elektrischen Eigenschaften, gegen- 30 Struktur, läßt sich zu Fellen auswalzen und eignet über nicht modifizierten Polyolefinen in vorteilhafter ■ sich wegen ihrer Wasserundurchlässigkeit als Isolier-Weise modifiziert. Die Produkte können nach den material.
üblichen Verfahren, beispielsweise durch Spritzgießen, C. Ein Gemisch aus 1 Teil des nach A hergestellten
Strangpressen, Schmelzspinnen oder Tiefziehen, zu Blockpfropfpolymerisats, 100 Teilen handelsüblichem
Formkörpern, wie Fäden, Fasern, Borsten, Folien, 35 Polystyrol, das den K-Wert 66, die Dichte 1,05 g/cm3
Rohren, Spritzgußartikeln, sowie auch zu Klebstoffen, und die Kerbschlagzähigkeit 18 bis 19 cmkg/cm2 hat,
Lacken oder Kabelummantelungen verarbeitet werden. wird in einem handelsüblichen Kneter 1 bis 2 Minuten
Sie unterscheiden sich von den nach der belgischen bei 200 bis 220° C geknetet und anschließend in üblicher
Patentschrift 576 200 hergestellten Produkten in ihrer Weise granuliert. Man erhält eine Formmasse, in
Konstitution sowie durch vorteilhafte chemische und 40 der die Komponenten gleichmäßig fein verteilt sind
physikalische Eigenschaften. Dies kann aus der und die die Dichte 1,04 g/cm3, den K-Wert 67,5 und
französischen Patentschrift 1229 660 nicht abgeleitet nach DIN 53453 die Schlagzähigkeit 21 bis 22cmkg/
werden. cm2 hat.
Es ist ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß . ...
hergestellten Produkte, daß man sie sowohl mit 45 Beispiel/
Olefinpolymerisaten als auch mit Polymerisaten Ein Gemisch aus 10 Teilen des im Beispiel 1, A bevinylaromatischer Monomerer insbesondere in Knetern schriebenen Gemisches aus Polyisobutylen und Polyhomogen vermischen kann. Hierbei erhält man tieue äthylen, 90 Teilen Polystyrol, das die Dichte 1,05 g/cm3 Formmassen auf Basis von Olefinpolymerisaten bzw. und den K-Wert 67 hat, und 0,5 Teilen Di-tert.-butylvon Polymerisaten vinylaromatischer Monomerer, 50 peroxyd wird in einer handelsüblichen Schneckenderen mechanische Eigenschaften sowie Färb- und presse etwa 40 bis 150 Sekunden bei 210 bis 250^C Bedruckbarkeit im Vergleich zu den darin enthaltenen intensiv geknetet und anschließend in üblicher Weise Olefinpolymerisaten bzw. zu den darin enthaltenen granuliert. Man erhält ein Blockpfropfpolymerisat, Polymerisaten vinylaromatischer Monomerer in vorteil- das perlmuttähnlich aussieht, das bei Stägiger Lagerung hafter Weise verändert sind. Derartige homogene 55 in Wasser 0,18 °/„ Wasser aufnimmt, die Dichte Formmassen können in üblicher Weise zu Form- 1,01 g/cm3, nach DIN 53483 die Dielektrizitätskörpern der obengenannten Art verarbeitet werden. konstante E = 2,6 und bei 10e Hz den dielektrischen Die in den folgenden Beispielen genannten Teile Verlustfaktor tg = 0,0005 hat. Das Produkt eignet sind Gewichtsteile. Die K-Werte wurden nach sich zur Herstellung geformter Gebilde.
H. Fi ken t sch er, Cellulose Chemie, 13 (1932), 60 D . . . ,
S. 58, bestimmt. Beisp.el 3
A. Ein Gemisch aus 25 Teilen Polystyrol, das die
Beispiel 1 Dichte 1,05 g/cm3 und den K-Wert 68 hat, 75 Teilen
A. 25 Teile einer homogen verkneteten Mischung Hochdruckpolyäthylen, das die Dichte 0,918 g/cm3,
aus 60 Teilen Polyisobutylen und 40 Teilen Poly- 65 den Erweichungspunkt 105JC und bei 190 C den
äthylen, das die Dichte 0,918 g/cm3 und den Er- Schmelzindex 1,3 g/10 Minuten hat, und 0,5 Teilen
weichungsbereich 149 bis 1720C hat, mischt man mit Di-tüt.-bulylperoxyd wird in einem handelsüblichen
75 Teilen handelüblichem Polystyrol, das die Dichte zweiwelligen Scheibenkneter 40 bis 150 Sekunden bei
210 bis 250'C intensiv geknetet. Das Produkt wird anschließend in üblicher Weise granuliert. Man erhält ein Blockpfropfpolymerisat, das die Dichte 0,93 g/cm3 und bei 190"C den Schmelzindex 0,4 g/10 Minuten hat und das viel formbeständiger als nicht modifiziertes Polyäthylen und viel elastischer als nicht modifiziertes Polystyrol ist. Das Produkt hat gleichmäßig feinteilige Struktur und eignet sich zur Herstellung von Formkörpern.
B. Ein Gemisch aus 5 Teilen des nach A hergestellten Blockpfropfpolymerisats und 95 Teilen Hochdruckpolyäthylen, das die Dichte 0,918 g/cm3 und bei 190"C den Schmelzindex 1,5 g/10 Minuten hat, wird in einem handelsüblichen Kneter 1 Minute bei 200 bis 210' C intensiv vermischt. Man erhält eine stabile Formmasse auf Basis von Olefinpolymerisaten, die die Dichte 0,921 g/cm3 und bei 190'C den Schmelzindex 1,1 g/10 Minuten hat. Im Gegensatz zu Gemischen aus Polystyrol und Polyäthylen zeigt die Formmasse bei bis zu 400facher Vergrößerung eine gleichmäßig feine Verteilung der Komponenten.
C. Man erhält eine Formmasse auf Basis eines Styrolpolymerisats mit gleichmäßig feiner Verteilung der Komponenten, wenn man 5 Teile des nach A hergestellten Blockpfropf-Polymerisats mit 50 Teilen eines in üblicher Weise nach einem Blockpfropfpolymerisationsverfahren hergestellten Polystyrols, das die Dichte 1,05 g/cm3 und den K-Wert 66 hat, 1 bis 2 Minuten bei 200 bis 220" C in einem handelsüblichen Kneter in plastischem Zustand homogenisiert. Die Formmasse hat die Dichte 1,04 g/cm3.
D. Ein Gemisch aus 1 Teil des nach A hergestellten Blockpfropfpolymerisats und 10 Teilen eines in üblicher Weise aus 76 Teilen Styrol und 24 Teilen Acrylnitril hergestellten Mischpolymerisats, das den K-Wert 72,5 und die Dichte 1,08 g/cm3 hat, wird in einer handelsüblichen Plastifiziervorrichtung 2 bis 4 Minuten bei etwa 200° C intensiv geknetet und anschließend in üblicher Weise als Band abgezogen. Man erhält eine homogene Formmasse auf Basis eines Styrolpolymerisats, die die Dichte 1,06 g/cm3 und die Schlagzähigkeit 38 cmkg/cm2 hat und die bei lstündiger Lagerung in siedendem Wasser 0,2 Gewichtsprozent Wasser aufnimmt. Die homogene Mischung kann nach den üblichen Verfahren, beispielsweise des Spritzgießens oder Tiefziehens, zu Formkörpern verarbeitet werden.
Verknetet man zum Vergleich ein Gemisch aus 10 Teilen des genannten Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisats, 0,25 Teilen Polystyrol vom K-Wert 68 und 0,75 Teilen Hochdruckpolyäthylen der Dichte 0,918 g/cm3 in Abwesenheit von Radikale bildenden Stoffen 2 bis 4 Minuten bei etwa 200'C in derselben Plastifiziervorrichtung, so erhält man ein inhomogenes Gemisch, das eine Schlagzähigkeit von nur 30 bis 31 cmkg/cm2 hat und das, nach dem Spritzgußverfahren verarbeitet, Formkörper mit schuppiger Oberfläche ergibt.
B e i s ρ i e 1 4
A. Ein Gemisch aus 90 Teilen eines nach einem üblichen Blockpolymerisationsverfahren hergestellten Polystyrols, das die Dichte 1,05 g/cm3 und den K-Wert 67 hat, 10 Teilen Polypropylen, das die Dichte 0,892 g/cm3, den Erweichungspunkt 115 bis 118'C und bei 180 C den Schmel/.index 0,38 g/10 Minuten hat, und 0,5 Teilen Di-tert.-butylperoxyd wird in einem handelsüblichen zweiwelligen Scheibenkneter 40 bis 150 Sekunden bei 210 bis 2500C intensiv geknetet und anschließend in üblicher Weise granuliert. Man erhält ein thermoplastisches Blockpfropfpolymerisat, das die Dichte 1,00 g/cm3, die Dielektrizitätskonstante 5ε = 2,6, bei 10e Hz den dielektrischen Verlustfaktor tgo = 0,0035 (DIN 53483) und bei 19O0C den Schmelzindex 2,71 g/10 Minuten hat und das bei 8tägiger Lagerung in Wasser 0,19 Gewichtsprozent Wasser aufnimmt. 100 Teile des Produktes lösen sich bis
ίο auf einen geringen Rest von etwa 1 Gewichtsprozent in 1500 Teilen siedendem Dioxan.
Wird zum Vergleich ein Gemisch aus Polystyrol und Polypropylen in Abwesenheit von Radikale bildenden Stoffen unter sonst gleichen Bedingungen intensiv verknetet, so erhält man ein. Produkt, aus dem sich unter den vorher genannten Bedingungen mit siedendem Dioxan nur das darin enthaltene Polystyrol herauslösen läßt.
B. Ein Gemisch aus 20 Teilen des nach A hergestellten thermoplastischen Blockpfropfpolymerisats und 80 Teilen Polypropylen (modifiziertes Olefinpolymerisat), das die Dichte 0,895 g/cm3 und bei 19O0C den Schmelzindex 0,43 g/10 Minuten hat, U wird in einem handelsüblichen zweiwelligen Scheibenkneter 1 bis 2 Minuten intensiv geknetet und anschließend in üblicher Weise granuliert. Man erhält eine Formmasse auf Basis Olefinpolymerisaten, die die Dichte 0,921 g/cm3 und bei 1900C den Schmelzindex 0,90 g/10 Minuten hat und die sich nach den üblichen Spritzgußverfahren zu Formkörpern verarbeiten läßt.
Beispiel 5
Ein Gemisch aus 92 Teilen eines in üblicher Weise .
hergestellten Mischpolymerisats aus 75 Teilen Styrol und 25 Teilen Acrylnitril der Dichte 1,08 g/cm3, das in Dimethylformamid den K-Wert 71 hat, 8 Teilen Polypropylen der Dichte 0,896 g/cm3, das nach ASTM D 1238-T bei 1900C den Schmelzindex 0,3 g/ 10 Minuten hat, und 0,7 Teilen Azo-diisobuttersäurenitril wird etwa 55 Sekunden bei 190 bis 2300C in einem mehrwelligen Scheibenkneter, in dem Geschwindigkeitsgradienten von 19800SeC-1 auftreten, unter einer Energieaufnahme des Kneters von 0,4 bis 0,5 kWh je Kilogramm Gemisch intensiv geknetet, ψ Man erhält ein schlagzähes Produkt von gleichmäßig opakem Aussehen, das beispielsweise nach dem Spritzguß- und Strangpreßverfahren zu Formkörpern verarbeitet werden kann. Daraus hergestellte Platten können nach dem Tiefziehverfahren verformt werden. Das Produkt hat die Dichte von 1,06 g/cm3 und nach DIN 53371 die Zugfestigkeit 500 bis 620 kg/cm2.
B e i s ρ i e 1 6
Ein Gemisch aus 25 Teilen Polystyrol, das die Dichte 1,05 g/cm3 und den K-Wert 68 hat, 75 Teilen Hochdruckpolyäthylen, das die Dichte 0,918 g/cm3, den Erweichungspunkt 105°C und bei 190°C den Schmelzindex 1,3 g/10 Minuten hat, und 0,5 Teilen Di-tert.-butylperoxyd wird in einer einwelligen Schneckenmaschine, in der die Rotationsbewegungen der Schneckenwelle durch eine hin- und hergehende Bewegung in axialer Richtung überlagert sind, bei 90 bis 1203C intensiv geknetet. Das Produkt wird anschließend in üblicher Weise granuliert, und man erhält ein modifiziertes Olefinpolymerisat, das die Dichte 0,93 g/cm3 und bei 190 C den Schmelzpunkt 0,7 g/10 Minuten hat.
Beispiel 7
Ein Gemisch aus 25 Teilen Polystyrol, das die Dichte 1,05 g/cm3 und den K-Wert 68 hat, 75 Teilen Hochdruckpolyäthylen, das die Dichte 0,918 g/cm3, den Erweichungspunkt 105° C und bei 1900C den Schmelzindex 1,3 g/10 Minuten hat, und 0,5 Teilen Di-tert.-butylperoxyd wird in einer handelsüblichen einwelligen Schneckenpresse, die einen verstellbaren Spalt zwischen Schneckenwelle und Schneckenkammer aufweist, intensiv bei etwa 34O0C geknetet. Dabei rotiert die Schneckenwelle mit 2000 Umdrehungen je Minute, und der Abstand zwischen Schneckenwelle und Schneckenkammer beträgt 2,5 mm. Die mittlere Verweilzeit des Reaktionsgemisches in der Schneckenmaschine beträgt 3 Sekunden, und bei dem intensiven Kneten tritt ein Geschwindigkeitsgradient von 20000 see-1 auf. Das Produkt wird anschließend an das intensive Kneten in üblicher Weise granuliert. Man erhält ein Blockpfropfpolymerisat, das die Dichte 0,92 g/cm3 und bei 19O0C den Schmelzindex 11,8 g/10 Minuten aufweist.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Blockpfropfpolymerisate enthaltenden plastischen Massen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch, das Polymerisate vinylaromatischer Monomerer, Olefinpolymerisate und organische Radikalbildner enthält, bei Temperaturen zwischen 80 und 35O°C intensiv knetet, bis eine wenigstens partielle Vernetzung der Komponenten untereinander eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polystyrol und Olefinpolymerisat enthaltendes Gemisch knetet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat und Olefinpolymerisat enthaltendes Gemisch knetet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch knetet, das als Olefinpolymerisat ein Homo- oder Copolymerisat des Äthylens, Propylene oder Butylens enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch knetet, das ^aIs Olefinpolymerisat ein Copolymerisat von Äthylen und/oder Propylen mit Acryl- bzw. Vinylester enthält.
6. Verwendung der nach einem der vorgenannten Ansprüche hergestellten Massen zur Herstellung von Formkörpern.
109 534/373

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