DE1443711B - Verfahren zur Herstellung von Thiolphosphorsäuretriestern durch Isomerisierung der entsprechenden Thionophosphorsäuretriester - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Thiolphosphorsäuretriestern durch Isomerisierung der entsprechenden Thionophosphorsäuretriester

Info

Publication number
DE1443711B
DE1443711B DE1443711B DE 1443711 B DE1443711 B DE 1443711B DE 1443711 B DE1443711 B DE 1443711B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid triesters
benzene
isomerization
thiolphosphoric
thionophosphoric
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Günter Dr. Berlin-Grünau; Teichmann Herbert Dr. Berlin-Treptow; Krüger Martin Dipl.-Chem. Berlin-Schmöckwitz Hilgetag
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Akademie der Wissenschaften der DDR
Original Assignee
Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Thiolphosphorsäuretriestern durch Isomerisierung der entsprechenden Thionophosphorsäuretriester.
Es ist bekannt, daß Thiolphosphorsäuretriester im aligemeinen weniger bequem zugänglich sind als Thionophosphorsäuretriester. Zur Herstellung von Thiolphosphorsäuretriestern ist daher häufig der Weg der thermischen Isomerisierung von Thionophosphorsäuretriestern eingeschlagen worden. Dieses Verfahren erfordert oft hohe Temperaturen und lange Reaktionszeiten und versagt daher, wenn die entstehenden Thiophosphorsäureester thermisch weniger stabil sind als ihre Thiono-Isomeren. Das ist z. B. der Fall in der Reihe der Thionophosphorsäuretrialkyl- und -dialkylarylester. So erleiden Thionophosphorsäuretrimethyl-, -dimethylphenyl- und -dimethyl-p-nitrophenylester beim Erhitzen unter Bedingungen, unter denen der Thionoschwefel schließlich nicht mehr analytisch nachweisbar ist, eine stürmische, gegebenenfalls explosionsartige Zersetzung zu sirupösen Produkten, die keinen Thiolester mehr enthalten.
Es wurde nun gefunden, daß man Thionophosphorsäuretriester der allgemeinen Formel
R2O-P=S
worin R1 einen Alkylrest, R2 und R3 Alkyl-, Aryl- oder substituierte Arylreste bedeuten, mit .Lewissäuren der allgemeinen Formel .
MeXn
in der Me, Fe, Al, Sn oder Ti, X Chlor oder Brom und η = 3 oder 4 ist, umsetzt und die entstehenden Additionsverbindungen der allgemeinen Formel
R2O-P=O
[MeXn],
worin R1, R2, R3, Me, X und η die obengenannte Bedeutung haben und α 1 bis 3 und b 1 oder 2 ist, mit einer wäßrigen Lösung eines Halogenids eines Elementes der ersten zwei Hauptgruppen des periodischen Systems behandelt.
Sowohl die Bildung als auch die Zerlegung der Additionsverbindungen verlaufen ohne Wärmezuführung und in höhen Ausbeuten. Damit ist eine einfache Methode zur überführung von Thiono- in Thiolphosphorsäuretriester gegeben, die sich auch auf solche Ester anwenden läßt, deren thermische Isomerisierung nicht möglich ist.
Die Herstellung der Addukte erfolgt zweckmäßig durch Zusammengeben der Komponenten bei Raumtemperatur in inerten wasserfreien Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter mäßiger Kühlung. Man verwendet stöchiometrische Mengen der Komponenten, wobei es keine Rolle spielt, ob der Ester vorgelegt und die Lewissäure zugegeben oder umgekehrt verfahren wird. Die Stöchiometrie der Addukte hängt von der Lewissäure ab; bei den Addukten des
FeCl3 ist a = 3, b = 2,
AlCl3 ist a = 1, b = 1,
, SnBr4, TiCI4 ist a = 2, b = 1.
Die Zerlegung der Addukte geschieht durch Be-,0 handlung mit einer wäßrigen Lösung eines Metallhalogenids, das imstande ist, die eingesetzte Lewissäure als Halogenmetallat zu binden; in Betracht kommen dafür die Halogenide der Elemente der ersten zwei Hauptgruppen des Periodischen Systems. . Thiolphosphorsäuretriester können auf Grund ihrer Insektiziden und physiologischen Wirksamkeit vor allem in der Schädlingsbekämpfung vielseitige Verwendung finden. Die folgenden Beispiele erläutern das Verfahren.
Beispiel 1
Zu einer Lösung von 47 g Thionophosphorsäuretrimethylester in 100 ecm Petroläther fügt man unter Rühren portionsweise 33,5 g wasserfreies Eisen(III)-chlorid, wobei, gegebenenfalls unter Kühlung, die Temperatur unter 25° C gehalten wird. Man rührt noch 2 Stunden nach, gießt die Mutterlauge ab und zerkleinert den Kristallkuchen unter Petroläther. Nach Absaugen, Waschen mit Petroläther und Trocknen erhält man 77 g (95,8% der Theorie) eines 3 : 2-Adduktes aus Thiolphosphorsäuretrimethylester und Eisen(III)-chlorid, Fp. 135 bis 138°C.
40 g dieser Verbindung trägt man unter Rühren in eine Lösung von 90 g Calciumchlorid-hexahydrat in 200 ecm Wasser ein und fügt nach 10 Minuten 120 ecm Benzol zu. Nach weiteren 10 Minuten trennt man die Benzolschicht ab, gibt zu der wäßrigen Schicht nochmals 70 ecm Benzol und 90 g Calciumchloridhexahydrat und rührt eine Stunde. Man trennt dann die Benzolschicht ab und schüttelt die wäßrige Schicht dreimal mit je 20 ecm Benzol aus. Die Benzolextrakte werden vereinigt, über Natriumsulfat getrocknet und nach Abtrennen des Benzols fraktioniert. Man erhält 21,5 g (91% der Theorie) Thiolphosphorsäuretrimethylester vom Kp.17 1030C.
Beispiel 2
17 g wasserfreies Eisen(III)-chlorid fügt man unter Rühren und Eiskühlung zu einer Lösung von 24 g Thionophosphorsäuretrimethylester in 130 ecm Benzol. Man entfernt dann das Kältebad, rührt 1 Stunde nach und läßt über Nacht stehen. Dann zersetzt man in gleicher Weise wie unter Beispiel 1 angegeben. Man erhält 19,8 g (82,4% der Theorie) Thiolphosphorsäuretrimethylester vom Kp.17 1030C.
Beispiel 3
Zu einer Suspension von 17 g wasserfreiem Eisen(III)-chlorid in 100 ecm Benzol tropft man unter Rühren 26,2 g Thionophosphorsäuredimethylphenylester. Nach beendeter Zugabe rührt man 2 Stunden weiter und läßt über Nacht stehen. Dann gibt man eine Lösung von 90 g Calciumchloridhexahydrat in 200 ecm Wasser zu, rührt 45 Minuten aus und trennt die Benzolschicht ab. Zur wäßrigen Phase werden weitere 90 g Calciumchloridhexahydrat und 100 ecm Benzol zugesetzt. Man rührt 1 Stunde, trennt dann die Benzolschicht ab und schüttelt die
wäßrige Phase viermal mit je 30 ecm Benzol aus. Die vereinigten Benzollösungen werden über Natriumsulfat getrocknet und nach Abziehen des Benzols im Vakuum fraktioniert. Man erhält 21,1 g (80,5°,, der Theorie) Thiolphosphorsäure - O,S- dimethyl-O-phenylester Kp.,,,-: 104 bis 1060C.
Beispiel 4
Eine Lösung von 15 g Thionophosphorsäure-dimethyl-p-nitrophenylester in 100 ecm Benzol versetzt man unter Rühren mit 6,32 g wasserfreiem Eisen(IlI)-chlorid. Man rührt noch 2 Stunden nach, läßt dann einige Stunden stehen und rührt 1 Stunde mit einer Lösung von 90 g Calciumchlorid-hexahydrat in 200 ecm Wasser aus. Nach Abtrennen der Benzolschicht wird die wäßrige Phase nochmals mit 50 ecm Benzol versetzt und eine weitere Stunde ausgerührt. Man trennt die Schichten, schüttelt die wäßrige Phase nochmals mit wenig Benzol aus und trocknet die vereinigten Benzollösungen über Natriumsulfat. »> Das Lösungsmittel wird im Vakuum bei 40 bis 45CC abgezogen, wobei ein schwachgelbliches öl hinterbleibt. Eine Reinigung der Substanz kann erfolgen durch Zusatz von 4 ecm Methanol, Absaugen, Abkühlen auf —80 C, Abdekantieren des Lösungsmittels und Entfernen der letzten Lösungsmittelreste im Vakuum bei Raumtemperatur. Man erhält so 13,7 g (91,3% der Theorie) Thiolphosphorsäure-O,S-dimethyl-O-p-nitrophenylester, n? = 1,5626.
Beispiel 5
15 g Thionophosphorsäure-dimethyl-p-nitrophenylester werden in 30 ecm Methylenchlorid gelöst und unter Rühren zu einer Suspension von 7,62 g feingepulvertem wasserfreiem Aluminiumchlorid in 70 ecm Petroläther getropft. Wenn alles Aluminiumchlorid in Lösung gegangen ist, rührt man noch 2 Stunden nach und arbeitet dann wie in Beispiel 4 beschrieben
weiter. Man erhält 13.5 g (90"„ der Theorie) Thiolphosphorsäure-CXS-dimethyl-O-p-nitrophenylester. n? = 1,5612.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Thiolphosphorsäuretriestern durch Isomerisierung der entsprechenden Thionophosphorsäuretriester, dadurch gekennzeichnet, daß man Thionophosphorsäuretriester der allgemeinen Formel
    R2O-P = S
    R3O "^
    in der R, einen Alkylrest, R2 und R3 Alkyl-, Aryl- oder substituierte Arylreste bedeuten, mit Lewissäuren der allgemeinen Formel
    MeX1.
    in der Me, Fe, Al, Sn oder Ti, X Chlor oder Brom und η = 3 oder 4 ist, umsetzt und die entstehenden Additionsverbindungen der allgemeinen Formel
    R2O-P=O
    - [MeXn],
    worin R1, R2, R3, Me, X und π die obengenannte Bedeutung haben und α 1 bis 3 und b 1 oder 2 ist, mit einer wäßrigen Lösung eines Halogenids eines Elementes der ersten zwei Hauptgruppen des Periodischen Systems behandelt.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1032247B (de) Verfahren zur Herstellung von organischen Phosphorverbindungen
DE1443711C (de) Verfahren zur Herstellung von Thiolphosphorsäuretriestern durch Isomerisierung der entsprechenden Thionophosphorsäuretriester
DE1903356C3 (de) Verfahren zur Herstellung substituierter Vinylester von Phosphorsäuren
DE1443711B (de) Verfahren zur Herstellung von Thiolphosphorsäuretriestern durch Isomerisierung der entsprechenden Thionophosphorsäuretriester
DE2643442C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphitchloriden
DE1768399C3 (de) O-Alkyl-O-aryl-thiolphosphorsäureester, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende insektizide und akarizide Mittel
EP0170101B1 (de) Verfahren zur Herstellung tertiärer Phosphanoxide
DE1945645A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Diorganochlorphosphinen
EP0061106B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Oligophosphonsäuren bzw. Oligophosphinsäuren, ihren Salzen und/oder Estern sowie neue Phosphonsäurederivate
EP0122587B1 (de) Verfahren zur Herstellung organischer Chlorphosphane
EP0144743B1 (de) Verfahren zur Herstellung organischer Chlorphosphane
DE1643608C3 (de)
EP0159656B1 (de) Verfahren zur Herstellung der Alkali- und Erdalkali-Salze von Diarylphosphinsäuren
DE60219953T2 (de) Trennung von diastereoisomeren
DE1768141C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen von Dithiophosphorsaure O,S diestern
DE1192647B (de) Verfahren zur Herstellung von Thiol- bzw. Thionothiolphosphonsaeureestern
DE1140920B (de) Verfahren zur Herstellung von Orthophosphorsaeureestern
DE1518060C (de) 0.0-Dialkyl-S- eckige Klammer auf 2-(acetamido)-äthyl eckige Klammer zu -dithiophosphate und Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen
AT228804B (de) Verfahren zur Herstellung von Thionothiolphosphorsäureestern
EP0168709A1 (de) Verfahren zur Herstellung von chlorierten Phosphoryl-methylcarbonyl-Derivaten und neue Zwischenprodukte zu ihrer Herstellung
AT221871B (de) Ungeziefervertilgungsmittel
DE1252680B (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphinsäureestern
DE2335371A1 (de) Verfahren zur herstellung von dialkylphosphinsaeurechloriden
DE1805676A1 (de) Chemische Verfahren
DE1443711A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Thiolphosphorsaeuretriestern aus Thionophosphorsaeuretriestern