DE1442542A1 - Verfahren zur Herstellung und Konservierung von freien Radikalen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung und Konservierung von freien RadikalenInfo
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Description
^^ «Wiesbaden , den 7.5.196!
Bm* AG.
Dr. Expl.
L'Air Liquide,
Societe Anonyme,
75, Quai d'Oraay, Paris 7e,
Frankreich
Verfahren zur Herstellung und Konservierung von freien Radikalen
Priorität: Französische Patentanmeldung No.P.V. 974.007
vom 11. Mai 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von freien Radikalen und deren Konservierung in haltbarer Form,
Seit langer Zeit ist bekannt, daß bei vfelen chemischen Reaktionen aktive Atomgruppierungen, nämlich die freien
Radikale auftreten, die im allgemeinen nur vorübergehend existenzfähig sind. In isoliertem Zustande besitzen sie
eine sehr hohe chemische Reaktionsfähigkeit und infolgedessen eine sehr große Unbeständigkeit. Entsprechet! ihrer
jeweiligen Struktur können sie jedoch aufgespürt und ihre Konzentration kann mit Hilfe verschiedener Techniken gemessen
werden wie durch Absorptionsspektren im sichtbaren
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Bereich, im nahen und entfernten Ultravoilett, Infrarot,
Massenspektrometrie, Beugung von Röntgenstrahlen bei tiefer
der Temperatür,Emissionssprektren bei tiefer Temperatur, Messungen/
Dielektrizitätskonstante, der magnetischen Suszeptibilität, der Wärmeleitfähigkeit f des Brechungsindexes, kalorimetrische
Messungen und besonders Messungen der paramagnetischen ELektronenresona.nz nach Maßgabe ihrer asymmetrischen Elektronenstruktur.
Diese freien Radikale haben großes Interesse als Initiatoren von chemischen Reaktionen in der chemischen Industrie für
Vortriebsmassen, die Metallurgie und das Studium des Schutzes gegen Strahlungen. Man kennt verschiedene Methoden
für die Herstellung von freien Radikalen, die rasche Isolierung von Zwischenprodukten während ihrer Bildung in
einer chemischen Reaktion oder Dissoziierung von komplexen Molekülen durch verschiedene physikalische Verfahren, die
mit Wärme, Strahlung,Erregung durch Hochfrequenz usw. arbeiten.
In letzterem Falle können Systeme, die sich normalerweise im Gleichgewicht befinden "aktiviert" werden und große
Mengen freier Radikale enthalten-,. Ihre Untersuchung .,kann ,.
dann auf zwei verschiedene Weisen vorgenommen werden, nämlich entweder indem man die gebildeten Radikale in ihrem Anfangszustand
untersucht, was ihre νKonservierung. - soweit möglich in
haltbarem Zustand während einer.ausreichenden Zeitspanne
erfordert, oder indem man sie· direkt:durch Beobachtung ihrer
Reaktionsvorgänge untersucht, d.h. indem man.,ihre Wiederver-
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- 3 -einigungsbedingungen analysiert.
In eraterem Pall geht man im wesentlichen darauf aus, jede
Wiedervereinigung der gebildeten Radikale zu verhindern»und
zu dieaem Zweck ist es unerläßlich, sie in stabilen Positionen
zu "blockieren". Zu diesem Zweck greift man im allgemeinen zu verschiedenen Methoden:
Durch Dispersion der Radikale in einer inaktiven starren Matrize trennt man räumlich die Reakt ions Zentren und macht
damit ihre Wiedervereinigung unmöglich. Auf diese Weise werden verschiedene Radikale in Gläsern oder Kristallgittern
blockiert.
Durch Adsorption an aktiven Oberflächen legt man die Radikale an bestimmten Orten fest, von wo sie nur sehr
schwer extrahiert werden können. Mittels dieser Ausfühnngsform haben verschiedene Verfasser die Fixierung von Radikalen,
die in Gasphase erzeugt werden, durch Umlauf eines fließenden Mittels in Querrichtung z.B. eines Polystyrolschaumes von
großer Oberfläche verwirklicht.
Durch unmittelbare bzw. im Inneren inerter kondensierter Matrizen erfolgende thermische Blockierung. Auf diese Weise
erhält man durch Kondensation eines Gases an sehr kalten Wänden oder durch bei sehr tiefer Temperatur durchgeführte^
Aktivierung die sogenannten "eingefrorenen Radikale". In diesem
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Fall kann natürlich die dauerhafte Stabilisierung von Radikalen nur auf Grund bleibender Aufrechterhaltung der
sehr tiefen Temperatur vorgenommen werden. Sobald man nämlich das System wieder erwärmt, erlangen die Radikale
wieder ihre Beweglichkeit und können in das Innere des Trägers wandern und sich somit unvermeidbar wieder vereinigen
und verbinden. Diese Methode wird stark verwaöet und hat beachtenswerte Untersuchungen an sehr aktiven
freien Radikalen wie H, UH2, OH, ermöglicht, die in einem
Argon- oder Wasserstoffgitter festgelegt und bei den sehr tiefen Temperaturen des flüssigen oder festen Wasserstoffs
oder Heliums fest sind.
Die zweite Methode zur Untersuchung freier Radikale besteht in der Verfolgung der Modalitäten ihrer Wiedervereinigung.
Man kann so_ ihre Beweglichkeit und ihre Affinitäten unter festgelegten Bedingungen auswerten und interessante
Schlüsse für ihre Reaktionsfähigkeit und ihre Struktur ziehen. Die Reaktion kann gleichsam augenblicklich sein,
wenn z.B. ein aktives Gas auf einen reaktionsfähigen festen Stoff trifft,oder sie kann einen mehr progressiven Charakter
annehmen, wenn z.B. ein bei tiefer Temperatur bestrahlter fester Stoff langsam wieder erwärmt wird. Die Reaktionsvorgänge können sich entweder durch thermische Effekte, die
von einer einfachen Erwärmung bis zu einer krassen Explosion (H - CHO...) unter Entstehung bestimmter chemischer Arten
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gehen
(häufig von Polymeren)/oder durch Veränderungen der Farbe (NE,, NH.N-,...) oder von Spektraleigenschaften (M, NII2, OH, C6H5-CH2, CH3CHOH...) übertragen.
(häufig von Polymeren)/oder durch Veränderungen der Farbe (NE,, NH.N-,...) oder von Spektraleigenschaften (M, NII2, OH, C6H5-CH2, CH3CHOH...) übertragen.
Die Reaktionsvorgäge können auch zu photochemischen
Erscheinungen mit Lichtemission führen. So kann man
bei der Methode der Thermolumineszenz die aufeinander
folgenden Entaktivierungen, die Zeichen von ebensovielen besonderen Wiedervereinigungen sind, sich in einer Reihe
von charakteristischen lichtemiaaionen nach Maßgabe der
Wiedererwärmung des ursprünglich "eingefrorenen" Systems kenntlich machen sehen.
Die Aufgabe der Konservierung freier Radikale von erheblicher Menge in stabilem Zustand-, die im besonderen als reaktionsfähige
Masse für einen bestimmten Gebrauch ähnlich sind, hat jedoch bisher keine befriedigende Lösung gefunden,
v/eil ihre Erhaltung im eingefrorenen Zustand bei sehr tiefer Temperatur eine umfangreiche Apparatur für die Erhaltung
der kalten Temperatur erfordert und große Schwierigkeiten in der Handhabung bedingt. Die Erfindung verfolgt die Aufgabe,
die vorstehenden Mängel zu beheben und die Konservierung von freien Radikalen in sehr großen Mengen über lange Zeiträume
ohne besondere Vorkehrungen zur Kälteerhaltung und in einer stabilen Form zu gestatten, die einen unmittelbaren
Gebrauch bei der gewünschten Anwendung zuläßt.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man
die Herstellung freier Eadikale durch eine an sich bekannte Behandlung einer freie Radikale erzeugenden
Substanz, verdünnt in einer bei tiefer Temperatur eingefrorenen Flüssigkeit, bewirkt, das Verdünnungsmittel
durch selektive Sublimierung bei tiefer Temperatur entfernt, wobei die Temperaturen im Verlauf der Vorgänge
der Herstellung und selektiven Sublimierung des Verdünnungsmittels
ausreichend tief gehalten werden, um die spontane Wiedervereinigung der freien Radikale auszuschalten,
und man dann die Temperatur der restlichen porösen Masse, welche die freien Radikale enthält, unter
Luftabschluß nahe auf Umgebungstemperatur wieder ansteigen
läßt.
Die Erfindung umfaßt unter anderem die folgenden einzeln
oder in Kombination anwendbaren Ausfiihrungsformen:
a) Mann vollzieht die selektive Sublimierung auf einer ausreichend dicken Schicht gefrorener Verdünnungsflüssigkeit,
die das an freien Radikalen angereicherte Material enthält, damit die im Verlauf der selektiven Sublimierung
gebildete poröse Umfangszone selektiv die freien Radikale zurückhält, die sich aus der noch kompakten Innenzone
sublimieren können^
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b) naoh der Behandlung des Erzeugers von freien Radikalen
verschiedener Satur/6ei tiefer Temperatur nimmt man
eine Wiedererwärmung innerhalb des gefrorenen Milieus
bis zu einer Temperatur vor, bei der ausschließlich diejenige Art freier Radikale stab! bleibt, die man
konservieren will;
c) die Wiedererwärmung, die in der Weise vorgenommen wird, daß nur die gewünschte Art freier Radikale konserviert
wird, erfolgt vor der selektiven Sublimierung des Verdünnungsmittels ;
d) die vorgesehene Wiedererwärmung erfolgt im Verlaufe der selektiven Sublimierung des Verdünnungsmittels;
e) man vollzieht eine schließliche Stabilisierung
der freien Radikale durch Tränkung der zurückbleibenden freie Radikale enthaltenden porösen Masse mit einer
inerten Matrize, die in flüssigem Zustand aufgegossen wird und dann erhärtet.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht also darin, daß man die freie Radikale enthaltende Substanz einer Technik
ählich derjenigen der Lyophilisierung unterzieht,wie sie
praktisch für die Konservierung biologischer oder pharmazeutischer Produkte verwendet wird. Das Vorläufersystem,
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vorzugsweise eine Flüssigkeit, worin man die freien Radikale herstellen will, wird zunächst abgekühlt und
eingefroren, so daß es die erforderliche Starrheit erhält. Dann wird es mit Hilfe einer klassischen Methode
z.B. durch Bestrahlung aktiviert. Unter der Energieaufbringung dissoziieren die Moleküle,und wenn die radiolytische
Ausbeute gut ist, findet man zahlreiche gebildete freie Radikale. Schließlich schreitet man dann
zu einer geordneten Wiedererwärmung des erregten Systems,
ohne indessen die Temperatur zu überschreiten, bei der · die Gefahr einet» spontanen Entaktivierung durch Sadikalwanderung
besteht, und nimmt dann dessen Trocknung vor. Diese vollzieht sich durch Lyophilisierung, d.h. im
wesentlichen durch Sublimierung von Molekülen des oder der eingefrorenen Lösungsmittel. Diese Kältetrockung
wird vorzugsweise unter hohem Vakuum v-.orgenommen.
Auf diese Weise nimmt man eine möglichst weit getriebene Trocknung bei sehr tiefer Temperatur vor, bis man eine
feine Porenstruktur erhält, die keine ITüssigkeitsspur
mehr enthält. Das System, das eine starke Konzentration an völlig stabilen freien Radikalen enthalten wird, kann
dann progressiv wieder fris auf Umgebungstemperatur erwärmt werden, wo es sich entweder unter Vakuum oder unter
der Schutzatmosphäre eines neutralen und trockenen G-ases, wie Stickstoff oder Argon konserviert. Die freien Radikale
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werden hierbei durch zwei Erscheinungen stabilisiert:
werden hierbei durch zwei Erscheinungen stabilisiert:
a) Die durch Bestrahlung im Innern der eingefrorenen Lösung gebildeten und durch die tiefe Temperatur unbeweglich
gehaltenen Radikale befinden sich ununterbrochen isoliert und infolgedessen an ihrem Bildungsort selbst
durch das Fortschreiten der Trocknungsfront zum Inneren der starren Masse hin festgelegt. Am Ende des Vorganges
können sie sich infolge des Fehlens von Reaktionsmedium zwischen den Radikalen nicht mehr vereinigen und bleiben
daher im Radikalzustand.
b) Diejenigen Radikale, die während der Aktivierungsperiode
in den Adern des gefrorenen Lösungsmittels gebildet werden und damit der G-efahr ausgesetzt sind, während des Sublimationsvorganges
mitgerissen zu werden, werden durch Adsorption an der ungeheueren inneren Oberfläche fixiert, die das
trockene iyophilyseiprodukt am Umfang darbietet. Die
Trocknung vollzieht sich nämlic h von der freien äußeren Oberfläche des eingefrorenen Systemes aus, während sich
eine Produktschicht von wachsender Dicke bildet nach
Maßgabe, wie die Trocknungsfront gegen den Mittelteil der
Probe fortschreitet. Sie übt eine filtrierende Wirkung auf die von der Probe selbst ausgesandten Dämpfe aus,
die sich wie ein selbst absorbierendes System verhält.
Diese zusätzliche Zurückhaltung freier Radikale läßt den
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vorgenannten Effekt anwachsen und trägt zur Aufrechterhaltung des aktiven Charakters des Anfangssystemes
bei, . .
Im Nachstehenden werden anhand der Zeichnung beispielshalber Erfahrungen bei der Herstellung freier Radikale in beständiger
Form v/iedergegeben. ■
Eine Lösung von 10 fo 1-iysine in destilliertem Wasser wird
in Glaskolben in einer Dicke von 1 cm verteilt und dann durch Abkühlung mittels flüssigen Stickstoffs eingefroren.
Dann wird sie bei 77 K durch einen starken Strom von Gammastrahlen bestrahlt. Eine Dosis von 500.000 bis 2.000.000
rad (1 rad = 100 erg/g) wird im Verlauf von 5 bis 10 Stunden gegeben. Dann wird das System bei einer Temperatur von
- 3O0C (2450K) lyophilysiert, .darauf das trockene Produkt,
lange bei +430C desorbiert und schließlich unter sehr reiner
Stickstoffatmosphäre, bekannt unter dem Handelsnamen
"Azote R" der Anmelderin hermetisch verschlossen. Die Analyse durch paramagnetische Elektronen-resonanz (R.P.E.}
gemäß Fig. 1, sweig; die Existenz freier bei TPigebungstemperatur
stabiler Radikale, die in einem nicht bestrahlten aber sonst in der selben Weise behandelten System völlig fehlen. Ihre
Menge ist jedoch gering. Die Trocknung ist bei einer zu hohen !Temperatur durchgeführt worden.
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Zwecks Vornahme einer Trocknung bei viel tieferer Temperatur
wird derselbe Versuch mit ein»r Lösung von 10 $ 1-Isrsin in
flüssigem Ammoniak durchgeführt. Das System wird dann bei
etwa -1100C (163°K) bestrahlt und darauf sorgfältig bei
+300O desorbiert und unter Stickstoff (wie im vorigen
Beispiel "Azote R") verschlossen. Die Analyse durch paramagnetische Elektronenresonanz zeigt ein sehr intensives
Signal (Mg 2.), das deutlich die Bedeutung eher Durchführung der LyophilJ'sierung bei sehr tiefer Temperatur
unter entsprechender Wahl eines geeigneten Lösungsmittel erkennbar macht.
Die folgende Tabelle enthält stur Verdeutlichung die
relativen Intensitäten des R.P.E.-Signals bei den vorstehenden
Versuchen. Die Messungen sind in X-Band bei Umgebungstemperatur (+200C) an dem trockenen fertigen Erzeugnis nach
8-stündiger Konservierung bei +20° under Stickstoffatmosphäre
vorgenommen.
System | Bestrahlung (Gammastrah len) |
Temperatur der Lyophi- lysierung in 0C |
Relative Intensität des R.P.E- Signals |
L-Lysin, 10 $>
in H2O L-Lysin, 10 # in H2O Π.-Lysin, 10 fo in NH5 |
0 1.000.000 . rad 1.000.000 rad |
- 30 - 30 -120 |
0 2.000 6.000.000 |
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Diese Ergebnisse sind leicht zu verstehen, wenn man
die Thermoluminiszenzkurven der "beiden vorstehenden
Systeme (Fig. 3 und 4) betrachtet, die eine erhebliche spontane Entaktivierung von -172° bis -94°C erkennen·
lassen.
Es ist auch möglich, nach diesem Verfahren solche freien Radikale bzw. eine solche Kategorie von Radikalen herzustellen,
indem man eine Radikalauswahl mit Hilfe einer geeigneten therp.schen Behandlung vornimmt» 38 In diesem
Fall vollzieht man nach der Aktivierung eine kontrollierte
Wiedererwärraung bis zu einer festgelegten Temperatur, um diejenigen Radikale zu beseitigen, die zu einer Wiedervereinigung
vor Erreichung dieser Temperatur in der Lage sind. Anschließend schreitet man zur Immobilisierung durch
Lyophilysierung der verbleibenden Radikale.
Beispielsweise wird eine O,5-^-ige Lösung von Polystyrol
in Benzol bei -1960C eingefroren und dann bei 770K durch
G-ammastahlen (I.000.000 rad) bestrahlt. Anschließend
wird sie bis -7O0C (203°K) ervrärmt und darauf bei dieser
Temperatur lyophil}siert, anschließend bei +300C desorbiert
und unter Stickstoff abgeschlossen. Die Analyse zeigt ein intensives R.P.E.-Signal xn (Fig.5) das zweifellos auf
solchen freien Radikalen beruht, die bei 2030K noch nicht
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mni '] * —.
entaktiviert worden sind, wie dies die Ihermoluminiszenzkurve
(Fig. 6) anzeigt.
Es ist zu bedenken, daß man in diesem besonderen Pail
außer den in Polystyrol gebildeten Radikalen im Endprodukt einen erheblichen Anteil an Radikalen wiederfindet, die
aus der Radiolyse des CgH6 entstanden T3Ü&d,ddß an dem
Polystyrol im Verlauf der Sublimierung adsorbiert worden sind. Ihre STatur und auch ihre Umgebung sind noch nicht
bekannt,aber jedenfalls scheinen sie sich merklich von
denjenigen zu unterscheiden, die' man normalerweise im Benzol nach Bestrahlung bei 14-10K (Spektrum von 12 Bestandteilen)
oder bei 2200K (Spektrum von 36 Linien) findet.
Die vorstehenden Beispiele dienen nur zur Erläuterung und nicht zur Beschränkung der Erfindung. Das Verfahren
kann nämlich auf eine ganze Reihe von Lösungen, Suspensionen, Emulsionen oder feste Systeme angefllidt werden, die mit
einer oder mehreren Flüssigkeiten getränkt sind, die sich durch Gefriertrocknung entfernen lassen. Gewisse dieser :
Flüssigkeiten können unter gewöhnlichen Oönperatur- und
Druckbedingungen gasförmig sein. In diesem Falle müssen die Lösungen, Suspensionen, Emulsionen oder Tränkungen
unter achaaf definierten Bedingungen gehalten werden. Dies
gilt für Lösungen in flüssigem Ammoniak, die im allgemeinen bei etwa -700C zubereitet werden, sowie für solche in \
flüssigem Kohlendioxyd, die unter Druck durchgeführt werden. '
909804/103 8 -H-
Unter den als lösungsmittel, Dispersions- oder Tränkungsmittel
verwendeten Stoffen seien genannt:
anorganische Derivate: Wasser, Ammoniak, Kohlensäuregas, Schwefeldioxyd, Schwefelwasserstoff, Fluorwasserstoff-,
Bromwasserstoff-* und Jodwasserstoffsäure, Hexafluordisilan,
Tetrachlorkohlenstoff,Wasserstoff, Neon, Argon, Krypton und Xenon...
organische Derivate: DioxaiVÄther, Methylamin, Diäthylamin,
Benaol, Chloroform, Oyclohexan, gewisse gesättigte Kohlenwasserstoffe
wie 2,2-Dimethylpropan, Äthylen, Acetylen und ihrer Hauptderivate.
Der am Ende der Behandlung erhaltene feste Körper kann in seiner aktiven Phase durch Zugabe einer Flüssigkeit
oder eines Gases wieder hergestellt werden, das dazu dient, ein Reaktionsmedium aufzubauen. Er kann auch dadurch
stabilisiert werden, daß man" ihn unter Vakuum oder unter einer neutralen "Gas atmosphäre wie Stickstoff oder Argon
hält. Ebenso kann man ihn in einex Matrize einschließen, indem man sie mit einer neutralen Flüssigkeit tränkt, die
man anschließend entweder durch Abkühlung (Glas) oder durch Polymerisation (Harze) härten kann.
- 15 909804/1038
Claims (6)
- Patentansprücheh.\Verfahren zur Herstellung und Konsevierung freier Radikale in beständiger Form, dadurch gekennzeichnet, daß man ihre Herstellung durch an sich bekannte Behandlung einer E zeugersubstanz für freie Radikale, verdünnt in einer bei tiefer Temperatur gefrorenen Flüssigkeit vornimmt, das Verdünnungsmittel durch selektive Sublimierung bei tiefer Temperatur entfernt,manwobed/die Temperaturen im Verlauf der Herstellungsland selektiven Sublimierungsvorgänge des Lösungsmittels ausreichend tief hält, um eine spontane Wiedervereinigung der freien Radikale zu verhindern, und dann die Temperatur der verbleibenden die freien Radikale enthaltenden porösen Masse annähernd auf Umgebungstemperatur unter Luftabschluß ansteigen läßt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die selektive Subliraierung auf einer ausreichend dicken Schicht des gefrorenen, das an freien Radikalen angereicherte Material enthaltenden flüssigen Verdünnungsmittels vornimmt, damit die im Verlauf der selektiven Sublimierung gebildete Umfangszone selektiv die freien Radikale zurückhält, die sich von der noch kompakten Innenzone sublimieren können.- 16 909804/1038
- 3. Verfahren'nach Anspruch 1 und unter j3ehandlung einer Erzeugersubstanz für freie Radikale bei tiefer Temperatur, die aus freien Radikalen verschiedener Batur erzeugt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Behandlung des Erzeugers von freien Radikalen verschiedener F-.itur bei tiefer Temperatur eine geordnete 7/±d er erwärmung · des gefrorenen Ililieus bis auf eine Temperatur vorgenommen wird, bei der lediglich diejenige Art von freien Radikalen stabil bleibt, die konserviert werden soll.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daßdie geregelte Wiedererwärmung, welche nur die Konservierung der erwünschten Art von freien Radikalen gestattet, vor der selektiven Sublimierung des Verdünnungsmittels vorgenommen wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dieder geregelte Wiedererwärnung im Verlauf/Selektivsublimptiondes Verdünnungsmittels erfolgt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine endgültige Stabilisierung der freien Radikale durch Tränkung der restlichen porösen Masse, die die freien Radikale ergibt, durch eine in flüssigem Zusatnd aufgegossene und dann erhärtete Matrize vornimmt.BAD ORIGINAL 909804/1038
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