DE14419C - Verfahren, Formen vor dem Vulkanisiren mit Hartgummiteig zu füllen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 39: Horn, Elfenbein und plastische Massen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Januar 1881 ab.

Dieses Verfahren besteht darin, dafs der Hartgummiteig in die mit einer, sich mit Gummiteig verbindenden, Flüssigkeit gefüllte Form aus Metall, Glas etc. hineingeprefst wird und dabei die Flüssigkeit aus der Form verdrängt. Der Zweck der Erfindung ist, zu verhindern, dafs Lufttheile, welche im höchsten Grade nachtheilig für die Fabrikation sind und schon in den kleinsten Mengen die Fabrikate beschädigen und unbrauchbar machen, zwischen Teig und Form haften bleiben.

Wird die Form dagegen mit einer Flüssigkeit gefüllt oder befindet die Form sich in einem Gefäfs, welches Flüssigkeit enthält, die in die Höhlung der Form eintreten kann, so läfst sich in sehr vielen Fällen die Teigmasse von der Mitte oder einer Seite der Form aus derart in dieselbe einpressen, dafs nur ganz geringe Quantitäten der Flüssigkeit zwischen Form und Masse haften bleiben. Es giebt nun verschiedene Flüssigkeiten, welche sich ohne nachtheilige Wirkung mit dem Hartgummiteig verbinden und von demselben bis zu einem gewissen Grade aufgesogen werden; auch ist es, wie dem Sachverständigen bekannt, nicht schädlich für Hartgummiwaaren, wenn geringe Mengen dieser Flüssigkeiten in der Form vorhanden sind oder an der Formwand haften. So wird beispielsweise Leinöl allgemein benutzt, um die Zinnfolie, in oder zwischen welche während des Vulkanisationsprocesses der Gummiteig eingeschlossen bleibt, vorher zu bestreichen, welche Flüssigkeit auch für die vorstehende Erfindung Verwendung finden kann.

Werden die Formen mit Leinöl oder einer anderen geeigneten Flüssigkeit gefüllt und dann Teig in der Weise, beispielsweise von der Mitte oder einer Seite, in die Formen eingeprefst, dafs er allmälig die Flüssigkeit aus der Form oder einer Oeffnung in derselben verdrängt, so erreicht man einen vollkommenen Ausschlufs der Luft zwischen Formwand und dem Teig, was, wie schon im Eingang gesagt ist, von grofser praktischer Bedeutung ist.

Die etwa zurückbleibenden Flüssigkeitstheilchen werden von dem Teig absorbirt und schaden nicht, vorausgesetzt, dafs die Menge derselben nicht erheblich ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Füllen der Formen mit Hartgummiteig in der Weise, dafs der eingeführte Teig eine in der Form befindliche Flüssigkeit verdrängt, zum Zweck, das Haftenbleiben von Luft zwischen Form und Teig unmöglich zu machen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.