DE1441648A1 - Verfahren und Vorrichtung zur piezoelektrischen Umwandlung elektrischer Energie in hydrostatische mechanische Energie oder umgekehrt - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur piezoelektrischen Umwandlung elektrischer Energie in hydrostatische mechanische Energie oder umgekehrt

Info

Publication number
DE1441648A1
DE1441648A1 DE19641441648 DE1441648A DE1441648A1 DE 1441648 A1 DE1441648 A1 DE 1441648A1 DE 19641441648 DE19641441648 DE 19641441648 DE 1441648 A DE1441648 A DE 1441648A DE 1441648 A1 DE1441648 A1 DE 1441648A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
piezoelectric
group
hydrostatic
denotes
electrodes
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19641441648
Other languages
English (en)
Other versions
DE1441648B2 (de
Inventor
Don Berlincourt
Hans Jaffe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Clevite Corp
Original Assignee
Clevite Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Clevite Corp filed Critical Clevite Corp
Publication of DE1441648A1 publication Critical patent/DE1441648A1/de
Publication of DE1441648B2 publication Critical patent/DE1441648B2/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H10SEMICONDUCTOR DEVICES; ELECTRIC SOLID-STATE DEVICES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • H10NELECTRIC SOLID-STATE DEVICES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • H10N30/00Piezoelectric or electrostrictive devices
    • H10N30/80Constructional details
    • H10N30/85Piezoelectric or electrostrictive active materials
    • H10N30/853Ceramic compositions
    • H10N30/8536Alkaline earth metal based oxides, e.g. barium titanates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Transducers For Ultrasonic Waves (AREA)
  • Piezo-Electric Transducers For Audible Bands (AREA)
  • Treatments Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Umwandlung mechanischer Energie in elektrische Energie und betrifft insbesondere ein verbessertes verfahren und eine Vorrichtung zum Umwandeln eines hydrostatischen Drucks in ein elektrisches Signal oder umgekehrt.
Genauer gesagt betrifft die Erfindung ein Umwandlungsverfahren und eine Umwandlungsvorrichtung, bei der ein piezoelektrischer Kristall verwendet wird, der einen hydrostatischen piezoelektrischen Effekt zeigt. Unter der Bezeichnung "hydrostatischer piezoelektrischer Effekt" wird hier die Kopplung verstanden, die zwischen einem gleichmäßig auf alle Flächen eines piezoelektrischen Kristallkörpers wirkenden ^ruck und einem elektrischen -fe'eld besteht, das durch diesen ""ruck in einer bestimmten Richtung innerhalb des Kristalls hervorgerufen wird, wobei diese Richtung als elektrische Achse oder Polarrichtung oder Polarachse bezeichnet wird. Dieser Effekt ist umkehrbar, denn wenn man den hydrostatischen Kristall einem parallel zu
^ —■·. - QflQanR/0276
- 2 - 1A-28 999
der Polarachse wirkenden elektrischen Feld aussetzt, erfährtefer kristall eine Volumenänderung, die einem den Kristall umgebenden strömungsfähigen Medium in Form akustischer ',fellen mitgeteilt " . werden kann. Piezoelektrische Effekte, die auf den hydrostatischen Druck zurückzuführen sind, sind auf Seite 194 des Werks "Piezoelectricity" von Walter G-. Cady (McGfraw-Hill Book Company, 1946) "beschrieben.
Eine Anwendbarkeit der Erfindung ist insbesondere bei einem unter Wasser-Wandler gegeben, wie er z.B. bei Schallortungseinrichtungen verwendet wird. Pur den Fachmann .liegt'es- jedoch auf der Hand, daß sich die Anwendbarkeit der Erfindung nicht auf diesen besonderen Fall beschränkt, und daß zahlreiche andere Anwendungsmöglichkeiten bestehen.
Bis jetzt werden unter Wasser-Wandler oder -Geber zu dem Zweck hergestellt, einen hydrostatischen piezoelektrischen Effekt oder einen eindimensionalen piezoelektrischen Effekt auszunutzen. Ein eindimensionaler piezoelektrischer Effekt ist in vielen Fällen weniger erwünscht, denn man muß kostspielige Unterstützungs- und Abschirmungsmittel vorsehen, um aus dem hydrostatischen -^ruck eine eindimensionale oder eine zweidimensional Beanspruchung bzw. Spannung abzuleiten. Arbeitet man dagegen mit einem hydrostatischen piezoelektrischen Effekt, ist es lediglich erforderlich, das Wandlerelement elektrisch zu isolieren und es im Wasser mit Hilfe eines geeigneten Kabels aufzuhängen, das die elektrischen Zuleitungen für den Geber oder Wandler enthält. Wegen der grundsätzlichen konstruktiiven Einfachheit eines solchen Wandlers bietet daher die Ausnutzung . des hydrostatischen piezoelektrischen Effekts bei einem
909808/0276 0R1G1MM.
_ 3 _ HA lt>4ö 1A_28 999 Unterwassergeber besondere Vorteile,
Ein hydrostatischer piezoelektrischer Effekt wird bei zahlreichen. Kristallen durch die vorhandene Symmetrie ermöglicht; dies gilt insbesondere für ferroelektrisch^ Stäffe. Bei den meisten Materialien ist jedoch der hydrostatische piezoelektrische Effekt relativ schwach, denn die V/irkung des Drucks in der Richtung des elektrischen Feldes wird weitgehend durch eine entgegengesetzte Wirkung des Drucks rechtwinklig zur Richtung des elektrischen Feldes ausgeglichen. Dies gilt z.B. für die in großem Umfang verwendeten keramischen Materialien aus Bariumtitanat und Bleizirkonat-Bleititanat«, Somit weisen nur wenige piezoelektrische Materialien eine bemerkbare Empfindlichkeit für den hydrostatischen Druck auf«,
Vorzugsweise dient bei Materialien für hydrostatische piezoelektrische Wandler als Bewertungsziffer das Produkt aus der hydrostatischen piezoelektrischen Spannungskonstante d- und der piezoelektrischen Spannungskonstante g, . Eine Definition dieser Konstanten ist in den 1961 durch das Institute of Radio Engineers veröffentlichten Normen über piezoelektrische Kristalle (61 IRE 14. S1) gegeben.
- Das Produkt g^. χ d^ ist ein direktes Maß für die elektrische Energie, die einem piezoelektrischen Material bei einem bestimmten Wert des hydrostatischen Drucks je Yolumeneinheit entnommen werden kann. Lithiumsulfat, das bis jetzt als das Kristallmaterial mit dem größten hydrostatischen piezoelektrischen Effekt.gilt, zeigt bei Raumtemperatur für das Produkt
cL x.'- g, einen Wert von 2,3 χ 10 m /Newton und eine Dielektrizitätskonstante von 10,3. Bei einem keramischen Material aus
9 0 9 B 0 8 / 0 2 7 u
• U4T648
-jf- 1A-28 999
B^eimetaniobat, das im Vergleich, zu anderen piezoelektrischen keramischen Materialien eine relativ große hydrostatische Empfindlichkeit zeigt, beträgt die Dielektrizitätskonstante etwa
—«1P P-
250, während das Produkt d, χ g, wiederum etwa 2 χ 10~V m / Newton bettägt.
Abgesehen von den relativ schwachen hydrostatischen piezoelektrischen Effekten, die bei den bis jetzt bekannten ühterwassergebern auftreten, ergibt sich eine weitere allgemeine : - -_ Einschränkung aus der {Tatsache, daß viele Geber bzw* Ifandler , ; eine relativ niedrige Dielektriziztätskonstante besitzen. Wenn .. man einen solchen Geber in einer erheblichen Meerestiefe anordnet, führt die große Kapazität der Zuleitungen, welche.die re-^ lativ kleine Kapazität des Wandlers überbrückt, zu einem erheblichen Energieverlust· In manchen lallen ist es daher erforderlich, Kathodenverstärker in der Nähe des Wandlers vorzusehen, um einen hohen Wandlerwiderstand zur Wirkung zu bringen, so daß das Ausgangssignal des Wandlers nicht durch die Kapazität der· Zuleitungen beeinträchtigt wird«
Ein Hauptziel der Erfindung besteht nunmehr darin, einen Wandler oder Geber vorzusehen, der im Vergleich zu den bis jetzt bekannten hydrostatischen Wandlern einen erheblich stärkeren hydrostatischen piezoelektrischen Effekt liefert·
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, einen verbesserten piezoelektrischen Unterwasserwandler vorzusehen,*
Ferner sieht die Erfindung einen 'Wandler vor, bei dem innerhalb eines großen Temperaturbereichs ein starker hydrostatischer piezoelektrischer Effekt auftritt*
9098087 0276"
» "T ~Γ IVTW
- 5 - 1Α-28 999
Weiterhin sieht die Erfindung einen Unterwasaerwandler vor, der einen starken hydrostatischen piezoelektrischen Effekt liefert und eine hohe Dielektrizitätskonstante aufweisto
Ein weiteres Ziel der Erfindung "besteht in der Schaffung eines verbesserten Verfahrens zum Umwandeln eines hydrostatischen Drucks in elektrische Energie oder umgekehrt.
Die Erfindung beruht allgemein auf der Entdeckung eines kräftigen hydrostatischen- piezoelektrischen Effekts bei verschiedenen Verbindungen von Elementen der Gruppen V, VI und VII des periodischen Systems. Repräsentativ für solche Verbindungen ist die Verbindung SbSJ, die einen hydrostatischen piezoelektrischen Modul d^ von über 10*"^ Coulomb/Newton, eine Dielektrizitätskonstante von etwa 2100 bei 0° C und bei 0° C einen Wert des Produktes d^ xg^ von 54 x 10 m /Newton aufweist. Gemäß der Erfindung umfaßt eine bevorzugte Ausbildungsform eines Unterwasserwandlers ein piezoelektrisches Element, das aus der Verbindung SbSJ besteht und Elektroden umfaßt, die an einander gegenüber liegenden Flächen des Elements befestigt sind.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematiseher Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung eines gezüch teten Kristallgefüges, das eine Verbindung von Elementen der Gruppen V, VI und VII umfaßt.
Pig. 2 zeigt perspektivisch einen erfindungsgemäßen Unterwasserwandler·
Fig. 3 ist ein Schnitt"längs der Linie 3-3 in Fig. 2.
90 980 8/027 6 0RIGIHäL U
- 6 - 1A-28 999
Fig. 4 veranschaulicht schematisch eine in Verbindung mit dem Wandler nach Fig. 2 zu benutzende Schaltung·
Fig. 5,6 und 7 zeigen in graphischen Darstellungen die piezoelektrischen Charakteristiken eines erfindungsgemäßen Wandlers·
Als kristallinische Verbindungen, die für die Durchführung der Erfindung geeignet sind, kommen bestimmte ferroelektrische Verbindungen von Elementen der G-ruppen V, VI und VII in Frage, die oberhalb ihres Curie-Punktes eine Kristallsymmetrie vom Typ mmm (orthorhombisch mit einem Symmetriemittelpunkt) und unterhalb des Curie-Punktes eine Kristallsymmetrie vom Typ 2 mm (orthorhombisch, wobei die Polarachse die zweifache Achse bildet) aufweisen· Oberhalb des Curie-Punktes sind die Verbindungen dieser G-ruppe paraelektrisch. Unterhalb des Curie-Punktes sind die Verbindungen in charakteristischer Weise ferroelektrisch. Über die ferroelektrischen Eigenschaften der repräsentativen Verbindung SbSJ wurde in der Veröffentlichung "Ferroelectricity in SbSJ" von E. Fatuzzo u.a., Physical Review 127, 2036 (1962)" berichtet.
Uunmehr wurde entdeckt, daß die Verbindung SbSJ, die man als, charakteristisch für Verbindungen von Elementen der G-ruppen V, VI und VII betrachten kann, und die das weiter oben erwähnte Kristallgefüge aufweist, unterhalb der Curietemperatur einen außergewöhnlich starken hydrostatischen piezoelektrischen Effekt zeigt und eine hohe Dielektrizitätskonstante aufweist, so daß diese Verbindung zur Verwendung bei Unterwasserwandlern besonders geeignet ist. Die ferroelektrischen Verbindungen, von
9 0 9808/0276
denen bekannt ist, daß sie das beschriebene Kristallgefüge aufweisen, umfassen diejenigen Verbindungen von Elementen der Gruppen Y, YI und VII, deren Zusammensetzung der Formel XYZ entspricht, wobei X ein Element bezeichnet, das aus der Antimon und Wismut umfassenden Gruppe gewählt ist, während Y ein Element ist, das aus der Schwefel, Selen und Tellur umfassenden Gruppe gewählt ist, und wobei Z ein Element bezeichnet, das aus der Jod, Chlor und Brom umfassenden Gruppe gewählt ist, Es. liegt auf der Hand, daß jeder der -Bestandteile X, Y und Z durch ein Gemisch von Elementen der betreffenden Gruppen gebildet werden kann. Ferner liegt es auf der Hand, daß man zahlreiche Verbindungen von Elementen der Gruppen V, VI und VII angeben, kann, die das gewünschte Kristallgefüge aufweisen. Hierbei kann es sich um Einkristalle, Bündel von orientierten Kristallen ,oder: polykristalline keramische Materialien handeln. nachstehend sind einige der zahlreichen Verbindungen von Elementen der Gruppen V, VI und VII aufgeführt, von denen bekannt ist, daß äie das beschriebene Kristallgefüge haben, und für die die Verbindung SbSJ repräsentativ ist.
Verbindung Zusammensetzung
1 SbSJ
2 SbSBr
3 SbSeBr
4 SbSeJ
5 SbTeJ
6 BiSCl
7 BiSBr
8 BiSJ
9 BiSeCl
10 BiSeBr
11 BiSeJ
909Ö08/0276
Die für die Durchführung der Erfindung "bevorzugte Verbindung ist die Verbindung SbSJ, bei der die Öurie-Temperatur 22° C beträgt. Das nadeiförmige Kristallwachstum von SbSJ ist charakteristisch für Verbindungen von Elementen der Gruppen V, Vi und VII, worauf insbesondere in der Veröffentlichung "Photoeonduction in Ternary V-VI-VII Compounds" von R.ITitsehe und W.J. Merz, J. phys. Chem. Solids 13, 154 (196Θ) hingewiesen worden ist.
In Pig. 1 ist eine kristallinische Masse 10 aus der Verbindung SbSJ, die mit Hilfe des in der vorstehend genannten Veröffentlichung beschriebenen Verfahrens gezüchtet werden kann, Genauer gesagt kann man die Verbindung SbSJ in Perm sehr dünner1 nadelähnlicher Einkristalle züchten, wobei die Längsachse des -; iffadelkristails die ferroelektrisch^ Achse ist, oder in Form einer mehrere Kristalle umfassenden rohrförmigen Gefügeanordnung 10, wie sie in Pig. 1 gezeigt ist, wobei das ^efüge eine gebündelte Masse von einzelnen kristallinischen ladein 12 umfaßt. Die Nadeln 12 haben parallel verlaufende ferroelektrische Achsen ©,jedoch regellos orientierte a— und b-Achsen, wie es in Pig. 1 angedeutet ist» Somit verläuft die ferroelektrisehe c—Achse jedes Kristalls innerhalb des Bündels 50 entlang der Längsachse des in Pig. 1 gezeigten Gefüges, Bekanntlich lassen sich solche gebündelten Existallmassen leicht bis zu einer Länge von 100 mm bei einem Durehmesser von etwa 5 bis 7 mm züchten,
Man kann die so gezüchtete zylindrische Kristallmasse 10-■-" nach Pig. 1 rechtwinklig zu ihrer f erroelektrischen Xängsachse zerschneiden bzw. in Scheiben zerlegen, so daß man eine Scheibe 14 der in Pig. 2 und 3 gezeigten Art erhält. Elektroden 16 und 17 können auf geeignete Weise auf den beiden Plaehseiten der
9 0 9 8 0 8/0276 ORIGINAL IN
Scheibe 14 erzeugt werden, z.B. durch Aufdampfen eines geeigneten Metalls oder durch Auftragen einer elektrisch leitenden farbe'. Die Zuleitungen 20 und 22 können auf geeignete Weise mit den Elektroden 16 und 18 verbunden werden, damit die Wandlerscheibe 14 an einen Stromkreis angeschlossen werden kann, um die Starrheit der Wandlerscheibe 14 zu erhöhen, kann man das mit den Elektroden und Anschlüssen versehene Aggregat auf geeignete Weise einkapseln und wasserdicht machen, indem man es mit einem Überzug 24 aus einem geeigneten Kunststoff, z.B. einem Epoxyharz, versieht.
Man kann die Wandlerscheibe 14 auf geeignete Weise polarisieren, indem man eine Spannungsquelle mit einer vorbestimmten Spannung an die Elektroden 16 und 18 anschließt. Bei einer Scheibe aus der Verbindung SbSJ genügt eine Spannungsquelle, die ein elektrisches Feld von 0,5 bis 2 kV/cm erzeugt, um die Scheibe 14 unterhalb des Curiepunktes (22° ö) piezoelektrisch zu machen. Es sei bemerkt, daß sich bei anderen Verbindungen aus Elementen der Gruppen V, VI und VII andere Werte für den Curiepunkt und die Stärke des erforderlichen Polarisationsfeldes ergeben.
Wird ein hydrostatischer piezoelektrischer Kristallkörper wie die Wandlerscheibe 14 auf allen Seiten einem gleichmäßigen hydrostatischen Druck ausgesetzt, entstehen innerhalb des Kristallkörpers keine Seherspannungen. Bei dem Kristallgefüge, das bei der Verbindung SbSJ und den weiter oben angegebenen Verbindungen von gleichartigem G-efüge vorhanden ist, tragen die piezoelektrischen Moduln, durch die der hydrostatische Modul bestimmt wird, die Bezeichnungen &·$\> d™ und d*,, wenn die
»09808/0276
- lu - TA-2Ö 999 .
Polarachse, d.h. die c-Achse, als die Z-Koordinatenachse entsprechend der Nomenklatur gewählt wird, die seitens des Committee on Piezoelectricity des Institute of Radio Engineers für die 2-mm-polaren Kristalle vorgeschlagen wurde. Wenn sich die piezoelektrischen Moduln d^.,, d^p und. d^ nicht gegenseitig auslöschen, ist eine resultierende Polarisation in Richtung der Polarachse vorhanden, die als hydrostatischer piezoelektrischer Modul bezeichnet wird.
Der piezoelektrische Modul d„ beschreibt die Beanspruchung, d.h. die relative Längung parallel zur Z-Achse, die durch ein elektrisches Einheitsfeld hervorgerufen wird, das in der gleichen Richtung zur Wirkung gebracht wird. Die Moduln d,,. und d^i geben die Spannung parallel zur b-Achse bzw, zur a-Achse an, welche durch ein elektrisches Einheitsfeld hervorgerufen wird, das parallel zur Z-Achse wirkt. Die gleichen piezoelektrischen Moduln gelten für den direkten piezoelektrischen Effekt,""' wobei öle die ladung je Flächeneinheit angeben, die durch eine Einheit der Beanspruchung erzeugt wirdo
Bezüglich des kristallgefüges der Verbindung SbSJ und verwandter isostruktureller Verbindungen kann man den hydrostatischen Modul d, mit Hilfe der Moduln d,.«, d·™ und· ä-x-z wie folgt ausdrücken:
In Fig. 5 sind die Werte der Moduln d^ und d^5 für einen erheblichen Temperaturbereich unterhalb des Curiepunktes aufgetragen. Der piezoelektrische Modul d.,, wurde direkt gemessen, und zwar unter Benutzung einer 1OO-Hz-Kraft, die parallel zur c-Achse wirkte, wobei die elektrische ladung mit Hilfe eines
90 98 08/02 7 6 0RlQim lK8PE=TED
— 11 _'"" ' y"y 1 A—28 999
großen Kondensators gesammelt wurde. Bei der Messung des hydrostatischen piezoelektrischen Moduls d^ wurde ein geeichter hydrostatischer 60-Hz-Druek von etwa 4 x 10 N/m angewendet und die Ladung wurde ebenfalls mit Hilfe eines großen Kondensators gesammelt.
Betrachtet man die in Pig. 5 wiedergegebenen Kurven, erkennt man, daß der Modul d^ nur etwas niedrigere Werte zeigt als der Modul d™^. Daher wird angenommen, daß die Moduln d^^ und d-,p relativ klein sind oder ein entgegengesetztes Vorzeichen haben, woraus sich die große Amplitude des Moduls d, erklärt.
In Fig. 6 ist der piezoelektrische Kopplungsfaktor k.
dargestellt, der der hochfrequenten Schwingung in der Dickenrichtung zugeordnet ist, wobei die Bewegung parallel zu der Polarachse erfolgt, die mit der Achse der Scheibe 14 zusammenfällt. Im vorliegenden Palle war die Scheibe 14 seitlich eingespannt» .
In Pig· 7 sind die charakteristische Resonanzfrequenz fp undr.die. Parallelresonanzfrequenz f. einer "andlerscheibe 14 dargestellt, wobei diese Werte bei steigender Temperatur gemessen wurde. Gemäß Pig. 7 zeigte der Wandler nur einen sehr geringen Prequenzgang in Abhängigkeit von der Temperatur, d.h. er besitzt von Katür aus eine gute Temperaturstabilität.
Die Verbindung SbSJ besitzt den stärksten bekannten hydrostatischen piezoelektrischen Effekt und die höchste ausnutzbare Dielektrizitätskonstante aller bekannten piezoelektrischen Materialien. Im Hinblick auf diese Eigenschaften und die naturgegebene, Prequenzstabilität innerhalb eines großen Temperatur-
' ORIGINAL IKiPECTED
- 12 - 1A-28 999
bereichs ist der erfindungsgemäße· Wandler 14 den bis jetzt bekannten Unterwasser-Wandlern erheblich, überlegen»
Die übrigen möglichen isomorphen Verbindungen von Elementen der Gruppen V, VI und VII, die weiter oben genannt wurden, dürften infolge ihres gleichartigen Kristallgefüges und ihrer Wachstumseigenschaften ähnliche piezoelektrische Charakteristiken aufweisen. Zwar wurden die hier angegebenen Werte mit Hilfe eines polarisierten Körpers gewonnen, der sich aus zahlreichen einzelnen Kristallen mit im wesentlichen parallelen c-Achsen zusammensetzte, doch liegt es auf der xland, daß man ähnliche günstige Ergebnisse bei einem langgestreckten linkristallkörper aus den erwähnten Verbindungen erzielen würde· Eine etwas geringere, jedoch immer noch ausnutzbare hydrostatische piezoelektrische Empfindlichkeit wird sich bei einem einem keramischen Material ähnelnden Körper aus Verbindungen erzielen -lassen, bei dem die einzelnen Kristalle anfänglich regellos orientiert sind, jedoch mit Hilfe des elektrischen Polarisatmonsverfahrens eine bevorzugte Polarisierung ihrer c-Achsen erhalten.
Die bevorzugte Verbindung SbSJ hat einen bekannten Curiepunkt von 22° C, der in manchen geographischen Gebieten in Meereshöhe unter der Temperatur der Umgebungsluft liegt. Die Wassertemperatüren liegen in größeren Tiefen unter 22° C, und in Tiefen, in denen Schallortungseinrichtungen betrieben werden, geht die Wassertemperatur bis auf 0° C zurück. Somit wird die kristallinische Verbindung SbSJ bei Temperaturen ferroelektrisch sein, die in bestimmten Meerestiefen anzutreffen sind, obwohl das Material in manchen .geographischen Gebieten in Luft paraelektrisch sein kann.
90-9808/027« ^0
Ί44 b4b
- 13 - 1A-28 999
I1Xg. 4 zeigt schematisch eine Schaltung zum Polarisieren und zum Betreiben des Wandlers 14 unter Wasser. Man erkennt eine Polarisationsspannungsquelle 26 und einen elektrischen Empfänger 28, die mit Hilfe von Schaltmittein 30 wahlweise mit den Zuleitungen 20 und 22 verbunden werden können. Die Schaltmittel 30 umfassen einen ersten beweglichen Kontakt 32, der mit der Zuleitung 20 verbunden ist und wahlweise in Berührung mit einem der festen Kontakte 34 und 36 gebracht werden kann, sowie einen zweiten beweglichen Kontakt 38, der an die Zuleitung 22 angeschlossen ist und wahlweise an einem der festen Kontakte 40 und 42 angreifen kann. Die Kontakte 36 und 42 sind mit dem Eingang des Empfängers 28 verbunden, während die Kontakte 34 und 40 an die Polarisationsspannungsquelle 26 angeschlossen sind. Bei der in Pig. 4 gezeigten Stellung verbinden die beweglichen Kontakte 32 und 38 den Empfänger 28 mit den Zuleitungen 20 und 22. Jedoch ist es möglich, die beweglichen Kontakte 32 und 38 mit der Hand oder automatisch zu betätigen, um sie in Berührung mit den Kontakten 34 und 40 zu bringen, so daß die Spannungsquelle 26 direkt mit den Zuleitungen 20 und 22 verbunden wird, um die Wandlerscheibe 14 zu polarisieren.
Wird das in Pig. 4 gezeigte System in Betrieb genommen, wird die Wandlerscheibe 14 zunächst unterhalb der Wasseroberfläche angeordnet, und die beweglichen Kontakte 32 und 38 werden kurzzeitig in Berührung mit den Kontakten 34 und 40 gebracht, um die Wandlerscheibe 14 zu polarisieren bzw. zu gewährleisten, daß eine Polarisation stattgefunden hat. Dann werden die beweglichen Kontakte 32 und 38 wieder in ihre aus Pig. 4 ersichtliche Stellung gebracht, um den Empfänger 28 mit dem Wandler zu verbinden. 909808/02 7 6
-H- I44 I Ö48 u-28 999 -
Es sei "bemerkt, daß man "bei dem vorstehend "beschriebenen* Ausführungsbeispiel die verschiedensten Abänderungen und Abwandlungen vorsehen kann, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
Patentansprüche: 909808/0276

Claims (1)

  1. I h 4 I D t> ö
    - 15 - 1A-28 999
    PATENTANSPRÜCHE
    Hydrostatisches piezoelektrisches Element, gekennzeichnet Qurch einen polarisierbaren Körper aus einem Material, dessen Zusammensetzung der Formel XYZ entspricht, wobei X mindestens ein Element bezeichnet, das aus der Antimon und Wismut umfassenden Gruppe gewählt ist, wobei Y mindestens ein Element bezeichnet, das aus der Schwefel, Selen und Tellur umfassenden Gruppe gewählt ist, und wobei Z mindestens ein Element bezeichnet, das aus der Jod, Chlor und Brom umfassenden Gruppe gewählt ist.
    2. Hydrostatisches piezoelektrisches Element, gekennzeichnet durch einen polarisierbaren Körper, der im wesentlichen aus der Verbindung SbSJ besteht.
    3. Elektromechanischer Wandler zur piezoelektrischen Umwandlung hydrostatischer mechanischer Energie in elektrische Energie oder umgekehrt, gekennzeichnet durch einen polarisierbaren Körper der Zusammensetzung nach Anspruch oder 2, wobei an entgegengesetzten Flächen des Körpers Elektroden befestigt sind.
    4. Elektromechanischer Wandler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Körper eine kreisrunde Scheibe mit einer ferroelektrischen c-Achse umfaßt, wobei diese Achse mit der Längsachse der Scheibe zusammenfällt, und wobei Elektroden an den voneinander^ abgewandten ebenen Flächen der Scheibe befestigt sind»
    9 0 9 8 0 8/0276 ORIGiNAL
    - 16 - 1A-28 999
    5. Elektromechanischer Wandler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Scheibe und die Elektroden mit Hilfe einer Schicht aus einem isolierenden und wasserdichten Material eingekapselt sind,
    6. Piezoelektrischer Unterwasserwandler, gekennzeichnet durch einen polarisierbaren Körper der Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, wobei Elektroden an voneinander abgewandten !lachen des Körpers befestigt sind und wobei der Körper und die Elektroden von einer Schicht aus isolierendem und wasserdichtem Material umschlossen sind.
    7« Unterwasser-Wandlersystem, gekennzeichnet durch eine Wandlervorrichtung, die unter der !fasseroberfläche angeordnet werden kann und zwei Elektroden und einen zwischen den Elektroden angeordneten Körper aus einem piezoelektrischen Material umfaßt, eine Polarisationsspannungsquelle für die Wandlervorrichtung, die oberhalb der Wasseroberfläche angeordnet werden kann, einen oberhalb der Wasseroberfläche anzuordnenden elektrischen Empfänger für die Yiandlervorrichtung sowie Sehaltmittel, die es ermöglichen, wahlweise die Polarisationsspannungsquelle bzw. den Empfänger mit der tariervorrichtung zu verbinden«
    8. Unterwasser-Wandlersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß das Material eine Verbindung mit einer Zusammensetzung entsprechend der formel XXZ umfaßt, wobei X mindestens ein Element bezeichnet, das aus der Antimon und Wismut umfassenden Gruppe gewählt ist, wobei X mindestens ein Element bezeichnet-, daß aus der Schwefel, Selen und Tellur umfassenden· Gruppe gewählt ist, und wobei Z mindestens ein Element bezeichnet, das aus der Jod, Chlor und Brom umfassenden
    Gruppe gwuat IBt. 8 0 9 8 0 8/0278
    - 17 - 1A-28 999
    9· Unterwasser-Wandlersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß es sich bei dem Material um die Verbindung SbSJ handelt, deren Curietemperatur etwa 22° C beträgt·
    10· Verfahren zur piezoelektrischen Umwandlung elektrischer Energie in hydrostatische mechanische Energie oder umgekehrt, dadurch gekennzeichnet , daß ein piezoelektrisches Material verwendet wird, das im wesentlichen aus einer Verbindung besteht, deren Zusammensetzung der Formel XYZ entspricht, wobei X mindestens ein Element bezeichnet, das aus der Antimon und Wismut umfassenden Gruppe gewählt ist, wobei Y mindestens ein Element bezeichnet, das aus der Schwefel, Selen und Tellur umfassenden Gruppe gewählt ist, und wobei Z mindestens ein Element bezeichnet, das aus der Jod, Chlor und Brom umfassenden Gruppe gewählt ist,
    11. Verfahren zur piezoelektrischen Umwandlung elektrischer Energie in mechanische hydrostatische Energie oder umgekehrt, dadureh gekennzeichnet , daß als piezoelektrisches Material die Verbindung SbSJ verwendet wird.
    909808/0276
DE19641441648 1963-12-11 1964-12-11 Piezoelektrischer unterwasser wandler und anordnung zu seinem betrieb Pending DE1441648B2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US329721A US3354425A (en) 1963-12-11 1963-12-11 Transducing method and apparatus

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1441648A1 true DE1441648A1 (de) 1969-02-20
DE1441648B2 DE1441648B2 (de) 1971-12-09

Family

ID=23286712

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19641441648 Pending DE1441648B2 (de) 1963-12-11 1964-12-11 Piezoelektrischer unterwasser wandler und anordnung zu seinem betrieb

Country Status (5)

Country Link
US (1) US3354425A (de)
DE (1) DE1441648B2 (de)
FR (1) FR1418419A (de)
GB (1) GB1070550A (de)
SE (1) SE305397B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN111424267A (zh) * 2020-04-24 2020-07-17 昆明理工大学 一种制备镍包覆铋硫氯的方法

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2490236A (en) * 1947-06-17 1949-12-06 Brush Dev Co Piezoelectric transducer
US2490216A (en) * 1947-06-17 1949-12-06 Brush Dev Co Piezoelectric crystal
US2741754A (en) * 1950-12-27 1956-04-10 Clevite Corp Disk transducer

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN111424267A (zh) * 2020-04-24 2020-07-17 昆明理工大学 一种制备镍包覆铋硫氯的方法
CN111424267B (zh) * 2020-04-24 2021-10-01 昆明理工大学 一种制备镍包覆铋硫氯的方法

Also Published As

Publication number Publication date
SE305397B (de) 1968-10-21
US3354425A (en) 1967-11-21
DE1441648B2 (de) 1971-12-09
GB1070550A (en) 1967-06-01
FR1418419A (fr) 1965-11-19

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2259368C3 (de) Mechanisch-elektrische Umwandlungsvorrichtung
DE1105920B (de) Verwendung einer festen Loesung eines Bleititanat und Bleizirkonat als piezoelektrisches, keramisches Element
DE10140396A1 (de) Piezoelektrischer Keramikwerkstoff, gesinterter piezoelektrischer Keramikpressling und piezoelektrische Keramikvorrichtung
DE102020132743A1 (de) Elektret
AT401201B (de) Piezoelektrisches messelement
DE69918903T2 (de) Piezoelektrische keramische Zusammensetzung und diese piezoelektrische keramische Zusammensetzung verwendendes piezoelektrisches Element
DE2121835A1 (de) Pyroelektrische Einrichtung
DE1441648A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur piezoelektrischen Umwandlung elektrischer Energie in hydrostatische mechanische Energie oder umgekehrt
DE2507395A1 (de) Verfahren zur herstellung ferroelektrischer keramikmaterialien
DE1940974C3 (de) Piezoelektrische Keramik
DE10237291B4 (de) Piezoelektrische Keramikzusammensetzung, deren Herstellungsverfahren und piezoelektrische Vorrichtung
EP0619279B1 (de) Piezokeramischer Werkstoff mit grosser piezoelektrischer Aktivität und hoher Dielektrizitätszahl
DE1796233B1 (de) Piezoelektrische keramiken
DE1441648C (de) Piezoelektrischer Unterwasser-Wandler und Anordnung zu seinem Betrieb
DE1471066B2 (de) Verfahren zur herstellung eines dielektrischen materials aus ferroelektrischem bleititanat
DE19605050C1 (de) Niedrig sinternder PZT-Werkstoff
DE1950317B2 (de) Piezoelektrische keramik
DE2928516C2 (de) Piezoelektrische keramische Verbindungen
DE1802234C3 (de) Piezoelektrische Keramik
AT224163B (de) Piezoelektrische Einrichtung
DE19609739C1 (de) Niedrig sinternder Hart-PZT-Werkstoff
DE2136096C3 (de) Piezoelektrischer Meßwandler
DE2116613C3 (de) Piezoelektrisches Oxidmaterial
DE1771937C3 (de) Als Speicherelement oder Schaltelement geeignetes polarisationsumkehrbares Wandlerelement
DE1471065C (de) Ferroelektrische Keramik auf der Basis von Bleititanat und Bleizirkonat