DE1440269C - Verfahren zur elektrolytischen Formgebung - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen FormgebungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur elektrolytischen Formgebung eines stromleUeiiden
Werkstückes, bei dem man einen elektrischen Strom zwischen dem zu bearbeitenden Werkstück und einer
Elektrode Hießen Hißt, die sich relativ zueinander bewegen
und bei denen zwischen Werkstück und Elektrolyt ein Film eines Elektrolyten eingeschaltet ist.
Derartige Verfahren sind insbesondere für die Bearbeitung sehr harter stromleitender Materialien von
Vorteil, also beispielsweise für die Bearbeitung von Werkzeugen aus Wolframkarbid. Dabei ist es von besonderer
Bedeutung, daß sich im Laufe der Bearbeitungsvorgiinge keine Unstetigkeitsstellen in dem
Elektrolytfilm ausbilden, der sich zwischen dem zu bearbeitenden Werkstück und der Elektrode befindet,
weil sich nämlich sonst direkte elektrische Kontakte zwischen den beiden Teilen ergeben, die Kurzschlüsse
zur Folge haben können, die ihrerseits wieder örtliche Schmelzerscheinungen des Metalls des betreffenden
Werkstückes und damit Unregelmäßigkeiten der bearbeiteten Fläche verursachen.
Es ist gefunden worden, daß die Widerstandsfähigkeit (Festigkeit) des Elektrolytfilms gegen Zerreißen,
insbesondere bei der Bearbeitung von Werkstücken aus Eisenmetall, in mehr oder minder kurzer
Zeit vom Beginn der Bearbeitung sich zunehmend verstärkte. Genauere Untersuchungen haben dann
ergeben, daß die Zunahme der Widerstandsfähigkeit gegen Zerreißen dem· Vorhandensein von Eisenhydroxyd
in dem Elektrolyten zuzuschreiben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben geschilderten günstigen Bearbeitungsbedingiingen
vom Beginn der Bearbeitung an und unabhängig von der Art des zu bearbeitenden Werkstückes zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor' dem Anlegen des zu bearbeitenden
Werkstückes an die Elektrode in dem Elektrolyten ein Niederschlag verteilt wird, der aus dem Hydroxyd
eines nicht zu den Alkalimetallen gehörenden Metalls besteht.
Es sei erwähnt, daß es bereits bekannt ist, bei der formgebenden elektrolytischen Bearbeitung dem Elektrolyt
ein Metallhydroxyd beizufügen (britische Patentschrift 803 887 und.USA.-Patentschrift 2 385 198).
Indessen handelt es sich dabei stets um ein Hydroxyd eines Alkalimetalls, daß gemäß der Lehre der Eriin- '
dung gerade nicht zur Anwendung kommen soll. Auch dient bei dem bekannten Verfahren die Zugabe
des Hydroxyds nicht der Lösung der Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt.
In der· folgenden Beschreibung sind beispielhaft verschiedene Möglichkeiten zur Ausführung des Verfahrens
nach der Erfindung beschrieben.
Der Elektrolyt kann beispielsweise im Falle der Bearbeitung von Wolframkarbid aus einer wäßrigen
Lösung von salpetrigsaurem Natrium und Dinatriumphosphat bestehen, wobei sich letzteres im Verhältnis
von 0,03 Mol (Gramm-Molekül) je Liter in der Lösung befindet, während das salpetrigsaure Natrium
im Verhältnis von 0,5 MoI je Liter vorhanden ist. Ein solcher Elektrolyt ist also basisch und hat einen
pH-Wert, der größer ist als 7, beispielsweise 8,5.
Diesem Elektrolyten kann man einen Niederschlag von Eisenhydroxyd beimengen, der getrennt etwa dadurch
hergestellt worden ist, daß man kaustische Soda und Eisennitrat miteinander zur Reaktion bringt. Das
Eisenhydroxyd wird dann ausgefällt, und es empfiehlt sieh, diesen Niederschlag sofort dem Elektrolyten beizufügen,
ohne ihn vorher trocknen zu lassen.. Ist der Niederschlag mit dem Elektrolyten vermischt worden,
dann bringt man den Elektrolyten auf die Elektrode, bevor man den elektrischen Kontakt zwischen der
Elektrode und dem zu bearbeitenden Werkstück herstellt, und fährt dann in der üblichen Weise mit der
Bearbeitung des Werkstückes durch anodische Auflösung fort.
Bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens
nach der Erfindung kann man in den Elektrolyten eine wäßrige Salzlösung einbringen, deren pH-Wert
größer ist als 7. Man könnte beispielsweise auch eine wäßrige Lösung von Eisennitrat wählen, wobei sich
der Niederschlag aus Eisenhydroxyd im Elektrolyten selbst bilden würde. Selbstverständlich könnte man
auch ein festes Salz einbringen, beispielsweise salpetersaures Eisenoxyd, welches man direkt in den
Elektrolyten einbringt. In diesem Falle ist es allerdings erforderlich, die Mischung rechtzeitig vor der
Verwendung des Elektrolyten herzustellen, damit das feste Salz genügend Zeit hat, sich aufzulösen und den
Niederschlag zu .bewirken.
Praktische Erfahrungen haben gezeigt, daß man hervorragende Ergebnisse erzielt, wenn man in dem
Elektrolyten einen Niederschlag aus Eisenhydroxyd verteilt, weil dieser Niederschlag eine flockige Beschaffenheit
hat und die Zerreißfestigkeit des Elektrolyten beträchtlich erhöht. Es ist jedoch keineswegs
unbedingt erforderlich, Eisenhydroxyd zu verwenden, vielmehr kann man sehr wohl auch ein
Hydroxyd eines anderen Metalls benutzen, das nicht zu der Gruppe der Alkalimetalle gehört.
Claims (4)
1. Verfahren zur elektrolytischen Formgebung eines stromleitenden Werkstückes, bei dem man
einen elektrischen Strom zwischen dem zu bearbeitenden Werkstück und einer Elektrode fließen
läßt, die sich relativ zueinander bewegen und bei denen zwischen Werkstück und Elektrolyt ein
Film eines Elektrolyten eingeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Anlegen
des zu bearbeitenden Werkstückes an die Elektrode in dem Elektrolyten ein Niederschlag
verteilt wird, der aus dem Hydroxyd eines nicht zu den Alkalimetallen gehörenden Metalls bestellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise ein
basischer Elektrolyt verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Elektrolyten das
Salz einer starken Säure und eines Metalls, das nicht zur Gruppe der Alkalimetalle gehört, beifügt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als das dem Elektrolyten zugesetzte
Salz Eisennitrat verwendet wird.
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