DE1439518B2 - Hohlzylindrischer Magnet aus dauermagnetischem Werkstoff mit mehreren Erregerwicklungen zur impulsartigen Magnetisierung in verschiedenen Richtungen - Google Patents
Hohlzylindrischer Magnet aus dauermagnetischem Werkstoff mit mehreren Erregerwicklungen zur impulsartigen Magnetisierung in verschiedenen RichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Magnet in der Form eines Hohlzylinders aus dauermagnetischem Werkstoff,
der durch Stromimpulse in verschiedene Richtungen magnetisierbar ist, mit einer auf der äußeren
Zylindermantelfläche aufgebrachten koaxialen Wicklung zur Erzeugung einer im wesentlichen in axialer
Richtung im Zylindermantel verlaufenden, an den Stirnseiten des Zylinders entgegengesetzte Pole erzeugenden
Magnetisierung sowie Verfahren zur Herstellung solcher Magnete.
Durch die deutsche Auslegeschrift 1135 578 ist ein hohlzylinderförmiger, Kontakte umschließender
Dauermagnet bekannt, dessen Magnetisierung von der Spulendurchflutung unabhängig ist. Ferner sind
aus der deutschen Auslegeschrift 1076 821 den Kontakten zugeordnete Flußleitkörper bekannt, deren
Magnetisierung in ihrer Richtung zwar von der Spulendurchflutung abhängt, jedoch wegen des
weichmagnetischen Materials nach dem Abschalten der Spulendurchflutung ebenfalls verschwindet.
Zylindermagnete ohne Luftspalt kommen z. B. für solche Relais in Betracht, bei denen die Magnetisierungsrichtung
eines den Anker beeinflussenden Dauermagneten beim Übergang aus einer Ruhestellung
in die Arbeitsstellung oder umgekehrt um etwa einen rechten Winkel gedreht wird. Solche Magnetkörper
haben z. B. zwei in den Elementarbereichen des Werkstoffes zueinander senkrecht orientierte
bevorzugte Magnetisierungsrichtungen, von denen mindestens die eine stabilen Charakter hat und durch
eine entsprechende Erregung eingestellt werden kann. Für die Kraftwirkung auf den Anker wird hier
im allgemeinen nur eine der beiden Flußrichtungen herangezogen.
Als Netzfluß wird im vorliegenden Fall der axial orientierte betrachtet. Der Verlauf des zum Nutzfluß
senkrecht gerichteten Flusses ist dann im einzelnen nur insoweit von Bedeutung, als letzterer
möglichst keine Komponente in Richtung des Nutzflusses aufweisen soll. Bei axial gerichtetem Nutzfluß
genügt es also, wenn der Ruhefluß in einer zur Zylinderachse senkrechten Ebene verläuft.
Während der axial gerichtete Magnetfluß in jedem Fall auf einfache Weise mittels einer auf den Zylinderkern
konzentrisch aufgebrachten Wicklung erzeugt werden kann, erfordert die Erregung eines
quer zur Achse orientierten Magnetflusses, insbesondere eines zirkulären, wesentlich schwieriger herzustellende
Wicklungsformen. So erfordert z. B. die bekannte Toroid-Wicklung schon bei Ringkernen mit
günstiger, d. h. in Achsrichtung gedrängter Querschnittsform den Einsatz verhältnismäßig komplizierter
und daher aufwendiger Wickeleinrichtungen. Noch schwieriger gestaltet sich die Herstellung der
Wicklung für Zylinderkerne, die eine im Verhältnis zum lichten Innendurchmesser große Ausdehnung
in Achsrichtung aufweisen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Erzeugung des Ruheflusses in einem zylindrischen
Magneten eine Erregerwicklung zu schaffen, deren Aufbau die genannten Herstellungsschwierigkeiten
vermeidet. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß an dem Hohlzylinder eine
zusätzliche Wicklung vorgesehen ist, deren Windungen mit überwiegenden Teilen ihrer Länge parallel
zur Zylinderachse verlaufen, und daß diese Wicklung ganz oder zumindest mit ihren achsparallelen
Leiterzügen dicht in das Material des Hohlzylinders eingebettet ist.
Eine besonders günstige Herstellung, verbunden mit einem für viele Anwendungsfälle vorteilhaften
Feldverlauf, ergibt sich gemäß einer besonderen Ausführung der Erfindung dadurch, daß die zusätzliche
Wicklung mäanderförmig ausgebildet ist. Mäanderförmige Wicklungen sind beispielsweise aus
Klepzig Fachberichten 1963, Juli, S. 209 ff., bekannt.
ίο Dort sind sie jedoch zur Erzeugung über große Luftspalte
verlaufender Nutzflüsse gedacht, während es sich hier um die Erzeugung von Ruheflüssen handelt,
welche geschlossen im Ferromagnetikum verlaufen. Bei allseitiger Einbettung einer solchen Wicklung
in den Magnetkörper erzeugt jeder Schleifenabschnitt für sich einen zirkulären Magnetfluß geringen
Ausmaßes.
Hinsichtlich einfacher Herstellung besonders vorteilhafter Ausführungen des erfindungsgemäßen
Magneten ergeben sich weiterhin dadurch, daß die zusätzliche mäanderförmige Wicklung in einer entsprechenden,
in der äußeren Zylindermantelfläche ausgearbeiteten mäanderförmigen Aussparung (Nut)
angeordnet ist, deren Tiefe den Leiterdurchmesser übersteigt, und daß die Aussparung über dem
Leiter durch einen der Mäanderform angepaßten Körper aus dauermagnetischem Material geschlossen
ist.
Unter Voraussetzung einer solchen Wicklungsform kann wiederum ein besonders herstellungsgünstiger
Magnet dadurch erhalten werden, daß der hohlzylindrische Magnetkern aus einer Vielzahl von
stabförmigen Magnetkörpern gebildet ist, die zylinderförmig nebeneinanderliegend angeordnet sind,
und die je eine Längsbohrung oder Längsnut zur Aufnahme eines Leiters der zusätzlichen Wicklung
haben.
Die den hohlzylindrischen Magnetkern bildenden stabförmigen Magnetkörper können gemäß weiterer
Ausgestaltung der Erfindung durch Zusammensetzen halbzylinderförmiger Schalen unter Einschluß des
Leiters hergestellt sein. Dabei werden die halbzylinderförmigen Schalen durch Verkleben miteinander
und mit dem Leiter verbunden. ('
Nach einer anderen Ausbildung der Erfindung ^ sind die stabförmigen Magnetkörper zunächst auf
einen ursprünglich in gestreckter Form befindlichen Leiter aufgebracht, der anschließend mäanderartig
bis zur gegenseitigen Längsanlage der Magnetkörper verformt und in Zylinderform gebracht ist.
Diese stabförmigen Magnetkörper können gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung durch abschnittsweises
Umpressen des Leiters mit einer im plastischen Zustand befindlichen Magnetmasse und
anschließender Verfestigung der so erhaltenen Preßkörper hergestellt sein.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen Bezug genommen. Es zeigt
F i g. 1 ein Relais mit einer Mehrzahl von Schutzrohrankerkontakten
und einem Zylindermagnet nach der Erfindung,
F i g. 2 einen Zylindermagnet mit allseitig eingebetteter Mäanderwicklung,
F i g. 3 eine andere Ausführung des Magneten nach F i g. 2,
F i g. 4 die Herstellung eines Zylindermagneten nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
im Zustand mit gestrecktem Leiter und aufgebrachten stabförmigen Magnetkörpern,
F i g. 5 den in Mäanderform überführten Leiter
nach F i g. 4 mit Magnetkörpern und
F i g. 6 den fertiggestellten Magneten nach F i g. 5
mit verschiedenartig aufgebauten stabförmigen Magnetkörpern im Querschnitt. ·
Das Relais nach F i g. 1 besteht aus einem Magnet in der Form eines Hohlzylinders 1 mit beiderseits
angesetzten flanschförmigen Polschuhen 2, zwischen denen längs des Zylinderumfangs Schutzrohrankerkontakte
3 achsparallel nebeneinander angeordnet sind. Der Hohlzylinder 1 trägt eine koaxiale Zylinderwicklung
4, die z. B. im Sinne des Richtungspfeils 5 stromdurchflossen ist und über den Zylinderkörper,
die Polschuhe 2 und die Ankerkontakte 3 je einen Nutzmagnetfluß 6 erzeugt. Dieser Magnetfluß kann
die Ankerkontakte 3 z. B. auch ohne Bestehen eines Erregerstromes in geschlossenem Zustand halten.
Zum Umschalten der Kontakte in ihre öffnungsstellung wird der axial gerichtete Magnetfluß im Hohlzylinder
1 in eine zur Zylinderachse senkrechte Richtung gedreht, und zwar durch eine über den
Zylinderumfang mäanderförmig fortschreitende zusätzliche Wicklung 7.
Nach F i g. 2 ist die Wicklung 7 innerhalb der Zylinderwicklung 4, die den axial gerichteten Magnetfluß
8 erzeugt, allseitig in den Hohlzylinder 1 eingebettet. Infolge der allseitigen Einbettung ist
jeder Einzelleiter der Wicklung 7 von einem zirkularen Magnetfluß umgeben.
Bei Magneten der letzterwähnten Art kann die Einbettung der Wicklung 7 gemäß F i g. 3 erfolgen.
Danach trägt die Zylindermantelfläche 9 eine offene mäanderförmige Aussparung (Nut) 10, in die ein der
Mäanderform angepaßter Leiter 11 eingelegt ist. Die Aussparung (Nut) 10 wird sodann durch Einlegen
eines weiteren mäanderförmigen Körpers 12 aus magnetisierbarem Werkstoff geschlossen.
Bei der Herstellung eines Magneten mit Erregerwicklung sind sowohl nachträglich spanabhebende
Arbeitsgänge als auch eine Anordnung von komplizierten Aussparungen zu vermeiden. Eine vorteilhafte
Herstellung ergibt sich daher, wenn ein gestreckter Leiter 18 (F i g. 4) abschnittsweise mit stabförmigen
Magnetkörpern 19 umgeben wird. Der Leiter 18 wird dann nach F i g. 5 mäanderförmig
gebogen, wobei die Magnetkörper 19 mit ihren Längsseiten zur gegenseitigen Anlage kommen. Auf
diese Weise entsteht zunächst ein streifenförmiger Magnetkörper, an dessen Stirnflächen die bogenförmigen
Mäanderabschnitte vorstehen. Anschließend wird der streif enförmige Magnetkörper gemäß F i g. 6
in Zylinderform gebracht und in eine geeignete Vergußmasse als Tragkörper 20 eingebettet. Wie in
F i g. 6 in verschiedenen Sektorabschnitten des Hohlzylinders gezeigt ist, können die Magnetkörper 19
den Leiter 18 als homogene Preßkörper 19 a umgeben, aus je zwei halbzylinderförmigen Schalen 19 c,
z. B. durch Verkleben zusammengesetzt, oder als einseitig geschlitzte Zylinderkörper 19 d hergestellt
werden.
Claims (8)
1. Magnet in der Form eines Hohlzylinders aus dauermagnetischem Werkstoff, der durch Stromimpulse
in verschiedene Richtungen magnetisierbar ist, mit einer auf der äußeren Zylindermantelfläche
aufgebrachten koaxialen Wicklung zur Erzeugung einer im wesentlichen in axialer Richtung
im Zylindermantel verlaufenden, an den Stirnseiten des Zylinders entgegengesetzte Pole
erzeugenden Magnetisierung, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Hohlzylinder (1) eine zusätzliche Wicklung (7) vorgesehen ist,
deren Windungen mit überwiegenden Teilen ihrer Länge parallel zur Zylinderachse verlaufen,
und daß diese Wicklung (7) ganz oder zumindest mit ihren achsparallelen Leiterzügen (11, 18)
dicht in das Material des Hohlzylinders (1) eingebettet ist.
2. Magnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Wicklung (7) mäanderförmig
ausgebildet ist.
3. Magnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche mäanderförmige
Wicklung (7) in einer entsprechenden, in der äußeren Zylindermantelfläche (9) ausgearbeiteten
mäanderförmigen Aussparung (Nut) (10) angeordnet ist, deren Tiefe den Leiterdurchmesser
übersteigt, und daß die Aussparung (10) über dem Leiter (11) durch einen der Mäanderform
angepaßten Körper (12) aus dauermagnetischem Material geschlossen ist.
4. Magnet nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hohlzylindrische Magnetkern
(1) aus einer Vielzahl von stabförmigen Magnetkörpern (19) gebildet ist, die zylinderförmig
nebeneinanderliegend angeordnet sind, und die je eine Längsbohrung oder Längsnut zur Aufnahme
eines Leiters (18) der zusätzlichen Wicklung (7) haben.
5. Magnet nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die stabförmigen Magnetkörper
(19) durch Zusammensetzen halbzylinderförmiger Schalen (19 c) unter Einschluß des Leiters
(18) hergestellt sind.
6. Magnet nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die halbzylinderförmigen Schalen
(19 c) durch Verkleben miteinander und mit dem Leiter (18) verbunden sind.
7. Magnet nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die stabförmigen Magnetkörper
(19) zunächst auf einen ursprünglich in gestreckter Form befindlichen Leiter (18) aufgebracht
sind, der anschließend mäanderartig bis zur gegenseitigen Längsanlage der Magnetkörper
(19) verformt und in Zylinderform gebracht ist.
8. Magnet nach Anspruch 1,4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die stabförmigen Magnetkörper
(19) durch abschnittsweises Umpressen des Leiters (18) mit einer im plastischen Zustand
befindlichen Magnetmasse und anschließender Verfestigung der so erhaltenen Preßkörper (19 d)
hergestellt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 |