DE143264C

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Publication number: DE143264C
Application number: DENDAT143264D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisher als Fadenreiniger bekannten Vorrichtungen, welche dazu dienen, die in Garnen vorkommenden Unreinheiten oder Unregelmäßigkeiten auszuscheiden, beruhen ausschließlieh darauf, den Garnfaden durch einen feinen, der Garnstärke entsprechenden Schlitz mit feststehenden Arbeitskanten zu führen, in welchem sich die dicken Stellen fangen und das Abreißen des Fadens bewirken sollen. Es ist aber eine bekannte Erscheinung, daß oft ganz unverhältnismäßig dicke und weiche Stellen des Fadens, sogen. Blindfäden oder Lorken, sich durch diesen Schlitz selbst dann noch hindurchzwängen, wenn die Weite desselben genau der Garnstärke entsprechend eingestellt wurde. Der Faden reißt dann nicht ab und der Zweck ist verfehlt.

Es ist ferner zur Genüge bekannt, daß diese Art Fadenreiniger nach jedem Garnwechsel einer äußerst genauen Einstellung bedürfen. Diese Arbeit ist, wenn sie überhaupt jedesmal gewissenhaft durchgeführt wird, ungemein zeitraubend, weshalb man bereits Konstruktionen ausgeführt hat, welche es ermöglichen, eine größere Anzahl solcher Fadenreiniger zugleich einstellen zu können. Trotzdem ist diese Arbeit immer noch sehr zeitraubend und vollständig von der Gewissenhaftigkeit des betreffenden Aufsehers abhängig. Eine Sicherheit für die Entfernung aller Unreinheiten ist mit dieser Art Fadenreiniger daher niemals gegeben.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung, welcher in einer beispielsweisen Ausführungsform in der Zeichnung im Längsschnitt dar-

gestellt ist, beseitigt die genannten Übelstände und Unzuverlässigkeiten.

Dies wird dadurch erreicht, daß der Schlitz nicht mehr im Betriebe feststehende Arbeitsränder besitzt, sondern die letzteren gegen einander schwingbar angeordnet sind, so daß sie ähnlich einer Zange wirken. Die diese Zange bildenden Backen α und b besitzen über die Drehpunkte c bezw. d hinaus verlängerte Schenkel e bezw. jF, welche gegenüber den Backen ein wenig Übergewicht haben, so daß die Backen α und b für gewöhnlich unter dem Einflüsse der Schenkel e und f geöffnet sind (Fig- Ο·

Die Backen α und b schließen sich aber sofort bei der geringsten, Reibung verursachenden Berührung des durchlaufenden Garnfadens g mit einem der Backen. Es tritt also stets eine Bewegung ein, sobald eine Unregelmäßigkeit in dem durchlaufenden Faden vorhanden ist, von welcher durch Reibung ein oder auch beide Backen mitgenommen werden. Durch das Gegeneinanderschwingen der Backen a und b verengt sich die Durchgangsöffnung für den Faden g immer mehr, um sich rasch ganz zu schließen, so daß der Faden festgeklemmt und damit das Abreißen desselben bewirkt wird (Fig. 2). Aus diesem Grunde wirkt der Fadenreiniger auch dann noch sicher, wenn der Schlitz ein wenig weiter eingestellt ist, als es die Dicke des Fadens erheischt.

Ein Durchschlüpfen von Unreinheiten ist bei diesem Fadenreiniger ganz unmöglich. Die Empfindlichkeit desselben ermöglicht es sogar, daß auch die meisten der in jedem Garne vorkommenden so lästigen, gefürchteten Schiingen ausgeschieden werden.

Was nun die Einstellung dieses neuen Fadenreinigers betrifft, so ist es durchaus nicht nötig, denselben bei jeder anderen Garnnummer mit

Hülfe entsprechend feiner Schablonen haargenau einzustellen. Es genügt vielmehr, wie schon aus der Wirkungsweise der Vorrichtung hervorgeht, eine einmalige Regelung für die zur Verarbeitung gelangende Durchschnittsgarnnummer. Nur bei bedeutenden Abweichungen in der Garnstärke ist ein Nachstellen erforderlich. Die Weite des Durchgangsschlitzes zwischen den Backen α und b ist mittels der ίο beiden Stellschrauben h i regelbar, auf welcher die beschwerten Schenkel e und f der Backen a und b ruhen und deren Stellung durch Gegenmuttern k bezw. / gesichert wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Selbsttätiger Fadenreiniger, dadurch gekennzeichnet, daß der in seiner Weite regelbare Durchgangsschlitz für den Faden durch zwei gegeneinander schwingbar angeordnete, für gewöhnlich in der Offenstellung beharrende Backen (a und b) gebildet wird, welche bei Unregelmäßigkeiten im Faden durch Reibung derselben an den Backen sich schließen und den Faden festklemmen.
2. Fadenreiniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen (a und b) Schenkel (e bezw. f) besitzen, welche über die Drehpunkte (c bezw. d) verlängert sind und infolge Übergewichts die Backen offen halten.
3. Fadenreiniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Schlitzweite gemäß der Garnstärke durch als Rasten der freien Schenkel (e und f) dienende Stellschrauben (h und i) erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.