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Die Erfindung betrifft einen Zeichentisch mit zwei vertikalen Ständern,
deren Stäriderfuß- und Ständerkopfteile durch untere und obere waagerechte Querverbindungen
verbunden sind, und mit um die Achse der oberen Querverbindung schwenkbaren, zueinander
parallelen und kongruenten Gelenkvierecken oder -parallelogrammen mit Lenkerarmen,
die an ihrem vorderen Ende ein Zeichenbrett und von denen die unteren an ihrem rückwärtigen
Ende ein Gegengewicht tragen und wobei das Zeichenbrett in einer beliebigen Stellung
mittels einer in Achsrichtung der Querverbindung der Ständerkopfteile mittels durch
die Gelenkköpfe der um diese Achse schwenkbaren Lenkerarme hindurchführende, die
Gelenkköpfe aneinander und an die Ständerkopfteile anpressenden Zugbremsstange einer
Axialdruck-Reibbremse feststellbar ist und wobei an den Ständerkopfteilen und an
den Gelenkköpfen der Lenkerarme Bremsflächen, Bremslamellenhalter und Bremsstangenführungshülsen
angeordnet sind.
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Bei der Herstellung von Zeichentischen dieser Art (deutsche Patentschrift
827463) ist es üblich, das Zeiehentischgestell aus einer Vielzahl von Einzelteilen
zu montieren, wobei insbesondere bei den gegossenen Teilen vor der Montage eine
Bearbeitung notwendig war, um diese Teile mit zum Verbinden mit anderen Teilen geeigneten
Bohrungen, Gewinden, Zapfen u. dgl. zu versehen.
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Dieser Bearbeitung der einzelnen Teile schließt sich dann eine Teilmontage
an, um insbesondere das Zeichentischgestell zur Fertigmontage vorzubereiten. Solche
Teilmontagen umfassen z. B. das Zusammenbauen der seitlichen Ständer mit den Querverbindungen
oder den teilweisen Zusammenbau des Schwenkhebelsystems oder die Montage des Fußtrittes
aus mehreren Einzelteilen.
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Diese bekannte Montage eines Zeichentischgestells und die vorausgehende
Fertigung und Bearbeitung der - Einzelteile sind mit einem erheblichen Kosten-und
Zeitaufwand verbunden, - da insbesondere Schraub-, Klemm- und Steckverbindungen
eine Vielzahl von Kleinteilen erfordern. Dies trifft- auch für die Lager zu, die
aus einer Vielzahl von Kleinteilen an mehreren Stellen des Zeichentischgestells
annxontiert oder eingebaut werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die langen Fertigungs- und
Montagezeiten sowie die damit verbundenen hohen Kosten. erheblich zu reduzieren
und einen sehr rationell zu fertigenden Zeichentisch zu schaffen. _ Diese Aufgabe
wird bei einem Zeichentisch der eingangs erläuterten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst; daß die unteren Enden der beiden Ständer und deren rohrförmige untere Querverbindung
in im an sich bekannten Kokillenguß hergestellten Ständerfüßen eingebettet sind,
@ daß die Ständer in an sich bekannter Weise als außen geschlossene, hohle Blechprofile
ausgebildet und oben durch jeweils einen im an sich bekannten Kokillenguß hergestellten,
Bremsflächen aufweisenden Ständerkopf abgeschlossen sind, in den Bremslamellenhalter
und Bremsstangenführungshülsen eingegossen sind, und daß zwei einander entsprechende
Lenkerarme._übes-_clie. Gelenkköpfe mit einseitig angegossenen Bremsflächen sowie
eingegossenen Bremslamellenhaltern und einem; ebenfalls in diese Gelenkköpfe eingegossenen,
die Bremsstange umgebenden., Verbindungsrohr starr verbunden sind. -Das als an sich
bekannt- -bezeichnete Merkmal, wonach die - Ständer ; des. :Zeichentisches als außen
geschlossene; hohle Blechprofile ausgebildet sind, geht aus der fränzösischen P_
atentschrift 1236 640 hervor.
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Es ist zwar bekannt (z. B. R. I r m a n n : »Aluminiumguß in Sand
und Kokille«, 6. Auflage, Aluminium-Verlag GmbH, Düsseldorf, 1959, S.170/171),
kleinere Anschlußelemente, wie Gewinde- oder Lagerbuchsen bzw. Gewindebolzen, in
Kokillengußteile
--einzubetten; doch erfolgt dies nur deshalb, weil
das Gußmaterial nicht denjenigen Beanspruchungen genügt, denen derartige Verbindungselemente
ausgesetzt werden müssen.
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Soweit das Kokillengußverfahren zur Verbindung zweier Teile bekanntgeworden
ist, handelt es sich um die Herstellung von Hohlkörpern, bei dem zwei "Teile des
Hohlkörpers, die sich in einfacher Weise gießen oder -pressen lassen, mit ihren
Hohlseiten gegeneinander zusammengelegt und dann durch einen die Naht schließenden
Gußring miteinander zu dem gewünschten Hohlkörper verbunden werden. Ein solches
Verfahren kann auch den wesentlichen Erfindungsgedanken nicht vorwegnehmen, da bei
dem Zeichentisch gemäß .der Erfindung die Kokillen-Bußstücke nicht reine Verbindungsteile
sind, sondern vielmehr besondere Bauelemente, die außer ihrer eigenen Elementaufgabe,
beispielsweise der Bildung von Füßen, Ständerzapfen, Gelenkköpfen usw., noch zusätzlich
als starre Verbindungselemente von Bauteilen mit -relativ großen Abmessungen benutzt
oder ausgenutzt werden, die ihrerseits wieder an ihren Enden mit weiteren Bauteilen
zu verbinden sind und deshalb genau ausgerichtet sein müssen.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich dadurch, daß
zwischen jeweils einem Ständerkopf und einem Gelenkkopf ein weiterer Gelenkkopf
aus Kokillenguß mit eingegossenem Lenkerarm sowie Bremslamellenhalter angeordnet
ist und daß der Gelenkkopf mit seinen beiden äußeren Bremsflächen jeweils an einer
Bremslamelle einer Gruppe von Bremslamellen anliegt, deren nicht mit den Gelenkköpfen
drehbäre Bremslamellen durch die Bremslamellenhalter gemeinsam festgehalten sind.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Zeichentisches werden
für die Herstellung des Zeichentisches sehr--- wesentliche Vorteile erzielt. Gerade
bei dem Bau eines Zeichentischgestells, dessen einzelne Elemente relativ große Länge
haben und das nach seinem Zusammenbau einen relativ sperrigen Baukörper darstellt,
war man bisher stets bemüht, den gesamten Baukörper weitgehend in einzelne leicht
zu bearbeitende und zu handhabende Gestell-Einzelteile aufzuteilen, diese Einzelteile
genau nach Lehren zu bearbeiten und anschließend -in , einem relativ umständlichen
Montagevorgang zusammenzubauen, wobei zur Verbindung übliche Verbindungsmittel,
wie Schrauben, Schweißungen usw., verwendet wurden, die auch beim anschließenden
Zusammenbau noch ein Ausgleichen von Ungenauigkeiten gestatten.
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Bei dem erfindungsgemäßen Zeichentisch ist von einer derartigen Herstellungsweise
vollkommen abgegangen worden; es werden im wesentlichen nur die als Verbindungs-
oder Halteelemente dienenden Einzelteile vorher vollständig bearbeitet und dann
durch Kokillengußteile mit sehr hoher relativer Lagegenauigkeit zueinander zu größeren
Bauteilen zusammengefügt, die dann viel einfacher zu dem gesamten Baukörper zusammengebaut
werden können.
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Aus diesen Darstellungen geht eindeutig hervor, daß durch die im Kokillenguß
hergestellten einzelnen Bauteile eines Zeichentisches die Gesamtmontage des Tisches
sehr stark vereinfacht wird. Im wesentlichen besteht sie darin, daß die im Kokillenguß
hergestellten Stücke ineinandergesetzt, aufeinandergeschoben oder durch Bolzen und
Stifte miteinander verbunden werden. Für diese Tätigkeit sind keine hochqualifizierten-
Fachkräfte erforderlich, vielmehr kann' die Endmontage mit angelernten Hilfskräften
durchgeführt werden und noch dazu in viel kürzerer Zeit als nach den bisherigen
Methoden: Die Erfindung hat also den großen Vorteil, daß sie durch die sehr große
Zeitersparnis, - die der Größenordnung eines Zehntels bis eines Fünftels der Zeit
der bisherigen Fertigung eines Zeichentisches entspricht, sowohl durch den Gewinn
an Arbeitszeit als auch durch die Verwendung von rationell auf Automaten herstellbaren
Bauteilen, die im Kokillenguß zusammengegossen werden, eine ganz erhebliche Kostenersparnis
bringt. Daher ergibt sich durch. die Verwendung von im Kokillenguß hergestellten
Bauteilen von Zeichentischen sowohl ein erheblicher technischer Fortschritt als
auch ein beträchtlicher wirtschaftlicher Gewinn.
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Eine :beispielsweise Ausführung der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht von hinten des Zeichentisches,
F i g. 2 einen Ständerfuß mit eingegossenen Montageteilen, F i g. 3 - einen Schnitt
nach der Linie III-III der F i g. 2 durch den Ständerfuß, F i g. 4 eine Ansicht
des Ständerkopfes, F i g. 4 a einen Schnitt nach der Linie A-A der F i g. 4, F i
g. 4 b einen Schnitt nach der Linie B -B der' F i g. 4, F i g. 4 c eine Ansicht
des Ständerkopfes der F i g. 4 von unten, F i g. 5 die als Bremskopf ausgebildete
Verbindung des Lenkerarmes mit der oberen Querverbindung, F i g. 6 den Lenkerarm
mit angegossenem Gelenkkopf; F i g. 7 einen Schnitt durch den einen Ständerkopf
mit anmontiertem Lenkerarm, Bremskopf und Gabelkopf; F i g. 8 einen teilweisen Schnitt
durch den Ständerkopf nach der Linie XIII-XIII der F i g. 7, F i g. 9 einen teilweisen
Schnitt durch den anderen Ständerkopf mit anmontiertem Lenkerarm und Bremskopf.
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Gemäß F i g. 1 besteht der Zeichentisch aus zwei Ständerfüßen
1, die mit den Ständern 2 und der unteren Querverbindung
3 im Kokillengußverfahren fest miteinander verbunden sind. In den Ständerfüßen
1 ist der Fußtritt 4 beiderseits gelagert. Die Ständer 2 sind
oben mit: je einem Ständerkopf 5 abgeschlossen, die durch das obere Verbindungsrohr
10 miteinander in Verbindung stehen. Mit dem oberen Verbindungsrohr
10 ist auf beiden Seiten der obere Lenkarm 6 durch ein den Gelenkkopf 35
bildendes Gußstück fest verbunden. Das als Rohr ausgebildete obere Verbindungsrohr
10 ist am Ende zur Aufnahme von Bremslamellen 11 verjüngt. Zwischen
den Bremslamellen 11 ist ein Lenkerarm 7 angebracht, der mit dem unteren,
das Gegengewicht 12 tragenden Lenkerarm 6' verbunden ist. An den beiden Lenkerarmen
6, 6' sind die Tragschienen 8 befestigt, auf die das Zeichenbrett
9 aufgeschraubt ist. Zwischen dem Gelenkkopf 35 am Lenker 6, der Bremsfläche 37
am Lenkerarm 7 und dem Ständerkopf 5 sind die Bremslamellen 11 einer
Bremse angebracht, die durch Reibung das Zeichenbrett 9 in jeder gewünschten
Stellung festhält.
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Die beiden Ständer 2 und die untere Querverbinding
3
sind - wie bereits erwähnt - durch die im Kokillengußverfahren hergestellten Ständerfüße
1 fest miteinander verbunden. Die Art der Verbindung ist aus den F i g. 2 und 3
ersichtlich. Zum Festlegen der Ständer 2 im gegossenen Ständerfuß l sind. entlang
dem unteren Rand des Ständers 2 Bohrungen 13 angebracht, die, wie bei 14 in F i
g. 3 dargestellt, vom Gußmaterial ausgefüllt werden und somit eine feste Verbindung
des Ständers 2 mit dem Ständerfuß 1 ergeben. Die untere Querverbindung 3 ist in
dem zu umgießenden Bereich mit Vertiefungen 16 versehen,. in die das flüssige Material
beim Umgießen eindringt und eine drehfeste Verbindung der rohrförmigen Querverbindung
3 mit dem Gußmantel 15 ergibt.
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In den F i g.-4, 4 a bis 4 c ist einer der beiden voneinander
verschiedenen Ständerköpfe 5 im einzelnen dargestellt. Die Ständerköpfe 5 werden
beim Abguß so hergestellt, daß der untere Teil 27 in die vorzugsweise aus
gebogenem Blech hergestellten Ständer 2 einschiebbar ist und der Teil
26 über den oberen Rand des Ständers 2 hinausragt. Der Ständerkopf 5 trägt
auf seiner einen Seite einen Anguß 28, dessen Bremsfläche 33 zusammen mit den Bremslamellen
11 als. Bremse Verwendung findet. In der Mitte des Angusses 28 ist ein Rohr als
Bremsstangenführungshülse 30 eingegossen, das zur Aufnahme der Bremsstange
34 (F i g. 7) und der Bremslamellen 11 dient. Ein in den Ständerkopf 5 eingegossener
Bremslamellenhalter 31 sichert einen Teil der Bremslamellen 11. Zur weiteren Sicherung
der übrigen Bremslamellen 11 gegen Verdrehen ist ein weiterer Bremslamellenhalter
32 in den Ständerkopf 5 eingegossen. Um eine feste Verbindung und eine Sieherang
der eingegossenen Teile gegen Verdrehen und Herausziehen zu gewährleisten, sind
-an den eingegossenen Teilen Rillen, Ausnehmungen od. dgi. vorgesehen.
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Die in Fi g. 5 dargestellten Montageteile des Zeichentisches zeigen
den mit dem Verbindungsrohr 1.0 -über ein .als Gelenkkopf 35 ausgebildetes Kokillengußstück
verbundenen Lenker 6, der zur Verankerung im Gußstück mit einer Bohrung 39 versehen
ist und außerdem einen miteingegossenen Bremslamellenhalter 38 trägt, in F i g.16
ist riet Lenkerarm 7 dargestellt,. der aus dem eigentlichen Arne 40, einem zur Befestigung
an der Tragschiene 8 -dienenden Befestigungsstift 41 und dem im Kokillengußverfahren
hergestellten, den Arm 40 umfassenden Gelenkkopf 42 besteht. In den Gelenkkopf 42
ist außerdem ein Bremslamellenhalter 43 und das Lager 44 mit eingegossen.
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Ein Beispiel für die: große Wirtschaftlichkeit der Verwendung von
teilmontierten, im Kokillengußverfahreu hergestellten 'feilen bei der Endmontage
eines Zeichentisches fällt besonders ins Auge durch den in den F i g. 7 und 8` .dargestellten,
mit der Bremse, den Lenkerarmen 6, 7 sowie dem Verbindungsrohr 10 und dem Ständer
2 zusammenmontierten Ständerkopf 5. Danach wird der Ständerkopf 5 zunächst mit -den
Bremslamellen 11 und den Lenkerarmen 7 zusammen auf die Bremsstange 34 montiert
und anschließend in die beiden Ständer 2 eingesetzt. Der dem in F i g. 7 entsprechende,
auf der anderen Seite liegende Ständerkopf ist- in Fig. 9 dargestellt.