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B e s c h r e i b u n g Geh-Lern-und Laufgerät für Klein- und gehbehinderte
Kinder Es gibt verschiedene Gehgeräte, bei welchen das Klein-und gehbereite Kind
mit Hilfe eines besonderen, ausschließlich aus Stoff bestehenden Sitze. mit einem,
zwischen den Beinen des Kleinkindes durchgeführten Kreuzbandes in einer Art von
Hockstellung sitzen und .ich aufrichten und stellen kann. Das zugehörige Rahmengestell
iuit beweglichen Lauirollen ist bei eine Gerät aus einem höhenverstellbaren Soherengitter
hergestellt, in welchem an einer schwingenden Deokplatte der vorerwähnte Stoffsitz
befestigt ist. Die. Höhenverstellung dieses Geräts auf die verschiedenen Größen
des Kleinkindes erfolgt durch Verschieben des Scherengitters in der Nute des unteren
Rahmens und fixieren durch beiderseite angeordnete Flügelschrauben.
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Während in der vorgenannten Ausführung, die durch die Anordnung der
Schere@zu einem sehr sperrigen Gerät führt, die von dem Kinde erstrebte "Raumbeweglichkeit"
stark eingeengt und behindert wird, ist in einem weiteren Gehgerät, in Stahlrohr
mit einem kombinierten Hochsitz in Tischhöhe eine beweglichere, aber sehr kostspielige
Ausführung auf dem Markt, bei welcher das Kleinkind
ebenfalls durch
einen, zwischen den Beinen durchgeführten Stoffsitz, der höhenverstellbar ist, sitzen
und sich stellen kann.
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In beiden Ausführungsarten benutst das gehwillige Kleinkind einen
zwischen den Beinen durchgeführten Stoffsitz ala Grundlage zum Sitzen, wobei die
nach vorn geftihrte Halterung - im 2. Gerät durch Knöpfe höhenverstellbar -bei Gehübungen
eine Reibung an der empfindlichen Haut er Kinder bewirkt. Für das "gehbareite" Kind
ist diese Halterung eine Hemmung, unabhängig von der Sperrigkeit des 1. Geräts beim
Fahren im Raum, was Jedoch zum Teil durch sehr lockere und niedrige Einstellung
des Sitzbodens teilweise aufgehoben wird.
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Dem krank gewesenen, rachitisch veranlagten oder in einer anderen
Form gehbehinderten Kind geben die bekannten Einrichtungen keine entscheidende Gehhilfe,
da sie zur Voraussetzung haben, daß das tind seinen Oberkörper mit Armen und Beinen
erst anheben oder hochstemmen muß, um zum Stehen oder zur gewünschten Gehtibung
zu kommen.
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Ausgehend von dem unstillbaren Berneifer und anlagebedingten Nachahmungstrieb
aller Kleinkinder, wie auch zur Entlastung des überwachenden Personenkreises geht
die Erfindung des Geh-Lern- und Laufgeräts für Klein-und gehbehinderte Kinder in
seinem kombinierten Aufbau davon aus, daß sowohl das gesunde, gehwillige Kleinkind,
wie auch das gehbehinderte Kind in einem kleinen, rauabeweglichen und leicht fahrbaren
bzw. auch ron Hand steuerbaren Gerät alle Möglichkeiten sur Gehbetätigung vorfindet,
die sich aus seiner Veranlagung und seinem körperlichen Zustand ergeben.
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Das Geh-Lern- und Laufgeröt besteht - ähnlich einem abgestumpften,
aber innen hohlen Kegel- zunächst aus dem Unterrahmen mit den an ihm angeordneten
vier allseitig schwenkbaren Laufrollen bekannter Ausführung. Mit dem oberen Rahmen,
der nach der Frontseite eine gerade
Verbindung besitzt, ist der
Unterrahmen durch 8, jeweils paarweise symetrisch angeordnete Stäbe verbunden und
bildet in dieser Anordnung das eigentliche Fahrgestell.
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Auf der geraden Verbindung des oberen Rahmens sind zwei Langerungen
tio angeordnet, daß ein,durch sie hindurchgehender stab, nach außen liegend, die,
die Steuerung des Laufgeräts bedienenden Handgriffe und nach innen -zwischen den
Lagerungen liegend - und dem Spieltrieb des Kindes Folge leitend, buntfarbige Rollen
aufnimmt. Das gehwillige Kind besitzt damit in dem natürlichen Drang des "Vorwärtsgehens"
eine Handhabe und zugleich Steuer@ung aes Laufgeräts in den beiden Handgriffen,
da bekanntlich die Kraft der Hände und Arme vor dem "Gehenlernen" gegeben ist.
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An der rückwärtigen Seite des oberen Rahmens, d.h. gegenüber der geraden
Verbindung liegend, ist in einer, am oberen Bahnen befestigten Lagerung der höhenverstellbare
und federnde Sitz so angeordnet, daß er das sich aufstellende und gehwillige Kind
nicht bei seinen Gehübungen behindert. Der Sitz kann bei gehbehinderten Kindern
herausgenommen werden.
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Für das krank gewesene oder durch andere Umstände gehbehinderte Kind
sind aui dem oberen Rahmen, in wahlweiser Verhindung, zwei als Armlehnen dienende
und mit Polterung verschene, höhen- und seitenverstellbare Armstützen dergestelt
angebracht, daß nach der Höhen- und Seitenverstellung auf die Größe des Kindes durch
Betätigung der federnden Stellbolzen in der Vierkantführung der Armstütze@ das gehbehinderte
Kind in den Armhöhlen abgestützt wird. Das Körpergewicht ruht nicht auf den Beinen.
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Wie bei gesunden Kind bedient es sich der beiden steuernten Handgriffe
zur Führung und Lenkung des Geh-Lern-und Laufgeräts. Beim gehbehinderten Kind bewirkt
bei der leichten- Beweglichkeit des Laufgerts und der Entlastung der Beine durch
das Abstützen des Oberkdrpera in den Armlehnen instinktmäßig das "Gehen-Lernen-Wollen"
besonders
in der Umgebung gesunder Kinder.
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Während die Höhenverstellung der Armstützen im wesentlichen aui der
Betätigung eines federnd angeordneten, fur das Kind nicht zugänglichen Stellstiftes
in einer gegen Verdrehung geschützten Vierkantführung beruht, wird die sogenannte
schwenkbare Weiteneinstellung unter den Lrmhtlhlen durch den verstellbaren Kopf
mit Gradeinteilung und Sicherung durch bekannte Flügelschrauben vorgenommen.
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Das Geh-Lern- und Laufgerät findet je nach seiner Anwendung folgende
einsatzmöglichkeiten: a) In der Verwendung als reines "Laufgerät", d. h. ohne Sitz
und Armlehne. b) Als "Geh-Lern- und Laufgerät" mit Sitz, damit das gehbereite Kind
wahlweise gehen oder sitzen kann bei gleichzeitiger Entlastung der Aufsicht. c)
Für "gehbehinderte" rinder mit beiderseitig, verstellbaren Armstützen und Schulterriemen
in Verbindung mit den zur Führung dienenden Griffen und allseitig beweglichen Rollen.
a) Für krank gewesene und vorübergehend gehbehinderte Kleinkinder gemäß a). e) Zur
Behandlung rachitisch bedingter Gehbeschwerden in Verbindung mit einer ärztliche
Behandlung und Überwachung gemäß b) oder c). f) Bei' der Nachfolgebehandlung von
Unfällen verschiedenster Art unter ärztlicher Betreuung gemäß a), b) und c).
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Das Geh-Lern- und Laufgerät dinet hierbei in besonderen Maße, sowohl
zur Entlastung des Pflegepersonals, wie auch aufsichtf@hrender Personen.
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In der zeichnung ist der Eriindungsgegenatand in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht: Figur 1 zeigt das Geh-Lern- und Lautgerät in der Ansicht. figur
2 stellt den Grundriß im Schnitt dar.
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Figur 3 Seitenansicht zu Figur 1 mit der Normal- und verotellten Ansicht
der Armstütze.
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Figur 4 Armstütze in Norm@lstellung.
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Figur 5 Armstütze verstellt0 3ei dem veranschaulichten Beispiel gemäß
den Figuren 1 bia 5 des Geh-Lern- un Laufgeräts besteht dieses zunächst aus dem
Unterrahmen 1 mit den vier allseitig schwenkbaren Laufrollen 2. Während sich die
vorderen drei Laufrollen 2 zur besseren Lenk- und Steuerfähigkeit im Dreipunktsystem
in einer Ebene befinden, besitzt die hintere Laufrolle 3 nur die Aufgabe einer zusätzlichen
Stützrolle und ist un den Abstand 4 höher gesetzt als die Ubrigen.
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Der obere Rahmen, der aus einem u-förmigen Teil 5 und einem an der
Frontseite aneordneten geraden Verbindungsstück 6 besteht, wird durch eine Anzahl,
Jeweils paarweise und symetrisch angeordneter Stäbe 7, 8, 9, 10 in der norm, ähnlich
einem abgestumpften Kegel verbunden.
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Auf dem Verbindungsstück 6 sind zwei Lager 11 zur Aufnahiae dea durchlaufenden
Stabs 12 befestigt. Auf diesem Stab 12 sind nach außen angeordnet die Handgriffe
13 und zwischen den L@gern 11 liegend bunte Rollen 14, um in Gehpausen den Spieltrieb
des Kindes ansuregen.
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Am rückwärtigen Ende des u-förmigen Teils 5 ist am Lager 15 der gefederte
und am Bügel t6 befestigte Sitz 17 höhenverstellbar so so eingebaut, daß die im
Bügel 16 befindlichen Löcher 18 mit hilfe der Stellsohraube 19 je nach Sitzhöhe
fixiert werden können.
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Das Lager 19 mit der Vierkantführung 20 nimmt in den Löchern 21 die
höhenverstellbare Armlehnstütze 22 auf, die lurch den Stellstitt 23 mit Druckfeder
24 jeweils rixiert und gesichert ist. Am oberen Kopf 35 der Armlehnstütze 22 ist,
um den Drehpunkt 25 schwenkbar der Auslegerarm 26 mit dem Armpolster 27 dergestalt
angeordnet, daß mit Hilfe der Gradeinteilung 28 am Segment 29 die gewünschte Weite
30 unter den Schultern des Kindes einstellbar und durch die im Schlitz 31 geftthrte
Flügelschraube
32 feststellba Der verstellbare Lederriemen 33 über der Schulter des gehbehinderten
Kindes und seine Fixierung am rückwärtigen Knopf 34 der Armlehnstütze 22 verhindert
ein Ausweichen aus der Stützfunktion des Armpolsters 27.
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S c h u t z a n s p r ü c h e : 1. Geh-Lern- und Laufgerät für Klein-
und gehbehinderte Kinder, dadurch gekennzeichnet, daß ih eine, mit Unterrahmen (1),
oberem Rahmen (5,6), symetrisch angeordneten Stäben (7,8,9,10), sowie am Unterrahmen
befestigten, allseitig beweglichen Laufrollen (2,3) versehenen Laufwagen in Verbindung
mit den Lagern (11) und am durchlaufenden Stab (12) aufgesteckten Handgriffen (13),
diezur Handhaltung und Steuerung dienen, zu: wahlweisen Einbau fAr das gehwillige
oder gehbehinderte Kleinkind ein höhenverstellbarer, federnder Sitz (15,16,17,18,19),
sowie uie höhenverstellbare Armlehnstütze (19,20,21,22,35, 23,24) mit dem, um den
Drehpunkt (25) schwenkbaren Auslegerarm (26) mit Armpolster (27,30,33,34) und Segmentverstellung
(28,29,30,31,32) einstellbar sind.