DE1427587C - Verfahren zum Herstellen eines Schleifwerkzeuges - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines SchleifwerkzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Schleifwerkzeuges mit in einem Schaumkunststoff
gebundenen Schleifmittelteilchen, bei dem die letzteren mit wenigstens einer Komponente des
Schaumkunststoffs vermischt, durch Schleudern verdichtet und geschäumt werden, nach Hauptpatent
1303 365.
Bei der Verwendung von aushärtbaren Kunstharzbindemitteln als Grundkörper für Schleifscheiben
tritt folgende Problemstellung auf: Wenn die Schleifkörner in einen harten und spröden Kunststoff
eingebettet werden, brechen sie unter einer Stoßbelastung aus. Versucht man dies zu vermeiden, indem
man das Bindemittel auflockert, dann erreicht man zwar eine elastischere Lagerung der Schleifkörner,
erhält jedoch kein homogenes Gefüge mehr, d. h. die Abstände zwischen den einzelnen Schleifkörnern
werden unterschiedlich groß. Dies ist darauf zurückzuführen, daß einerseits unterschiedlich starke
Kunstharzbrücken zwischen den Schleifkörnem entsprechend
der statistischen Verteilung vorliegen und daß andererseits der z.B. durch Wärmeeinwirkung
ausgelöste Auflockerungsprozeß örtlich zu verschiedenen Zeiten einsetzt. Da der Raum in der Gießform
zwangläufig begrenzt ist und sich die Kräfte nach einer örtlichen Aushärtung nicht mehr frei ausgleichen
können, ergeben sich auf unvermeidbare Weise die erwähnten Inhomogenitäten. An den Stellen, an
denen der Schleifkörnerabstand zu groß ist, verschmiert jedoch das zu reichlich vorhandene Bindemittel.
Die Schleifkörner haben zuviel elastische Bewegungsmöglichkeit und reißen deshalb aus. An den
Stellen, an denen die Schleifkörner dagegen zu dicht gepackt sind, herrscht die obenerwähnte Stoßempfindlichkeit
vor.
Der Erfindung gemäß dem Hauptpatent lag daher die Aufgabe zugrunde, den einzelnen Schleifkörnem
innerhalb der Bindcmitteleinbettung eine bestimmte Nachgiebigkeit der Halterung zu verleihen, zugleich
jedoch die Gleichmäßigkeit ihrer Verteilung im Interesse einer möglichst sauberen Verarbeitungsqualität
am Werkstück aufrechtzuerhalten.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren gemäß dem Hauptpatent dadurch gelöst, daß die Verdichtung
der Schleifmittelteilchen, wie bekannt, durch Schleudern erfolgt und der Schäumvorgang
ohne Verdichten der Schleuderkrafteinvvirkung beendet wird.
Dieses Verfahren weist verschiedene Vorzüge auf; unter anderem bietet es den wesentlichen Vorteil,
daß bei zunächst enger Berührung der Schleifkörner deren gegenseitiger Abstand ohne wesentliche Verringerung
der Konzentration der Schleifmittelkörner wieder so weit vergrößert wird, daß eine freiere Beweglichkeit
der Körner gewährleistet ist, die eine gute Schleifwirkung ergibt.
Es hat sich nun als wünschenswert herausgestellt, ein Verfahren zu schaffen, durch das es möglich ist,
den Herstellungsvorgang des Schleifwerkzeuges derart zu steuern, daß das erhaltene Werkzeug je nach
Bedarf und je nach dem vorgesehenen Anwendungsgebiet mehr oder weniger starr bzw. weich ist unter
Einhaltung einer gewünschten vorbestimmten Porengröße.
Diesem Bedürfnis schafft die Erfindung dadurch Abhilfe, daß erfindungsgemäß vorgesehen ist, die
Schleifscheibe während der Aushärtung einer Wärmebehandlung zu unterwerfen. Hierdurch ist auf einfache
und vorteilhafte Weise die Möglichkeit gegeben, während des Herstellungsvorgangs des Schleifwerkzeuges
eine Einflußnahme auf die Bindung der Schleifmittelteilchen im Bindemittel auszuüben, die
nach Wunsch zwischen bestimmten Grenzen gesteuert werden kann.
So ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Aushärtung bei etwa 143° C in einem Ofen
erfolgt, falls eine »harte« Schleifscheibe erzeugt werden soll, d. h. eine Scheibe, in der das Schleifmittel
besonders fest sitzt, die aber wahlweise große oder kleine Poren haben kann. Auf diese Weise läßt sich
z. B. eine Schleifscheibe herstellen, die bei entsprechend groben Poren zwar ein starres Zellgefüge aufweist,
trotzdem aber im Angriff nicht wie eine »harte« Schleifscheibe wirkt.
Soll dagegen eine »weiche« Schleifscheibe hergestellt werden, d. h. eine Scheibe, in der die Schleifkörner
weniger starr sitzen, so erfolgt die Aushärtung vorzugsweise bei etwa 16° C in einem Flüssigkeitsbad.
Diesem Abkühlen kann dann eine endgültige Aushärtung in einem Ofen bei niedriger Temperatur
nachfolgen.
Selbstverständlich ist es möglich, zwischen den geschilderten Grenzfällen zu variieren, was, wie schon
erwähnt, von dem entsprechend vorgesehenen Anwendungsgebiet des Schleifwerkzeuges abhängt,
nachdem sich das erwünschte Gefüge bzw. die erwünschte Bindung der Schleifmittelteilchen im Bindemittel
richtet.
Zur Erläuterung der Erfindung wird im folgenden die Herstellung einer Schleifscheibe beschrieben, deren
Scheibenkörper mit einem Polyurethanbindemittel gebildet ist. Hierbei werden, wie bei dem Verfahren
gemäß dem Hauptpatent vorgesehen, die vorgeschriebenen Mengen der chemischen Bestandteile,
d. h. eine Polyesterzusammenstellung und ein Diisozyanat, zusammengerührt. Dies führt zu einer Senkung
der Viskosität; wenn diese nach etwa 30 Sekunden ihr Maximum erreicht hat, werden die Schleifmittelteilchen
zugegeben und der Rührvorgang wird 40 Sekunden lang fortgesetzt. Zu dieser Zeit hat die
Schäumung bereits begonnen, wobei eine beträchtliche Wärmemenge freigegeben wird. Die Mischung
wird nun in eine Schleuderform eingegeben und nach
Ablauf von 30 Sekunden in Drehung versetzt, wobei die Drehbewegung so schnell wie möglich auf ihren
Maximalwert gebracht wird. Der Drehtisch, der die Schleuderform trägt, wird nunmehr angehalten. Falls
nun eine harte Schleifscheibe mit in dem Bindemittel besonders fest sitzenden Schleifteilchen hergestellt
werden soll, wird die Schleuderform mit der Schleifscheibe sofort vom Drehtisch abgenommen und in
einen Ofen mit verhältnismäßig hoher Temperatur von etwa 143° C verbracht, in dem Form und
Scheibe etwa 20 bis 30 Minuten verbleiben und endgültig aushärten.
Soll dagegen eine verhältnismäßig weiche Schleifscheibe mit in dem Bindemittel weniger starr sitzenden
Schleifmittelteilchen hergestellt werden, werden Schleuderform und Scheibe 6 Minuten lang in ein
Flüssigkeitsbad von etwa 16° C verbracht. Hierbei besteht die Flüssigkeit im Bad vorzugsweise aus
Wasser. Daraufhin wird dann die Scheibe 20 bis 30 Minuten lang in einem Ofen bei niedriger Temperatur
von etwa 80° C endgültig ausgehärtet.
Wie schon erwähnt, ist es selbstverständlich möglich, bei der herzustellenden Schleifscheibe eine Wärmebehandlung
durchzuführen, deren kennzeichnende
ίο Werte zwischen den angegebenen Werten liegen. So
kann beispielsweise zur Herstellung lediglich »etwas starrerer« Werkzeuge vorgesehen sein, daß diese
etwa 2 Stunden lang in der Form verbleiben und während dieser Zeitspanne auf etwa 93° C erhitzt
werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines Schleifwerkzeuges mit in einem Schaumkunststoff gebundenen
Schleifmittelteilchen, bei dem die letzteren mit wenigstens einer Komponente des Schaumkunststoffs
vermischt, durch Schleudern verdichtet und geschäumt werden, nach Hauptpatent 1303 365, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifscheibe während der Aushärtung einer Wärmebehandlung unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aushärtung bei etwa 143° C in einem Ofen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aushärtung bei etwa 16° C
in einem Flüssigkeitsbad erfolgt.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US85446859A | 1959-11-20 | 1959-11-20 | |
US85446859 | 1959-11-20 | ||
DEO0007718 | 1960-11-18 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1427587A1 DE1427587A1 (de) | 1968-11-28 |
DE1427587C true DE1427587C (de) | 1973-07-05 |
Family
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