DE1421780C - Verfahren zum Hindurchbefördern von Glastafeln durch Wärmebehandlungseinrichtungen - Google Patents
Verfahren zum Hindurchbefördern von Glastafeln durch WärmebehandlungseinrichtungenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Wahrend des zur Erzeugung des Vorspannungs-
Befördern von Glastafeln gegenüber drehbaren För- zustandes in der Glastafel dienenden Teiles der
dererteilen, die mit Abstand voneinander angeordnet Wärmebehandlung werden untere und obere Fläche
sind und sich quer zur Förderrichtung erstrecken, der Glastafel der Einwirkung kühlender Strömungsdurch
Einrichtungen hindurch, die zur Wärme- 5 mittel ausgesetzt, die mit verschiedenen Abkühlbehandlung
von Glastafeln dienen, z. B. zum Vor- geschwindigkeiten auf die Flächen einwirken, und
spannen, Glühen oder Überziehen dieser Tafeln. dadurch abgeschreckt, so daß die Tafel wieder ihre
Von der Erfindung wird in der Hauptsache be- ebene Form annimmt und ihre obere und untere
zweckt, die einer Wärmebehandlung zu unterwerfen- Seite im großen ganzen gleichmäßig vorgespannt
den Glastafeln in warmem Zustand zu befördern, was io werden. In einigen Fällen der Tafelgestaltung, wo
. zur wirtschaftlichen Ausnutzung der vorhandenen man zur Beseitigung des Verziehens oder des Biegens
Fabrikationseinrichtungen notwendig ist, und zwar der Glastafeln eine ausgesprochen aufwärts gerichtete
so zu befördern, daß dabei die Glastafelfläche nicht Kraft aufwenden muß, kann man sehr leichte, frei
durch Berühren der sie tragenden und befördernden drehbare Räder verwenden, die leicht auf der oberen
Teile verdorben oder in unerwünschter Weise ver- 15 Fläche des Glases laufen und dadurch verhüten, daß
bogen wird. Bisher wurden Glastafeln, die in ihrer das durch die Abschreckstation beförderte Glas durch
Fertigform andere Eigenschaften haben und anderen die Blaswirkung des Kühlmittelstromes außer Berüh-Verwendungszwecken
dienen mußten als ihr Aus- rung mit den Fördererteilen gerät,
gangserzeugnis, bei Anwendung der bekannten Ver- An Hand der Zeichnungsunterlagen, in denen für
gangserzeugnis, bei Anwendung der bekannten Ver- An Hand der Zeichnungsunterlagen, in denen für
fahren des Vorspannens, Glühens und Umkleidens ao gleiche Konstruktionsteile immer die gleichen Besowie
von Kombinationen dieser Verfahren bis zu zugszahlen gewählt worden sind, soll nunmehr eine
einer Temperatur erhitzt, die über derjenigen lag, bei Ausführungsform der Erfindung beschrieben werden,
der der überwiegende Teil der Oberflächen oder der Es ist
Umriß der Tafeln durch Verformungsbeanspruchun- F i g. 1 eine Grundrißansicht eines zur Ausübung
gen oder eine Berührung mit festen Körpern eine 35 des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Vorspannen
Änderung erfahrt. Diese Temperatur, die im nach- . von Glastafeln benutzten Förderers,
stehenden als Verformungstemperatur bezeichnet F i g. 2 eine in Längsrichtung gehaltene Seitenwerden soll, liegt für die meisten Spiegel- und Fen- ansieht der in F i g. 1 dargestellten Anlage,
sterglaszusammensetzungen etwa bei 527° C und F i g. 3 eine Draufsicht auf die in der Abschreck-
stehenden als Verformungstemperatur bezeichnet F i g. 2 eine in Längsrichtung gehaltene Seitenwerden soll, liegt für die meisten Spiegel- und Fen- ansieht der in F i g. 1 dargestellten Anlage,
sterglaszusammensetzungen etwa bei 527° C und F i g. 3 eine Draufsicht auf die in der Abschreck-
darüber, jedoch unter der Temperatur, bei der das 3° station vorgesehenen Düsenöffnungen von der Linie
Glas schmilzt. Bei der Beförderung der auf diese III-IH in F i g. 2 aus,
hohen Temperaturen erhitzten Glastafeln ergaben Fig. 4 .fein längs Linie IV-IV der Fig. 2 durch
sich bisher infolge von Berührungen mit tragenden die Anlage gelegter Schnitt, der zeigt, wie die Glas-
und fördernden Teilen unerwünschte Verformungen tafel beim Hindurchgehen durch den Glühofen auf-
und Markierungen des überwiegenden Teils der Tafel- 35 wärts gekrümmt wird,
fläche, die teilweise zu einer vollständigen Unbrai?'.h- Fig. 5 ein längs Linie V-V der Fig. 2 gelegter
barmachung von Tafeln führten. Schnitt, aus dem ersichtlich ist, wie vollkommen die
Die Erfindung besteht darin, daß zur Vermeid ing Glastafel nach ihrem Durchgang durch dieAbschreckdieses
Nachteils die Glastafeln vor Erreichen der station ihre Krümmung verloren hat,
Verformungstemperatur derart in eine gekrümmte 4° F i g. 6 ein längs Linie VI-VI der F i g. 2 gelegter Form überführt werden, daß sie nur mit ihren Kanten, Schnitt, der die Anordnung der Heizelemente und der die zur Förderrichtung parallel liegen, auf den För- Fördererrollen erkennen läßt, und
dererteilen laufen, und diese Krümmung der Tafeln Fig. 7 eine von der Linie VII-VII der Fig. 1
Verformungstemperatur derart in eine gekrümmte 4° F i g. 6 ein längs Linie VI-VI der F i g. 2 gelegter Form überführt werden, daß sie nur mit ihren Kanten, Schnitt, der die Anordnung der Heizelemente und der die zur Förderrichtung parallel liegen, auf den För- Fördererrollen erkennen läßt, und
dererteilen laufen, und diese Krümmung der Tafeln Fig. 7 eine von der Linie VII-VII der Fig. 1
nach Erreichen der Verformungstemperatur wieder aus gesehene, in Längsrichtung gehaltene und bruchbeseitigt
wird. Zweckmäßigerweise werden dabei die 45 stückweise wiedergegebene Seitenansicht eines Teils
nicht mit den Fördererteilen in Berührung stehenden des Ofens sowie eines Teils der Abschreckeinrichtung.
Flächen der Tafeln schneller erwärmt als die mit den Die Anlage weist einen waagerechten Förderer 10
Fördererteilen in Berührung stehenden Tafelflächen. auf, der von einer Aufgabestation 11 aus durch einen
Durch dieses zu Beginn der Wärmebehandlung vor- tunnelartigen Ofen 12 mit einer durch einen waagegesehene
ungleichförmige Erhitzen werden die auf 50 rechten Schlitz gebildeten Eintrittsöffnung 13 und einer
den Fördererteilen entlanglaufenden Glastafeln in gleichfalls durch einen waagerechten Schlitz gebileiner
zu ihrer Bewegungsrichtung senkrechten Ebene deten Austrittsöffnung 14, einen Übertragungsteil 15,
aufwärts gekrümmt, so daß, wenn sich die Tafeln auf einen Abschreckungsteil 16 geht und in einer Glasihrer
Verformungstemperatur befinden, sie nur mit abladestation 18 endet. Der Förderer besitzt eine Anihren
Randteilen der unteren Seite mit den Förderer- 55 zahl massiver Walzen von 25,4 mm Durchmesser 20,
teilen in Berührung geraten und von ihnen getragen die aus nichtrostendem Stahl 316 bestehen,
werden. Allmählich werden im weiteren Verlauf der Jede Walze geht durch ein Paar in Querrichtung
werden. Allmählich werden im weiteren Verlauf der Jede Walze geht durch ein Paar in Querrichtung
Behandlung auch die unteren Flächen der Tafeln auf Abstand stehender Lagergehäuse 22 hindurch
immer schneller erwärmt, damit noch während des und wird von einem oder mehreren Kettentrieben 24
Transports der in gekrümmtem Zustand befindlichen 60 angetrieben, die alle über einen Motor26 (Fig. 2)
Glastafel,! der Temperaturunterschied zwischen obe- laufen. Für jede Förderwalze 20 vorgesehene Kettenrcr
und unterer Fläche derselben ausgeglichen wird. zahnräder 28 am.einen Ende der Antriebswelle sind
Anschließend wird dann die Krümmung der Glas- durch eine Verbindungskette 30 miteinander vertäfeln
durch Abkühlen der Tafeln wieder beseitigt. bunden.
Die Förderertcüe, die sämtlich quer zur Förderrich- 65 Der tunnelartige Kühlofen 12 ist mit obenliegenden
tung liegen und in Abständen voneinander angeord- Heizelementen 32 und mit untenliegenden Heizirci
sind, berühren jetzt die ganze Unterfläche der elementen 34 ausgestattet (Fig. 6), die in Längsrich-Taieln.
tung des Ofens verlaufen. Die Förderwalzen 20 gehen
durch öffnungen in den Seitenwänden 36 und 38 des Ofens 12 hindurch, die mit den Lagergehäusen 22
fluchten, so daß eine Reihe quer zur Förderrichtung liegender Fördererteile gebildet wird, die in ganzer
Länge des Ofens in Längsrichtung auf Abstand stehen.
Jedes der Heizelemente 32 und 34 weist einen elektrischen Widerstand, vorzugsweise aus Chromnickeldraht,
auf, der in einem feuerfesten tragenden Teil 40 bzw. 42 liegt, in denen je drei in Längsrichtung des
Ofens laufende Vertiefungen zur Aufnahme der Drähte vorgesehen sind. Jeder elektrische Widerstandsdraht
ist an einen besonderen elektrischen Steuerkreis angeschlossen. Die unteren feuerfesten
. Teile 42 liegen spiegelbildlich zu den oberen feuerfesten Teilen 40 unter den Förderwalzen 20, und
beide strahlen ihre Hitze auf die jeweilige Fläche der hindurchwandernden Glastafel aus. Die Lagergehäuse
22 ruhen beiderseits des Ofens auf je einem waagerechten, durchlaufenden Winkeleisen 44 auf, das von
einer Anzahl senkrechter, einen Teil der den Ofen 12 umgebenden und versteifend wirkenden Metallkonstruktion
bildender Stützen 46 (F i g. 2 und 6) getragen wird.
Jedes der obenliegenden Heizelemente 32 und der untenliegenden Heizelemente 34 ist mit Kabeln, die
durch die Rohrleitungen 48 bzw. 50 (F i g. 6) hindurchgehen, an einen (nicht wiedergegebenen) Spannungsregelkreis
angeschlossen. Die Art, in der die Spannung an die einander gegenüberliegenden Reihen
von Heizelementen 32 und 34 angelegt wird, bildet einen wesentlichen Teil der vorliegenden Erfindung.
Der Ofen 12 ist in mehrere Vorwärmabschnitte 52 geteilt, denen einige zur hochgradigen Erwärmung
dienende Abschnitte 54 folgen. Jeder der Ofenabschnitte 52 und 54 ist mit einer Temperaturfühlvorrichtung
56 ausgestattet, die mitten in dem betreffenden Ofenabschnitt angeordnet ist, so daß man die
Temperatur der die Werkstücke zwischen den Förderwalzen umgebenden Luft in der Mitte jedes Ofenabschnittes
fortlaufend ablesen kann.
Nachdem das Glas auf seinem Wege durch den Ofen 12 auf die gewünschte Temperatur erwärmt
worden ist, wird es mit ziemlich hoher Geschwindigkeit aus dem Ofen 12 durch den zur Überführung dienenden
Förderteil 15 (Fig· 1) hindurch der Abschreckstation 16 zugeführt. Hier werden die Oberflächen
der erwärmten Glastafeln plötzlich abgekühlt, um in den Glastafeln die gewünschte Vorspannung zu
erzeugen.
Die Vorspannstation 16 der als Beispiel für das zur Erfindung angemeldete Verfahren dienenden Einrichtung
weist zwei obere Speicherräume 58 und zwei untere Speicherräume 60 für die zum Abschrecken
dienende Kühlluft auf (F i g. 2). Diesen Speicherräumen wird durch die Gebläse 62 und 64 und die Rohrleitungen
66 und 63 unter Druck stehende Luft zugeführt, und zwar fließt diese Luft den Speicherräumen
58 aus diesen Rohrleitungen durch die Zweigleitungen 70 und 72 und den Speicherräumen 60 durch die
Zweigleitungen 74 und 76 zu. In jede der Zweigleitungen 70, 72, 74 und 76 ist ein Ventil 78 eingebaut,
um die Strömungsgeschwindigkeit der aus den
Gebläsen den Speicherräumen zufließenden Luft regeln zu können.
Während die Glastafeln in den der Abschreckstation vorhergeher/'en Abschnitten des Ofens 12
durch schnellere Wärmezufuhr zu ihrer nicht mit den Fördererteilen in Berührung kommenden oberen
Fläche als zu der mit den Fördererteilen in Berührung kommenden unteren Fläche und die dadurch
stattfindende größere Erwärmung und Ausdehnung ihrer oberen Querschnittsteile als ihrer unteren Querschnittsteile
sich in der Senkrechten aufwärts krümmen und dadurch die in F i g. 4 angegebene Querschnittsform
beim Durchwandern des ersten Ofenteils
ίο annehmen, wodurch ein Verschlechtern der unteren
Glastafelfläche durch Berühren mit Fördererteilen vermieden wird, nehmen sie in der Abschreckstation
"infolge ungleichmäßigen Aufblasens der Kühlluftströme auf die obere und die untere Tafelseite wieder
is die in F i g. 5 dargestellte ebene Form an. Durch
Einregeln des Verhältnisses der Erwärmungsgeschwindigkeiten von oberer und unterer Tafelseite kann man
erreichen, daß das auf das Aufwärtskrümmen der Glastafel zurückzuführende Verziehen derselben,
ao noch bevor sie die maximale Verformungstemperatur erreicht, herabgesetzt, aber nicht völlig beseitigt wird.
In der Abschreckstation wird der Kühlluftstrom mit größerer Geschwindigkeit auf die Tafelunterseite als
auf die Tafeloberseite aufgeblasen.
»i Aus F i g. 3 geht hervor, daß die unter Druck befindliche
Luft durch eine Reihe paralleler Schlitzdüsen 80 der oberen und der unteren Fläche der
Glastafeln zugeführt wird, deren jede, quer zur Längserstreckung des Förderers 10 liegend, nur einen Teil
der Breite desselben einnimmt. Bei einer besonders erfolgreichen Konstruktion werden Schütze von
53,3 cm Lähge und 6,35 mm Breite angewendet, die in 7,6 cm Entfernung voneinander auf Abstand stehen;
jede Schlitzreihe ist dabei gegen die benachbarte versetzt, so daß die die Abschreckstation durchlaufenden
Glastafeln auch von quergerichteten Luftströmen umspült werden. Der Abstand zwischen den
Schlitzen ist deswegen erforderlich, damit der Kühlluft, nachdem sie die obere und die untere Seite der
Glastafel bestrichen hat, genügend Raum zum Austreten aus der Station gegeben wird.
Um zu verhüten, daß durch irgendeinen Druckunterschied die Glastafeln völlig außer Berührung
mit den sie transportierenden Fördererteilen geraten, wenn auf die Tafelunterseite eine größere Kraft als
auf die Tafeloberseite ausgeübt wird, muß man zuweilen durch Räder 82 von geringem Gewicht und
aus einem temperaturbeständigen Material, z. B. Preßfaserglas, eine kleine abwärts gerichtete Kraft
auf die Tafeln ausüben. Diese Räder ruhen leicht auf der Oberfläche der Glastafel auf und beschädigen
sie nicht bei den Temperaturen, denen das Glas in der Abschreckstation ausgesetzt ist. Sie werden an
den freien Enden von Tragarmen 84 getragen, die an ihrem anderen Ende um Tragzapfen 86 drehbar
sind, welche an der Tragkonstruktion der obenliegenden Speicherräume 58 befestigt sind (F i g. 7).
Auf dem weiteren Wege des Glases über die Abschreckstation 16 hinaus sind weitere Förderwalzen
20 vorgesehen (F i g. 5 und 7). In diesem verlängernden Teil des Förderers sind daher Glastafeln, die
durch die Abschreckstation hindurchgegangen sind, für das Abladen zugänglich, weswegen dieser
Fördererteil als Abladeteil bezeichnet wird (18).
In allen Abschnitten des Förderers 10 sind die Förderwalzen 20 bei der als Beispiel gewählten Einrichtung
· in Abständen von 7,62 mm voneinander angeordnet, ausgenommen in den Abschnitten 54 für
hochgradige Erwärmung, wo sie in 3,81 mm Entfernung voneinander angeordnet sind.
Bei einem für die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens typischen Vorgang wurden die
durch die Tcmpcraturfühlvorrichtung in der Mitte der verschiedenen Zonen ermittelten Temperaturen
der Umgebungsluft der Glastafeln folgendermaßen eingestellt. In den Vorwärmzonen 52 wurde die Temperatur
auf 6120C eingestellt, während in den darauffolgenden,
ziemlich heißen Zonen 54 die Temperaturen auf 649 bzw. 704° C eingestellt wurden. Mithin
wurde auf der vom Ofeneintritt bis zum Anfang des Übcrtragungstcils 15 reichenden Strecke eine
Steigerung der Umgebungslufttemperatur der Glastafcln
von 612 auf 7040C erreicht. Hierzu wurden
die Rhcostatcinstcllungcn, die den den obcnliegenden
Heizelementen 32 und den den untenliegenden Heizelementen 34 zufließenden Strom bestimmen, von
vornherein für den Ohmwert der den Strom durch die obenlicgcndcn Elemente bestimmenden Rhcostate
zu K)OVo angenommen, während die den Strom durch die untenliegenden Heizelemente bestimmenden
Rhcostate in den Vorwärmabschnitten 52 nur auf 20·/· und in den Abschnitten für hochgradige
Frvärmung54 auf 30Vo eingestellt wurden.
Der so eingestellte Ofen wurde mit für die Herr stellung von Kraftwagcnscitcnfenstem bestimmten
Glastafcln von der Nennstärke 5,56 mm, die aus Tafelglas der gewichtsmäßigen Zusammensetzung
72,6·/.. SiO., 13,1 V. Na1O, 8,6·/· CaO, 3,6·/. MgO,
0,6·/. Na1SO4, O1IV. NaCl, 0,1V. FetO. und 1,3V.
Al1O3 bestanden, von den Abmessungen 380 · 533 cm
mit zur Förderrichtung paralleler langer Rechtecksseite beschickt.
Von 182 Tafeln, die probeweise einmal durch den Ofen 12 hindurchgehen gelassen wurden, wurden
94·/· ohne Zubnichegehen in den vorgespannten Zustand
überführt, in dem sie mit Erfolg zu Kraftwagenseitenfenstern verarbeitet werden konnten. Die
durch ungleichmäßige Erwärmung ihrer Ober- und ihrer Unterseite leicht aufwärtsgekrümmten Glastafeln
(Durchbiegungshöhe 88 in F i g. 4) wurden bei ihrem Durchgang durch die Abschreckstation durch
die Düsen 80 auf ihrer Oberseite einem Kühlluftdruck von 0.876· 10~* kg'cm* und auf ihrer Unterseite
einem Kühlluftdruck von 1.005 · 10"* kg/cm* ausgesetzt.
Sie wiesen bei ihrem Austritt aus der Abschreckstation im wesentlichen die in F i g. 5 wiedergegebene
ebene Form auf. Eine anschließend an den Arbeitsgang vorgenommene Besichtigung ergab nur
leichte Brandflecke an den Tafclkantcn. während der weitaus überwiegende Teil der Oberfläche von Bcrührungsmarkicrungen
vollständig frei war. Desgleichen ergab eine Besichtigung der vorgespannten
Platten, bei der die Reflexion einer zebraartig gestreiften
Platte an den Glasflächen der Tafel zugrunde gelegt wurde, eine viel geringere Riffelung der
Flächen durch Berührung mit den Förderwagen als frühere Tafelproben, bei deren Herstellung das erfindungsgemäße
Verfahren keine Anwendung gefunden hatte.
Zur Bestimmung der Größe der beim Zubruchcgehcn
einer Glastafel der vorgenannten Herstellungsart entstehenden Teilchen, die um so kleiner sind, je
besser die Tafel vorgespannt ist. wurde eine Glasprobe einem Bruchversuch unterzogen. Die Teilchengröße
der zerbrochenen Glastafel lag innerhalb der als zulässig aufgestellten Grenzen. Die Tafeln waren
im übrigen im wesentlichen frei von Verziehungen und Zangenabdrücken und lagen hinsichtlich ihrer
Ebenheit innerhalb der vom Kunden gewünschten Grenzen, als sie auf einem Verziehungsprüfgerät
hinsichtlich der aufgetretenen Verziehung mit Glasplatten verglichen wurden, die, statt in waagerechter
Lage auf einem horizontalen Förderer transportiert zu werden, während des Vorspannens in senkrechter
Lage an Zangen aufgehängt worden waren.
ίο Man hat willkürlich gewählte Muster von Kraftwagcnseitcnfenstern
aus vorgespanntem Glas von im wesentlichen rechteckigem Umriß und gleichfalls aus
vorgespanntem Glas bestehenden Luftabführungsschcibcn von im wesentlichen dreieckiger oder trapezähnlicher
Form in Massenproduktion herstellen können, wenn der Stärkenbercich der verschiedenen
Muster des Gemischs von Erzeugnissen innerhalb von 0,79 mm lag. Es ist hiernach möglich, unter Anwendung
des crfindungsgcmäßcn Verfahrens Glas-
»o platten von etwa 4,77 mm Stärke mit Glasplatten von 5,56 mm Stärke sowie 6.35 mm starke Glasplatten
mit 5,56 mm starken Glasplatten vorzuspannen.
Durch Versuche ist ermittelt worden, daß, um
»5 Verbrcnnungs- und Abnutzungsmarkierungen an den Platten auf ein Minimum reduzieren zu können, die
Dauer eines Erwärmungsvorganges am besten zwischen 4 und 5 Minuten liegt. Die Platten sind zur
Erzielung eines hinlänglich verformungsfreien Er-Zeugnisses auf Walzen von 2,54 mm Durchmesser,
die um je 7,62 cm voneinander auf Abstand stehen, mit einerfMinimalgeschwindigkcit zwischen 2,29 und
2,44 m/min durch den Ofen hindurchzubefördern. Zur Erreichung einer befriedigenden Qualität muß
hiernach der Ofen mindestens 11,57 m lang sein. Ein längerer Ofen mit größerer Fördergeschwindigkeit
des ihn durchsetzenden Förderers liefert ein besseres Erzeugnis, jedoch zu dem Preis einer größeren
Wärmezufuhr. Der Bereich von 15,25 bis 18,3Om stellt einen für ein zufriedenstellendes Arbeiten des
Ofens angemessenen Iüngenbcrcich dar.
Prinzipiell ist zu dem bisher beschriebenen Verfahren noch zu sagen, daß das Verhältnis der von
den unteren Heizelementen der Glasplatte zugeführten Wärme zu der ihr von den oberen Heizelementen
zugeführten Wärme nach dem Ofenausgang zu wächst und daß die Geschwindigkeit, mit der die Glastafeluntcrseite
Wärme absorbiert, die zu Beginn des Vorganges im Verhältnis zur Wärmeabsorptionsgeschwindigkcit
der Tafeloberseitc sehr gering ist. gleichfalls gegen das Ende des Erwärmungsvorganges zu stark
anwächst, während die Temperaturanstiegsceschwindigkcit
der oberen Glastafelfläche allmählich abnimmt. Dieses Nebeneinander von Wirkungen setzt
während der ersten beiden F.rwärmungsMadien die
Aufwärtskrümmung der Glastafel herab, hebt sie jedoch nicht völlig auf. so daß die Glastafel bei ihrem
Eintritt in die Abschreckstation zwar stark an Krümmung verloren hat. aber dennoch bei ihrer Vorwärtsbewegung
im wesentlichen sich noch auf ihren Seitenkanten abstützt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Befördern von Glastafeln gegenüber mit Abstand voneinander angeordncten.
sich quer zur Förderrichtung erstreckenden, drehbaren Fördererteilcn durch Einrichtungen
zur Wärmebehandlung \on Glastafeln hindurch, dadurch gekennzeichnet, daß die Glas-
tafeln, bevor sie die Verformungstemperatur erreichen, derart gekrümmt werden, daß sie nur
mit ihren Kanten die Fördererteile entlanglaufen und daß die Krümmung der Glastafeln nach Erreichen
der Verformungstemperatur wieder beseitigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Krümmen der Glastafel
durch schnelleres Erwärmen der den Förderteilen abgewandten Fläche der Glastafel erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Erwärmungsgeschwindigkeiten
der einander abgekehrten Tafelseiten derart eingeregelt wird, daß das auf das Krümmen zurückzuführende Verziehen
der Glastafel, noch bevor sie die maximale, verformend wirkende Temperatur erreicht, herabgesetzt,
aber nicht völlig beseitigt wird.
10
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Krümmung der Glastafel durch ungleichmäßiges Abkühlen der Seiten derselben, z. B. durch Aufblasen
von auf die Tafel vorspannend wirkenden strömenden Kühlmitteln, beseitigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Glastafel in einer im
wesentlichen horizontalen Ebene getragen wird, während das kühlende Strömungsmittel auf die
Unterseite der Tafel mit größerer Geschwindigkeit als auf die Oberseite der Tafel aufgeblasen
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß, während das Strömungsmittel
auf die Glastafel aufgeblasen wird, auf die Oberseite derselben durch eine Vorrichtung (82) eine
kleine, abwärts gerichtete Kraft ausgeübt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009 639/30
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