Um die aus den Gittern freiwerdenden Antimonteile unschädlich zu machen,
hat man versucht, der aktiven Masse entsprechende Bindestoffe beizumischen; jedoch
ist diese Maßnahme nur beschränkt wirk-
.sam, weil sich die Bindestoffe
mit der Zeit mit Antimon anreichern und sättigen. Eine andere Möglichkeit unerwünschten
Antimonwirkungen zu begegnen,
besteht bekanntlich darin, daB .man den Durchtritt
der freien Antimonteile durch die Separatoren des Sammlers erschwert, indem man_verhältnismäßig
engporige und ligninhaltige Holzseparatoren verwendet. Hierbei ergibt sich jedoch
der Nachteil, daß mit den dichteren Separatoren zu#rleich auch ein größerer Innenwiderstand
des elektrischen Sammlers in Kauf genommen werden muß und infolgedessen die erreichbare
Stromstärke bei Hochstromentladung, beispielsweise beim Anlassen eines Kraftfahrzeuges,
herabgesetzt wird. Eine andere Abhilfemaßnahme, die positiven Blei-Antimon-Gitter
mit einer Oberflächenschicht aus reinem Blei zu überziehen oder wenigstens die Gitteroberflächenschicht
antimonarm zu machen, führt auch nur zu Teilerfolgen, weil die störenden Nachteile
des freiwerdenden Antimons im wesentlichen erst dann zür Auswirkung kommen, wenn
die Oberflächenschicht der positiven Gitterplatten bereits beschädigt und stellenweise
aufgerissen ist. Setzt man jedoch den Antimongehalt der Gitterlegierung herab, dann
ergibt sich eine geringere Kapazität des Sammlers und eine wesentlich stärkere Schlammbildung;
die Lebensdauer des Sammlers wird also ebenfalls vermindert. Die a--,erkannten Vorteile
des in Gitterlegierungen enthaltenen Ariti;iians, sowie die bekannten Nachteile
des Antimons, wenn es sich an den chemischen Umsetzungen des Sammlers beteiligt,
sind Seit langem Gegenstand umfangreicher Untersuchzaagen gewesen, mit dem Ziel,
die Nachteile des Antimons zu unterdrücken, ohne auf dessen Vorteile verzichten
zu müssen. 3n allen Fällen besteht die. Hauptschwierigkeit darin, daß sich die erwünschten
und die unerwünschten Umsetzungsvorgänge in einem elektrischen Sammler nicht voneinander
trennen lassen. In der Praxis kann man die Bauteile eines in Betrieb genommenen
elektrischen Sammlers weder naehbehandeln
noch ersetzen,
vielmehr hat
sich die Wartung des Sammlers allein auf das Nachfällen von
destilliertem Wasser zu beschränken. Man hat deshalb nur die Wahl, entweder antimonarme
Gitter zu verwenden, um bei geringer Selbstentladung auch die Vorteile des Antimons
nur wenig auszunutzen, oder solche Gitterplatten herzustellen, die ausreichende
Antimonmengen haben, und dann zur Vermeidung hoher Selbstentladung entsprechend
dichtere Separatoren zu benutzen. Die Erfindung geht nun von dem Gedanken aus, die
günstigste Antimonverteilung im elektrischen Sammler herzustellen und das Antimon
dementsprechend so zu verteilen, daß die wesentlichen Vorteile unter Verwendung
einer möglichst geringen Antimonmenge ausgenutzt werden können und daß zugleich
die mit zunehmender Dibensdauer des Sammlers hervortretenden nachteiligen Eigenschaften
des Antimons weitgehend unterbunden werden. Überraschenderweise hat sich gezeigt,
daß man an den positiven Elektroden sogar der aktiven Bleimasse in geringen Mengen.
Antimon beigeben kann, das die Haftung dieser Masse an der Gitterplatte erheblich
verbessert,-aber praktisch noch ohne Einwirkung auf die Selbstentladung bleibt.
Erfindungsgemäß-enthält die aktive Bleimasse der positiven Elektrodenplatten.bis
zu 1 % ihres Gewichtes Antimon. Insbesondere ist es zweckmäßig, wenn der Antimongehalt
der aktiven Masse aus einer chemischen Verbindung des Antimons mit einem der im
Sammler wirksamen Grundstoffe, wie Schwefel und Sauerstoff, besteht. Hierzu eignen
sich also besonders die Verbindungen 8b2033 Sb205, 8b,,83,
Sb 2S59die keine
unerwünschten Nebenreaktionen ergeben, weil Sauerstoff und Schwefel ohnehin im Sammler
vorhanden sind.
' Eine besonders gute Wirkung ergibt sich, wenn man«0,3
bis 0,5 Ge- |
wichtsprozente Antimontrioxyd der aktiven Masse der positiven |
Elektrode beimischt. Man erhält damit einen Sammler, der
im Neuzu- |
stand alle Eigenschaften eines Sammlers bisheriger Bauart.hät,
auäh |
wenn man die positiven Blektrodengitter des .erfindungsgemäßen |
Sammlers aus einer antimonarmen Bleilegierung herstellt.
Es hat |
sich gezeigt, daß die genannte Antimonmenge in der aktiven-Blei- |
masse der positiven Elektrode bezüglich Haltbarkeit der
Masse und |
Kapazität des Sammlers so vorteilhaftwirkt, daB sie eine
viel- |
fach größere Antimonmenge in der Gitterlegierung ersetzt.
. Auch _ |
ist die In der aktiven Masse enthaltene Antimonmenge
von etwa . |
014 % offenbar. so gering, däß sie nach Inbetriebnahme des
Sammlers |
im wesentlichen in der Bleimasse gelöst bleibt und daher
praktisch |
kein Antimon an den Elektrolyten abgibt. Somit entsteht
durch=diese,- |
. |
Antimonbeigabe auch keine Selbstentladung. Die Kapazität
wird durch |
die erfindungsgemäße Antimonzumengung zur aktiven Masse
in jedem |
Falle vergrössert, desgleichen die Schlammbildung vermindert,-
ohne |
Rücksicht darauf, ob.. und in welchen Mengen, die
positive Gitter- |
legterung Antimon enthält. |
Man kann .also ohne GUteeinbuBe die erfindungsgemäß
mit Antimon |
versetzte Bleimasse in positive Gitterplatten einetreiahen,
die |
beispielsweise nur 2 bis 4 Gewichtsprozente Antimon enthalten
und |
die deshalb auch antspreahend weniger Antimon an den Elektrolyten |
abgeben. Dadurch wird nicht nur die Lebensdauer des Sammlers
er- |
heblich verbessert, sondern überraschenderweise«auch seine |
Leistungsfähigkeit gesteigert: .. |
Da man mit Rücksicht auf eine vorgegebene Mindestkapazität
und |
Haltbarkeit der positiven Elektroden den erfindungsgemäßen
Sammler |
mit Gitterplatten ausrüsten kann, die nur einen Bruchteil
der bis- |
her erforderlichen Antimonmenge enthalten, ergibt sich bei der.
Dauerprüfung weniger freies Antimon. Die Folge davon ist, daB man zur Einhaltung
eines vorgegebenen Höchstwertes für die Selbatentlgdung nunimehr wesentlich durchlässigere
Separatoren einbauen kann. Dieser Vorteil ist aber gleichbedeutend mit der Herabsetzung
des Innenwiderstandes, was soviel heißt, daß der erfindungsgemäße Sammler den bisher
bekannten Sammlern bei sonst gleichem Gewicht und Aufbau bezüglich des abgebbaren
Hochstroms weit überlegen ist und sich besonders als Starterbatterie eignet. Ausserdem
wird durch die genannten Antimonverbindungen in der aktiven Masse der positiven
Elektrode die Wirksamkeit anderer Beimengungen, die sich bereits als Zusatzstoffe
im elektrischen Bleisammler bewährt haben, offenbar nicht beeinträchtigt. Insbesondere
bleiben die Vorteile an sich bekannter Kobaltzusätze stach bei der erfindungsgemäBsn
Antimonverteilung erhalten, Lind zwar sowohl die Verbesserung der Kapazität und-der
Lebensdauer der positiven Elektrode als auch die durch Kobalt bewirkte größere Korrosionsbeständigkeit
der positiven Gitterplatten. Es ist deshalb vorteilhaft, wenn neben den Antiinonbestandteilen
ein Zusatz von Kobalt vorzugsweise in der aktiven Masse der positiven Gitter enthalten
ist, der eine Menge von-0,03 %, bezogen auf das Gewicht der positiven Masse, nicht
übersteigt. Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
einen dreizelligen
elektrischen Sammler
Z üblicher Bau-,art.
Dab6i ist eine Zelle aufgebrochen dargestellt. In der Zelle sind vier negative Elektrodenplatten
2 enthalten, deren Gitter aus einer Bleiantimonlegierung mit 8 % Antimon besteht.
Die Aktive Masse
3 der negativen Platten ist antimonfrei. Außerdem enthält
die geöffnete
Zelle drei
positive Klektrodenplatten
4,
deren
Gitter aus einer Bleilegierung
mit nur 3 %
Antimon be:. -stehen. In die positiven Gitterplatten 4
ist aktive Bleimasse 5 eingestrichen, die einen Zusatz von 0,4.% Antimon und ausser-
dem
eine Beimengung'von
0,02 %
Kobalt enthält. Jeweils zwischen den
Elektrodenplatten entgegengesetzter Polarität sind Separatoren 6 eingelegt, die
aus gewelltem und mit Kunstharz versteiftem Papier bestehen: Die Separatoren haben
eine Dicke von.0,3 mit und sind so durchlässig, daß sich ein extrem niedriger Innenwiderstand
der Zelle ergibt. ,'