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Verwendung von biaxial orientierten Folien als Verpackungsmaterial
Zur Bildung von hautengen Hüllen bei Verpackungen sind schon Folien aus nicht vulkanisiertem
Kautschuk und gewisse Arten von Vinylidenchloridpolymerisat-Folien eingesetzt worden.
Ein Teil dieser Folien neigt bei den Temperaturen, die beim Lagern bei Gefrier-
oder Kühlbedingungen angewandt werden messen, zur
Versprödung, wodurch
die Packungen häufig aufreissen und die gewünschten Ergebnisse nicht gewahrt bleibenD
Gewisse solche Folien erfordern auch zum Schrumpfen auf der Packung eine unzweckmässig
hohe Temperatur, und viele der Folien sind nicht klar genug, um eine wirksame Zurschaustellung
des verpackten Gutes zu ermöglichen0 Auf Grund der ausgezeichneten Dauerhaftigkeit
bei niedriger Temperatur und der guten Kombination chemischer und physikalischer
Eigenschaften ist auf dem allgemeinen Anwendungsgebiet des Einhüllen bzw. Einwickelns
von Produkten in grossem Umfange die Polyäthylenfolie eingesetzt worden, und man
hat versucht, diese Folie der Verwendung als warmschrumpfbare Umhüllung fUr verschiedene
GUter zugänglich zu machen. Bei diesen Versuchen konnte kein voller Erfolg erzielt
werden0 Nach einem Vorschlag werden z. B. besondere Warmschrumpfbäder benötigt,
die zum grossen Teil auf der Folienoberfläche einen Rückstand hinterlassen, der
entfernt werden muss. Nach einem anderen Vorschlag wird die Folie einer energiereichen
Strahlung ausgesetzt, was wesentlich zu den Folienkosten beiträgt. Ferner ist in
den meisten Fällen der erzielte Schrumpfungsgrad zu gering, oder die Schrumpfapannung
genügt nicht, um ein Anlegen der Folie beim Schrumpfen an unregelmässig geformte
Körper sicherzustellen0
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung
von biaxial orientierten Folien aus 50 bis 90 Gew.% Polyltbylen oder Mischpolymerisaten
des Xthylens mit einer Dichte von 0,91 bis 0,93 und 50 bis 10 Gew.% Polyäthylen
oder linearen Mlschpolymerisat des Xthylens mit einer Dichte von 0,94 bis 0,98,
die bei 100 0C eine Schrumpfspannung von mehr als 27,4 g/cm2 aufweisen, als warmschrumpfbares
Verpackungsmaterial.
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Vorzugsweise wird ein Gemisch verwendet, das 70 bis 85 % seines Gesamtgewichtes
an dem Polymerisat geringer Dichte enthält. Aber auch bei einem geringen Gehalt,
wie 50 %, und hohen @ehalt,
wie 90 Gew.%, an der eine geringe Dichte
aufweisenden Polymerkomponente wertvolle Folien und dergleichen flächenhafte Gebilde
erhältlich. Das eine geringe Dichte aufweisende Harz kann auch zum Teil oder vollständig
von Mischpolymerisaten des Äthylens gebildet werden; wie denjenigen, die durch Radikalkettenpolymerisation
mit Monomeren in Art des Vinylacetates, Methylmethacrylates, Acrylsäureäthylesters,
Styrole, Vinylmethyl-Ethers, Diisobutylens, der Methacrylsäure und des Acrylnitrils
erhalten werden. Das wichtige Kriterium beim Einsatz dieser eine geringe Dichte
aufweisenden Mischpolymerisate besteht darin, dass ihre Dichte im Bereich von 0,91
bis 0,93 g,cm3 liegt, wobei ein Bereich von 0,91 bis 0,925 vem3 (bei 250 C) bevorzugt
wird. In ähnlicher Weise können die hochdichten Polymerharze anstelle der oder zusätzlich
zu den linearen Homopolymerisaten des Äthylens auch lineare Mischpolymerisats desselben
enthalten, insbesondere diejenigen, die an sogenannten Koordinationskatalysatoren
gewonnen werden0 Zu den Monomeren, die mit Äthylen unter Bildung linearer Mischpolymerisate
mischpolymerisiert werden können, gehören die α-Olefins mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen,
wie Propylen, n-Buten-1, n-Penten-1, n-Hexen-1, n-Hepten-1, n-Octen-1, n-Decen-t,
4-Methylpenten-1, n-Uetradecen-1 und n-Octaden-1 wie auch Gemische gewisser solcher
Monomerer, wie aus Hepten-1, Octen-1 und Nonen-1. Wiederum besteht das Wichtige
Kriterium darin, dass die Dichte des linearen Mischpolymerisates im Bereich. von
0,94 bis 0,98 g/cm3
bei 250 C liegt, wobei ein Bereich von 0,94
bis 0,975 g/cm3 bei 250 C bevorzugt wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Gemisch aus etwa 75 bis 80 % Polyäthylen geringer Dichte (verzweigtkettig)
und 25 bis 20 % hoohdichtem (linearem) Polyäthylen mit einem Schmelzindex unterhalb
2,0 eingesetzt.
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Nach einer bevorsugten Arbeitsweise wird dem Gemisch weiter ein herkömmliches
Gleitförderungsmittel für Polyäthylenfolien zugesetzt.
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Für die vorliegende Erfindung werden biaxial orientierte, und zwar
auf du mindestens 3fache (d. h. der ursprünglichen Dimension in jeder Richtung),
vorzugsweise auf das 3- bis 7fache und dsbi in einer Richtung. mindestens 5fache,
gereckte Folaien verwendet. Man kann auch lit viel höheren Reckverhältnissen,
wie
ßOiach oder mehr, arbeiten. In manchen Fällen ist es erwünscht, in beiden Richtungen
im wesentlichen den gleichen Schrumpf zu erhalten, wobei die Reckung in den beiden
Richtungen gleichzeitig erfolgen kann. Andererseits kann man die Folie auch länge
der Achse, in welcher sie den geringeren Sohrumpf ergibt, soweit nachrecken, dass
ein ausgeglichener Bchrumpf in beiden Richtungen erhalten Wird. Es gibt weiter Fälle,
in denen der Schrumpf in einer Richtung stärker oder geringer als in der anderen
Richtung sein soll, was s am besten mit nacheinander folgenden Reckungsbehandlungen
erzielt wird. Im allgemeinen richtet eich der Grad des Schrumpfes in einer gegebenen
Richtung oder das Schrumpfverhältnis in den beiden Richtungen oder die Grössenordnung
der Reckung in der einen oder anderen Richtung nach dem längs der gegebenen Achse
gewUnschten Schrumpfbetrag. Zur Erzielung bester Ergebnisse wird die Reckung bei
einer Temperatur von etwa 100 bis 1100 C durchgeführt. Ein Recken bei derart niedrigen
Temperaw turen wie 900 C und hohen Temperaturen wie etwa 1300 a ist aber ebenfalls
durchführbar.
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Es ist für viele Zwecke erwünscht, gewisse Eigenschaften der Folie
durch ein- oder beidseitige Beschichtung der Folie u modifizieren. So kann man Je
nach den gewünschten Eigenschaften die warmschrumpfbaren Folien vor oder nach dem
Recken mit Vinylidenchloridmischpclymerisat-Uberzugedispersionen in
wässrigen
Medien oder organischen Lösungsmitteln wie auch den Uberzugemitteln auf Grundlage
von Nitrocellulose und anderen filmbildenden Harzen, wie verzweigtkettigem Polyäthylen,
ohloriertem, verzweigtkettigem Polyäthylen, Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymerisaten,
Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymerisat-Wachs-Massen, Polyamiden Polyestern, Polyäthern,
Celluloseäthern und Halogenolefinpolymeriaaten, überziehen. Zur Ersielung einer
Folie, die beim Einwiokeln bzw. UmhUllen von Waren mit hohem Feuchtigkeitsgehalt
beschlagfrei bleibt, kann man die Folie einer elektrischen Entladung unterwerfen
oder ihre Hafteigenschaften auf ähnliche Weise modifizieren und danach ein Netzmittel,
wie Fettalkcholnatriumsulfat, aufbringen.
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Es ist noch nicht bekannt, warum die orientierte Folie aus dem Polymergemisch
gemäss der Erfindung bei Wärmeeinwirkung einer wesentlichen Schrumpfung unterliegt
und allgemein weiter eine hohe Schrumpfspannung (d. h. von Uber 27,4 g/cm2 bei 1000
C) zeigt, während eine orientierte Folie, die aus hochdiohtem Polyäthylen hergestellt
wird, überhaupt keiner merklichen Schrumpfung unterliegt und eine orientierte Folie
aus Polyäthylen geringer Dichte im allgemeinen nicht genügend echrumpft, um sich
der Form des Verpackungsgutes anzupassen. Ee erscheint möglich, das auf Grund der
Unterschiede in den Kristallisations eigenschaften Res hochdichten Polyäthylens
und des eine geringe
Dichte aufweisenden Polyäthylens Kernbildungsstellen
ent stehen und diese dann in dem Gebilde als Punkte in Erscheinung treten, an denen
bei dem in zwei Richtungen erfolgenden Recken Spannungen entwickelt werden Wenn
die Folie anschliessend erhitzt wird, werden die Spannungen durch die Zusammenziehung
der Folie auf ihre frühere Dimension entlastet.
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Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung
B e i s p i e l 1 A) Herstellung der Folien Auf einer Kugelmühle wird ein Gemisch
von 75 Gew.% Polyäthylenhar: geringer Dichte (0,915 g/cm3) und 25 Gew.% Polyäthylen
hoher Dichte in Flockenform ait einem Zusatzmittel. das langkettige Amide, 2, 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol
und 81-liciumdioxyd im Gewichtsverhältnis von 1 : 1 s 2 s 2 enthält, in einer Menge
von 1000 Teilen @ewichtzteilen/Million Teile vermischt.
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Das erhaltene Gemisch (Dichte 0,925 g/cm3, Kristallschmelzpunkt 1250
C, Schmelzindex 0,39) wird bei einer Schmelzen temperatur von 2150 C mit einer Geschwindigkeit
von 7,6 m/Minv durch eine 5,1-cm-Ringdüse zu einer Schlauchfolie von 5,1 cm
Durchmesser
außgepresstO Der ausgepresste Schlauch wird über einen auf 250 C gehaltenen Dorn,
der eine Innenabschreckung ergibt, darauf durch eine Aussenheiz-Anfangszone, in
welcher die Schlauohtemperatur au9 10000 C erhöht wird, und weiter durch eine Heiz-Endzone
geführt, in welcher die Schlauchtemperatur durch ein Innenheizelement auf 1150 C
erhöht wird und darauf durch Gasinnendruok in Umfangsrichtung auf einen Durchmesser
von 25,4 cm ausgedehnt, durch Erhöhung der Abzugsgsschwindigkeit auf 4,2 m/MinO
in Längsrichtung gereckt und danach abgekühlt und aufgeschlitzt, wobei man eine
Flachfolie erhält, die in der Axial- oder Längsrichtung (Masohinenrichtung = MR)
auf das 4,6fache und in der Querrichtung (QR) auf das 5fache gereckt ist (Folie
A) Nach der obigen Arbeitsweise und bei den obigen Bedingungen wird eine zweite
und dritte Folie (B und C) mit der Abänderung hergestellt, dass der Schlauch stärker
ausgedehnt wird.
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B) Die Eigenschaften der Folien
T a b e l l e I Folie
Reckverhältnis Folien- Modul Dehnung, % Zugfestig- Schrumpf, %, dicke, kg/mm2 keit,
kg/mm2 bei 100° C QR MR MR/QR QR MR mm QR MR QR MR QR MR A 5 4,6 0,92 0,032 54,8
64,7 78 137 7,24 5,20 24,7 17,0 B 5 5,9 1,18 0,024 58,4 49,6 84 128 7,17 5,34 23,4
17,3 C 5 8,9 1,78 0,019 43,6 59,1 97 53 6,82 12,02 26,5 19,7
Wenn
man aus dem gleichen Harzgemisch eine Kontrolifolle nach dem Blasverfahren (z0 B.
gemäss USA-Patentanschritf 2 461 975) bei einer Auspresstemperatur von 1750 C und
einem Aufblasverhältnis von 3 : 1 herstellt, ergibt diese beim Eintauchen in siedendes
Wasser einen Schrumpf von 2 bis 4 %.
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Zugfestigkeit, Dehnung und Zugfestigkeits-Anfangsmodul werden normalerweise
bei 23,50 C und 50 ffi relativer Feuchte bestimmt, wenngleich auch eine Bestimmung
bei anderen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen möglich ist. Zur Bestimmung
wird die Follenprobe auf einem Instron-Zugfestigkeitsprüfer mit 100 %/Min. bis zum
Bruch ausgedehnt. Die beim Bruch ausgeübte Kraft (kg,'cm2) ist gleich der Zugfestigkeit.
Die Dehnung ist gleich der Zunahme (%) der Probenlänge beim Bruch. Der Zugfestigkeits-Anfangsmodul
steht in direkter Besiehung zur Steifigkeit der Folie. Seine Bestimmung erfolgt
aus der Neigung der Spannungs-Dehnungs-Kurve bei einer Dehnung von 1 «. Die Zugfestigkeit
wie auch der Zugfestigkeits-Anfangsmodul rind auf die Anfangsquerschnittsfläche
der Probe bezogen.
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Die Schrumpfung wird bestimmt, indem man auf der Folie eine gegebene
Fläche misst, die Folie 30 Sek. in siedendes Wasser taucht, die Dimensionsveränderung
ermittelt und den Prozentaats des Schrumpfes, bezogen auf die ursprüngliche Dimension,
errechnet
Der Schmelzindex wird gemss ASTM-Prdfnorm D-1238-52T
bestimmt Zur Bestimmung des Kristallschmelzpunktes wird das Harz während des Erhitzens
durch ein Polarisationsmikroskop beobachtet und die Temperatur bestimmt, bei welcher
die Doppelbrechung verschwindet. Der Kristallschmelzpunkt ist gleich der Temperatur,
bei welcher die Doppelbrechung vollständig verschwindet0 B e i s p i e l 2 Das in
Beispiel lAbeschriebene Polyäthylengemisch wird bei einer Temperatur von etwa 2750
C durch eine Schlitzdüse in ein auf 300 C gehaltenes Abschreckbad zu einer Folie
von ungefähr 0,25 mm Dicke außgepresstO Proben der Folie (D, E, F, G und H) werden
dann auf einem Spannrahmen bei den Bedingungen gemüse der folgenden Tabelle in weder
Richtung gleichzeitig auf das 3fache gereckt. Die Folien E, F, G und H stellen Produkte
gemäss der Erfindung dar,
T a b e l l e II Folie Recktempera- Zugfestig-
Dehnung, Modul Pneumatische Schrampf, % tur, ° C keit, kg/mm2 % kg/mm2 Schlagzähig-
bei 100 °C keit, QR MR kg#cm/0,025 mm 121 2,95 187 33,5 2,07 8,8 9,2 115 4,50 204
41,9 3,03 10,0 10,0 111 4,78 187 42,7 3,16 11,2 10,8 105 4,64 210 37,9 3,13 16,8
17,3 100 4,78 190 32,8 3,40 24,3 23,8
Die pneumatiache Schlagzähigkeit
entspricht der zur Zerreissung einer Folie notwendigen Energie0 Zur Bestimmung wird
die Geschwindigkeit einer mechanisch durch Druckluft beschleunigten Kugel zuerst
im freien Flug und dann in dem durch das Zerreiasen der Probe verlangsamten Flug
gemessen. Die Folienprobe hat eine Grösse von 4,4 x 4,4 cm, als Projektile dienen
Stahlkugeln von 1,3 cm Durchmesser und 8,3 g Gewicht, und die Geschwindigkeit im
freien Flug beträgt 23 m/Sek. Die Geschwindigkeiten werden photoelektrisch durch
seitliche Festlegung des Hindurchtritts der Stahlkugeln durch zwei in einem bestimmten
Abstand angeordnete Lichtstrahlen bestimmt. Die pneumatische Schlag- -zähigkeit
ist gleich dem Verlust an kinetischenr Energie auf Grund des Zerreissens der Probe
und wird nach der Gleichung
Quadrat der Geschwindigkeit |
im freien Flug - Quadrat der |
Konstante x # Geschwindigkeit im verlang- # |
samten Flug |
errechnet, worin die Konstante dem Gewicht des Projektils direkt proportional und
der Beschleunigung auf Grund der Schwerkraft umgekehrt proportional ist0 Die Prüfung
wird bei 23° C und 50 % relativer Feuchte durchgeführt, und die Prüflinge werden
24 Std. bei diesen Bedingungen konditioniert.
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Beispiel 3 Nach der Arbeitsweise des Beispiels 1A werden aus Gemischen
der Harze 1 und II Folien ausgepresst und gereckt. Die Arbeitswerte und Ergebnisse
nennt die folgende Tabelle.
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T a b e l l e III Folie I J K Gemischanteil an 75 75 50 Harz I, %
Gemischanteil an 25 25 50 Harz II, % Dichte, g/cm3 0,9260 0,9251 0,9358 Schaelzindex
0,9 0,9 0,27 Dicke, mm 0,046 0,023 0,025 Reckverhältnis 3,5/3,5 7/7 7/7 zugfestigkeit,
3,30/5,27 7,52/10,62 11,39/11,04 kg/mm2 Dehnung, % 324/147 112/55 123/61 Modul,
kg/mm@ 45,7/52,7 48,5/66,8 92,1/103,4 Reissfestigkeit, 20,0/11,9 6,8/4,9 7,8/5,8
g/0,025 mm Schlagzähigkeit, 2,02 2,97 3,50 kg#cm/0,025 mm Wasserdampfdurch- 69 .57
44 lässigkeit/0,025 mm Heissiegelfestigkeit 450 620. -(220 C, 0,15 Sek.) Schrumpf,
%, bei 1000 C 16/25 22/38 11/20
Eine Folie aus dem Harz 1 von Beispiel
1, die bei den Bedingungen der Folie J ausgepresst und gereckt wird, weist eine
sehr klebrige Oberfläche auf und schrumpft beim Eintauchen in siedendes Wasser nicht.
Eine bei den gleichen Bedingungen aus dem Harz II hergestellte Folie schrumpft bei
1000 C im wesentlichen nicht. Wenn man weiter bei der gleichen Methode ein Gemisch
aus 75 Gew.% Polyäthylen geringer Dichte und 25 Gew.% Polyäthylen hoher Dichte mit
einem Schmelzindex von 2,85 einsetzt, so ist eine zufriedenstellende Reckung nicht
möglich0 Die Reissfestigkeit wird auf zu e einem Elmendorf-Prüfgerät gemäss ASTM
» Prüfnorm 689-44 bestimmt.
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Die Heissiegelfestigkeit wird bestimmt, indem man ein Folien stück
von 10,2 x 25,4 cm, dessen Längsseite in Maschinenrichtung liegt, in zwei Stücke
von 10,2 x 12,7 cm zerschneidet, die beiden Stücke so übereinanderlegt, dass gegenberliegende
Flächen einander berühren, und die beiden Stücke dann an jedem Ende rechtwinklig
zur Maschinenrichtung siegelt. Die Enden werden hierzu 0,15 Sek. mit einem 1,9 cm
breiten, auf 2200 C erhitzten Siegelstab bei 1,4 kg/cm2 Druck zusammengebracht.
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Die gesiegelten Folien werden dann quer zur Maschinenrichtung in Hälften
geschnitten, worauf man aus der Mitte der beiden Stücke parallel zur Maschinenrichtung
3,8 cm breite Streifen schneidet. Zur Prüfung der vier Prüfstreifenpaare werden
die freien Enden voneinander getrennt, auf eine Suter-Zugfestigkeitsprüfer
eingesetzt
und auseinandergezogene Die höchste Kraft, ausgedrückt in Gramm, die zum Auseinandersiehen
der Streifen benötigt wird, ist gleich der Heisslegelfestigkeit.
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DLe Feuchtigkeits-Anfangsdurchlässigkeit wird bestimmt, indem man
ein einzelnes Folienstück auf einen Aluminiumbecher aufbringt, der 15 ml Wasser
enthält, wobei die Prüffläche 33,) cm2 beträgt. Die Anordnung wird genau ausgewogen,
dann 48 Std. in einen mit Trockenluft (Relative Feuchte %) gespUlten, auf 39,5°
C gehaltenen Ofen eingegeben und nach dem Entnehmen auf Raumtemperatur abgekühlt
und erneut gewogen. Der Gewichtsverlust wird auf die Menge Wasser in Gramm umgerechnet,
die In der Stunde je 100 m2 verlprangeht. Die in den Beispielen genannten Werte
nennen diesen Wasserverlust im zweiten 24-Stuzden-Prüfzeitraum.
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B e i s p. i e 1 4 A) Schrumpfspannung Folien aus einem Gemisch aus
75 Gew.% des Rarsen 1 und 25 Gew.% des Harzes II werden bei einer Temperatur von
1000 C-in beiden Richtungen auf das 7fache gereckt und dann wie folgt geprüft: Man
befestigt ein rechteckiges Folienstttck an einem rechteckigen Rahmen, indem alle
vier Folienränder befestigt werden. Eines der gegenüberliegende Folienkanten längs
einer Achae haltenden Rahmensegmente wird ortsfest festgelegt und das andere Segment
mit
einem Spannungemesser ("Dynisco Strain Gage No. 5922") verbunden, der seinerseits
mit einem aufzeichnungsgerät ("Sanborn Recorder") verbunden ist. Auf die Folienoberfläche
wird ungefähr 30 Sek. ein Luftstrom der gelenkten Temperatur gemäss der folgenden
Tabelle gerichtet. Man misst dte Spannung in Form der Kraft (Gramm), die von der
Folie ausgeübt wird, sowohl bei einwirkender Wärme, d. h. beim Auf treffen der Luft
der genannten Temperatur auf die Folie, als auch bei Raumtemperatur nach Abkühlen
der Polienprobe. Die folgende Tabelle nennt die Messergebnisse zusammen mit vergleichbaren
Ergebnissen bet einer warmechrumpfbaren biaxial orientierten, bestrahlten Polyäthylenfolie
des Ilandeis ("Cryovac L").
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T a b e l l e IV Harzgemisch Polle des Handels Tempera- Bei Wärme-
Ohne Wärme- Tempera- Bei Wärme- Ohne Wärmetur, °C einwir- einwirkung, tur, °C einwir-
einwirkung, kung, g g kung, g g 84 122 202 80 0 0 96 197 320 92 47 86 109 280 435
95 98 164 118 235 433 103 171 262 131 241 381 110 237 341 140 121 298 118 264 365
126 175 304 130 102 245
Das Gemisch der Harze 1 und II ergibt somit
in dem gesamten Temperaturbereich eine grössere Kontraktionskraft. Dies ist eine
Eigenschaft, auf Grund deren die Folie sich beim Schrumpfen auf unregelmässig geformten
Vorpackungsgütern gut an diese anzule gen vermag.
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B) Verpackungseigenschaften Ein weiterer Vergleich der Folien gemäss
der Erfindung mit einer Folie des Handels, wie derjenigen gemäss Beispiel 4, zeigt,
dass Folien aus dem Gemisch der Harze I und II sich an Packungen unter Verwendung
z. B. eines Warmdraht- oder Impulssiegelgerätes leicht heissiegeln lassen, ohne
dass an der Siegelnaht die Runzelbildungen bzw. Zusammenziehungen entstehen, die
allgemein beim Siegeln der Folie des Handles auftreten.
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Die aus den Gemischen gemäss der Erfindung hergestellten Folien besitzen
ferner bessere Oberflächeneigenschaften als die Folie des Handels. Folien gemOse
der Erfindung ziegen auf einer Ublichen Art von Verpackungsmaschine ein gutes Verhalten,
während die obengenannte Folie des Handels eine Neigung zeigt, sich an die Metall
teile der Maschine anzuhängen und beim Verpacken nicht glatt zu arbeiten.
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B e i s p i e l e 5 bis 13 Harzgemische der folgenden Zusammensetzungen
werden bei einer Temperatur von 2700 e durch eine 5chlltzdüse in ein auf S00 C gehaltenes
Abschreckbad zu Folien von ungefähr 0,5 mm Dicke ausgepresst. Die Folien werden
auf einem Spannrahmen bei 1050 C gleichzeitig in Maschinen- und Querrichtung auf
d=s 5fache gereckt und danach durch 30 Set. Eintauchen in siedendes Wasser auf den
Schrumpfgrad geprüft.
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T a b e l l e V Bei- Äthylerp@@ymerisat geringer Hochdichtes Äthylenpoly-
Gewichts- Schrumpf @), spiel @@chte merisat verhältnis % der beiden @@@ no@eres
Gew.% Dichte Comonomeres Gew.% Dichte Polymerisate 5 Vinylacetat 7,5 0,929 0 0 0,9575
75/25 22 6 Äthylacrylat 3,5 0,927 0 0 0,955 75/25 22 7 Methylmethacrylat 6,3 0,926
n-Hepten- 1,4 0,949 75/25 17 8 Methacrylsäure 1,2 0,926 n-Octen-1 2,0 0,943 75/25
20 9 0 0 0,915 Octadecen-1 2,0 0,942 75/25 16 @@ @ 0 0,915 n-Decen-1 0,3 0,948 75/25
18 @ Methylvinyläther 11,3 0,922 0 0 0,955 80/20 12 @ 0 0,918 n-Buten 2,0 0,943
80/20 13 @ 0 0,918 Hepten-1/ 2,0 0,940 80/20 Octen-1/ Nonen-1 (10/80/10) @@) Der
Schrumpf in quer- und Maschinenrichtung ist im wesentlichen gleiche.
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B e i s p i e l 14 Zur Verbesserung der Sperreigenschaften der warmschrumpfbaren
Folien wird ein Überzug aufgebracht. Eine Folie üus einem Genisch von 75 % des Harses
I und 25 % des Herses II, die bei einer temperatur von 105°C sowohl in Quer- als
auch in Längerichtung auf das 5fache gereckt worden ist, wird hierzu mit einer Geschwindigkeit
von 7,6 m/Min. zwischen den Elektroden einer Vorrichtung zur Behandlung mit elektrischen
Entladungen hindurchgeführt. Die so behandelte Folie wird dann durch eine wässrige
Dispersion eines Vinylidenchlorid-Mischpolymerisates hindurchgeleitet und bei 90°C
getrocknet. Die erhalten. Folie liisst sich leicht heisalegeln und ergibt atne Leuchtöldampf-Höchstdurchlässigkeit
von etwa 5 g/100 m2/Std., eine nicht überzogene Folie dagegen einen Wert von 670
g/100 m2/Std.
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Über Flachfolien hinaus werden @it der @@sannensetzung g@@äss der
Erfindung auch bei netzartigen Gebilden, wie den@@@@gen gemäss USA-Patentschrift
2 319 467@ und geripptem flächenhaftem Material, Bän@@@n usw. @armschrumpfbare Gebil@@
@@@ halten. Dies erläutern die folgenden Beispiele.
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B e i a p i e l 15 Ein Harzgemisch von 80 Gew.% @@@ Herzes @ und @0
G@@ % des Harzes II mit einem Kristalls@@@@lzpunkt von 120°C und einem
Schmelzindex
von 1,01 wird bei einer Schmelztemperatur von 2500C nach der Arbeitsweise der USA-Patentschrift
2 919 467 zu einem netzartigen Schlauchgebilde ausgepresst. Das Gebilde wird bei
einer temperatur von 105°C in Quer- wie auch Längsrichtung gleichzeitig auf das
Sfache verstreckt. Der gereckte Hetzschlauch wird als U1le um ein Bündel von Aluminiumstäben
herum angeordnet und danach 1 Min. in einem Heisslauftstrom von 100°C erhitzt. Man
erhält eine attraktive, feste Pakkung.
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B e i s p i e l 16 Das Harigemisch nach Beispiel 15 wird nach der
Arbeitsweise der USA-Patentschrift . ... ... (USA-Patentanmeldung Serial Bo 65 089/26.
Okt. 1960) zu einem gerippten flächenhaften Material ausgepresst, das uan bei 103°C
in Längs- wie auch Querrichtung gleichzeitig auf das Sfache reckt. Nach 30 Sek.
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Eintauchen in siedendes Wasser zeigt das gereckte, gerippte Material
einen Schrumpf von 20 % in Längs- wie auch Querrichtung.
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Bin hervorragender Vorteil der Erfindung liegt darin, eine hervorragende,
mit geringen Kosten erhältliche warmschrumpfbare Folie zur Verfügung zu stellen
Zusätzliche gesonderte Arbeitsstufen zur Bildung einer Folie mit Warmschrumpf-Eigenschaften
ca er zur anachliaasendea Anwendung derselben sind nicht erforderlich
Die
Folien- und dergleichen flächenhaften Gebilde gemäss der Erfindung weisen ferner
eine aussergewöhnlich hohe Schrumpf-Spannung auf und eignen sich hierdurch sehr
gut zur Verpackung von Waren, die unregeimässige Oberflächen aufweisen, unter Erzielung
einer den Warenumrissen gut entsprechenden, hautengen Verpackung, Ferner besitzen
die Polyäthylenfolien gemäss der Erfindung eine ausgezeichnete Dauerhaftigkeit bei
niedriger Temperatur, was eine sehr wichtige Eigenschaft darstellt, da die hautenge
Verpackung bei der Verpackung von Nahrungs--mitteln wie Geflügel, Fleisch und verschiedenen
Fleischprodukten, die langzeitig unter Kühlung oder gefroren gelagert werden, mehr
und mehr angewandt wird, Die nit diesem Merkmal erzielten Vorteile treten hier deutlich
in Erscheinung. Die Folien besitzen ferner eine gute Klarheit, was für die wirksame
Zurschaustellung von Waren in Schrumpfverpackungen höchst wertvoll ist, lassen sich
leicht unter Erzielung von Pakkunden heissiegeln, die von den unansehnlichen Runzelbildungen
bzw. Zusammenziehungen an der Schweissnaht irei eind, und können aufgrund ihrer
guten Oberflächeneigenschaften auf Verpackungsmaschinen besser als die heutigen
Folien des Handels eingesetzt werden.
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Die Folien gemäss der Erfindung eignen sich ähnlich den berei@@ in
der Technik eingeführten warmschrumpfbaren Folien für eine Vielfalt von Anwendungszwecken,
wie Schrumpfhüllen für den
Einsatz auf Schalen aus Aluminiumfolie
und formgepresstem Papierstoff für einfach zu erhitzende Fertiggerichte bzw. vorbereitete
Nahrungsprodukte (bake-goods) und dergleichen.
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Sie eignen sich ferner für Schrumpfpackungen, bei denen langgezogene
Artikel, Wie Fensterrolos, Regalauskleidungen und dergleichen zu kleinen Rollen
aufgewickelt und in eine Hülse des Schlauchmaterials gestecktwerden, die man dann
zur Schrumpfung des Schlauchs und auf diese Weise Erzielung einer sehr gedrungenen,
leicht handhabbaren Packung erhitzt. Eine andere Verpackungsart besteht darin, auf
langgezogenen Unterlagen Genüse, wie Sellerie, oder Obst, Bier und dergleichen vorzu-.
sehen, das hüls@nartige Material überzuziehen - und anzuschrumpfen, wobei eine sehr
kompakte, dichte Packung erhalten wir@ die zur Lüftung offene Enden aufweist (elongated
trays vegetables), Ein weiterer Anwendungszeek ist die Verpackung vo@ Frischprodukten,
wie Kopfsalat, Spargelkohl, Sellerie und der gleichen, wobei die'Ware in die Folie
genäss der Erfindung eingehüllt, die Packung zusammengedreht und dann leicht erhitzt
und auf diese Weise zu einer kompakten Einheit geschrumpft wird. Weitere Anwendungszwecke
sind Mehrfachpackungen von Bosen, Flaschen, Golfbällen, Glühlampen, elektronischem
Bedarf, wie Radioröhren, und der Ersatz von Kartonunterteilunge@, ihre bei Hüllen
von Schalen, und die direkte Umhüllung von Produkten wie Schinken, Würstchen, frischem
Fleisch und frischem Geflügel Die Polien könnan auch zur Umhüllung von
verarbeiteten
Fleisch und von Molkereiprodukten, wie Käse, eingesetzt werden. Man kann sie ebenso
zur Bildung von Konturbeuteln für die Einwicklung von geräuchertem Fleisch, Wurstprodukten
und gefrorenen Geflügel einsetzen. Sie können weiter als Schrumpfhüllen für Gebratenes
und Gebackenen Nahrungsmittelbehälter, Behälter für Metallteile, wie Metallwaren,
Textilien, Süssigkeiten und dergleichen, als Schrumpfhüllen auf Kartons, die Haushaltwaren
enthalten, wie Gewürze, auf Tassen, Schüsseln, Silberwaren, Anstrichbürsten, Electrical
Core"-Packungen, Kombinationspackungen verschiedener Gegenstände, auf Rollen von
Folien, Papier, Metallfolie, als Bandstreifen zur Verpackung bzw Aufmachung kleiner
Artikel, wie Unterlegscheiben, Muttern, Bolzen, Knöpfe, und als Schaupackungen des
"Bubble"-Type für Kosmetika, Kleineisenwaren. elektronische Teile und Haushaltwaren
eingesetzt werden.