DE1406612C - Flugzeugschranke - Google Patents
FlugzeugschrankeInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft eine Flugzeugschranke, an deren Fangelement beiderseits ein in der Ruhelage
speicherbares Bremsband angreift.
Bei einer bekannten Flugzeugschranke der vorstehenden Art ist das Bremsband auf einer Trommel gespeichert,
die in einer Bremsvorrichtung drehbar gelagert ist. Wenn ein Flugzeug nach dem Auftreffen
auf die Flugzeugschranke das Fangelement auf seinem weiteren Vorlauf mitnimmt, läuft das Bremsband
von der Trommel ab. Dabei werden von Bremszylindern Reibungskräfte auf die Seitenteile der drehbaren
Trommel ausgeübt, um das Bremsband abzubremsen und auf diese Weise die Bewegung des Flugzeugs
zu verzögern. Infolge der hohen Trägheitsmomente der Trommel und des auf der Trommel gespeicherten
Abschnitts des Bremsbandes werden am Beginn der Ablauf bewegung des Bremsbandes sehr
hohe Trägheitskräfte entwickelt, die auf das Bremsband sowie auf die Flugzeugschranke und das Flugzeug
selbst unzulässig hohe Zugbeanspruchungen ausüben, deren Auftreten außerdem stoßartig erfolgt.
Infolgedessen besteht die Gefahr, daß das Bremsband reißt und Beschädigungen an der Flugzeugschranke
sowie an dem Flugzeug auftreten.
Die gleichen Schwierigkeiten ergeben sich bei einer anderen bekannten Flugzeugschranke, bei der das
Bremsband als Stahlband ausgebildet und ebenfalls auf einer Trommel gespeichert ist. Zwischen der
Trommel und dem Fangelement ist in der Nähe der Trommel eine Bremsvorrichtung vorgesehen, deren
Bremsschuhe Reibungskräfte auf das Stahlband ausüben, wenn dieses beim Abbremsen eines Flugzeugs
von dem Fangelement mitgenommen wird und von der Trommel abläuft. Auch hier besteht die Gefahr,
daß die durch die Trommel und den auf dieser gespeicherten Bandteil bedingten Trägheitskräfte am
Beginn eines Bremsvorganges einen Riß des Stahlbandes und des Fangelementes sowie Beschädigungen
am Flugzeug verursachen.
Bei einer anderen bekannten Flugzeugschranke ist der zum Durchlauf durch eine Bremsvorrichtung bestimmte
Bandabschnitt zwar in mehrfach gefalteter Form gespeichert. Man verwendet dort ein Stahlkabel
als Bremsband, das in einer Vielzahl von Schleifen in einem Speicher zusammengelegt ist und dessen
Schleifen während des Bremsvorganges nacheinander entfaltet werden sollen, so daß zu Beginn des Bremsvorganges
nicht der gesamte gespeicherte Bandabschnitt bewegt wird. Jedoch bereitet eine geordnete
Speicherung eines Stahlkabels von ausreichender Festigkeit erhebliche Schwierigkeiten, so daß man gezwungen
ist, nebeneinanderliegende Schleifen jeweils an mehreren beispielsweise an sechs Heftpunkten
miteinander zu verbinden, damit das Stahlkabel in der gewählten Schleifenform verbleibt und darüber
hinaus nicht mehr Schleifen von dem entfalteten Bandabschnitt mitgerissen werden als die Bremsvorrichtung
durchlaufen kann. Die Speicherung des Stahlkabels erfordert daher eine zeitraubende und
mühevolle Handarbeit, deren Dauer die Flugzeugschranke für einen relativ langen Zeitraum außer Betrieb
setzt. Das mit dem Fangelement verbundene Stahlkabel durchläuft darüber hinaus nach seinem
Austritt aus dem Speicher eine Bremsvorrichtung, die aus mehreren abbremsbaren Trommeln mit großen
Trägheitsmomenten besteht. Diese haben wie bei den vorgenannten bekannten Flugzeugschranken eine
stoßartige Anfangsverzögerung des Bremsbandes, des Fangelementes und des Flugzeugs beim Auf treffen des
letzteren auf das Fangelement zur Folge. Es besteht die Gefahr einer Überbeanspruchung der Flugzeugschranke,
insbesondere des Bremsbandes, sowie einer Beschädigung des Flugzeugs.
Bei einer anderen bekannten Flugzeugschranke wird an Stelle eines Bremsbandes eine Stahlkette verwendet,
deren dem Fangelement abgewandter Abschnitt in einem langgestreckten Speicher zick-zackförmig
ausgelegt ist, um die hohen Trägheitsmomente einer Kettentrommel und des darauf aufgewickelten
Kettenteils zu vermeiden. Zwischen dem gespeicherten Kettenabschnitt und dem Fangelement ist eine
Bremsvorrichtung angeordnet, die aus einem Bremsrad besteht, auf das Bremsbacken mit Reibbelägen
einwirken. An das Bremsrad ist ein Kettenumlenkrad angeschlossen, um das man die zu dem Fangelement
führende Kette gelegt hat. Beim Abbremsen eines Flugzeugs wird durch die Bremsbacken das Bremsrad
und somit das mit diesem verbundene Kettenumlenkrad und die Kette selbst abgebremst. Trotz der zickzackförmigen
Speicherung der Kette weist dieses System hohe Trägheitsmomente auf Grund der Ausbildung
der Bremsvorrichtung und auf Grund des bei Beginn des Bremsvorganges zu beschleunigenden
Kettengewichtes auf. Außerdem weist eine Kette wegen ihres unelastischen Verhaltens, wegen ihres zu
hohem Verschleiß führenden und wartungsbedürftigen formschlüssigen Eingriffs mit Kettenrädern bei
extrem hoher Geschwindigkeit, wegen der Geräuschentwicklung, wegen des hohen Prozentsatzes an
»totem« Gewicht bei Verwendung einer Kette als Mittel zur Kraftübertragung, wegen ihres bei ausreichender
Festigkeit und Länge extrem hohen Gewichtes sowie wegen der umständlichen und zeitrauben-
den Weise, in der die viele Tonnen Gewicht aufweisende Kette gespeichert wird, keine Eignung als Halteorgan
auf.
Es besteht daher die Aufgabe, dem Vorlauf des Bremsbandes entgegenwirkende Trägheitskräfte so
gering wie möglich zu halten.
Erfindungsgemäß ist zur Lösung dieser Aufgabe die Kombination vorgesehen, daß die Bremskräfte
während des Durchlaufs des Bremsbandes durch eine mit Bremsbacken ausgerüstete Bremsvorrichtung erzeugt
werden, daß weiterhin der gespeicherte Abschnitt des Bremsbandes harmonikaförmig gefaltet ist
und daß darüberhinaus das Bremsband aus einem mit einem Bremsbelag aus Kunststoff beschichteten zugfesten
Kern besteht und in Bandbreitenrichtung steif und in Banddickenrichtung faltelastisch ausgebildet
ist.
Eine durch die vorstehend genannte Merkmalskombination gekennzeichnete Flugzeugschranke
weist insbesondere den Vorteil auf, daß die bei Beginn des Brems Vorganges auf das durch das Flugzeug
und das Fangelement beschleunigte Bremsband im wesentlichen lediglich die durch die Masse des
Bremsbandes bedingten Trägheitskräfte einwirken. Infolge der in Bandbreitenrichtung steifen und in
Banddickenrichtung faltelastischen Ausbildung des Bremsbandes läßt sich dieses in einem Speicher ohne
Schwierigkeiten harmonikaförmig falten, so daß durch den Vorlauf des dem Fangelement folgenden
Bremsbandes die gespeicherten Bandteile nacheinander entfaltet werden. Dadurch wirken auf den bereits
entfalteten und in Bewegung befindlichen Bandabschnitt lediglich die auf seiner eigenen Masse beruhenden
Trägheitskräfte zu Beginn des Bremsvorganges. Das Bremsband durchläuft nach seinem Austritt
aus dem Speicher eine Bremsvorrichtung, deren Bremsbacken lediglich Querkräfte zur Erzeugung von
entsprechenden Reibungs- und Bremskräften auf das Bremsband ausüben. Zu diesem Zweck ist das
Bremsband mit einem Bremsbelag aus Kunststoff beschichtet, der entsprechend verschleißfest ist und in
Kontakt mit den Bremsbacken eine ausreichende Reibungskraft erzeugt. Der Kern des Bremsbandes ist
besonders zugfest ausgebildet, damit das Bremsband den hohen Beanspruchungen beim Abfangen eines
Flugzeugs gewachsen ist.
Mit einer in dieser Weise erfindungsgemäß ausgebildeten Flugzeugschranke läßt sich ein Flugzeug, das
über eine Start- oder Landebahn hinauszu rollen droht, in sicherer Weise abfangen. Die auf das
Bremsband, das Fangelement und auf das abzufangende Flugzeug wirkende Beanspruchung ist infolge
niedriger Trägheitsmomente der bewegten Teile der Flugzeugschranke verhältnismäßig niedrig, und die
jeweils erforderliche Verzögerung des Flugzeugs läßt sich durch Dosierung des von den Bremsbacken auf
das Bremsband ausgeübten Bremskräfte den jeweiligen Erfordernissen entsprechend bemessen. Auch
Flugzeuge mit hoher Anfangsgeschwindigkeit lassen sich so relativ stoßfrei abfangen. Die Speicherung des
Bremsbandes ist auf Grund seiner in Banddickenrichtung faltelastischen Ausbildung relativ einfach und
läßt sich in verhältnismäßig kurzer Zeit durchführen, so daß die Flugzeugschranke nach dem Abfangen
eines Flugzeugs schon in kurzer Zeit wieder betriebsbereit ist.
Der Bremsbelag besteht vorzugsweise aus einem Gemisch von Silikon und Metallpulver. Es ist vorteilhaft,
zwischen dem Kern des Bremsbandes und seinem Bremsbelag eine Wärmeschutzschicht vorzusehen,
damit der Kern des Bremsbandes gegen eine Überhitzung in der Bremsvorrichtung geschützt ist,
die trotz der guten Wärmeübertragung gelegentlich auftreten kann. Im allgemeinen bilden die Bremsbänder
selbst ein optimales Wärmetransportmittel, indem sie die Bremsvorrichtung relativ schnell durchlaufen
und die dabei aufgenommene Wärme sofort nach
ίο Verlassen der Bremsvorrichtung an die Umgebungsluft abgeben können.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnungen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht der Bremsvorrichtung und des Bremsbandes einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Flugzeugschranke in schematischer Darstellung,
F i g. 2 einen Querschnitt längs der Linie II-II von
Fig. 1.
An das nicht dargestellte Fangelement einer Flugzeugschranke sind beiderseits Bremsbänder 1 angeschlossen,
die jeweils durch eine Bremsvorrichtung 3 hindurchgeführt und hinter dieser, wie aus Fig. 1.
hervorgeht, zur Speicherung harmonikaförmig gefaltet sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind mehrere Bremsbänder parallel zueinander angeordnet und gemeinsam durch die Bremsvorrichtung
3 hindurchgeführt. Die beim Abbremsen eines Flugzeugs auf die Bremsbänder ausgeübte Zugkraft
ist durch einen Pfeil in F i g. 1 angedeutet, der gleichzeitig die Richtung angibt, in der die Bremsbänder
beim Abbremsen eines Flugzeugs bewegt werden.
Die Bremsvorrichtung selbst besteht aus mehreren, gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus Kupfer bestehenden Bremsbacken 4. Die aus mehreren Bremsbacken bestehende Anordnung wird mit Hilfe eines Druckschuhs 5 zusammengepreßt, der seinerseits durch den Kolben eines hydraulischen Druckzylinders 6 an die Bremsbacken 4 angedrückt wird. Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, sind mehrere Druckzylinder 6 vorgesehen. Da die Bremsbänder 1 in Querrichtung in geringem Maße elastisch zusammendrückbar sind, wirken sie wie Federn innerhalb der Anordnung aus Bremsbacken, so daß besondere Rückstellvorrichtungen für die Kolben der Druckzylinder 6 entfallen können.
Die Bremsvorrichtung selbst besteht aus mehreren, gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus Kupfer bestehenden Bremsbacken 4. Die aus mehreren Bremsbacken bestehende Anordnung wird mit Hilfe eines Druckschuhs 5 zusammengepreßt, der seinerseits durch den Kolben eines hydraulischen Druckzylinders 6 an die Bremsbacken 4 angedrückt wird. Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, sind mehrere Druckzylinder 6 vorgesehen. Da die Bremsbänder 1 in Querrichtung in geringem Maße elastisch zusammendrückbar sind, wirken sie wie Federn innerhalb der Anordnung aus Bremsbacken, so daß besondere Rückstellvorrichtungen für die Kolben der Druckzylinder 6 entfallen können.
Jedes Bremsband 1 weist eine Kernschicht 2 aus einem synthetischen Textilstoff, beispielsweise aus
einem Polyamid, und eine aus einem Bremsbelag 2 a bestehende Beschichtung, beispielsweise aus Silikon
und einem Metallpulver, beispielsweise Aluminiumpulver auf. Zwischen der Kernschicht und dem
Bremsbelag ist jeweils eine Wärmeschutzschicht vorgesehen.
Da sowohl die Kernschicht 2 als auch der Bremsbelag la jeweils aus einem biegsamen Werkstoff bestehen,
ergibt sich eine in Bandbreitenrichtung steife und in Banddickenrichtung faltelastische Ausführung
des Bremsbandes, die für eine harmonikaförmige Faltung
zum Zwecke der Speicherung des Bremsbandes besonders geeignet ist.
Der beschriebene Aufbau der Bremsbänder ermöglicht günstige Temperaturverhältnisse während des
Bremsvorganges. Es hat sich gezeigt, daß nach einem Durchgang der Bremsbänder durch die Bremsvorrichtung
an den Bändern eine Oberflächentemperatur von 400° C auftritt, während die Temperatur an der
Grenze zwischen der wärmeableitenden Außenschicht bzw. dem Bremsbelag und der Wärmeschutzschicht
200° C und die Temperatur der Textilfaden
der Kernschicht 50° C betragen. In einer späteren Phase des Bremsvorganges stellt sich die Temperatur
auf Zwischenwerte ein, weil die Umgebungsluft, in der sich die Bremsbänder relativ schnell bewegen, als
Kühlmedium 'wirkt. In keinem Falle steigt die Temperatur der Textilfaden über 100° C an.
Mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Flugzeugschranke lassen sich Flugzeuge mit verschiedenen
Gewichten zuverlässig abbremsen, wobei die kinetische Energie zwischen einigen Millionen und einigen
Zehner Millionen Kilogrammetern liegen kann, während die Geschwindigkeit des Flugzeugs etwa in
der Größenordnung von 100 m/sek. liegt.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß eine verhältnismäßig
lang ausgebildete Bremsvorrichtung entsprechend lange Bremsbacken aufweist, die die Bremsbänder
auf einer entsprechend großen Länge und bei entsprechender Wahl der Breite der Bänder und Bremsbacken
auch auf einer relativ großen Fläche abbremsen, so daß eine verhältnismäßig niedrige Wärmebelastung
pro Flächeneinheit erreicht wird.
Es ist auch toöglich, Kühlbäder hinter' der Bremsvorrichtung
oder zwischen den Bremsvorrichtungen vorzusehen, falls mehrere Bremsvorrichtungen gewählt
worden sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Flugzeugschranke, an deren Fangelement beiderseits ein in der Ruhelage speicherbares
Bremsband angreift, gekennzeichnet durch die Kombination der Merkmale, daß
a) die Bremskräfte während des Durchlaufs des Bremsbandes (1) durch eine mit Bremsbakken
(4) ausgerüstete Bremsvorrichtung (3) erzeugt werden,
b) der gespeicherte Abschnitt des Bremsbandes (1) harmonikaförmig gefaltet ist und
c) das Bremsband (1) aus einem mit einem Bremsbelag (la) aus Kunststoff beschichteten
zugfesten Kern (2) besteht und in Bandbreitenrichtung steif und in Banddickenrichtung
faltelastisch ausgebildet ist.
20
2. Flugzeugschranke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsbelag (la) aus
einem Gemisch von Silikon und Metallpulver besteht.
3. Flugzeugschranke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kern
(2) und dem Bremsbelag (2 a) eine Wärmeschutzschicht vorgesehen ist.
Applications Claiming Priority (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR911701A FR1345002A (fr) | 1962-10-09 | 1962-10-09 | Dispositif de freinage d'un mobile relié à un lien souple |
FR911701 | 1962-10-09 | ||
FR920320 | 1963-01-03 | ||
FR920320A FR82877E (fr) | 1963-01-03 | 1963-01-03 | Dispositif de freinage d'un mobile relié à un lien souple |
DES0087767 | 1963-10-08 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1406612A1 DE1406612A1 (de) | 1972-07-06 |
DE1406612B2 DE1406612B2 (de) | 1972-07-06 |
DE1406612C true DE1406612C (de) | 1973-02-01 |
Family
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