DE13910C - Verbesserungen des pneumatischen Malzverfahrens (I - Google Patents
Verbesserungen des pneumatischen Malzverfahrens (IInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM1
In meinem Haupt-Patent und den Zusatz-Patenten zu demselben habe ich die allgemeinen
Bedingungen, Mittel und Wege angegeben, unter welchen das. pneumatische Malzverfahren
stattfinden mufs. '■ Ich will dieselben nunmehr
durch einige seither von mir gemachte praktische Beobachtungen vervollständigen.
Das günstige Keimen zu Brauzwecken erfolgt im Mittel bei 150 C, steigt während der ersten
fünf Tage fortdauernd und bleibt auf seinem höchsten Punkt während der beiden folgenden
Tage, um sodann während der beiden letzten Tage wieder abzunehmen.
Während dieser drei Perioden ist das Quantum freiwerdender Wärme sehr verschieden; dasselbe
zeigt nicht allein den Gang des Keimens an, sondern giebt auch das Quantum an frischer,
feuchter Luft an, welches erforderlich ist, um die Gerste während der ganzen Vegetationsdauer in dem erforderlichen Zustand zu erhalten.
Während der beiden letzten Tage der dritten Periode, welche man auch die Periode der
Aenderung der Substanz des Kornes nennt, wird es, wie dies auch in dem Haupt-Patent
bereits vorgesehen worden, erforderlich, den Feuchtigkeitsgehalt und die Temperatur der die
Körnerschichten durchstreichenden Luft beliebig verändern zu können, wobei jedoch eine genügende
und normale Ventilation mittelst frischer, feuchter Luft derjenigen anderen jüngeren
Lagen stattfinden mufs, welche sich in dem ersten oder zweiten Stadium des Keimens
befinden.
Da alle festen Keimabtheilungen, sowie die rotirenden Cylinder, welche in den früher bereits
patentirten Theilen beschrieben sind, sich in ein und demselben geschlossenen Raum befinden,
welcher der Einwirkung des Koksfilters ausgesetzt ist, damit auf diese Weise in dem
Local permanent eine künstliche Temperatur erzielt werde, so wird es erforderlich, dieselben
nach Belieben der Einwirkung dieser Temperatur entziehen zu können, um sie einem Luftzug
auszusetzen, der derjenigen Keimperiode, in welcher sie sich gerade befinden, am besten
entspricht.
Um diesen Zweck zu erreichen, habe ich im Gegensatz zu dem Koksfilter, welcher die frische,
feuchte Luft erzeugt, eine Kammer, welche ich Wärmekammer nennen will, eingerichtet, welche
jeder Keimabtheilung oder jedem rotirenden Cylinder, und zwar je einzeln, diejenige erforderliche
warme Luft zuzuführen im Stande ist, die vorhanden sein mufs, um sowohl allein, als auch in Verbindung mit derjenigen des
Koksfilters die physischen Bedingungen der Ventilatoren zu erfüllen.
Fig. ι zeigt die von mir angenommenen letzten Dispositionen, welche ich anwende, um
den genannten Zweck sowohl mit den festen Keimabtheilungen, als auch mit den rotirenden
Cylindern zu erreichen.
7 O
ABA1B' zeigt einen senkrechten Schnitt
in der Richtung der Breite eines Keimraumes, welcher rechts eine Reihe von Cylindern, links
dagegen eine solche von festen Keimabtheilungen enthält.
Der Schnitt geht durch die Axe eines Cylinders und einer Abtheilung, sowie der dazu gehörenden
Quellbottiche.
Die Quellbottiche D £>' sind aus Eisenblech
hergestellt und mit einem durchlöcherten falschen Boden versehen; dieselben befinden sich bezw.
über der unbeweglichen Keimabtheilung D" und dem Cylinder D'". Die Quellbottiche
stehen mit dem Luftsauger E vermittelst der Rohre F in Verbindung, welche letzteren wiederum
mit Klappen zur Regulirimg der Luftsaugung versehen sind.
Das Korn bleibt während 120 Stunden in
den Quellbottichen, wo dasselbe unter der Einwirkung eines successiven und in geeigneten
Intervallen wiederholten Einquellens, sowie unter dem Einflufs von frischer,' feuchter Luft dem
vollkommenen Keimen entgegengeht, das nach den angenommenen Einrichtungen entweder in
den festen Abtheilungen D" oder den rotirenden Cylindern D'" geschieht.
Die Vorbereitung zum vollkommenen Keimen besteht darin, dafs man das Korn während
der erforderlichen Zeit (etwa 50 bis 60 Stunden) mittelst abwechselnden Einwässerns und
Begiefsens vollständig mit Wasser sättigt und dasselbe alsdann, ohne daran zu rühren, unter
den Einwirkungen eines frischen, feuchten Luftzuges, welcher aus dem Koksfilter kommt, während
weiterer 50 bis 60 Stunden die ersten Wurzeln ausschlagen läfst.
Die Mantelfläche des Cylinders D'" ist vollständig mit Löchern durchbohrt; die Böden
desselben sind jedoch ohne solche.
In der Entfernung von 100 mm von dem Boden HH befindet sich eine Scheidewand yy,
die gleichfalls auf ihrer ganzen Fläche durchlöchert ist, mit alleiniger Ausnahme jedoch des
mittleren Theiles K, welcher voll bleibt und gegen welchen sich ein Cylinder L stützt, der
in seiner ganzen Länge durchbohrt und an seinem Ende m offen ist.
Der Cylinder oder dieses Rohr L steht mittelst eines Leitungsrohres N mit dem Luftsauger
E' in Verbindung. Nach der früheren Anordnung communicirt der Boden HH mittelst
des Rohres O mit dem Kanal C1, welcher wärmere und trockenere Luft aus der Wärmekammer
zuführt.
Das Zu- und Ausströmen der Luft wird durch die Klappen P und JP' regulirt.
Die Verbindung der festen Theile N und O
mit dem rotirenden Cylinder ist aus Kautschuk hergestellt, um das Eindringen der äufseren
Luft zu verhindern.
Eine in ihrer ganzen Länge durchbohrte gekrümmte Röhre K', welche sich in dem Cylinder
L befindet und mit einem Sammler ζ verbunden ist, gestattet, das Korn erforderlichen
Falls mit Wasser zu besprengen, und besonders dann, wenn der Quellbottich D' in Wegfall
kommen soll, um so das Einquellen durch Begiefsen in' dem rotirenden Cylinder D" vor
sich gehen zu lassen.
Fig. 2 zeigt einen verticalen Durchschnitt, senkrecht zur Axe der Cylinder.
Bei den festen Keimabtheilungen in Fig. 1, linke Seite, bleiben die von mir in meinen
früheren Patenten angenommenen Anordnungen bestehen; ich habe nun noch einen Kanal C
angebracht, der mit der Wärmekammer in Verbindung steht und welcher es ermöglicht, über
der Keimabtheilung mittelst des Rohres 61
trockenere und wärmere Luft einzulassen.
Um das Zuströmen der kalten Luft zu verhindern, bedeckt man die Abtheilung mit einem
Boden T Γ und öffnet die Klappe P", welche den Eintritt der Luft aus der Wärmekammer
regulirt, so dafs es folglicherweise auch diese Luft ist, die durch das Korn streift, um sich
alsdann nach dem Ventilator hinzubegeben.
Hat das Korn die gewünschten 120 Stunden
in dem Quellbottich gelegen, so wird es mittelst der Rohre u entweder in die Keimabtheilung
D" oder in den Cylinder D'" geleitet.
Das Quantum Korn, welches man in den Cylinder einbringt, mufs so berechnet werden, dafs
es 100 mm über die Oberfläche des Rohres L hinausreicht; dieses Niveau wird mit der Dauer
des Keimens steigen und während der Umdrehung in der Richtung des Pfeiles V beispielsweise
eine constante Steigung V V", Fig. 2, haben, indem es sich stets wieder herstellt
und bei jeder Umdrehung des Cylinders D'" von neuem die Oberfläche einnimmt.
Wenn die Klappe P offen steht und P' geschlossen ist, tritt die frische, feuchte Luft aus
dem Raum aus und in den Cylinder und kühlt die Kornschicht nach der Fläche v' v" ab,
indem sie dieselbe in der Richtung der Pfeile V3
mittelst des durchbohrten Rohres L und während der continuirlichen Umdrehung des rotirenden
Cylinders bei einer Umdrehung in ungefähr einer Stunde ventilirt.
Auf diese Art ist die Ventilation eine vollständige, da das ganze Korn in einem Zeitraum
von einer Stunde dem Luftzug ausgesetzt und auch noch von der Luft bestrichen wird,
welche, indem sie seinen unteren Theil durchzieht, sich nach dem Rohr L begiebt.
Die feststehenden Keimabtheilungen erhalten die frische Ventilation, sobald der Boden TT'
fortgenommen, die Klappen /2 geschlossen und
die Klappen Ps gehörig geöffnet sind.
Claims (1)
- Dieser "Vorgang mit Benutzung von frischer, feuchter Luft von 12 oder 130C. wird bis zur Periode, in welcher der Keimprocefs abnimmt, fortgesetzt. In diesem Moment schliefst man die Keimabtheilungen D" mittelst des Bodens T und öffnet die Klappen P" und P'; alsdann führen die Kanäle C' durch Compression wärmere und trockenere Luft in die Abtheilungen und die rotirenden Cylinder.Diese Luft, welche vermittelst des Rohres O durch Vorwärtstreibung in den Cylinder gelangt, streicht durch die mit Löchern versehene Wand yy über das Korn, ersetzt alsdann, je nach dem Fortschritt des Keimprocesses, die ganze Luft oder nur einen Theil der in dem Raum enthaltenen Luft, und bewirkt so die Auflösung des Kornes, indem sie die Aenderung der Substanz desselben vollendet.Mittelst meiner neuen Anordnung der Keimabtheilungen und der rotirenden Cylinder ist die Aufgabe der Substanzänderimg in bestimmter Zeit daher vollständig gelöst.Die in Fig. 1 (linke Seite) angegebene Anordnung ist sehr gut für kleinen Betrieb; will man jedoch mit grofsen Keimabtheilungen arbeiten, so wird man besser thun, wenn man die in den Fig. 3 und 4 angegebenen Einrichtungen wählt.Fig. 3 zeigt einen Verticalschnitt in der Richtung der Länge eines Keimraumes, und zwar nach der gebrochenen Linie A-B- C-D-E-F seiner Horizontalprojection.Fig 4 stellt einen Horizontalschnitt nach der gebrochenen Linie A'-B'- C-D'-E1 der Verticalprojection des Keimraumes dar.Die Quellbottiche sind ebenso wie in Fig. 1 in dem oberen und die Keimabtheilungen in dem unteren Stockwerk angebracht. Da diese letzteren aber sehr grofs sind, und es daher viele Mühe machen würde, fortwährend die in Fig. ι (linke Seite) angedeuteten Böden darüber hinzulegen und wieder zu entfernen, so habe ich jede Abtheilung durch feste Maliern T von der anderen getrennt; diese Mauern tragen die Decke und gestatten die Zuführung entweder der aus dem Koksfilter kommenden Luft oder der wärmeren und trockeneren Luft durch geeignete Handhabung der Thüren P oder der Klappen /2.Der Ventilator χ kann die durch die Leitung E' mittelst des Rohres E"1 gesaugte Luft beliebig zurückdrängen, sei es nun entweder nach aufsen in den Kanal Es, oder sei es in den Kanal Ei, welcher sie durch die Oeffnung Eh wieder unter den Koksfilter hinführt. In diesem Falle ist das durch die Oeffnungen E 6, welche unterhalb des Koksfilters liegen, gesaugte Luftquantum bedeutend geringer.In den beiden Anordnungen sind die Koksfilter, welche durch die Oeffnungen C die beiden Etagen des Keimraumes mit frischer, feuchter Luft versehen, an dem einen Ende dieses Raumes aufgestellt und die Wärmekammern, welche mittelst der Kanäle C' die trockenere und wärmere Luft zubringen, an dem anderen Ende, Fig. 3 und 4.Betreffs des Koksfilters, dem bei Einrichtung einer guten pneumatischen Mälzerei eine so wichtige Rolle zufällt, ist es vortheilhaft, dessen Arbeit in zwei Theile zu trennen, wie dies Fig. 5 angiebt.Die äufsere Luft dringt durch die Oeffhung A unter den Koksfilter, die von dem Ventilator zurückgeführte Luft dagegen im Bedürfnifsfalle durch die Oeffnung A2. Beide durchstreichen eine Lage Koks von 500 bis 700 mm Höhe, welche auf einem Rost D ruht. Mit, dieser Lage Koks bezweckt man besonders, die staubigen Bestandtheile der durch A' eintretenden Luft festzuhalten und unter den 2000 bis 3000 mm hohen Filter B' nur relativ reine Luft dringen zu lassen, welche dann nur den nöthigen Grad von Feuchtigkeit und Frische anzunehmen hat.Diese Einrichtung gestattet es, mittelst einer aus Mauerwerk gebildeten Thür A' die ausgenutzten Koks zu entfernen, ohne die obere Schicht zu berühren, welche so von nachtreibenden Gebilden frei bleibt. Ein von Zeit zu Zeit hineingelassener Dampfstrahl, welchem man ein kräftiges Begiefsen folgen läfst, wird zur vollständigen Reinigung genügen.Da es vortheilhaft ist, in einem gut eingerichteten Keimraum zwei Koksfilter nach der von mir angegebenen Construction zu haben, so können die Reinigungs- und Läuterungsarbeiten durch den Dampf ohne irgend welche Betriebsstörung vor sich gehen. Friert es stark, so ist es angezeigt, unter dem Koksfilter einen Theil der aus dem Ventilator ausströmenden Luft, welche genügend hohe Temperatur besitzt, um das Frieren des Wassers in der vorbereitenden Koksschicht zu verhüten, nochmals passiren zu lassen.Wenn jedoch aus besonderen Gründen der Mälzer mit stets erneuter Luft arbeiten will, so' kann es bei strenger Kälte vorkommen, dafs der untere Theil des Koksfilters schliefslich einfriert. Um dies zu verhindern, kann man durch die Rohre T einen hinreichenden Dampfstrahl zuführen. Es sind dies dieselben Rohre, welche bei Reinigung des Koksfilters zur Erhitzung desselben bis auf ioo° C. dienen.P ATEN τ-An Sprüche:i. Die Verwendung eines grofsen Filters, welcher in zwei Etagen getheilt und mit Steinen, Koks oder anderem porösen, der Einwirkung der Feuchtigkeit nicht ausgesetzten Material angefüllt ist, welches beständig begossen wird, und zwar entweder mit natürlich frischem oder mit auf künstlichem-73Θ7ΟWege durch Eis oder sonstige abkühlende Flüssigkeiten abgekühlten Wasser, und welches in dem der Richtung des Wassers entgegengesetzten Sinne von dem Luftzug durchstrichen wird, welcher zur Ventilation der Kornschichten dienen soll; hierbei ist die untere Etage des Filters, da es leicht ist, die in derselben befindlichen Steine oder den Koks durch frisches Material zu ersetzen, besonders dazu bestimmt, den Staub und die Miasmen aufzuhalten, welche die Luft hauptsächlich im Sommer mit sich führt, um auf diese Weise die obere Etage bedeutend reiner zu erhalten, so zwar, dafs deren Reinigung nur in sehr langen Zwischenräumen erforderlich wird.
In Luftfiltern für Keimräume in Mälzereien die Anbringung von Dampfröhren T und T', Fig. 3, 4 und 5, bezw. Ausströmöffnungen, welche einerseits zur Reinigung der Filterfüllungen durch Dampf dienen, andererseits zur Verhinderung des Einfrierens des Filters bei grofser Kälte.Für Keimräume in Mälzereien die Anwendung von Luftleitungen für erwärmte Luft, welche aus beliebig eingerichteten, aufser- oder innerhalb der Keimräume gelegenen Wärmekammern entnommen ist, die es gestatten, jedem Keimapparate für sich die erwärmte Luft nach Bedürfnifs bezw. in Verbindung mit frischer, feuchter Luft aus dem Filter zuzuführen und es ermöglichen, nach Wunsch die ausgesaugte, noch warme Luft von unten durch die Oeffnungen E5 in den Filter dringen zu lassen, um dadurch das' Einfrieren des Filters bei starker Kälte zu verhindern, wobei diese Luftleitungen aus der Combination der Saugrohre F F mit Drosselklappen zur Regulirung, der Saugleitung E £', dem Ventilator X und den Luftleitungen E1 und Ei bestehen, wie in Fig. 3 und 4 dargestellt ist. ■4. Die facultative Verwendung der beschriebenen Trommeln zum Einquellen und Keimen der Körner, wobei diese Cylinder, welche sich auf eisernen Rollen drehen, zur continuirlichen Bewegung eingerichtet und mit einem durchbohrten Rohr R versehen sind, welches zur Besprengung dient, sowie mit einem durchlöcherten, verticalen, falschen Boden y y, Fig. r, durch dessen Vermittelung die trockenere und wärmere Luft durch den Vertheilungskanal C zuströmt.5. Die besondere Einrichtung der festen Keimabtheilungen mit Böden T T', aus Holz oder anderem Material, so dafs man dem auf der Tenne befindlichen Korn beliebig wärmere und trockenere Luft zuführen kann, die durch das Leitungsrohr C' oberhalb der Abtheilung mittelst eines mit einer Klappe versehenen Rohres herbeigeleitet wird.6. Die Einrichtung derselben festen Abtheilungen zu besonderen Kammern, welche genau von einander durch Mauern getrennt sind, die ihrerseits die obere Etage mit den darin aufgestellten Quellbottichen tragen, Fig. 3 und 4, wobei diese Keimabtheilungen mit frischer, feuchter Luft durch Vermittelung der Thüren P und mit wärmerer und trockenerer Luft durch die Klappen /2, welche mit dem Warmluftkanal C in Verbindung stehen, gespeist werden.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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