DE137040C - - Google Patents
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B3/00—Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
- H01B3/02—Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of inorganic substances
- H01B3/06—Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of inorganic substances asbestos
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
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- Paper (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCH
in NÜRNBERG.
Bisher wurden als Isolalionsmateriäl für
gewisse Zwecke in der Elektrotechnik, im Besonderen bei Stromabgebern, Glimmerplatten
oder Prefsspanplatten verwendet. Die ersteren haben aufser dem hohen Preis den Nachtheil,
dafs sie sich, als Einlage zwischen den Kupferlamellen des Collectors, nicht immer gleichmä'fsig
mit den Kupfertheilen abnutzen, was zu Störungen Anlafs giebt. Die Prefsspanplatten
bestehen wesentlich aus organischen Substanzen und sind aus diesem Grunde brennbar,
was ebenfalls Störungen zur Folge haben kann.
Die Erfinderin hat nun festgestellt, dafs besonders für den genannten Zweck Asbestplatten
verwendet werden können, wenn man dieselben durch geeignete Mittel härtet und ihnen diejenige Festigkeit verleiht, welche zum
Bearbeiten sowie zur Erzielung eines in sich festen Stromabgeberkörpers nöthig ist. Dieses
Härten geschient am besten durch Erzeugung eines in Wasser unlöslichen anorganischen
Niederschlages im Innern der Asbestplatten, so dafs die feinsten Poren ausgefüllt werden.
Von ähnlichen Verfahren, wie beispielsweise den durch die deutschen Patentschriften 105104
und 103866 und die britische Patentschrift 24163/1895 bekannt gewordenen, ist das vorliegende
wesentlich verschieden. Die deutsche Patentschrift 105104 bezweckt die Herstellung
von säure- und wasserbeständigen Kästen und Behältern. Hierzu wird Wasserglas verwendet,
also ein wasserlösliches Silicat, das leicht verwittert und auch nach dem Trocknen wieder
von Wasser gelöst wird. Die hiermit imprä'gnirten Asbestplatten sind spröde und brüchig,
während für die Eingangs erwähnten Zwecke eine gewisse Biegsamkeit derselben erforderlich
ist. Auch zeigen die mit Wasserglas imprä'gnirten Asbestplatten eine sehr geringe Isolirfähigkeit;
eine solche, 1 mm starke, mit Wasserglas imprägnirte Platte wird erfahrungsgemäfs
bei 70 Volt durchschlagen, während eine nach dem vorliegenden Verfahren mit Bariumsulfat
und Zinkoxyd imprägnirte Platte von gleicher Stärke weit über 5000 Volt aushält. Dazu
kommt noch, dafs eine Wasserglasimprägnirung nach dem Trocknen beim Liegen an der Luft
auswittert. Es bildet sich auf der Oberfläche ein Ueberzug von kohlensaurem Alkali, der
auch eine Zerstörung von Lacken zur Folge haben kann. Während in der erwähnten
Patentschrift bezweckt wird, dafs Harze den Asbest durchdringen sollen, bezweckt das vorliegende
Verfahren genau das Gegentheil; die mit anorganischen, wasserunlöslichen Niederschlagen
imprägnirten Asbestplatten werden nur oberflächlich gegen die Aufnahme von Feuchtigkeit geschützt; das Innere derselben
soll vollständig anorganisches, die Elektricität nicht leitendes Material enthalten, so dafs sich
bei einem etwaigen Funkendurchschlag kein Kohlenstoffkanal bilden kann. Letzterer kommt
hingegen zu Stande, wenn die Platten von organischen Stoffen (Harz, Wachs, Lacken)
vollständig durchdrungen sind.
Die deutsche Patentschrift 103866 betrifft die Verwendung von Silicaten und Bicarbonaten
der Alkalien und bezweckt die Erzeugung von Kieselsäure. Die Imprägnirung nach diesem
letzteren Verfahren erscheint ziemlich umständlich und langwierig, da die Asbestplatten
verhältnifsmäfsig wenig Kieselsäure in einer Operation aufnehmen. Zudem müssen
die Platten durch Auslaugen von dem ihnen anhaftenden wasserlöslichen Alkali befreit werden.
Nach der britischen Patentschrift 24163/1895
werden in den Platten wasserunlösliche Silicate erzeugt, z. B. Bariumsilicat, durch chemische
Umsetzung von Wasserglas und einem Bariumsalz. Ein nachträgliches Auswaschen des Alkalisalzes
ist hierbei ebenfalls erforderlich.
Bei dem neuen Verfahren werden zur Imprägnirung der Asbestplatten (mit Ausnahme
der Silicate) alle feinpulverigen, in Wasser unlöslichen Niederschläge verwendet, die durch
chemische Umsetzung von anorganischen oder auch organischen Salzen erhalten werden.
Ebenso können die durch anorganische Säuren (z. B. Schwefelsäure, Phosphorsäure) erhaltenen
unlöslichen Niederschläge benutzt werden, sowie die Fällungen mit Oxyden. Solche Oxyde,
welche mit Kohlensäure unlösliche Carbonate bilden, können auch mit gasförmiger Kohlensäure
oder mit einer wässerigen Lösung von in Wasser leicht löslichen Carbonaten, z. B.
Ammoniumcarbonat, behandet werden:
Ba (O H), + C O2 == Ba C O3 + H2 O
Ba (O H), + (NHJ, C O.A = Ba C O3 + 2 N Hs + 2 H, O
Ba (OH)I + NHiHC O3 — Ba C O3 + NH3 +
2H2 O.
Vor Allem kommen in Betracht die in Wasser unlöslichen Sulfate, Phosphate, Carbonate
und Oxyde.
Die Imprägnirung findet zwischen den Asbestfasern statt, indem die betreffenden Räume
durch den in ihnen selbst entstehenden Niederschlag verstopft werden. Für die Imprägnirung
von fertigen Asbestplatten ist die Verwendung von solchen löslichen Salzen und Oxyden am
vortheilhaftesten und am schnellsten zum Ziele führend, welche bei ihrer wechselseitigen Umsetzung
ein vollständig unlösliches Produkt ergeben:
Ba (O H)2 + Zw 5 O4 =
Ba S O4 + Zn (O H),
oder
oder
3 Ba (O H)2 + Al2 (S OJ3 =
3 BaS O4 + Al, (OH)6.
Arbeitet man in der Weise, dafs das Bariumhydroxyd im Ueberschufs vorhanden ist, so
braucht man die Platten nach der Imprägnirung nicht auszuwaschen, sondern man kann
das überschüssige Oxyd durch Kohlensäure oder kohlensäurehaltige Luft in Carbonat überführen.
Bariumaluminat eignet sich wegen seiner Löslichkeit in Wasser ebenfalls für den gekennzeichneten
Zweck, da mit Hülfe desselben wasserunlösliche Niederschläge erzeugt werden können, wie ein Beispiel zeigt:
Ba Al2 O4 + Zn S1 O4 + 4 H2 O =
Zn (O H)2 + BaS O4 + Al, (O H)6.
Man erhält hierbei nach dem Trocknen Zinkoxyd, Bariumsulfat und Thonerde, drei in
Wasser unlösliche Niederschläge. Da Bariumaluminat in wässeriger Lösung auch durch
Kohlensäure vollständig zersetzt wird, so können die mit seiner Lösung befeuchteten
Platten auch mit Kohlensäure behandelt werden, um in Wasser unlösliche Niederschläge
zu erzielen, wie z. B.
Ba Al, O4 + C O0 + 3 H2 O —
"Ba CO3 + Al2 (O H)6.
Bei der Imprägnirung der Asbestplatten verfährt man in folgender Weise:-
Die Platten werden mit kalter oder warmer wässeriger Lösung von Bariumhydroxyd getränkt
und hernach getrocknet. Dieses Verfahren kann man wiederholen. Nun werden die Platten mit einer Lösung von Zinksulfat, Aluminiumsulfat
oder anderen Salzen in Wasser behandelt und wieder getrocknet. Das Verfahren kann in der angegebenen oder in umgekehrter
Reihenfolge ausgeführt und wiederholt werden. Am besten werden die Platten zuletzt nochmals mit Bariumhydroxyd behandelt.
Zwischen den einzelnen Operationen oder erst nach erfolgter abwechselnder Imprägnirung
werden die Platten in feuchtem Zustand, kalt oder warm, geprefst oder gewalzt und dann
getrocknet.
Für manche Zwecke können die Platten nach dieser Imprägnirung direct Verwendung
finden.
Für andere Fälle dürfte eine nachträgliche Behandlung mit solchen Substanzen, welche
die Feuchtigkeit abhalten, zu empfehlen sein. Hierzu eignen sich OeI- und Spritlacke aller
Art, trocknende OeIe, Kautschuk, Guttapercha, Balata, Wachse, Harze, Asphalte; Verbindungen
der trocknenden OeIe, Wachse, Harze mit anorganischen Basen (harzsaures und leinölsaures
Mangan, Kalkseifen von Bienenwachs und Karnaubawachs), palmitinsaure Salze, wässerige
ammoniakalische Harzlösungen, sowie Leimsubstanzen und Eiweifsstoffe (Albumin), welche
in Wasser unlöslich gemacht werden können.
Anstatt nach obigem Verfahren können die Asbestplatten auch mit Schwefel für sich oder
in Lösung (z. B. in Schwefelkohlenstoff) imprägnirt werden.
Claims (1)
- Patent-An spruch:Verfahren zur Herstellung von Isolirmaterial für elektrotechnische Zwecke, gekennzeichnet durch die Imprägnirung von Asbestplatten mit anorganischen, in Wasser unlöslichen Niederschlägen, die sich zwischen den Fasern durch chemische Umsetzung hierzu geeigneter Salze oder solcher Oxyde bilden, welche bei der Umsetzung keine in Wasser löslichen Salze erzeugen, z. B. Barythydrat und Zinksulfat, oder Barythydrat und Aluminiumsulfat oder Bariumaluminat und Zinksulfat oder Kohlensäure, wodurch ein nachträgliches Auswaschen mit Wasser vermieden wird.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE137040C true DE137040C (de) |
Family
ID=404956
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT137040D Active DE137040C (de) |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE137040C (de) |
-
0
- DE DENDAT137040D patent/DE137040C/de active Active
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