DE136740C - - Google Patents

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DE136740C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12LPITCHING OR DEPITCHING MACHINES; CELLAR TOOLS
    • C12L9/00Venting devices for casks, barrels, or the like

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Λ* 136740 KLASSE 64 δ.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung, welche dazu dient, bei allen Arten von verschliefsbaren Behältern, in welche Flüssigkeit unter Druck eingeführt bezw. herausbefördert wird, insbesondere bei Bierlagerfässern einen zu hohen Druck zu vermeiden und anzuzeigen und so das Herausdrücken der Böden zu verhüten, wenn es übersehen worden sein sollte, den Luftauslafs zu öffnen, während das Bier in das Fafs gedrückt wird. Im Wesentlichen besteht diese Sicherheitsvorrichtung aus einem mit dem Fafsinneren in Verbindung stehenden Gehäuse, das durch eine Membran verschlossen ist und eine Lärmpfeife enthält, welche sofort von der ausströmenden Luft zum Ertönen gebracht wird, wenn bei einem gewissen Ueberdruck die Membran platzt.
Gegenüber den bekannten Sicherheitsventilen, die zwar ein Abblasen gestatten, jedoch ein hörbares Zeichen nicht abgeben, gewährt die Vorrichtung den Vortheil, dafs der Ueberdruck in kurzer Zeit aufgehoben wird und das Lärmzeichen den bedienenden Arbeiter benachrichtigt, so dafs durch rechtzeitiges Abstellen der Förderpumpe ein Weglaufen des Bieres verhütet werden kann. Ein Versagen wie bei Ventilen durch Festsetzen infolge Ansatzes von Bierstein u. s. w. kann bei dieser Vorrichtung nicht vorkommen, weil die Sicherung mit ■ der Zerstörung der Membran zur Wirkung gelangt.
Auf beiliegender Zeichnung ist die Sicherung in einem Ausführungsbeispiele im Schnitt dargestellt.
Mit dem in die Spundbüchse a des Fasses eingeschraubten, mit zwei Hähnen c d versehenen , bekannten Zweigstück b oder mit einem Lufthahn ist auf beliebige Weise, z. B. durch Aufschrauben, ein glockenförmiges Gehäuse α verbunden, welches im Innern eine Lärmpfeife/ beliebiger Ausführung oder dergl. enthält. Die Oeffnung der Glocke e ist durch eine Membran m verschlossen, die durch einen aufgeschraubten oder auf andere Weise' lösbar befestigten Ring g auf den Rand der Glocke gedrückt wird, wobei nötigenfalls ein Dichtungsring dazwischen eingelegt sein kann. Der Durchmesser der Glockenöffnung und die Stärke der Membran sind für jeden Fall so zu bemessen, dafs die Membran bei dem höchsten zulässigen Druck im Fasse platzt. Ebenso hat man es in der Hand, durch Verwendung von Membranen aus verschiedenen Stoffen dieselbe Vorrichtung für verschiedene Drucke zu benutzen. Die Membran kann aus Blech, ZeIlhorn, Faserstoff, Papier oder anderem Stoff, aus welchem plattenförmige Körper hergestellt werden können, bestehen.
Die Sicherung kann in verschiedener Weise ausgeführt werden, ohne dafs das Wesen der Erfindung geändert wird. Die Vorrichtung läfst sich mit dem Zweigstück auch in einem Stück durch Gufs herstellen; unter Umständen kann sie aber für sich allein an einer anderen Stelle des Fasses angebracht werden. An Stelle einer Pfeife kann eine andere Lärmvorrichtung vorgesehen sein, z. B. ein Läutewerk, welches durch die ausströmende Luft in Thätigkeit gesetzt wird. Die Glocke kann zu einem Theil
der Lärmvorrichtung ausgebildet sein. Anstatt des Ringes g lä'fst sich eine grob gelochte, gewölbte Kappe verwenden, um ein Verletzen der Membran von aufsen zu verhüten.
Die Vortheile und die Wirkungsweise der Sicherung sind folgende: Im Brauereibetriebe ist es meist üblich, das auf Flaschen abzuziehende Bier vorher auf eine Anzahl geaichter Fässer abzufüllen und von diesen aus erst an die verschiedenen Abziehvorrichtungen zu vertheilen. Die erwähnten Fässer tragen die gezeichneten Zweigstücke. Während das Bier aus einem Lagerfasse durch die Pumpe von unten in das Fafs gedruckt wird, mufs der eine der Hähne, beispielsweise c, geöffnet sein, um die Luft aus dem Fasse entweichen zu lassen, wogegen an den anderen Hahn d die Druckluftleitung angeschlossen wird, damit bei beendeter Füllung des Fasses nach Schliefsen des Hahnes c und Oeffnen des Hahnes d das Bier unverzüglich den Abfüllstellen zugeleitet werden kann. Die dabei auf das Bier wirkende Druckluft besitzt eine Spannung von 0,3 Atm. Es ist nun vorgekommen, dafs übersehen worden ist, den Hahn c während des Eintritts des Bieres in das Fafs- zu öffnen, infolge dessen die Luft in dem Fasse zusammengedrückt wurde, bis ein Boden herausgetrieben wurde oder die Reifen platzten. Um derartige Störungen zu vermeiden, ist die Membran so bemessen, dafs sie bei 0,5 Atm. Ueberdruck platzt, also beim Fortdrücken des Bieres die Sicherung zwar noch nicht zur Wirkung kommt, andererseits aber das Entstehen eines Druckes, dem das Fafs nicht widerstehen könnte, ausgeschlossen ist. Als Stoff für die Membran ist in diesem Falle starkes Pergamentpapier gewählt, welches zweckmäfsig durch eine Lage Blattzinn vor Feuchtigkeit geschützt wird. Nach dem Platzen der Membran ertönt die Pfeife eine geraume Zeit, bis der Druck im Fasse unter ein gewisses Mafs gesunken ist. Nach Oeffnen des Hahnes c kann der Arbeiter sofort eine neue Membran einsetzen, so dafs das Wiederabfüllen keine Verzögerung erleidet.
Dem gleichen Zweck dient die Vorrichtung bei vielen anderen Gelegenheiten, z. B. wenn mittels Druckluft Bier aus einem Lagerfasse durch die Filterpresse gedrückt werden soll, wobei Störungen am Druckminderungsventil oder andere Ursachen ein Anwachsen des Druckes hervorrufen können.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Vorrichtung zur Sicherung von Lagerfässern und dergl. gegen zu hohen Druck, gekennzeichnet durch ein mit einer auswechselbaren Membran fm) verschlossenes Gehäuse fe), in welchem eine Lärmvorrichtung ff) angeordnet ist, die nach dem Platzen der Membran durch die ausströmende Luft in Thätigkeit gesetzt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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