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Die Erfindung betrifft einen Behälter, insbesondere einen großvolumigen Einwegbehälter aus Kunststoff wie beispielsweise ein Keg zur Aufnahme von Flüssigkeiten, beispielsweise zur Aufnahme von Getränken, mit einer Anschlussarmatur mit Dichtung.
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Solche Behälter sind durch die Praxis bekannt und werden beispielsweise in der
WO 2008/083782 A2 beschrieben. Vergleichbare Ausgestaltungen sind Gegenstand der
DE 101 38 365 A1 oder der
DE 10 2006 034 638 A1 .
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Großvolumige Behälter mit einem Inhalt von typischerweise mehr als 10 Litern, insbesondere 30 Liter oder 50 Liter, dienen im Allgemeinen dazu, Getränke wie beispielsweise Bier zu bevorraten und unter Druck auszugeben. So kennt man spezielle großvolumige Behälter, sogenannte Keg-Fässer, bei denen es sich um Mehrwegfässer handelt, die zum industriellen Befüllen und der keimfreien Lagerung von Getränken entwickelt wurden. Der Begriff ”Keg” oder auch „Kegs” entstammt der englischen Sprache und steht für ”kleines Fass”. Keg-Fässer haben sich in der Gastronomie weitgehend durchgesetzt und kommen zunehmend auch im privaten Bereich in Verbindung mit zugehörigen Zapfanlagen zum Einsatz.
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In der Regel verfügen Kegs oder Keg-Fässer auf ihrer Oberseite über ein Ventil, den sogenannten Keg-Kopf. An diesem Ventil bzw. dem Keg-Kopf kann ein passender Zapfkopf angebracht werden, welcher ein Treibgas, beispielsweise Kohlendioxid oder auch Stickstoff, aus einem externen Behältnis zuführt und so einen Überdruck im Inneren des fraglichen Behälters erzeugt. Dieser Überdruck sorgt dafür, dass die im Behältnis bzw. Behälter bevorratete Flüssigkeit über ein Steigrohr und eine Zapfanlage abgeführt werden kann. Der Zapfkopf schließt den Behälter dicht ab, so dass die darin bevorratete Flüssigkeit keimfrei bleibt.
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Durch den von dem Treibgas erzeugten Überdruck im Keg wird der Getränkeinhalt beim Öffnen eines Zapfhahnes durch das Steigrohr im Innern des Kegs herausgedrückt. Wird der Zapfkopf abgenommen, verschließt das Ventil den Keg luftdicht, so dass eine weitere Lagerung des Inhalts möglich wird. Auch das Eintrocken eventuell vorhandener Reste wird verhindert. Der Überdruck im Fassinnern bleibt erhalten.
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Der Keg-Kopf bzw. das an dieser Stelle realisierte Ventil stellen im Kern eine spezielle Gestaltung der im Oberbegriff angegebenen Anschlussarmatur sowie der Dichtung dar. Jedenfalls sorgt die Dichtung dafür, dass der Behälter bzw. das Keg bei abgenommenem Zapfkopf den zuvor aufgebauten Überdruck im Innern des Behälters beibehält. In der Regel wird an dieser Stelle mit einem Überdruck von bis zu ca. 3 bar bei Bier und bis zu 7 bar bei CO2-haltigen Erfrischungsgetränken gearbeitet. Die genannten Drücke sind die Betriebsdrücke der Behälter. Bei der CO2 Versorgungsarmatur ist das Sicherheitsventil auf diesen Wert eingestellt.
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Da zunehmend sogenannte Einwegbehälter bzw. Einweg-Kegs aus Kunststoff zum Einsatz kommen, stellt sich bei solchen Behältern das Problem, dass der entleerte Behälter typischerweise unter Druck steht. Dies kann bei unsachgemäßer Behandlung zum Platzen des Einwegbehälters führen. Eine solche Gefahr stellt sich besonders bei Einwegbehältern aus Kunststoff dar, ist grundsätzlich aber auch bei Mehrwegbehältern aus beispielsweise Stahl oder Aluminium gegeben. Jedenfalls ist die in einem leeren Keg aus insbesondere Kunststoff üblicher Bauart gespeicherte Energie aufgrund des im Innern herrschenden Überdruckes nicht unerheblich und stellt ein Gefährdungspotential dar.
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Eine Vorrichtung zur Einregelung eines, in einem Gefäß befindlichen Überdruckes wurde beispielsweise durch die
DE 10 2005 054 305 A1 vorgestellt. Im Wesentlichen befasst sich diese Schrift mit einer Vorrichtung zum Wiederverschluss eines Gefäßes, nach dem der, ursprünglich auf dem gefüllten Gefäß befindliche Originalverschluss entfernt wurde.
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Wesentlich an diesem Wiederverschluss ist, dass er zwei, jeweils mit einem federbelasteten Rückschlagventil versehene Gaswege aufweist, die in Abhängigkeit von den jeweiligen Druckverhältnissen entweder geöffnet oder geschlossen werden. Einer dieser Gaswege stellt eine Gasverbindung zwischen dem Inneren des Gefäßes und der Umgebung her und dient beispielsweise zum Abbau eines eventuellen Überdrucks. Der zweite Gasweg stellte eine Verbindung zwischen dem Inneren des Gefäßes und einem Gas- oder Druckspeicher her, wodurch beispielsweise ein im Gefäß befindliches Getränk bei konstantem Druck gefördert und ausgeschenkt werden kann.
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Nachteilig an dem vorgestellten Verschluss ist jedoch, dass auch dieser Verschluss einen Druckbereiche aufweist, bei welchem beide Gaswege geschlossen sind, so dass in dem Gefäß stets ein unter Druck stehenden Gasvolumen vorhanden ist, für welches ein gewisses Gefährdungspotenzial ebenfalls nicht völlig ausgeschlossen werden kann. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Behälter der eingangs beschriebenen Ausgestaltung so weiter zu entwickeln, dass sein Gefährdungspotential auf ein Minimum reduziert ist.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Behälter, insbesondere großvolumigen Einwegbehältern aus Kunststoff wie beispielsweise Keg zur Aufnahme von Getränken vor, dass die Anschlussarmatur und/oder die Dichtung nach einem zuvor festgelegten Öffnungsvorgang einen anschließenden selbsttätigen Schließvorgang nicht mehr vollständig durchführen kann.
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Erfindungsgemäß sind also die Anschlussarmatur und/oder die Dichtung, folglich im Speziellen der Keg-Kopf konstruktiv so ausgelegt, dass nach einem bestimmten Öffnungsvorgang der anschließende selbsttätige Schließvorgang praktisch nicht vollständig durchgeführt oder vollzogen wird. Denn bei diesem anschließenden selbsttätigen Schließvorgang verbleibt eine nicht verschließbare Durchtrittsöffnung. Diese Durchtrittsöffnung stellt sicher, dass es im Behälterinneren zum Druckabbau kommt. Dadurch kann sich im Behälterinneren nicht (mehr) ein Überdruck wie beim bisherigen Stand der Technik aufbauen und das beschriebene Gefährdungspotential liegt folgerichtig nicht mehr vor.
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Meistens handelt es sich bei dem zuvor festgelegten Öffnungsvorgang um den ersten Öffnungsvorgang nach dem Befüllen des Behälters. Grundsätzlich kann aber auch der zweite, dritte, zehnte oder noch ein anderer dem Befüllen nachfolgender Öffnungsvorgang als praktisch Initialzündung dafür genutzt werden, dass der anschließende Schließvorgang zwar nach wie vor selbsttätig erfolgt, allerdings nicht mehr vollständig durchgeführt wird, sondern die nicht verschließbare Durchtrittsöffnung verbleibt. Meistens erfolgt diese Vorgehensweise in unmittelbarem Anschluss an den ersten Öffnungsvorgang nach dem Befallen des Behälters. Tatsächlich werden hierzu die Anschlussarmatur und/oder die Dichtung so gestaltet, dass ein vollständig dichtender Abschluss nach dem erstmaligen Öffnen nicht mehr erfolgt. Auf diese Weise kann der im Behälter enthaltende Überdruck gefährdungsfrei entweichen.
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Im Detail bestehen verschiedene Möglichkeiten, diesen Grundgedanken in die Praxis umzusetzen. So ist es denkbar, dass die Anschlussarmatur mit einem Anschlag für die Dichtung ausgerüstet ist. Meistens erfährt die Dichtung eine Federbeaufschlagung und ist der Anschlag mit einer Sollbruchstelle für die federbeaufschlagte Dichtung versehen. Wenn nun nach dem ersten Öffnungsvorgang im Anschluss an das Befüllen des Behälters die Anschlussarmatur selbsttätig geschlossen wird, indem die Dichtung durch die Feder eine Beaufschlagung erfährt, sorgt die Sollbruchstelle in oder an dem Anschlag dafür, dass der Anschlag der Dichtung keinen oder nur einen verminderten Widerstand entgegensetzt. Als Folge hiervon wird der Anschlag verformt und/oder zum Teil entfernt und ist die Dichtung in Verbindung mit dem Anschlag der Anschlussarmatur nicht mehr in der Lage, den Behälter vollständig und selbsttätig abzudichten. Vielmehr sorgt diese Ausführungsform dafür, dass die erforderliche Durchtrittsöffnung zum Druckabbau im Behälterinneren definiert wird.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem Anschlag kann aber auch die Dichtung mit einer Sollbruchstelle ausgerüstet werden. in diesem Fall sorgt der selbsttätige Schließvorgang im Anschluss an den zuvor festgelegten Öffnungsvorgang dafür, dass die Dichtung eine Verformung im Bereich der Sollbruchstelle erfährt, so dass die Durchtrittsöffnung definiert wird. Selbstverständlich können beide Maßnahmen auch kombiniert werden, dass heißt die Sollbruchstelle in dem Anschlag wird mit der Sollbruchstelle in der Dichtung verbunden.
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Im Rahmen der Erfindung liegt es ebenso, den Anschlag und/oder die Dichtung mit einer dauerhaften oder nur einer temporären Verformung auszurüsten. Das heißt, es ist denkbar, dass der Anschlag nur solange eine Verformung erfährt, bis der im Behälterinneren aufgebaute Überdruck abgebaut ist. Ähnliches mag für die Dichtung gelten, die sich ebenfalls nur solange verformen lässt, bis der im Behälterinneren aufgebaute Überdruck abgebaut ist. Daneben sind natürlich auch eine dauerhafte oder auch eine nur zeitlich befristete Verformung des Anschlages wie der Dichtung denkbar.
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Nach einer alternativen Ausführungsform kann die Dichtung nach dem festgelegten Öffnungsvorgang beim anschließenden Schließvorgang auch in eine von Ihrem Dichtsitz am Anschlag beabstandete Haltestellung übergehen. Dabei mag die Haltestellung solange aufrechterhalten werden, bis der Überdruck im Behälterinneren abgebaut ist. Das kann beispielsweise durch eine zusätzliche und die Dichtung im öffnenden Sinne beaufschlagende Feder – neben der eigentlichen Schließfeder – bewerkstelligt werden. Im Allgemeinen erfolgt jedoch die Öffnung der Anschlussarmatur oder der Dichtung bzw. die Definition der Durchtrittsöffnung dauerhaft, und zwar beim selbsttätigen Schließvorgang, welcher im Anschluss an den festgelegten Öffnungsvorgang vollzogen wird.
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In diesem Zusammenhang hat es sich weiter als günstig erwiesen, wenn die Sollbruchstellen im Anschlag und/oder der Dichtung sowie ein etwaiger Verformbereich der Anschlussarmatur und/oder der Dichtung beabstandet von einer Aufstoßarmatur angeordnet sind. Mit Hilfe dieser Aufstoßarmatur werden die Anschlussarmatur und/oder die Dichtung für den Öffnungsvorgang beaufschlagt. Durch diese Auslegung wird sichergestellt, dass bei dem beschriebenen Öffnungsvorgang mit Hilfe der Aufstoßarmatur die Sollbruchstellen und etwaigen Verformbereiche nicht unbeabsichtigt aktiviert werden.
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Wie zuvor bereits erläutert, ist es denkbar, dass die Dichtung und/oder die Anschlussarmatur bzw. der Anschlag der Anschlussarmatur eine nur temporäre Verformung erfahren, bis der im Behälterinneren aufgebaute Überdruck abgebaut ist. Die temporäre Verformung der Dichtung und/oder der Anschlussarmatur bzw. des Anschlages der Anschlussarmatur kann aber auch schlicht und ergreifend nach einer vorgegebenen Zeitspanne selbsttätig wieder aufgehoben werden. Meistens wird man diese Zeitspanne so großzügig bemessen, dass innerhalb der Zeitspanne der Druckabbau im Behälterinneren auf jeden Fall stattgefunden hat Hierzu reichen erfahrungsgemäß Zeitspannen von einigen Sekunden, vielleicht 10 sec. aus.
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Im Übrigen ist es denkbar, dass sich die Verformung der Dichtung und/oder der Anschlussarmatur bzw. des Anschlages der Anschlussarmatur in Abhängigkeit vom Innendruck im Behälter wieder zurückbilden. Das heißt, die Dichtung und/oder die Anschlussarmatur bzw. der Anschlag der Anschlussarmatur gehen mehr und mehr in ihren Ursprungszustand (wieder) zurück, je niedriger der im Behälterinneren herrschende Überdruck infolge des parallel stattfindenden Druckabbaus ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 den erfindungsgemäßen Behälter ausschnittsweise im Bereich eines Behälterhalses,
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2 einen Detailausschnitt aus 1 und
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3a, 3b den Behälter nach den 1 und 2 im Bereich des Behälterhalses beim selbsttätigen Schließvorgang unter Ausbildung der nicht verschließbaren Durchtrittsöffnung.
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In der 1 ist ein Behälter dargestellt, bei dem es sich im Ausführungsbeispiel um ein Keg 1 aus Kunststoff, insbesondere PET (Polyethylenterephthalat) handelt. Solche Kegs 1 werden als Einwegbehälter zur Aufnahme Flüssigkeiten, beispielsweise zur Aufnahme von Getränken wie beispielsweise Bier eingesetzt. Nach der Entleerung des Kegs 1 wird dieses im Allgemeinen in seinem Volumen verkleinert bzw. zusammengedrückt und anschließend einer Wiederverwertung zugeführt.
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Das Keg 1 bzw. allgemein der großvolumige Einwegbehälter aus Kunststoff ist mit einer Anschlussarmatur 2 mit Dichtung 3 ausgerüstet. Die Anschlussarmatur 2 inklusive Dichtung 3 wird auch als Ventil bzw. Keg-Kopf 2, 3 bezeichnet. Zum grundsätzlichen Aufbau gehört noch ein in den Figuren dargestelltes Steigrohr 4, durch welches die im Inneren des Behälters 1 befindliche und dort abgefüllte Flüssigkeit unter Druck herausgepresst wird.
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Die Anschlussarmatur
2 setzt sich im Detail aus einem Fittingkörper
2a und einem Anschlag
2b zusammen. Der Fittingkörper
2a ist als ringförmiger und im Querschnitt L-förmiger Flansch ausgebildet, welcher in einen Hals
5 des Kegs
1 eingesetzt ist. Der Fittingkörper bzw. Flansch
2a mag mit dem Hals
5 des Kegs
1 kraft- und/oder formschlüssig verbunden sein, wie dies in der
WO 2008/083782 A2 beschrieben ist. Darüber hinaus dient der Fittingkörper bzw. Flansch
2a als Stütz- und Anschlagelement für eine Feder bzw. Schließfeder
6, die sich an ihrem Fuß an dem Fittingkörper
2a abstützt und mit ihrem Kopf die Dichtung
3 beaufschlagt, welche gegen den Anschlag
2b unterseitig anliegt. Das Steigrohr
4 ist ortsfest in dem Keg
1 angeordnet.
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Um das Keg 1 wie in der 2 im rechten Teil gezeigt zu befüllen, wird der einleitend beschriebene Zapfkopf mit der Anschlussarmatur 2 verbunden. Von dem Zapfkopf erkennt man in der 2 lediglich eine Aufstoßarmatur 7, 8, die sich im dargestellten Beispiel aus einem Aufstoßzylinder 7 und einem Dichtzylinder 8 zusammensetzt. Der Dichtzylinder 8 liegt oberseitig an dem Anschlag 2b der Anschlussarmatur 2 an, wohingegen der Aufstoßzylinder 7 in der Lage ist, die Dichtung 3 entgegen der Kraft der Schließfeder 6 zu öffnen. Des ist im rechten Teil der 2 dargestellt. Bei diesem Vorgang werden zwei voneinander getrennte Wege A und B in das Innere des Kegs 1 bzw. aus dem Inneren heraus definiert.
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Über beide Wege A und B lässt sich das Getränk beim dargestellten Öffnungsvorgang in das Innere des Kegs 1 einfüllen (rechter Teil der 2). Beim anschließenden Ausbringen des Getränkes gelangt das unter Überdruck stehende Gas über den Weg B ins Innere des Kegs 1 und sorgt dafür, dass das Getränk über das Steigrohr 4 entlang des Weges A das Keg 1 verlässt und herausgedrückt wird.
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Nach diesem ersten Öffnungsvorgang wird erfindungsgemäß beim anschließenden selbsttätigen Schließvorgang eine nicht verschließbare Durchtrittsöffnung 9 entsprechend der Darstellung in den 3a und 3b definiert. Diese Durchtrittsöffnung 9 dient zum Druckabbau im Behälterinneren. Der selbsttätige Schließvorgang wird beim dargestellten Beispiel dadurch initiiert, dass der Zapfkopf entfernt wird. Dadurch fällt der die Dichtung 3 beaufschlagende Aufstoßzylinder 7 weg und legt sich die Dichtung 3 an den Anschlag 2b bzw. die beiden Anschläge 2b, 2c an.
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Tatsächlich würde ohne die Durchtrittsöffnung 9 der Druck des eingefüllten Gases hierin verbleiben. Da jedoch erfindungsgemäß im Anschluss an den ersten Öffnungsvorgang im Beispielfall ein automatischer und selbsttätiger Druckabbau durch die definierte Durchtrittsöffnung 9 erfolgt, kann sich der Überdruck im Inneren des Kegs 1 nicht halten, sondern entweicht durch die Durchtrittsöffnung 9 nach außerhalb.
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Man erkennt im dargestellten Beispielfall nach der 3b, dass zur Definition der Durchtrittsöffnung 9 die Anschlussarmatur 2 bzw. deren Anschlag 2b mit einer Sollbruchstelle 10 ausgerüstet ist. Sobald nach dem beschriebenen Getränkeausstoß entsprechend dem rechten Teil der 2 die Schließfeder 6 beim anschließenden selbsttätigen Schließvorgang dafür sorgt, dass die Dichtung 3 (wieder) gegen den Anschlag 2b, 2c gedrückt wird, sorgt die Sollbruchstelle 10 dafür, dass der im Inneren des Kegs 1 herrschende Überdruck in Verbindung mit der Kraft der Schließfeder 6 den Anschlag 2b beispielsweise so verformt, wie dies in der 3b dargestellt ist. Als Folge hiervon kann die Dichtung 3 das Keg 1 nicht mehr vollständig schließen, sondern verbleibt in Folge einer durch den zum Teil wegfallenden Anschlag 2b resultierenden Schrägstellung der Dichtung 3 die Durchtrittsöffnung 9. – Vergleichbares gilt, wenn alternativ oder zusätzlich der Anschlag 2c am Steigrohr 4 mit der ebenfalls angedeuteten Sollbruchstelle 10 ausgerüstet ist.
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Dabei ist die Auslegung insgesamt so getroffen, dass der Aufstoßzylinder 7 einen Außendurchmesser d aufweist, welcher geringer bemessen ist als ein Durchmesser da der Sollbruchstellen 10. Tatsächlich folgen die Sollbruchstellen 10 dem kreisförmigen Anschlag 2b und sind insgesamt auf einem Kreis mit dem Durchmesser da angeordnet Der Innendurchmesser di des Dichtzylinders 8 ist nun größer als der Durchmesser da der Sollbruchstellen 10 bemessen und entspricht im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Halses 5 des Kegs 1. Diese Auslegung ergibt sich aufgrund der Tatsache, dass das Keg 1 und folglich deren Hals 5 und dementsprechend die Anschlussarmatur 2 und auch die Dichtung 3 jeweils rotationssymmetrisch zur Achse A ausgebildet sind.
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Es sollte betont werden, dass die Sollbruchstellen 10 jeweils so angeordnet sind, dass der Anschlag 2b seiner Funktion nachkommt, wenn die Dichtung 3 mit Hilfe der Schließfeder 6 geschlossen ist, wie dies im linken Teil der 2 wiedergegeben ist Des gilt jedenfalls solange, wie der Anschlag 2b lediglich mit der Kraft der Schließfeder 6 beaufschlagt wird. Kommt es dagegen zu einem zusätzlichen Aufbau des Überdrucks im Inneren des Behälters bzw. Kegs 1, so kann der Anschlag 2b seine Funktion nicht mehr vollständig erfüllen bzw. gibt der Anschlag 2b im Bereich der Sollbruchstellen 10 nach. Das lässt sich auf die kombinierte Kraft der Schließfeder 6 in Verbindung mit dem im Inneren des Kegs 1 herrschenden Überdruck zurückführen. Dieser Überdruck wird erst dann im Keg 1 aufgebaut, wenn der erstmalige Öffnungsvorgang und das Herauspressen der Flüssigkeit durch das Steigrohr 4 nach dem Befüllen des Behälters bzw. Kegs 1 erfolgt. Da bei diesem Vorgang die Dichtung 3 mit Hilfe des Aufstoßzylinders 7 von dem Anschlag 2b abgehoben ist, wird der Anschlag 2b nicht belastet.
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Erst wenn die Flüssigkeit aus dem Keg 1 herausgepresst worden ist und sich ein selbsttätiger Schließvorgang an diesen ersten Öffnungsvorgang und das Ausbringen des Getränkes anschließt, sorgt der dann im Innern noch herrschende Überdruck in Verbindung mit der Schließfeder 6 dafür, dass der Anschlag 2b im Bereich der Sollbruchstellen 10 die in der 3b dargestellte Verformung erfährt und die Dichtung 3 im Beispielfall unter Definition der Durchtrittsöffnung 9 schräggestellt wird.
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Alternativ zu dieser Vorgehensweise besteht natürlich auch die Möglichkeit, den Anschlag 2c im Bereich des Steigrohres 4 für die Dichtung 3 mit den angedeuteten Sollbruchstellen 10 auszurüsten. Die Funktionsweise ist vergleichbar wie bei den Sollbruchstellen 10 des Anschlages 2b.
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Die 3a zeigt eine weitere Variante, wie die Durchtrittsöffnung 9 zum Druckabbau im Behälterinneren beim selbsttätigen Schließvorgang im Anschluss an den zuvor festgelegten Öffnungsvorgang bzw. den ersten Öffnungsvorgang beim Ausbringen der Flüssigkeit definiert werden kann. Hier ist die Auslegung so getroffen, dass die Dichtung 3 nach dem festgelegten bzw. ersten Öffnungsvorgang beim anschließenden Schließvorgang in eine von ihrem Dichtsitz bzw. dem Anschlag 2b, 2c beabstandete Haltestellung übergeht. Diese Haltestellung nach der 3a mag auch als Raststellung bezeichnet werden.
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Im Detail kann sie so bewerkstelligt werden, dass der Aufstoßzylinder 7 beim ersten Öffnungsvorgang des Kegs 1 bzw. beim Ausbringen des Getränkes den Anschlag 2b, 2c so verformt, dass dieser eine Nase 11 bildet, welche beim anschließenden selbsttätigen Schließvorgang die Dichtung 3 beabstandet vom Anschlag 2b und auch dem Anschlag 2c am Steigrohr 4 hält. Als Folge hiervon wird erneut die Durchtrittsöffnung 9 definiert, welche den Druckabbau im Behälterinneren ermöglicht. In diesem Fall versteht es sich, dass der Außendurchmesser d des Aufstoßzylinders 7 so bemessen sein muss, dass mit dem Aufstoßzylinder 7 der Anschlag 2b randseitig erfasst wird und es zum beschriebenen Umbiegen bzw. der Ausbildung der Nase 11 an dem Anschlag 2b kommt.
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Nicht explizit dargestellt ist die weitere Möglichkeit, die Dichtung 3 bei dem Öffnungsvorgang entsprechend der 2 im rechten Teil so beispielsweise mit Hilfe des Aufstoßzylinders 7 zu verformen, dass unter Beibehaltung der Anschläge 2b und 2c die Dichtung 3 als solche die Durchtrittsöffnung 9 vorgibt. Selbstverständlich lassen sich diese Maßnahmen auch kombinieren. Im Übrigen liegt es im Rahmen der Erfindung, die beschriebenen Verformungen von einerseits der Dichtung 3 und andererseits der Anschläge 2b, 2c bzw. allgemein der Anschlussarmatur 2 so einzustellen, dass es sich hierbei nur um temporäre Verformungen handelt. Tatsächlich ist es denkbar, dass die Verformungen nach einer gewissen Zeitspanne selbsttätig wieder aufgehoben werden oder mit abnehmendem Druck im Inneren des Kegs 1 eine entsprechende Aufhebung erfahren. Im Beispielfall nach der 3a bedeutet dies, dass die Nase 11 mit wachsendem Druckabbau im Inneren des Kegs 1 und Infolge der auf sie wirkenden Kraft der Schließfeder 6 zunehmend wieder zurückgebogen wird.
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Jedenfalls wird im Rahmen der Erfindung die in Gestalt des Überdrucks im Inneren des Kegs 1 gespeicherte Energie abgebaut und stellt somit kein Gefährdungspotential mehr dar. In diesem Zusammenhang mag das Keg 1 über die Durchtrittsöffnung 9 nicht mehr dauerhaft dichtend verschlossen werden können, so dass der Inhalt des Kegs 1 unwiederbringlich dem Verderb preisgegeben ist. Alternative Vorgehensweisen sehen jedoch vor, dass die Durchtrittsöffnung 9 nur temporär definiert wird und im Allgemeinen nach dem Druckabbau im Inneren des Kegs 1 dieses erneut eine vollständige Schließung erfährt. So oder so ist die Sicherheit enorm gesteigert, was zu erreichen war.