DE131865C - - Google Patents

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DE131865C
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die neue Vorrichtung zum Reinigen des Dampfkesselwassers auf mechanischem Wege beruht auf dem ununterbrochen in demselben Sinne gerichteten Umlauf des Wassers, der durch die Unterschiede in der Temperatur und Dichtigkeit des aus dem, Kessel in den Reiniger gehobenen und des in den Kessel zurücklaufenden Wassers hervorgebracht wird. Die . Geschwindigkeit des Flüssigkeitsstromes und damit die Stärke der Saugwirkung nehmen mit dem Wachsen dieser Unterschiede zu.
Bei den bisher gebräuchlichen Vorrichtungen, bei welchen die Temperaturunterschiede der auf- und absteigenden Flüssigkeitssäulen keine erheblichen sind, erklärt sich daraus auch ihr unterbrochener Betrieb, insofern als die Umlaufsrichtung" entsprechend der stärkeren Kühlung auf der einen oder anderen Seite sich umkehrt.
Zur Erreichung des Wasserumlaufes wird im vorliegenden Falle die nach der Vorrichtung aufsteigende Wassersäule durch beständigen Einlafs von Kesseldampf beträchtlich erhitzt und durch Bekleidung ihrer Rohre mittelst Wärmeschutzmittel auf ihrem Verlauf aufserhalb des Kessels gegen Abkühlung geschützt, während das in den Kessel zurückfliefsende gereinigte Wasser durch Freilegen der Leitung und Zufuhr von Speisewasser in oder um die Leitung gekühlt wird. Die Kühlung ist ebenfalls ununterbrochen, da die neue Vorrichtung hauptsächlich für Kessel mit -ununterbrochener Speisung bestimmt ist.
Fig. ι zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Reiniger, Fig. 2 eine Ansicht desselben, Fig. 3 einen wagerechten Schnitt nach Linie A-B von Fig. 1 und Fig. 4 einen wagerechten Schnitt nach Linie C-D, Fig. 5 einen senkrechten Querschnitt durch einen Kessel mit zwei Flammrohren, der mit der neuen Reinigungsvorrichtung ausgestattet ist. Fig. 6 ist ein Längsschnitt durch den Kessel mit in das Rückflufsrohr einmündender Speisewasserleitung, Fig. 7 eine Theilansicht eines Längsschnittes mit um das Rückflufsrohr schraubenförmig herumgelegter Speisewasserleitung.
Der Reiniger 1 ist auf dem Kessel 2 angeordnet und steht mit demselben durch Heberrohre 3, 4 und 5 in Verbindung, die sämmtlich auf ihrem Verlauf aufserhalb des Kessels mit einem geeigneten Wärmeschutzmittel bekleidet sind. Von diesen Heber- oder Steigrohren dient das eine 4 zum Heben des auf dem Kesselboden sich ,sammelnden schweren Schlammes, welcher im Wesentlichen aus Calciumsulfat besteht, und ist deshalb mit dem oder den an der tiefsten Stelle des Kessels eingesetzten Schlammsammeirohren 6, welche mit Oeffnungen 7 versehen sind, verbunden. Die beiden anderen Heberrohre 3 und 5 enden dicht unter dem Wasserspiegel des Kessels und tragen je zwei entgegengesetzt gerichtete Schaumfangtrichter 8. Sie dienen zum Heben der leichteren, sich auf der Wasseroberfläche abscheidenden Verunreinigungen, welche im Wesentlichen aus Calciumcarbonat bestehen.
Die Abscheidung letzterer erfolgt wesentlich über den Flammrohren, da an dieser Stelle die Siedebewegung des Wassers am lebhaftesten ist; es ist deshalb zweckmäfsig, wie auf der Zeichnung dargestellt, die Schaum fangtrichter 8 in der durch die Achsen der Flammrohre senkrecht gelegten Ebene anzubringen. -
Das bis zum . Boden des Kessels reichende Schlammheberrohr 4 ist in. der Höhe des Wasserspiegels ebenfalls mit einem oder mehreren Trichtern 10 versehen, zum Zwecke, durch dieselben eine kleine Menge von mit Dampf vermischtem Wasser in das Heberrohr eintreten zu lassen, welche zur Erhitzung der in den Reiniger gehobenen Flüssigkeit in derselben Weise beiträgt, wie dies auch bei den Schaumheberrohren 3 und 5 der Fall ist. Infolge dieses gleichzeitigen Dampfübertrittes und der Bekleidung der Rohre aufserhalb des Kessels gelangt die gehobene Flüssigkeit mit wesentlich derselben Temperatur in den Reiniger, die sie im Kessel selbst besafs.
Das den Reiniger durch den Stutzen 11 verlassende Wasser tritt durch die nicht geschützte Leitung 12 in den Kessel zurück. Kurz vor dem Kessel ist entweder in die Rückleitung 12 ein Injector 13 eingeschaltet (Fig. 6), der ununterbrochen Speisewasser einführt, oder das Speisewasser tritt in einen durch das Rücklaufrohr und ein dieses umgebendes zweites Rohr gebildeten Gürtelraum und mindert auf diese Weise die Temperatur der rückfliefsenden Wassersäule herab, beschleunigt gleichzeitig aber auch den Kreislauf und erhöht damit die Saugwirkung der Vorrichtung. Das Rücklaufrohr 12 mündet in der Nähe des Kesselbodens frei aus.
In der Ausführungsform nach Fig. 7 mündet das Speisewasserzuführungsrohr 9 kurz vor dem Eintritt des Rücklaufrohres 12 in ein um letzteres gelegtes Schraubenrohr 28 und kühlt auf diese Weise die niedergehende Flüssigkeitssäule, ohne dafs das Speisewasser sich mit dem gereinigten Wasser mischt. Durch die beständige Erhitzung der aufsteigenden Leitung und Kühlung der absteigenden ist eine Umkehr der Stromrichtung ausgeschlossen. Bekanntlich scheidet sich bei 1500 das Calciumsulfat aus dem Wasser ab, und da nun infolge der vorgesehenen Mittel dafür Sorge getragen ist, dafs im Reiniger selbst diese Temperatur annähernd aufrecht erhalten wird, so werden auch die Ausscheidungen sämmtlich im Filter zurückgehalten.
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Reinigungsvorrichtung besteht im AVesentlichen aus einem kegelförmig nach oben verjüngten Filterbehälter 14, der oben und unten von Metallgeweben 15 und 16 überdeckt ist. Ap das untere Ende der Filterkämmer Schliefst sich die Klärkammer J 7 an. Die Flüssigkeit tritt durch den Stutzen 18 zunächst in eine Ringkammer 19 und aus letzterer in einen Schraubengang 20, welcher die Klärkammer 17 umgiebt und in letztere durch die Oeffiiung 21 einmündet. Dadurch, dafs die Flüssigkeit bei ihrem Eintritt in die Ringkammer 19 infolge des gröfseren Querschnittes eine Verlangsamung erfährt, setzt sich der Schlamm ab. Das Wasser tritt in den Schraubengang 20 und trifft auf den in der Achse der Klärkammer angeordneten Kegel 22, dessen Spitze nach unten gerichtet ist; der mitgerissene Schlamm gleitet an demselben hinab und fällt in den darunter Hegenden Schlammkasten 23.
In der Achse der Filterkämmer ist ebenfalls ein jedoch aufrecht stehender Kegel 26 angeordnet, welcher den Zweck hat, die Reinigung des in der Filterkammer 14 befindlichen Filterstoffes zu erleichtern, wie im Späteren näher beschrieben werden wird.
Aus der Klärkammer tritt die Flüssigkeit von unten in die darüber angeordnete Filterkammer, preist hierbei das Filtermaterial in das obere verjüngte Ende, tritt durch dasselbe hindurch und verläfst das .Filter durch den am oberen Ende angeschlossenen Stutzen 11, um in gereinigtem Zustande durch die Rückleitung 12 in den Kessel zurückzufliefsen. Da sowohl über wie unter dem Filter Druck vorhanden ist, so mufs, damit die Flüssigkeit das Filter von unten nach oben durchfliefst, der untere Querschnitt der Filterkammex erheblich gröfser als der obere sein, um den Druck unten entsprechend zu erhöhen.
Das gereinigte Wasser nimmt, wie erwähnt, entweder vor Eintritt in den Kessel ununterbrochen eine geringe Menge Speisewasser auf oder wird von demselben umflossen und erleidet hierbei eine beträchtliche Kühlung. Infolge dessen wird die Wasserrücklaufsäule schwerer, und es entsteht eine lebhafte Umlaufsbewegung·. Da gleichzeitig das Speisewasser beim Eintritt in das Rücklaufrohr bezw. Umfliefsen desselben eine erhebliche Temperatursteigerung erfährt, so scheiden sich sofort die in demselben in Lösung befindlichen Kalksalze aus, sinken auf den Boden des Kessels und werden von dem Schlammsammelrohr 6 wieder abgesogen.
Infolge des ununterbrochenen, gleichgerichteten Umlaufes und der beständigen Abscheidung der Verunreinigungen ist ein Versetzen des Filters sowie des Schlammkastens mit der Zeit unvermeidlich. Es mufs infolge dessen in bestimmten Zeitabschnitten eine' Reinigung der Vorrichtung" vorgenommen werden. Zu diesem Zwecke ist der Schlammkasten 23 in bekannter Weise mit einem Auslafsstutzen 24 versehen, auf welchem ein Ventil 25 sitzt.
Durch Oeffnen dieses Ventils erfolgt innerhalb des Reinigers und seines Röhrensystems eine Druckminderung, infolge deren das Kesselwasser in dem Rücklaufrohr 12 hoch steigt und das Filter von oben nach unten durchfliefst. Hierbei preist es den im verjüngten Ende der Filterkammer fest haftenden Filterkuchen nach unten, zerdrückt ihn über dem zu diesem Zwecke in der Achse angeordneten Kegel 26, wäscht das Filtermaterial (Sand, Kies oder dergl.) aus, reifst die Verunreinigungen in den Schlammkasten 23 und treibt sie mit den in letzterem bereits angesammelten Verunreinigungen durch den Stutzen 24 nach aufsen. In kurzer Zeit wird auf diese Weise die gründliche Reinigung des Filters und die Entleerung des Schlammkastens bewirkt. Nach Schliefsen des Ventils 25 tritt der Wasserumlauf in der eingangs erwähnten A¥eise sofort wieder ein. Am Filter ist ein Hahn 27 zum Ablassen etwa sich ansammelnder Luft angebracht.

Claims (4)

  1. \ Patent-Ansprüche:
    i. Dampfkesselwasserreiniger mit einem durch Steig- und Rücklaufleitungen mit 'dem Kessel verbundenen Behälter, dadurch gekennzeichnet, dafs die sich am Boden des Kessels als Schlammsammelrohr (6) entlang ziehenden Steigrohre (4) in Höhe des Wasserspiegels mit einem oder mehreren Trichtern (10) versehen sind, durch welche mit Dampf gemischtes Wasser in die Steigrohre eintritt.
  2. 2. Bei dem Wasserreiniger nach Anspruch 1 die Ummantelung des Wasserrücklaufrohres (12) mit einem schraubenförmig gewellten oder cylindrischen Rohre (28), so dafs ein Schraubenkanal oder Ringraum entsteht, in den zur Kühlung des rücklaufenden Wassers das Speisewasser eingeführt wird.
  3. 3. Bei dem Wasserreiniger nach Anspruch 1 ein gleichzeitig als Klärvorrichtung wirkendes Filter, gekennzeichnet durch eine zwischen einem Schlammkasten (23) und einer Filterkammer (14) angeordnete, in der Achse einen nach unten gerichteten Kegel (22) aufweisende Klärkammer (17), die mittelst eines Spiralganges (20) mit einer äufseren, an das Steigrohr (4) angeschlossenen Ringkammer (19) in Verbindung steht.
  4. 4. Bei dem Wasserreiniger nach Anspruch 3 die Anordnung eines Kegels (26) in der Achse der Filterkammer (14) derart, dafs infolge des nach Oeffnen eines am Auslafsstutzen (24) angeordneten Ventils (25) in bekannter Weise eintretenden Wasserrücklaufes der im verjüngten oberen Theil der Filterkammer haftende Filterkuchen auf den Konus zurückgedrängt und an demselben zerdrückt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    Berlin, gedruckt in der reichsdruckerei.
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