DE13143C - Neuerungen in der Darstellung von Dünger und der zu dessen Erzeugung verwendeten Silikate - Google Patents

Neuerungen in der Darstellung von Dünger und der zu dessen Erzeugung verwendeten Silikate

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DE13143C
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silicates
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DENDAT13143D
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Original Assignee
J. DUKE in Plains Totnes, Grafschaft Devon, England
Publication of DE13143C publication Critical patent/DE13143C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B1/00Superphosphates, i.e. fertilisers produced by reacting rock or bone phosphates with sulfuric or phosphoric acid in such amounts and concentrations as to yield solid products directly
    • C05B1/02Superphosphates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

1880.
Klasse 16.
JOSEPH DUKE in PLAINS TOTNES (Grafschaft Devon, England). Neuerungen in der Darstellung von Dünger und der zu dessen Erzeugung verwendeten Silikate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. August 1880 ab.
Der hauptsächliche Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in der Darstellung von Dünger, welcher alle die wesentlichen Elemente enthält, die für das Wachsthum und die Erhaltung der Pflanzen nothwendig sind.
Dies Resultat wird durch die Verbindung gewisser Substanzen erzielt, welche (alle oder theilweise) sich als Bestandtheile der Pflanzen im allgemeinen vorfinden, wobei die Substanzen in solcher Form den Pflanzen dargeboten werden, dafs letztere dieselben schnell absorbiren, anstatt dafs die Substanzen unverwendet im Boden liegen bleiben.
Die Art der Herstellung des verbesserten Düngers läfst verschiedene Modificationen zu; sie kann auf trockenem Wege erfolgen; Erfinder zieht die Darstellung auf nassem Wege jedoch vor.
Bei Ausführung der Erfindung auf letzterem Wege werden Gaswässer, Schleusenwässer, Urin und ähnliche Flüssigkeiten zu dem Zwecke verwendet, um aus ihnen die Stickstoff- und ammoniakhaltigen und andere befruchtende Bestandtheile herauszuziehen. Gleichzeitig werden diese Flüssigkeiten unschädlich gemacht, so dafs sie ohne Gefahr in offenen Abzugskanälen abgeleitet werden können.
Die zu behandelnden Flüssigkeiten werden der Einwirkung der später zu beschreibenden Materialien unterworfen, welche entweder in der Form eines Filterbettes für die Flüssigkeit verwendet oder mit der letzteren mechanisch vermengt werden, worauf dann die Flüssigkeit durch Decantiren entfernt wird. Bei der Einwirkung der Materialien auf die Flüssigkeit wird letztere veranlafst, ihre ammoniakalischen oder befruchtenden Bestandtheile abzugeben.
Die zur Aufnahme der ammoniakalischen und anderer werthvollen, befruchtenden Bestandtheile aus Gaswasser, Schleusenwasser, Urin und analogen Flüssigkeiten verwendeten Materialien, welche die Flüssigkeiten gleichzeitig unschädlich machen, sind
. i. lösliche kieselsaure Thonerde, Magnesia, kieselsaures Kali, Natron, kieselsaurer Kalk (in gelatinöser Form),
2. Kalksuperphosphate oder andere Phosphate, und
3. pulverförmige Holzkohle aus Torf oder pulverförmiger Torf oder andere absorbirende vegetabilische Substanzen.
Nachdem diese Substanzen gut gemischt sind, wird die oben genannte Flüssigkeit der Einwirkung derselben entweder in einem mit Rührwerk versehenen Reservoir oder vorzugsweise in einem Filter ausgesetzt, wobei die Flüssigkeit ihren Ammoniakgehalt und die befruchtenden Bestandtheile abgiebt, worauf sie dann, unschädlich gemacht, abfliefst.
Bei Ausführung der Erfindung nach dem Filtrationsprocesse kann der auf beiliegender Zeichnung dargestellte Filter zur Anwendung kommen. 1
Fig. ι ist ein Längenschnitt,
Fig. 2 ist ein Querschnitt, und
Fig. 3 ist ein Grundplan.
A und B sind zwei durch die Theilwand C getrennte Abtheilungen, von denen A ungefähr die doppelte Fassungsfähigkeit von B hat. Beide Abtheilungen haben durchlöcherte Doppelböden D, auf denen das das Filterbett bildende Material zu liegen kommt.
Ueber der Filterabtheilung A liegt das Zuflufsrohr α, welches in den Raum unter dem Doppelboden führt, c ist ein oben aus der Abtheilung Ä abgehendes Rohr, welches unter den Doppelboden in Abtheilung B führt. ■ b ist das oben aus der Abtheilun,^ B führende Rohr für die abfiltrirte Flüssigkeit. Mit Hülfe eines so construirten Filters kann der gröfste Theil der für die Befruchtung ,werthvollen, in den oben genannten Abfallwässern enthaltenen Bestandtheile durch das Filterbett absorbirt werden; es können also, je nach der in Behandlung genommenen Flüssigkeit, Düngerstoffe von verschiedener Zusammensetzung hergestellt werden.
Zur Darstellung eines Düngers, der für Agriculturerzeugnisse im allgemeinen dienlich ist, insbesondere für Weizen, Korn, Gras, Kartoffeln, Zuckerrüben und Hopfen, der aber auch für den Weinbau, um den Rebstock gegen die Phylloxera zu bewahren und Zuckerstoff für die
Trauben zu liefern, sowie für Gartenerzeugnisse verwendet werden kann, wird wie folgt verfahren :
Um ζ. Β. ι 050 kg Dünger darzustellen, wird das Filterbett folgendermafsen zusammengesetzt. Ungefähr 350 kg einer Mischung von löslichem kieselsauren Kalk, Kali, Natron, Thonerde und Magnesia in gelatinöser Form, die wie später beschrieben dargestellt wird, ungefähr 350 kg Kalksuperphosphat oder anderes Phosphat und ungefähr 10 pCt. oder ungefähr 70 kg pulverförmige Torfkohle oder trockener pulverförmiger Torf oder eine andere absorbirende, vegetabilische Substanz.
Diese Mischung wird auf den durchlöcherten Doppelboden der Abtheilung A gebracht.
Der Doppelboden der Abtheilung B wird mit ungefähr 350 kg pulverförmiger Torfkohle oder trockenem pulverförmigen Torf bedeckt, um das lösliche Phosphat zurückzuhalten, welches durch die Flüssigkeit aus der Abtheilung A mit übergeführt wird.
Mit der Holzkohle wird gelöschter Kalk in dem Gewichtsverhältnifs 1 des Alkali zu 10 der vegetabilischen Substanz gemischt. Die Gegenwart des Alkalis in dem zweiten Filterbett bewirkt die Fällung irgend löslicher Phosphate oder Phosphorsäure, die in der Flüssigkeit enthalten ist, und beugt dadurch irgend welchem Verluste- darin vor.
Durch das Einlaufrohr α tritt die oben genannte Flüssigkeit in den so präparirten Filter unter die Abtheilung A ein, steigt in derselben in die Höhe und läfst darin ihren Gehalt an Ammoniak, Stickstoff oder anderer befruchtender Substanz zurück. Sodann tritt die Flüssigkeit durch das Rohr c unter die Abtheilung B und erhält, indem sie in derselben in die Höhe steigt, eine zweite Filtration, worauf sie durch b abläuft.
Das Quantum der durch den Filter, zur Bereicherung des in demselben enthaltenen Materials, hindurchströmenden Flüssigkeit hängt natürlich von der Stärke derselben ab; es hat sich jedoch ergeben, dafs 135 hl Gaswasser oder Urin von einer Durchschnittsqualität genügen, um ungefähr 4 pCt.· nach dem Gewicht Ammoniak oder Stickstoff in dem Filter zurückzulassen. Dieses Quantum kann jedoch von 90 bis 270 hl Flüssigkeit pro Tonne festen Stoffs variiren, je nach dem Quantum Ammoniak oder stickstoffhaltiger Materie, das von dem Filterinhalte absorbirt oder mit demselben verbunden werden soll und je nach der reicheren oder ärmeren angewendeten Flüssigkeit.
Das Quantum oder der Procentgehalt des im Filter zur Ablagerung gelangenden Stickstoffs kann jederzeit durch bekannte chemische Probe festgestellt werden.
Zur Fertigstellung des Düngers hat man nur nöthig, die festen Stoffe aus den beiden Filterabtheilungen herauszunehmen, sie gut mit einander zu vermischen und sie dann durch Anwendung gelinder Wärme oder dadurch, dafs man sie der Luft aussetzt, zu trocknen. Bei Anwendung des Decantirungsprocesses kommt ein Reservoir von geeigneten Dimensionen, mit Rührwerk versehen, zur Anwendung. Dieses Reservoir wird mit der Flüssigkeit gefüllt und werden dann nach und nach die oben zur Filterbettbildung verwendeten Materialien unter fortwährendem Umrühren zugesetzt. Hierauf wird das Rührwerk aufser Thätigkeit gesetzt, so dafs sich die festen Massen setzen können; nachdem die obenstehende Flüssigkeit abgelassen ist, wird neue Flüssigkeit zugelassen und mit dem Processe fortgefahren, bis die festen Massen durch Niederschlag oder Absorption genügend mit den werthvollen Substanzen aus der Flüssigkeit bereichert worden sind.
Bemerkt sei noch, dafs bei Herstellung von Dünger für Rüben das Verhältnifs an Phosphat, dagegen für Bohnen, Erbsen, Klee, Tabak und Lucerne das Verhältnifs an löslichen Silikaten vermehrt wird.
Bei der Herstellung des Düngers auf trockenem Wege wird wie folgt verfahren:
Man nehme von den in gelatinöser Form dargestellten löslichen Silikaten α/3 nach dem Gewicht; hierzu wird ein gleiches Gewicht Kalksuperphosphat oder anderes zweckentsprechendes Phosphat genommen und ein gleiches Gewicht pulverisirte Torfholzkohle hinzugefügt und alles gut gemischt. Zu dieser Mischung kommen nicht weniger als 5 pCt. Ammoniak oder salpetersaures Kali oder Natron oder eine andere feste salpetersaure Verbindung hinzu. Wenn dieser Zusatz dann gründlich mit obiger Zusammensetzung vermischt worden ist, so bildet das Ganze einen Dünger, der in der Hauptsache dem auf nassem Wege erzeugten gleich ist.
Zur Herstellung der zur Düngerfabrikation verwendbaren Silikate wird wie folgt verfahren:
Zunächst wird Portland- oder Roman-Cement oder auch irgend ein zweckentsprechendes natürliches Silikat im pulverisirten Zustande mit gewöhnlicher Salzsäure im Ueberschufs behandelt, wodurch es in eine gelatinöse Masse umgewandelt wird, die aus einer Mischung von kieselsaurer Thonerde und kieselsaurem Kalk besteht. Sodann wird zur Darstellung der Kali-, Magnesia- und Natronsilikate das als Kainit bekannte Mineral, oder irgend ein aus denselben Bestandteilen zusammengesetztes Material im pulverisirten Zustande genommen und in gleicher Weise wie der Cement oder die natürlichen Silikate behandelt. An Stelle der Salzsäure kann auch zur Ueberführung der Silikate in gelatinöse Form Schwefelsäure verwendet werden. Die so erhaltenen Silikate werden in ungefähr gleichen Verhältnissen zusammen-

Claims (1)

  1. gemischt und dann in der oben beschriebenen Weise als ein Bestandteil des Düngers verwendet.
    Patent-Ansρrüche:
    i. Die Behandlung von Schleusenwässern, Gaswässern, Urin und anderen Ammoniak, Stickstoff oder andere befruchtende Materien enthaltenden Flüssigkeiten durch Einwirkung von lösbaren Silikaten, Phosphaten und Torfholzkohle oder Torf in pulverisirtem Zustande oder einem äquivalenten vegetabilischen Absorptionsmittel auf dieselben zum Zwecke der Düngerfabrikation.
    Die Fabrikation von Dünger durch Verwendung von löslichen gelatinösen Silikaten in Verbindung .mit Phosphaten und vegetabilischen Materien entweder mit oder ohne Zusatz von Ammoniak oder salpetersaurem Kali oder Natron oder anderen festen salpetersauren Verbindungen.
    Die Darstellung löslicher kieselsaurer Thonerde, Kalk, Kali, Magnesia, Natron.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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