DE130036C

DE130036C -

Info

Publication number: DE130036C
Application number: DE1900130036D
Authority: DE
Priority date: 1899-08-10
Filing date: 1900-05-30
Publication date: 1902-03-29

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

JVi 130036 KLASSE 22 e.

Es wurde beobachtet, dafs sich in dem Verfahren des Haupt - Patentes und des Zusatz-Patentes 130035 die Amidobenzylbasen ersetzen lassen durch das p-Amidobenzylpyridinchlorid von der Formel:

CH

NH₂,

ferner durch den Körper, welcher bei Behandlung des ρ - Amidobenzylpyridinchlorids mit Aetzalkali, Soda oder Natriumacetat nach LeIlmann &Pekrun,Ann. 259, 57, erhalten wird und durch das »Benzylenimid« von Thiele & Weil, Ber. 28, 1650, von der Zusammensetzung C_2Si/₂₈iV₄..

Bei Behandlung der in den Patentschriften 130034 und 130035 im Einzelnen angeführten Farbstoffe mit dem p-Amidobenzylpyridinchlorid tritt freies Pyridin auf, so dafs angenommen wer

den mufs, dafs das p-Amidobenzylpyridinchlorid zunächst in den von Lellmann & Pekrun, Ann. 259, 57 beschriebenen Körper übergeht. Die Constitution des diesem Körper sehr ähnlichen »Benzylenimid« von Thiele & Weil kann vielleicht durch die Formel:

-CH = -NH₂

CH₂-NH- NH — CH₂ —

ausgedrückt werden und würde so dieser Körper eine complexe p-Amidobenzylbase darstellen, als welche wohl auch der durch Behandeln von p-Amidobenzylpyridinchlorid mit Alkali erhaltene Körper angesehen werden kann.

Die Behandlung der Farbstoffe mit diesen Basen erfolgt durch Erwärmen in neutraler oder schwach saurer Lösung. Bei Anwendung des p-Amidobenzylpyridinc-hlorids tritt starker Geruch nach Pyridin auf. Es entstehen in jedem Fall Producte, welche den in den Patentschriften 130034 und 130035 beschriebenen sehr ähnlich sind.

Bei der Behandlung der Farbstoffe in Substanz werden sehr. schwer lösliche Producte erhalten, weshalb sich das Verfahren vornehmlich zur Anwendung auf der Faser eignet. Die so erhaltenen Färbungen sind dann ebenso wasser- und waschecht wie die durch Behandlung mit den Amidobenzylanilinbasen erhaltenen. In gleicher Weise wird durch Nachbehandlung

Erstes Zusatz-Patent: 130035.

der sogenannten Congofarben die Säureempfin'dlichkeit gemildert bezw. aufgehoben. Das allgemeine Verfahren zur Anwendung der Basen ist dasselbe, wie es für die Amidobenzylanilinbasen in den Patentschriften 130034 und 130035 beschrieben wurde.

Claims

Patent-Anspruch:
Ersatz der im Verfahren der Patente 130034 und 130035 verwendeten Amidobenzylanilinbasen durch das p-Amidobenzylpyridinchlorid und dessen Salze, ferner durch die aus demselben durch Behandeln mit Alkali oder Natriumacetat nach Lellmann & Pekrun, Ann. 25g, 57 erhältliche bei ca. 280⁰ schmelzende Base und durch den aus p-Nitrobenzylchlorid mittels Reduction nach Thiele & Weil, Ber. 28. S. 1650 erhaltlichen basischen Körper C₂₈TT₂₈JV₄ vom Schmelzpunkt 110 bis 115 ° und seines Wasseradditionsproducts.