DE1300090B - Filter zum Reinigen und Sterilisieren atmosphaerischer Luft fuer die Belueftung der Naehrmedien von Mikroorganismenkulturen - Google Patents

Filter zum Reinigen und Sterilisieren atmosphaerischer Luft fuer die Belueftung der Naehrmedien von Mikroorganismenkulturen

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DE1300090B
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Beesch Samuel Charles
Pindzola Daniel
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12MAPPARATUS FOR ENZYMOLOGY OR MICROBIOLOGY; APPARATUS FOR CULTURING MICROORGANISMS FOR PRODUCING BIOMASS, FOR GROWING CELLS OR FOR OBTAINING FERMENTATION OR METABOLIC PRODUCTS, i.e. BIOREACTORS OR FERMENTERS
    • C12M37/00Means for sterilizing, maintaining sterile conditions or avoiding chemical or biological contamination
    • C12M37/02Filters

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  • Filtering Of Dispersed Particles In Gases (AREA)
  • Filtering Materials (AREA)

Description

  • Die Erfindung betrifft Filter zum Reinigen und Sterilisieren atmosphärischer Luft für die Belüftung der Nährmedien von Mikroorganismenkulturen.
  • Zur Durchführung aerober Fermentationen im großen Maßstab wird bei vielen Verfahren unter Verwendung von Tieftanks gearbeitet. Das Wachstum der untergetauchten Mikroorganismen wird durch Hindurchleiten von steriler Luft durch die Nährmedien aufrechterhalten bzw. beschleunigt. Die durch das Einleiten des Luftstromes hervorgerufene Durchwirbelung erhöht die Übertragung von Sauerstoff und Nährstoffen auf die Organismen und führt die Entfernung der Zellabfallprodukte herbei.
  • Bei der Reinigung von Luft für solche Fermentationen ist es erforderlich, daß eine Sterilisation erzielt wird. Bei einigen Fermentationen kann zwar eine Beständigkeit gegenüber Verunreinigungen vorliegen, und zwar entweder während der ganzen oder während einzelner Phasen des Fermentationszyklus, was auf den pH-Wert oder die Gegenwart bestimmter Substanzen - wie von Antibiotika - zurückzuführen ist. In denjenigen Fällen jedoch, wo die gleiche Luftquelle für eine Vielzahl von Fermentationen verwendet werden soll, ist es zur Gewährleistung einer angemessenen Verfahrensregelung unbedingt erforderlich, sterile Luft zu verwenden. Obgleich eine Wirksamkeit von 100°/o ein kaum erreichbares Konstruktionsziel ist, muß man versuchen, an eine solche Wirksamkeit heranzukommen, wenn das Luftsterilisationssystem als völlig zufriedenstellend angesehen werden soll.
  • Schon die Gegenwart eines einzigen verunreinigenden Mikroorganismus in einem Behälter kann einen Verlust an Produkt bzw. dessen Zerstörung bewirken, weil die Wachstumsgeschwindigkeiten der Verunreinigungen groß sind.
  • Zur Herstellung steriler Luft und zur Luftreinigung sind zahlreiche Verfahren in Betracht gezogen worden bzw. werden in der Technik angewendet. Es lassen sich im wesentlichen zwei Methoden unterscheiden: solche, die eine Zerstörung der Mikroorganismen hervorrufen, wie durch Hitze, Bestrahlung oder Desinfektion, und solche, bei denen eine Abtrennung der Mikroorganismen, z. B. durch gewöhnliche Filtration, elektrostatische Filtration, Ultraschallabscheidung, Waschen und thermische Abscheidung, durchgeführt wird.
  • Obwohl die Hitzesterilisation in der Technik angewendet worden ist, gestaltet sie sich infolge der hohen Temperaturen und der erforderlichen großen Wärmeaustauscher kostspielig und ist im Vergleich zu anderen zur Verfügung stehenden Mitteln unpraktisch.
  • Die Bedienungs- und Wartungskosten sind in ähnlicher Weise vergleichsweise hoch, da Brennstoffe und Kühlwasser notwendig sind und die Brennöfen und die Wärmeaustauscher eine Wartung erfordern.
  • In ähnlicher Weise ist die Sterilisation mit Hilfe von durch Kompression erzeugter Wärme im Betrieb unpraktisch, da die Kompression eine unwirksame und kostspielige Methode zur Wärmeerzeugung darstellt.
  • Obgleich sowohl energiereiche elektromagnetische Wellen als auch Korpuskularstrahlen die Fähigkeit zur Abtötung von Mikroorganismen besitzen, stellte das ultraviolette Licht bisher die einzige Strahlungsquelle dar, die verbreitet verwendet wurde und wirtschaftlich war. Die Verwendung von UV-Licht zur Sterilisation von Fermentierungsluft ist jedoch unpraktisch, da ungewöhnlich große Apparatureinheiten erforderlich sind und einige Mikroorganismen, wie bestimmte sporenbildende Bakterien und Schimmelarten, gegenüber ultraviolettem Licht beständig sind.
  • Die Verwendung von Desinfektionsmitteln zur Sterilisation von Fermentierungsluft war ebenfalls nicht erfolgreich, da nur eine unvollständige Sterilisation eintrat und eine Übertragung von schädlichen Desinfektionsmitteln auf das Fermentationsmedium stattfand.
  • Aus der USA.-Patentschrift 1 960 260 sind Filter zum Abscheiden von Fremdteilchen aus Luft bekannt, deren ununterbrochenes Filterbett aus porösem Material eine sprunghafte Zunahme der Querschnittsfläche aufweist. Bei dieser und anderen Vorrichtungen dienen als Behälter für das Filtermaterial je zwei im Durchmesser entsprechend differenzierte Zylinder, die in Reihe derart miteinander verbunden sind, daß in der Durchströmrichtung auf den engeren der weitere Durchmesser erfolgt. Das Verhältnis von Einlaß- und Auslaßquerschnittsfläche liegt jedoch über 1: 2; zudem dient bei der zitierten 1 A.-Patentschrift 1 960 260 als Filtermedium Stahlwolle, die ständig mit Ö1 zu baden ist.
  • Es ist ferner allgemein bekannt, zur Abscheidung feinster Schwebeteilchen aus Luft Filterbettfüllungen aus Glaswatte zu benutzen.
  • Aufgabe der Erfindung ist nun ein Filter des Standes der Technik zum Reinigen und Sterilisieren atmosphärischer Luft für die Belüftung der Nährmedien von Mikroorganismenkulturen mit einem lose gefüllten zylindrischen Filterbett, das in der Durchströmungsrichtung mindestens eine sprunghafte Erweiterung der Querschnittsfläche aufweist, erfindungsgemäß dadurch zu verbessern, daß die sprunghafte Erweiterung der Querschnittsfläche des Filterbettes von der Anströmseite zur Abströmseite in einem Verhältnis von insgesamt 1:10 bis 1:150 liegt und die Füllung des Filterbettes in an sich bekannter Weise aus Glasfaserwatte besteht, die auf ein gleichmäßiges spezifisches Raumgewicht von 0,16 bis etwa 1,6 g/cm3 gestopft ist.
  • Es wurde überraschenderweise gefunden, daß sich mit einer derartigen Filterausbildung eine vollständige Entfernung von Fremdteilchen aus atmosphärischer Luft erreichen läßt und eine vollständige und damit wirksame Sterilisation der Luft erzielbar ist, wobei die Nachteile der bekannten Sterilisationsverfahren überwunden wurden. Das erfindungsgemäß ausgebildete Filter erfordert nur minimale Anschaffungs- und Wartungskosten.
  • Die Erfindung wird zunächst an Hand der Zeichnungen erläutert.
  • Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Filters und erläutert ct Prinzipien der Erfindung; F i g. 2 ist ein im Qt schnitt teilweise aufgebrochener Aufriß einer Ausführungsform der Erfindung; F i g. 3 ist eine Aufsicht auf das Filter aus F i g. 2.
  • Das erfindungsgemäß ausgebildete Filter bewirkt eine vollständige Sterilisation atmosphärischer Luft durch Entfernung sowohl der großen ab auch der kleinen Teilchen durch eine abrupte Geschwindigkeitsabnahme zwischen seinen Einlaß- und Auslaßöffnungen. In Fig. 1 wird dies schematisch erläutert.
  • Unsterile atmosphärische Luft, die ç Zone 4 mit hoher Geschwindigkeit durchstreicht, wird von »großen« Mikroorganismen (sowie etwaigen »kleineren« Mikroorganismen, die an den anderen Teilchen haften können) nach dem Trägheitsmechanismus frei filtriert.
  • In dieser Zone findet ebenfalls das Sieben und das direkte Auffangen der »größeren« Mikroorganismen statt. Während des Durchstreichens der Zone 4 entstehen auf den Mikroorganismen elektrostatische Ladungen, wobei die reibende Berührung zwischen Luft, Glasfaserwatte und Mikroorganismen bei hoher Geschwindigkeit verstärkt und damit die Aufladung hervorgerufen wird.
  • Mit dem Eintritt in die Zone 5 verringert sich die Geschwindigkeit der Luft. Das direkte Auffangen der »größeren« Mikroorganismen findet weiterhin statt.
  • Zusätzlich tritt hinter der Glasfaserwatte in dieser Zone eine Sammlung durch Wirbelbildung auf.
  • Darüber hinaus beginnt hier die elektrostatische Sammlung, die durch die Aufladung in der Zone 4 gesteigert wird.
  • Mit Eintritt in die Zone 6 nimmt die Geschwindigkeit wiederum ab, was den Absetzmechanismen erlaubt, etwaige »größere« Mikroorganismen, die durch die vorhergehenden Zonen hindurchgeschlüpft sind, zurückzuhalten. Die niedrige Geschwindigkeit in der Zone 6 ermöj ht die Sammlung «kleiner« Mikroorganismen (d. h. von Viren, Phagen usw.), die bisher noch nicht zurückgehalten worden sind, durch Diffusion und elektrostatische Kräfte.
  • Die zur erforderlichen Reinigung und Sterilisierung der atmosphärischen Luft benötigte plötzliche Abnahme der Geschwindigkeit zwischen Einlaß- und Auslaßöffnungen des Filters wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Verhältnis von Einlaß- zu Auslaßquerschnittsfläche etwa 1:10 bis zu etwa 1: 150, vorzugsweise 1: 15 bis 1: 100, beträgt und die an sich bekannte Füllung des Filterbettes aus Glasfaserwatte auf ein gleichmäßiges spezifisches Raumgewicht von 0,16 bis etwa 1,6 g/cm3 gestopft ist. Die Gestalt eines solchen Filters kann unter Einhaltung der genannten Verhältnisse verschieden sein. So kann das Filter z. B. eine stufenförmige Gestalt von zylindrischem Querschnitt aufweisen. Die Stufen können übereinander - wie erläutert - oder nebeneinander angeordnet sein bzw. hintereinander durch eine oder mehrere Leitungen verbunden sein. Obgleich es bevorzugt wird, die verschiedenen Stufen des Filters in senkrechter Lage anzuordnen, kann in einigen Fällen auch eine waagerechte Anordnung erfolgreich verwendet werden.
  • Zur Erläuterung wird in den F i g. 2 und 3 eine Ausführungsform der Erfindung gezeigt, die aus einem Filter mit einer stufenförmigen, zylindrischen Gestalt in senkrechter Anordnung besteht. Die Luft wird durch eine Einlaßöffnung 1 in ein senkrecht stehendes Rohr 2 eingeführt, das mit einem Abblasventil 3 zur Entfernung von Wasser versehen ist, das sich an der Einlaßöffnung oder im Filter sndensiert. Das Filterbett des Filters besteht aus dn tbschnitten 4, 5 und 6 von zylindrischem Querschnitt, wodurch die drei Stufen gebildet werden. Jede dieser Stufen des Filterbettes ist mit dem Filtermedium 7, d. h. mit Glasfaserwatte - wie »Fiberglasfaserwatte« - in dem angegebenen spozifischen Raumgewicht gestopft. Dieses Material wird im Filter durch ein Sieb 8 am Anfang der ersten Stufe (4) und eine durchlöcherte Platte 9 am oberen Ende der dritten Stufe (6) festgehalten. Das obere Ende dei ; ritten Stufe ist mit einer Platte 10 und einem Ausl. rohrll versehen, um das Filter einzufassen und eine Auslaßöffnung zu schaffen. Sämtliche Verbindungen sind vorzugsweise hermetisch gegen eine mögliche Verunreinigung abgeschlossen.
  • Das ganze Filter ruht auf drei Füßen 12, die mit der dritten Stufe (6) durch Anschweißen oder andere geeignete Maßnahmen verbunden sind.
  • Die Länge des Filters kann beträchtlich variieren, und zwar in Abhängigkeit von vielen Faktoren, wie der Querschnittsfläche, der Dichte des Mediums und der Einlaßgeschwindigkeit. Es wurde jedoch gefunden, daß für die meisten Zwecke eine Gesamtlänge von etwa 30 bis 120 cm angemessen ist.
  • Beim Betrieb des Filters der F i g. 2 und 3 wird die Luft mit einer linearen oder Querschnittsgeschwindigkeit von etwa 30 bis 450 cm je Sekunde eingeführt. Die Vergrößerung der Querschnittsfläche des Filterbettes von Einlaß- zu Auslaßquerschnitt in dem Verhältnis von 1 : 10 bis 1 : 150 bewirkt dann ein Geschwindigkeitsgefälle entlang des Filters. Wird z. B. Luft mit einer linearen Geschwindigkeit von 300 cm je Sekunde in ein Filter mit einem Verhältnis von Einlaß- zu Auslaßquerschnittsfläche von 1 : 100 eingeführt, beträgt die Geschwindigkeit im letzten Filterabschnitt etwa 3 cm je Sekunde, und es liegt ein Gefälle von 297 cm je Sekunde vor. Unter dem Ausdruck lineare Geschwindigkeit oder Querschnittsgeschwindigkeit wird hier immer diejenige Geschwindigkeit verstanden, die durch Dividieren des Luftstromes, ausgedrückt in Kubikzentimeter je Sekunde - gemessen bei 21,10C und 1,033 kg/cm£ - durch die Querschnittsfläche des leeren Filtergefäßes, ausgedrückt in Quadratzentimeter, erhalten wird. Weiterhin stellen die Werte für das Geschwindigkeitsgefälle die Differenz zwischen den linearen oder Querschnittsgeschwindigkeiten in den Endabschnitten des Filtergefäßes dar.
  • Die Glasfaserwatte als Filtermedium zeichnet sich dadurch aus, daß sie sowohl dauerhaft ist als auch eine positive Ladung annimmt, wenn sie sich in treibender Berührung mit den Fremdteilchen der Luft befindet.
  • Dieser Umstand erleichtert die elektrostatische Abscheidung, da die meisten Mikroorganismen in der Luft negative Ladungen annehmen.
  • Die Fasern der Glasfaserwatte können einen Durchmesser von etwa 5 bis 40 a haben, wobei ein Durchmesser von etwa 10 bis 30 p das Optimum für ein hochwirksames Filter gemäß vorliegender Erfindung darstellt. Im allgemeinen ist die Wirksamkeit des Filters um so größer, je dünner die Fasern sind. In dem Maße jedoch, wie die Dicke der Fasern abnimmt, nimmt die Bruchgefahr zu. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, eine Borsilikatglasfaser zu verwenden, die sich als sehr bruchfest erwiesen hat und bei der Wasserdampfsterilisation gegenüber der Zerstörung widerstandsfähig ist. Bei solchen Fasern tritt auch weniger leicht eine Mattenbildung ein, wie sie im allgemeinen durch einen übermäßigen Bruch hervorgerufen wird.
  • Die Glasfaserwatte wird in dem Filter auf ein gleichmäßiges spezifisches Raumgewicht von 0,16 bis etwa 1,6 g/cm3 gestopft. Obgleich mit einem Filter, das auf ein spezifisches Raumgewicht von 0,16 bis 0,192 g/cm3 mit Glasfaserwatte gestopft ist, ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden, werden noch bessere Ergebnisse bei Packdichten von 0,16 bis 0,8 bzw. 1,6 g/cm3 erhalten. Solche Dichten lassen sich bequem erzielen, wenn man die Glasfasern auf kürzere Längen zerschneidet. Zum Beispiel kann Glasfaser mit einem Durchmesser von etwa 30 p auf eine Länge von 2,54 cm geschnitten und zu einer Dichte von etwa 0,64 g/cm3 gestopft werden, wobei ein Filter von überlegener Wirksamkeit erhalten wird.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Vorteile des erfindungsgemäß ausgebildeten Filters in bezug auf Kapazität und Wirksamkeit unter äußerst ungünstigen Bedingungen weiter erläutern.
  • Beispiel 1 Ein mit F-1 bezeichnetes und in Übereinstimmung mit F i g. 1 gebautes Filtergefäß besitzt eine abgestufte Gestalt mit drei Abschnitten: einem Einlaßabschnitt 4 mit einem Durchmesser von 7,6 cm, einem mittleren Abschnitt 5 von 14,6 cm Durchmesser und einem Auslaßabschnitt 6 von 29,5 cm Durchmesser.
  • Jeder Abschnitt ist 21,6 cm hoch. Dieses Gefäß ist mit 3,63 kg Glasfaserwatte mit einem Faserdurchmesser von etwa 30 u gestopft. Das spezifische Raumgewicht der Packung beträgt in jedem Abschnitt etwa 0,184g/cm3.
  • Ein zweites Filtergefäß - bezeichnet mit F-2 -besteht aus einem Hohlzylinder von 19,05 cm Durchmesser und 68 cm Höhe. Dieses Gefäß wird ebenfalls mit 3,63 kg Glasfaserwatte auf ein spezifisches Raumgewicht von etwa 0,184 g/cm3 gestopft. Nach dem Füllen werden F-1 und F-2 etwa 1 Stunde mit Wasserdampf von 4,93 atü sterilisiert.
  • Für Versuchszwecke wird den Filtern die Luft mit Hilfe eines Kompressors über eine gewöhnliche Rohrverzweigung zugeleitet. An einem Punkt zwischen Kompressor und Rohrverzweigung wird in den Luftstrom ununterbrochen eine Kulturbrühe zerstäubt, die einen Mikroorganismus, nämlich Serratia marcescens, enthält. Dieser Organismus, der gewöhnlich in der Luft und im Boden vorkommt, wurde gewählt, weil er beim Wachstum auf Agar rote Kolonien bildet, die sich leicht erkennen lassen. Die Brühe wird mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit in den Luftstrom eingeführt, so daß der Einlaßöffnung jedes Filters 6 Milliarden Mikroorganismen je Stunde zugeführt werden.
  • Die Luftgeschwindigkeit zu jedem Filter wird auf 5,66 m8 je Stunde - gemessen bei 21,10C und 1,033 kg/cm2 - eingestellt, was einer linearen Geschwindigkeit von 5,5 cm je Sekunde durch F-2 und Geschwindigkeiten von 34,5, 9,45 und 2,29 cm je Sekunde durch den Einlaß-, Mittel- bzw. Auslaßabschnitt von F-1 entspricht.
  • Die Luft wird ununterbrochen über einen Zeitraum von 77 Stunden durch die beiden Filter geleitet. In Abständen wird ein steriles Filterpapier von etwa 7,6 cm Durchmesser am Auslaßende eines jeden Luftfilters befestigt, so daß über einen Zeitraum von 30 Minuten sämtliche austretende Luft durch das Papier streicht. Die Papiere werden dann entfernt und mit der dem Luftfilter zugewandten Seite 30 Minuten auf eine sterile Agarplatte gebracht. Die Agarplatten werden 48 Stunden bei 28"C bebrütet und sodann untersucht.
  • Bei den Kulturen, die aus der aus F-2 ausströmenden Luft erhalten wurden, war die Gegenwart von S. marcescens innerhalb von 5 Stunden nach dem Beginn des Versuchs festzustellen, und die Mikroorganismen brechen während der ganzen Versuchsdauer weiter durch das Filter durch. Eine Kultur, die aus der Auslaßluft von F-2 nach 29stündigem Betrieb erhalten wurde, enthielt 1920 Kolonien des Mikroorganismus.
  • In der aus F-1 ausströmenden Luft ließen sich dagegen zu keiner Zeit während der 77 Stunden des Versuchs Organismen feststellen.
  • Beispiel 2 Die Filter werden mit Wasserdampf sterilisiert, und das Beispiel 1 wird unter praktisch den gleichen Bedingungen in einem Versuch von 264 Stunden Dauer wiederholt. Die Mikroorganismen brechen wiederum innerhalb von 5 Stunden durch F-2 durch, während die aus F-1 ausströmende Luft zu keiner -Zeit während des Versuchs einen feststellbaren Organismus enthielt. Am Ende des Versuchs wird die in den Filtergefäßen befindliche Glasfaserwatte entfernt und untersucht. In jedem Fall war die dichte Packung der Glasfaserwatte an die Wandung erhalten geblieben, und es ließen sich keine Anzeichen einer Kanalbildung in der Mitte feststellen.
  • Beispiel 3 Ein kegelförmiges Filter von 66 cm Höhe, dessen Durchmesser sich von 7,8 cm am Einlaßende auf 29,2 cm am Auslaßende erweitert, wird in Parallelschaltung zu F-1 und F-2 mit der Einlaßrohrverzweigung verbunden. Dieses Gefäß - mit F-3 bezeichnet -wird mit 3,63 kg Glasfaserwatte auf ein spezifisches Raumgewicht von etwa 0,184 g/cm8 gepackt. F-1 und F-2 sind ähnlich gepackt.
  • Die Luft wird jedem sterilisierten Filter mit einer Geschwindigkeit von 13,87 m3 je Stunde zugeführt, was im Falle von F-1 linearen Geschwindigkeiten von 80,8, 23,05 bzw. 5,64 cm je Sekunde im Einlaß-, Mittel- bzw. Auslaßabschnitt; im Fall von F-2 einer linearen Geschwindigkeit von 13,55 cm je Sekunde und im Fall von F-3 Geschwindigkeiten von 80,8 bzw.
  • 5,76 cm je Sekunde am Einlaß- bzw. Auslaßpunkt entspricht.
  • Die S. marcescens enthaltende Kulturbrühe wird in die Einlaßluft ununterbrochen mit einer Geschwindigkeit zerstäubt, die 1,9 Billionen Mikroorganismen je Filter und Stunde entspricht. Während der ganzen Zeit eines 127 Stunden dauernden Versuchs wurden in der Auslaßluft von F-1 keine Mikroorganismen entdeckt, während sie in der Auslaßluft von F-2 und F-3 innerhalb von 6 Stunden erscheinen.
  • Beispiel 4 Ein in Übereinstimmung mit Fig. 1 gebautes Filtergefäß weist einen Einlaßabschnitt 4 von 2,54 cm Durchmesser, einen Mittelabschnitt 5 von 7,62 cm Durchmesser und einen Auslaßabschnitt 6 von 25,4 cm Durchmesser auf, wobei jeder Abschnitt eine Höhe von 25,4 cm besitzt. Das Gefäß wird mit auf eine Länge von 2,54 cm geschnittener Glasfaserwatte auf ein spezifisches Raumgewicht von etwa 0,72 g/cm8 gestopft. Dem Filter wird Luft mit einer Querschnittsgeschwindigkeit von etwa 305 cm je Sekunde im Einlaßabschnitt4 zugeführt und zeigte bei der Entfernung von Mikroorganismen aus der Luft eine deutliche Überlegenheit gegenüber den üblichen Filtern.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Filter zum Reinigen und Sterilisieren atmosphärischer Luft für die Belüftung der Nährmedien von Mikroorganismenkulturen mit einem lose gefüllten zylindrischen Filterbett, das in der Durchströmungsrichtung mindestens eine sprunghafte Erweiterung der Querschnittsfläche aufweist, d a -durch g e k e n n z e i c h n e t, daßdiesprung hafte Erweiterung der Querschnittsfläche des Filterbettes (4, 5, 6) von der Anströmseite zur Abströmseite in einem Verhältnis von insgesamt 1 : 10 bis 1 : 150 liegt und die Füllung (7) des Filterbettes (4, 5, 6) in an sich bekannter Weise aus Glasfaserwatte besteht, die auf ein gleichmäßiges spezifisches Raumgewicht von 0,16 bis etwa 1,6 g/cm3 gestopft ist.
  2. 2. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittserweiterung des Filterbettes (4, 5, 6) in einem Verhältnis zwischen 1 : 15 und 1 : 100 liegt und die Glasfaserwatte auf ein spezifisches Raumgewicht von 0,16 bis 0,8 g/cm3 gestopft ist.
  3. 3. Filter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterbett (4, 5, 6) aus zwei oder drei in bekannter Weise unmittelbar aneinandergesetzten Zylindermänteln mit in Durchströmrichtung jeweils größeren Durchmessern gebildet ist.
  4. 4. Filter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern der Glasfaserwatte der Filterbettfüllung einen Durchmesser zwischen 5 und 40 p haben.
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