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Die Erfindung betrifft eine Kinokamera mit rotierender Spiegelblende,
deren Welle oder deren Wellenverlängerung die Laufrichtung des Films im Bildfenster
rechtwinklig kreuzt und die optische Achse in einem Winkel von etwa 45° schneidet.
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Es ist bekannt, zur Vermeidung des Laufgeräuschs und des Getriebespiels
den Umlaufverschluß und den Greiferantrieb bei Kinokameras auf einer gemeinsamen
Welle anzuordnen. Es ist ferner bekannt, die gemeinsame Welle oder Hauptwelle direkt
mit dem Antriebsmotor zu kuppeln.
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Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung dieses Gedankens bei
Kinokameras mit Spiegelumlaufblende. Bisher benötigte man für diese Geräte getrennte
Wellen für den Umlaufverschluß und für den Greiferantrieb. Beide Wellen sind formschlüssig
über Getriebeelemente miteinander verbunden und mit der Welle des Elektromotors
gekuppelt.
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Schließlich ist es aus der deutschen Patentschrift 736 423 an sich
bekannt, bei Kinokameras die Spiegelblende so anzuordnen, daß deren Welle die optische
Achse der Kinokamera in einem Winkel von 45° schneidet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Kinokameras mit rotierender
Spiegelblende ein ebenes, streng zweidimensionales Greifergetriebe zu schaffen,
bei welchem die Bahn der Greiferspitzen durch einen einzigen Steuerexzenter vollständig
und eindeutig festgelegt ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Welle der
Spiegelblende eine Betätigungsvorrichtung für den Greifer trägt, der als Koppel
eines ebenen Viergelenks oder einer als schwingende Kurbelschleife bezeichneten
Ableitung parallel zur Ebene der Spiegelblende arbeitet und die Bahn der Greiferspitzen
einschließt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist
die Anordnung so getroffen, daß die schwingende Kurbelschleife des Greifergetriebes
zentrisch und spiegelbildlich symmetrisch zu der durch die optische Achse und die
Motorwelle bestimmten Ebene angeordnet ist und daß der in die Filmperforation eindringende
Greiferzahn oben und unten durch zwei parallel zur Motorwelle verlaufende ebene
Flächen begrenzt ist, die einen spitzen Winkel miteinander einschließen, der gleich
dem größten Ausschlagwinkel der Kurbelschleife ist.
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Eine besonders genaue Filmschaltung mit entsprechend gutem Bildstand
wird dann erreicht, wenn die Anordnung des Erfindungsgegenstandes so getroffen ist,
daß die beiden aktiven Flächen des Greifers aus zwei Oberflächenteilen bestehen,
die so bearbeitet sind, daß zum mindesten in dem Augenblick, in dem der Greifer
in Berührung mit dem Rand der Perforation kommt oder sich von diesem Rand löst,
die Kontaktberührung zwischen Rand und Greifer linear ist.
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Der Vorteil des Erfindungsgegenstandes gegenüber dem bisher Bekannten
ist darin zu sehen, daß sich die spezifische Belastung zwischen Greiferzahn und
Perforationssteg und damit auch die den Bildstand beeinträchtigende elastische Verformung
des Films sehr stark verringert.
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In der nun folgenden Beschreibung soll die Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung, in der eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise
dargestellt ist, im einzelnen erläutert werden. In der Zeichnung ist F i g. 1 die
Ansicht eines schematischen Schnittes durch die Vorrichtung nach der Erfindung,
F i g. 2 ein Teil des Films und drei Stellungen der Greiferspitze, die in eine Perforation
eingreift; die Teile sind in vergrößertem Maßstab gezeichnet, F i g. 3 die Ansicht
einzelner Schnitte durch die Greiferspitze in der Bildfensterebene und F i g. 4
eine schematische Darstellung des Greifers. F i g. 1 zeigt die Ansicht eines horizontal
geführten Schnittes durch die Kinokamera mit der Vorrichtung nach der Erfindung.
Mit 1 ist das Gehäuse der Kinokamera bezeichnet, welches das Objektiv 2 trägt, dessen
optische Achse mit 3 bezeichnet ist. Der Film F ist schematisch in seiner Stellung
in dem Bildfenster angedeutet, wobei das Bildfenster selbst im Interesse der Entlastung
der Zeichnung nicht dargestellt ist.
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Die Lichtstrahlen werden zwischen dem Objektiv 2 und dem Film F von
einer rotierenden Spiegelblende 4 unterbrochen, die in an sich bekannter Weise in
der Abdeckstellung das von dem Objektiv 2 entworfene Bild im rechten Winkel in die
optische Achse 3 einer Betrachtungsvorrichtung, die schematisch durch die Linie
5 angedeutet ist, zurückwirft.
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Der Spiegel 4 der Blende sitzt auf einem rotierenden Teil 4a am äußersten
Ende einer Welle 6 eines Elektromotors 7, der in an sich bekannter Weise einen Rotor
8, einen Stator 9 und die Kugellager 10 und 11 aufweist.
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Die Welle 6 besitzt eine Schulter 12, gegen die mit Hilfe einer Schraube
13 der Innenlaufring des Kugellagers 11, ein Exzenter 14 zur Betätigung eines Greifers
15 für den Filmtransport sowie der Teil 4 a der Spiegelblende 4 gedrückt werden.
Die Winkelstellung zwischen dem Exzenter 14 und dem Teil 4 a der Spiegelblende wird
mit Hilfe eines Stiftes 16 fixiert, der in einer Bohrung in jedem dieser beiden
Teile untergebracht ist.
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Der Greifer 15 besitzt eine zentrale Bohrung und sitzt auf dem Exzenter
14; außerdem besitzt er eine Ausnehmung 17, mit deren Hilfe der Greifer um einen
Zapfen 18 hin und her schwingen, aber auch gedreht werden kann, der seinerseits
exzentrisch auf einem Stift 19 sitzt. Der Stift 19 sitzt in einer Bohrung
20 eines Teiles 21 des Elektromotors 7. Der Stift 19 kann in seiner
richtigen Stellung durch eine Stellschraube 22 festgehalten sein.
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Die seitliche Führung des Greifers 15 ergibt sich aus zwei Abstützflächen,
zwischen denen der Greifer angeordnet ist. Eine dieser Flächen besteht aus einer
Oberfläche des rotierenden Teiles 4a, der die Spiegelblende 14 trägt, während die
andere Fläche von einer Oberfläche eines Teiles 11 a gebildet wird, der das Kugellager
11 abdeckt.
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_ Unter der Wirkung des Exzenters 14 führt die Spitze des Greifers
15 eine hin und her gehende Bewegung und Drehbewegung um den Zapfen 18 und gleichzeitig
eine Hin-- und Herbewegung aus, die den Zweck hat, dem Greifer das Eindringen in
die Perforation bzw. das Zurückziehen aus einer Perforation zu ermöglichen. Die
hin- und hergehende Bewegung des Greifers erfolgt symmetrisch zu einer Ebene, die
durch die optische Achse 3 und durch die Achse der Welle 6 des Elektromotors 7 hindurchgeht.
Da diese in an sich bekannter Weise einen Winkel von 45° mit der optischen Achse
3 einschließt, bewegt sich der Greifer 15 auch in einer Ebene, die einen Winkel
von 45° mit der Ebene des Films F in dem
Bildfenster einschließt.
Eine Hubänderung der Bewegungsbahn des Greifers kann man dadurch bewirken, daß man
die Stellung des exzentrischen Zapfens 18 gegenüber seinem als Träger dienenden
Stift 19 ändert.
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F i g. 2 zeigt in sehr schematischer Darstellung verschiedene Stellungen
des Greifers 15, die mit 15a für die äußerste obere Stellung bzw. mit
15b für die mittlere Stellung bezeichnet sind, in welcher der Greifer in
der Ebene liegt, die durch die Achse des Motors und durch die optische Achse des
Gerätes gegeben ist, während 15c die äußerste untere Stellung bezeichnet. Diese
drei Stellungen des Greifers entsprechen der Bewegung, welche den Vorschub des Films
um ein einziges Bild bewirkt. Die drei entsprechenden Stellungen der Perforation
des Films, in welche der Greifer während dieser Bewegung eingreift, sind mit
a, b und c bezeichnet. Im übrigen ist in dieser Figur mit Sa, Sb und
Sc im Querschnitt die Stellung des Greifers in der Perforation und in der Filmebene
zur Darstellung gebracht. Hieraus ergibt sich, daß für den Fall, daß der Greifer
einen rechteckigen Querschnitt hat, die Berührung zwischen dem Greifer und dem Rand
einer Perforation nicht über die gesamte Länge der Perforationskante erfolgt, mit
Ausnahme der mittleren Stellung 15 b des Greifers. Entfernt sich der Greifer
aus dieser Stellung in der einen oder in der anderen Richtung, dann greift der Druck
auf die Perforation nicht mehr wie bisher, sondern nur noch an einer scharfen Kante
des Greifers an, so daß sich praktisch ein punktförmiger Eingriff zwischen Greifer
und Perforationskante ergibt.
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Eine solche Form der Greiferspitze würde immer zur Entstehung sehr
hoher Flächendrücke führen, die den Film sehr schnell zerstören könnten.
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Zur Beseitigung dieses Nachteils ist es von Vorteil, den Oberflächen
des Greifers, die mit der Perforation zum Eingriff kommen, eine ganz bestimmte Form
zu geben.
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F i g. 3 zeigt die Ansichten dreier Schnitte S'a, S'b und S'c eines
Greifers, dessen Form so verbessert worden ist, daß sich ein guter Eingriff mit
dem Rand einer jeden Perforation ergibt. Aus dieser Figur ersieht man, daß im Augenblick
des Eingriffs in die Perforation, die sich in der Stellung a befindet, der Greifer
sich auf dem Rand der Perforation über einem Teil 40 abstützt, der parallel zum
Rand der Perforation verläuft. Beim Übergang in die mittlere Stellung b, in welcher
die auf den Film ausgeübten Beschleunigungskräfte sehr viel kleiner sind als im
Moment des Erfassens der Perforation, drückt der Greifer auf den Rand der Perforation
mit Hilfe des sehr stumpfwinklig verlaufenden Anschlags, der sich aus dem Schnitt
der Flächen 40 und 41 ergibt.
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Am Ende dieses einen Taktes des Vorschubs des Films, d. h. also, in
dem Betriebszustand, in welchem die Perforation die Stellung c einnimmt, drückt
der Greifer auf den Rand der Perforation mit seiner Fläche 41, die dann parallel
zu dem Rand dieser Perforation verläuft. Dabei ist zu beachten, daß dieser Teil
der Fläche 41 sehr viel länger ist als der Oberflächenteil 40, ein Umstand, der
von besonderem Vorteil ist, wenn man einen guten Bildstand des Films erzielen will,
d. h., eine extrem hohe Regelmäßigkeit der Lage der Filmperforationen in bezug auf
das Objektiv nach jedem einzelnen Takt des Vorschubs.
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Damit nun das Herausziehen des Greifers sich unter denkbar günstigen
Bedingungen vollzieht, muß die Fläche 41 während der Auswärtsbewegung des Greifers
auch senkrecht zur Ebene des Films verlaufen. Diese Aufgabe löst man im Rahmen der
Erfindung dadurch, daß man die Fläche 41 in einen Winkel a relativ zur Längsachse
des Greifers stellt, wobei dieser Winkel a der gleiche ist, den der Greifer in seiner
mittleren Stellung und in seiner Austrittsstellung aus der Perforation einnimmt,
wie dies F i g. 4 erkennen läßt.
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Grundsätzlich ist dieser Winkel a gleich dem Winkel, den die Längsachse
des Greifers mit einer Ebene senkrecht zu der Filmebene einschließt, wenn der Greifer
in die Perforation eindringt; von besonderem Vorteil ist es, wenn auch der Oberflächenteil
40 seinerseits den Winkel a mit der Längsachse des Greifers einschließt.
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Da der Greifer 15 unter allen Umständen die Mitnahme des Films beim
Vorwärtslauf und beim Rückwärtslauf garantieren muß, haben die Teile 40, 41
der
Oberflächen symmetrische Korrespondenzflächen, die mit 40' und
41' bezeichnet sind. Die Oberflächenbereiche 40 und 41 sind ebene Flächen
und infolgedessen leicht zu bearbeiten. Wünscht man dagegen eine maximale Abstützlänge
am Rande der Perforation während jeder beliebigen Dauer des Vorschubs zu erzielen,
dann kann man in jedem Falle die ebenen Flächen 40 und 41 durch regelmäßige
Flächen ersetzen, die eine lineare Berührung mit dem Rand der Perforation während
der gesamten Bewegung des Eindringens und des Hauausziehens des Greifers in die
Perforation hinein bzw. aus dieser heraus garantieren.
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Der Antrieb der Abwickelspulen und der Aufwickelspule für den Film
erfolgt von dem Elektromotor 7 her. Zu diesem Zweck befindet sich am rückwärtigen
Ende der Welle 6 eine Schnecke 23, die in ein Schneckenrad auf einer Welle 25 eingreift,
die ihrerseits an ihrem anderen Ende die beiden Filmzahnrollen 26 und 27 trägt.
Die Welle 25 trägt auch noch eine weitere Schnecke 28, die mit einem Schneckenrad
29 kämmt und zur Anzeige des Filmverbrauchs dient.
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Die Filmzahnrollen 26 und 27 sind durch einen Bauteil 30 voneinander
getrennt, der als Radnabe für ein Zahnrad 31 dient, welches mit einem Getriebe in
Verbindung steht, das seinerseits die Filmaufwickelspule antreibt. Das Zahnrad 31
kann sich frei auf der Radnabe 30 drehen, jedoch sind seine Seitenwände zwischen
zwei Reibscheiben 32, 33 eingeklemmt. Dies geschieht durch den axial federnden
Flansch 34 über die Druckfedern 35 innerhalb der Filmzahnrolle 27. Man erhält also
auf diese Weise einen Antrieb mit konstanter Reibungskupplung, der es in an sich
bekannter Weise ermöglicht, die Drehzahldifferenzen der Nabe der Aufwickelspule
auszugleichen, die sich aus dem sich ändernden Durchmesser des auf diese Spule aufgewickelten
Filmwikkels ergeben.