-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fixieren und Spannen der
Seitenwand eines Druckmaschinenteilaggregates an der - Seitenwand einer Druckmaschine.
-
Es ist durch die USA.-Patentschrift 2 361491 und die schweizerische
Patentschrift 195 403 bekannt, zwei oder mehrere Teile durch einen Bolzen formschlüssig
miteinander zu verbinden. Der Bolzen wird in Bohrungen der zu verbindenden Teile
bis zu einem Bund am Bolzen eingeführt und gegen Herausfallen durch einen quer zur
Bolzenlängsachse durch Federkraft selbsttätig aus dem Bolzenumfang herausbewegbaren
Stift gesichert: Bei einer in ähnlicher Weise arbeitenden Vorrichtung gemäß britischer
Patentschrift 906 832 wird ebenfalls ein Bolzen durch Bohrungen der zu verbindenden
Teile geführt, wobei aber an Stelle der beschriebenen Stifte aus der Bolzenmantelfläche
teilweise herausbewegbare Kugeln verwendet werden, die jeweils in innerhalb der
Bohrungen der zu verbindenden Teile vorgesehene Ringnuten eingreifen und somit eine
formschlüssige Verbindung der Teile sicherstellen. Da bei jedem Bewegungssitz zwischen
Welle und Bohrung Spiel vorhanden sein muß, kann bei den genannten Vorrichtungen
der Bolzen sowohl in der Bohrung des einen als auch in der Bohrung des anderen Teils
verkantet werden, so daß zwischen den gegenseitig zu fixierenden Bohrungen immer
ein Versatz vorhanden ist. Ebenso können bei den genannten Vorrichtungen die zu
verbindenden Teile nicht spielfrei gegeneinander gezogen werden.
-
Weiterhin ist es durch die deutsche Patentschrift 887 314 bekannt,
ein über ein Spannfuttergehäuse geschobenes Werkstück konzentrisch zum Spannfuttergehäuse
dadurch zu klemmen, daß in Längsschlitzen des Spannfuttergehäuses angeordnete, radial
bewegliche Spannbacken bei Axialbewegung eines Spreizdorns mit kegeliger Fläche
senkrecht zur Spreizdornachse herausgefahren werden; die Betätigung des Spreizdorns
erfolgt dabei pneumatisch. Diese Vorrichtung ist aber nicht dafür geeignet, zwei
-mit Bohrungen versehene Teile konzentrisch mitein-. ander zu verbinden. Ebenso
sind keine Möglichkeiten zur gegenseitigen Fixierung zweier Teile in Achsrichtung
des Spreizdorns vorgesehen.
-
Die Erfindung kennzeichnet sich demgegenüber durch einen in entsprechende
Öffnungen der beiden Seitenwände einschiebbaren Dorn, einen diesen mit der Öffnung
der Seitenwänd des Teilaggregates form= schlüssig verbindenden Stift oder mehrere
derartige Stifte, eine die Seitenwand des Teilaggregates mit Hilfe dieser Stifte
gegen die Maschinenseitenwand pressende Vorrichtung und den Dorn mit den Öffnungen
der beidem :.,Seitenwände verspannende Klemmeinrichtungen. Dadurch werden die Nachteile
bekannter Vorrichtungen vermieden. Die Achsen der zusammengehörigen Fixierbohrungen
fluchten absolut genau, und sowohl das Fixieren als auch das axiale Zusammenspannen
der beiden Teile kann von einer einzigen Bedienungsseite aus erfolgen.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß bei jeder der Klemmeinrichtungen
im Dorn ein oder mehrere, annähernd senkrecht zu dessen Mittelachse verschiebbare
Bolzen vorgesehen sind, die jeweils mittels eines in einer Axialbohrung des Dorns
verschiebbaren Kegels radial nach außen bewegbar sind und hierbei unter Vermittlung
einer Büchse auf die Öffnungen der beiden Seitenwände einwirken. Die Klemmung mittels
einer unter Zwischenschaltung von keilförmigen Zwischenstücken aufdornbaren Büchse
ist robust und erfordert nur geringe Betätigungskräfte.
-
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal sind die den zeitweiligen Formschluß
zwischen dem Dorn und der Öffnung der Seitenwand des Teilaggregates bewirkenden
Stifte (wobei in vielen Fällen ein einziger Stift ausreichend sein kann) ebenfalls
mittels eines in einer Axialbohrung des Dorns verschiebbaren Kegels radial nach
außen druckbar, wobei erfindungsgemäß dieser Kegel mit dem Kegel für die Bewegung
der Klemmbolzen zu einem einzigen Element vereinigt ist.
-
Die Kegel für die Bewegung der Stifte und der Bolzen können mit mechanischen
Mitteln, beispielsweise durch Gewindespindeln, bewegt werden. Erfindungsgemäß ist
jedoch für diesen Zweck ein Druckmittel, beispielsweise Druckluft, vorgesehen, das
auf die als Kolben ausgebildeten Kegel einwirkt. Damit ergibt sich eine einfach
zu steuernde und schnell wirkende Betätigung, wobei das Druckmittel zusätzlich auch
für die, Axialbewegung des gesamten Dorns herangezogen werden kann, wenn nach einem
weiteren Erfindungsmerkmal der Dorn als druckmittelbetätigbarer Kolben ausgebildet
ist.
-
Erfindungsgemäß ist ferner ein Mehrwegedrehventil vorgesehen, bei
dessen schrittweiser Verdrehung um eine volle Umdrehung das Einschieben des Dorns
in die Öffnungen der Seitenwände, das Ausfahren der Stifte aus dem Dorn, das Betätigen
der Vorrichtung zum Anpressen der Seitenwand des Teilaggregates an die Maschinenseitenwand
und das Betätigen der Klemmvorrichtungen sowie anschließend das Lösen dieser Klemmvorrichtungen,
das Einfahren der Stifte in den Dorn und das Ausschieben des Dorns in der vorgeschriebenen
Reihenfolge durchführbar sind. Hiermit ist der .große Vorteil verbunden, daß weder
beim Spannen noch beim Lösen des Dorns irgendwelche Fehlschaltungen auftreten können,
wobei als weitere Sicherung eine Sperrvorrichtung vorgesehen ist, die das Ausfahren
der Stifte erst freigibt, wenn der Dorn vollständig eingeschoben ist.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist mit an sich bekannten
Elementen eine auf die vorliegende Wirkungsweise abgestimmte Folgesteuerung zusammengestellt,
die nach Betätigung eines Steuerorgans die einzelnen Arbeitsschritte in der vorgeschriebenen
Reihenfolge ablaufen läßt. Hierdurch wird ein vollautomatischer.Betrieb ermöglicht,
und das Fixieren und Spannen bzw. das Lösen können in der kürzestmöglichen Zeit
durchgeführt werden.
-
Wird bei dem erfindungsgemäßen Dorn auf den diesen mit der Öffnung
der Seitenwand des Teilaggregates formschlüssig verbindenden Stift verzichtet, dann
ist der Dorn besonders für die spielfreie Fixierung und Klemmung in einer zum Dorn
radialen Richtung geeignet.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt, und zwar in F i g. 1 in einem Längsschnitt in der Arbeitsstellung,
F i g. 2 in einem Längsschnitt in der zurückgezogenen Stellung; F i g. 3 zeigt ein
Mehrwegedrehventil und F i g. 4 das Schema einer Folgesteuerung.
-
An der Seitenwand 10 einer Druckmaschine ist mittels der Schrauben
11 eine zylindrische Führungsbüchse 12 angeschraubt, in der sich der an seinem
Oberteil
als Stufenkolben ausgebildete Dorn 13 axial bewegen kann. Wird der in einer
Bohrung des Dorns 13 axial beweglich angeordnete Kolben 14 gemäß F
i g. 1 nach unten bewegt, so drückt sein kegelig ausgebildetes Mittelstück auf drei
um je 120° versetzte, radial zur Achse des Dorns 13 verschiebbare Bolzen
15 und bewegt sie nach außen. Hierbei pressen die Bolzen 15 die Büchse
16 gegen die Wand der Bohrung in der Seitenwand 10 und klemmen damit
den Dorn 13 in der Seitenwand 10 fest. In gleicher Weise wirkt ein
Kolben 17 über drei Bolzen 18 auf die Büchse 19 und verklemmt damit
den Dorn 13 mit der in der Wand 20 befestigten Büchse 21, wenn der
Kolben 17 gemäß F i g. 1 nach oben bewegt wird. Bei dieser Bewegung wird
außerdem ein Stift 22
radial zur Achse des Dorns 13 nach außen geschoben und
greift hierbei in eine Rille 23 der Büchse 21 ein. Ein Deckel 24 schließt
die Bohrung des Dorns 13 ab. In der Ruhestellung des Doms 13 gemäß
F i g. 2 kann die Wand 20 eines Teilaggregates einer Druckmaschine parallel
zur Berührungsebene der Teile 10
und 20 so weit verschoben werden,
bis die Bohrung der Büchse 21 annähernd mit dem Dorn 13 fluchtet.
Wird nunmehr durch das Rohr 1 ein Druckmittel, beispielsweise Druckluft oder
Drucköl, zugeführt, so wird der Dorn 13 nach unten bewegt, bis sein Bund
25 auf dem Ansatz 26 der Führungsbüchse 12 aufliegt. Kurz vorher
hat der Bund 25 den kegelig angedrehten Betätigungsstift des elektrischen
Schalters 27 nach außen gedrückt und diesen geschlossen. F i g. 1
zeigt den Dorn 13 in seiner Arbeitsstellung. Nunmehr wird über das Rohr
2 ein Druckmittel geringeren Druckes zugeführt, der ausreicht, den Kolben
17 gerade anzuheben. Hierbei wird der vorher in einer Eindrehung 28 des Kolbens
17 ruhende Stift 22 nach außen bewegt. Das Druckmittel wird nunmehr auch
dem Rohr 3 zugeleitet, wodurch der Dorn 13 nach oben bewegt wird und dabei
die Wand 20
gegen die Wand 10 drückt. Anschließend wird sowohl der
Leitung 2 das Druckmittel unter vollem Druck zugeführt (diese Stufe ist mit
4 bezeichnet) als auch der Leitung 5, so daß die kegeligen Teile der Kolben
14 und 17 auf die Bolzen 15 und 18 und damit auf die Büchsen 16 und
19 einwirken. Die Wände 10 und 20 sind dadurch sowohl spielfrei
gegeneinander fixiert als auch zusammengepreßt. Zum Lösen der Verbindung wird dem
Rohr 6 das Druckmittel zugeführt, wodurch die Kolben 14 und
17 auseinandergeschoben werden und sowohl die Bolzen 15 und 18 als auch die
Büchsen 16 und 19 in ihre Ruhestellung gemäß F i g. 2 zurückgehen. Damit kommt auch
die Eindrehung 28 gegenüber dem Stift 22 zu liegen, und beim Zuführen
des Druckmittels zum Rohr 3 (gekennzeichnet als Stufe 7) und dem dadurch
bewirkten Zurückziehen des Dorns 13
wird der Stift 22 durch seine kegelige
Spitze nach innen geschoben.
-
In F i g. 3 ist schematisch ein Mehrwegedrehventil dargestellt, das
bei der stufenweisen Verdrehung im Uhrzeigersinn mittels des Handgriffes
29 das Druckmittel den einzelnen Verbrauchsstellen in der vorgeschriebenen
Reihenfolge zuführt. Eine vom Schalter 27 über die Zuleitung 30 betätigte,
in dem Ventil eingebaute Sperrung bewirkt, daß das durch die Leitung 31 zugeführte
Druckmittel erst dann zum Rohr 2
weitergeleitet wird, wenn der Dorn
13 seine Endstellung im eingefahrenen Zustand erreicht hat und der Stift
22 in die Rille 23 eintreten kann. In die Verbindungsleitung zum Rohr
2 ist ein Reduzierventil 32
eingebaut, um den Druck so weit zu verringern,
daß lediglich der Stift 22 ausgefahren wird, und ohne daß die Bolzen 18 betätigt
werden. An Stelle des elektrischen Schalters 27 kann auch ein Zeitrelais
benutzt werden oder ein Membranventil, das auf die Erhöhung des Druckes in der Leitung
1 beim Kontakt des Bundes 25 mit dem Ansatz 26 anspricht. Für die Verbindung
des Mehrwegeventils mit den Rohrstutzen 1, 2, 3, 5, 6 am Dorn 13 werden zweckmäßig
Hochdruckschläuche verwendet.
-
In F i g. 4 ist eine Folgesteuerung schematisch dargestellt, die an
Stelle des manuell zu betätigenden Ventils aus F i g. 3 für vollautomatischen Betrieb
benutzt werden kann. Hierbei wird der Hebel 33 des Dreiwegeventils 34 aus der Nullstellung
35 nach oben in die dargestellte Stellung bewegt und dabei das aus der Leitung
36 entnommene Druckmittel über das Magnetventil 37 an die Zuleitung
1 gegeben. Der Dorn 13 bewegt sich dadurch aus der Stellung gemäß
F i g. 2 in die Stellung gemäß F i g.1. Hierbei wird der Schalter 27 geschlossen
und das Magnetventil 37 umgeschaltet, so daß das Druckmittel nunmehr dem
membrangesteuerten Umschaltventil 38 und über das Reduzierventil
39 und das Rückschlagventil 40 der Verbrauchsstelle 2 zuströmt.
Bei Erreichen der vorgeschriebenen Endstellung des Kolbens 17 erhöht sich
der Druck in der Leitung 2, das Ventil 38 schaltet um und gibt den
Zufluß an das membrangesteuerte Umschaltventil 41 und über das Rückschlagventil
42 an die Verbrauchsstelle 3 weiter, die Teile 10 und
20 werden zusammengespannt. Die dabei auftretende Druckerhöhung schaltet
das Ventil 41 um, und das Druckmittel gelangt nun über das mit dem Ventil
34 gekuppelte Mehrfach-Dreiwegeventil 43 zu der Verbrauchsstelle
5 und gleichzeitig über das Rückschlagventil 44 an die Verbrauchsstelle
2 (4). Zum Lösen des Dorns 13 wird der Hebel 33 zunächst in die Stellung
35 gebracht und dadurch der Druckmittelzufluß über das Ventil 34 unterbrochen und
gleichzeitig die Leitungen 2, 3 und 5 über das Mehrfachventil 43 und
die Öffnung 45 entlastet. Anschließend wird der Hebel 33 in die Stellung
46 bewegt und damit das Druckmittel über das membrangesteuerte Ventil
47 der Leitung 6 zugeführt, wodurch die Kolben 14 und
17 auseinanderbewegt werden und die Klemmung der Büchsen 16
und
19 aufgehoben wird. In der Endstellung der Kolben 14, 17 erhöht sich der
Druck in der Leitung 6, das Ventil 47 schaltet um, und über das Rückschlagventil
48 fließt das Druckmittel zur Leitung 3 (7) und zieht den Dorn 13 zurück.