DE1295722B - Vorrichtung zur Manipulation und Beobachtung laenglicher, radioaktiver Koerper - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Mani- Vorzugsweise befindet sich der Mittenabschnitt der

pulation und Beobachtung länglicher radioaktiver Kammer in Höhe der bullaugenförmigen Fenster und

Körper. Derartige Körper sind beispielsweise Stäbe der Fernbedienungsmittel.

aus spaltbarem Material, die einem Reaktor Be- Die oben beschriebene Vorrichtung wird nach-

strahlungen und Kernspaltungsvorgängen ausgesetzt 5 stehend an Hand der ein Ausführungbeispiel der

gewesen sind. oben beschriebenen Vorrichtung darstellenden Zeich-

Bekanntlich wird in einem Reaktor das spaltbare nung näher erläutert. Es zeigt

Material im allgemeinen in Form von länglichen Kör- Fig. 1 einen schematischen senkrechten Schnitt pern, wie Stäben, Stangen oder Stiften, verwendet. durch den oberen Abschnitt einer Ausführungsform Diese Körper erfahren unter der Einwirkung der io der oben beschriebenen Vorrichtung und
Strahlung und der in ihnen auftretenden Kern- F i g. 2 einen schematischen senkrechten Schnitt Spaltungsvorgänge Veränderungen in ihrem Material, durch den unteren Abschnitt derselben Vorrichtung, ihrer Form sowie ihrer Oberfläche, deren Unter- F i g. 1 und 2 zeigen eine abgedichtete Kammer 1 suchung von erheblicher Bedeutung ist. Die Unter- von länglicher vertikaler Form, die oberhalb und suchung dieser Veränderungen ist sogar der Zweck 15 unterhalb der Höhe des Fußbodens 2, auf dem sich bestimmter Reaktorarten, die als Versuchsreaktoren der Bedienende 3 befindet, angeordnet ist. Diese Kambezeichnet werden. mer ist von einem angemessenen Strahlenschutz 4 aus

Die Untersuchung radioaktiver Stäbe macht selbst- Beton oder, sofern die Dicke verringert werden muß,

verständlich die Abschirmung des sie durchführenden wie vor dem Bedienenden, von einem Strahlenschutz 5

Personals und gegebenenfalls des verwendeten Ma- ao aus Blei umgeben.

terials erforderlich. Da diese Abschirmung stets mas- Etwa auf der vertikalen Achse dieser Zelle ist ein

siv ist, da sie eine Funktion der Dicke und der Dichte Stab 6 angeordnet, der auf dem Boden der Zelle in

des verwendeten Materials ist, ist sie im allgemeinen einem Halter 7 ruht. Dieser Stab ist durch einen in

ortsfest ausgebildet. der Betonwand der Kammer verankerten Zwischen-

Folglich bedingt die Beobachtung der Stäbe gewisse 25 arm 8 sowie durch eine an der Oberseite der Zelle Hantierungsvorgänge, die dazu bestimmt sind, dem angeordnete Verschraubung 9, die den Stab unter sich ebenfalls an einem festen Ort befindenden Be- Zugspannung hält, abgestützt,
dienenden die verschiedenen Zonen ihrer Oberfläche Um diesen Stab herum ist in seinem oberen Abzuzukehren. Der Erfindung liegt als Aufgabe die Er- schnitt ein fest auf dem Stab sitzendes Führungsrohr leichterung und Vereinfachung dieser der Beobach- 30 10 angeordnet, auf dem sich zwei obere Queransätze rung dienenden Hantierungsvorgänge des radio- 11 und 12 verschieben und drehen lassen. Jeder dieaktiven Körpers zugrunde. ser Ansätze ist mit einer Schelle 13 bzw. 14 versehen,

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die dazu dient, den radioaktiven Körper 15 zu stützen die Kombination einer von einem Strahlungsschutz oder zu führen. Die obere Schelle 13 weist eine ausumgebenen, abgedichteten Kammer von in vertikaler 35 schwenkbare Aufhängevorrichtung 16 auf und ist mit Richtung länglicher Form und im Strahlungsschutz einer im oberen Teil der Zelle angeordneten Hebeeingelassener bullaugenförmiger Fenster und Fern- vorrichtung 17 in Form einer Winde verbunden. Die bedienungsmittel mit einem auf dem Boden der Kam- beiden oberen Queransätze 11 und 12 sind durch ein mer ruhenden und durch Halterungsmittel abgestütz- Distanzrohr 18 miteinander verbunden,
ten, die gesamte Kammer vertikal durchsetzenden, 40 Um den Stab 6 herum ist in seinem unteren Abzylindrischen Stab, dessen oberer Teil von einem fest schnitt eine rotierbare Laufbüchse 20 angeordnet, auf auf dem Stab sitzenden Führungsrohr umgeben ist, der zwei untere Queransätze 21 und 22 in Achsenauf dem zwei durch ein das Führungsrohr umgebendes richtung verschiebbar gelagert sind. Jeder dieser Quer-Distanzrohr miteinander verbundene obere Quer- ansätze ist mit einer Schelle 23 bzw. 24 versehen, die ansätze verschiebbar und rotierbar gelagert sind, und 45 zum Stützen oder Führen des radioaktiven Körpers 15 dessen unterer Teil von einer rotierbaren Laufbüchse bestimmt ist. Die untere Schelle 24 weist eine Mulde mit im wesentlichen gleichen Außendurchmesser wie 25 auf, in der das untere Ende des Stabs 15 ruht. In das Führungsrohr umgeben ist, auf der zwei durch dieser Mulde ist eine Öffnung 26 vorgesehen. Außerein die Laufbüchse umgebendes Distanzrohr mit- dem sind die beiden unteren Queransätze 21 und 22 einander verbundene unter Queransätze in Achsen- 50 durch ein Distanzrohr 27 miteinander verbunden,
richtung verschiebbar und drehfest gelagert sind, mit Ein im unteren Abschnitt der Kammer vorgeseheje einer Schelle zum Stützen oder Führen des radio- nes, umsteuerbares Getriebe 28 mit Handbetätigung aktiven Körpers an jedem Queransatz, mit einer Hebe- 29 ermöglicht es, die Lauf büchse 20, auf die die beivorrichtung, die an der Schelle des obersten Quer- den unteren Queransätze 21 und 22 durch einen Keil ansatzes angreift, mit einer von außerhalb der Kam- 55 drehfest gelagert sind, um sich selbst zu drehen,
mer betätigbaren mechanischen Drehvorrichtung für Andererseits steht ein lösbares Kupplungsteil 30, die Laufbüchse und mit einem lösbaren Kupplungs- das sich bei 30' von der Schelle 14 lösen läßt, zur teil, das die oberen und unteren Queransätze me- Verfügung, um die Verschiebebewegungen der Schelchanisch fest miteinander verbindet. len 13 und 14 einerseits sowie 23 und 24 andererseits

Die Schelle am obersten Queransatz weist eine aus- 60 miteinander zu verbinden oder voneinander zu lösen,

schwenkbare Aufhängevorrichtung auf, die mit dem Schließlich ist die Kammer durch ein Hebezeug 31,

oberen Teil des radioaktiven Körpers zusammen- durch Beobachtungsmittel, wie beispielsweise zwei bei

wirken kann. 32 und 33 in der Bleiwand 5 angeordnete, nicht dar-

Der zylindrische Stab ist vorteilhafterweise durch gestellte bullaugenförmige Fenster, die das Untermindestens einen an der Wand der abgedichteten 65 suchen einer Zone von einem Meter Höhe ermög-Kammer befestigten Zwischenarm sowie durch eine liehen, und durch Bedienungsmittel, wie beispielsoberhalb der Kammer angeordnete Verschraubung weise zwei bei 34 und 35 in der gleichen Wand anabgestützt, die den Stab unter Zugspannung hält. geordnete, nicht dargestellte genormte Zangenmani-

pulatoren vervollständigt, die das Bestreichen einer Zone von mehr als einem Meter Höhe ermöglichen.

Die vorstehend beschriebene Zelle ermöglicht die Durchführung folgender Arbeitsgänge: Aufhängen eines radioaktiven Stabs an der Handhabungsvorrichrung; Entleeren und Füllen eines Stabs; Abnehmen und Anbringen eines Rohres um den Stab; Einbau und Ausbau von Detektoren, von Brennstoffelementen usw. bei einem erheblichen Gammastrahlungsfluß, z. B. in der Größenordnung von einem Curie.

Nachstehend wird beispielsweise die Durchführungsform von zweien dieser Arbeitsgänge beschrieben:

Um einen Stab aufzuhängen, werden sämtliche Schellen 13,14, 23 und 24 in die in Fig. 2 durch 13', 14', 23' und 24' gestrichelt dargestellte untere Stellung abwärts geführt. Die Aufhängevorrichtung 16 der Schelle 13 wird ausgeschwenkt, so daß die Schellen für das Durchlassen des an dem Hebezeug 31 aufgehängten Stabs offen sind. Der Stab wird dann in die unter das Hebezeug gedrehten Schellen eingeführt, ao Wenn die Schellen mit dem Stab in die Stellung 15' zurückgedreht sind, wird die Aufhängevorrichtung 16 mittels Fernbedienung geschlossen.

Um einen Stab zu entleeren, öffnet man einen oberen Stopfen des Stabs, während er sich in der vorherigen Stellung 15' befindet, worauf die untere Laufbüchse 20 gedreht wird und der Stab mit Hilfe der Hebevorrichtung 17 bis in seine obere Stellung in der in F i g. 1 dargestellten Höhe hochgeführt wird. Darauf wird durch Fernbedienung ein entsprechendes Entleerungsrohr in die passende öffnung des Stabs eingeführt, worauf sein unterer Stopfen herausgeschraubt wird.

Es zeigt sich also, daß die oben beschriebene Vorrichtung eine weitgehende Manipulierbarkeit und eine vielseitige Verwendbarkeit mit einem Höchstgrad an Sicherheit verbindet.

Claims (4)

Patentansprüche: 40

1. Vorrichtung zur Manipulation und Beobachtung länglicher radioaktiver Körper, gekennzeichnet durch die Kombination einer von einem Strahlungsschutz (4, 5) umgebenen, abgedichteten Kammer (1) von in vertikaler Richtung länglicher Form und im Strahlungsschutz (5) eingelassener bullaugenförmiger Fenster und Fernbedienungsmittel mit einem auf dem Boden der Kammer (1) ruhenden und durch Halterungsmittel (8, 9) abgestützten, die gesamte Kammer (1) vertikal durchsetzenden, zylindrischen Stab (6), dessen oberer Teil von einem auf dem Stab sitzenden Führungsrohr (10) umgeben ist, auf dem zwei durch ein das Führungsrohr (10) umgebendes Distanzrohr (18) miteinander verbundene obere Queransätze (11,12) verschiebbar und rotierbar gelagert sind, und dessen unterer Teil von einer rotierbaren Laufbüchse (20) mit im wesentlichen gleichem Außendurchmesser wie das Führungsrohr (10) umgeben ist, auf der zwei durch ein die Laufbüchse (20) umgebendes Distanzrohr (27) miteinander verbundene untere Queransätze (21, 22) in Achsenrichtung verschiebbar und drehfest gelagert sind, mit je einer Schelle (13,14, 23, 24) zum Stützen oder Führen des radioaktiven Körpers (15) an jedem Queransatz, mit einer Hebevorrichtung (17), die an der Schelle (13) des obersten Queransatzes (11) angreift, mit einer von außerhalb der Kammer (1) betätigbaren mechanischen Drehvorrichtung (28,29) für die Laufbüchse (20) und mit einem lösbaren Kupplungsteil (30), das die oberen und unteren Queransätze mechanisch fest miteinander verbindet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schelle (13) am obersten Queransatz (11) eine ausschwenkbare Aufhängevorrichtung (16) aufweist, die mit dem oberen Teil des radioaktiven Körpers (15) zusammenwirken kann.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stab (6) durch mindestens einen an der Wand der Kammer (1) befestigten Zwischenarm (8) sowie durch eine oberhalb der Kammer angeordnete Verschraubung (9) abgestützt ist, die den Stab unter Zugspannung hält.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Mittenabschnitt der Kammer (1) in Höhe der bullaugenförmigen Fenster und der Fernbedienungsmittel befindet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen