DE1289924B - Atomkernreaktor mit Druckrohren - Google Patents
Atomkernreaktor mit DruckrohrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Atomkernreaktor, bei dem in Öffnungen einer Moderatorkonstruktion
gerade, spaltbares Material enthaltende Druckrohre vertikal angeordnet und die einzelnen
Druckrohre an ihren oberen Enden über Anschlußköpfe mit das Kühlmittel zu- und abführenden Rohrleitungen
verbunden sind, wobei die Druckrohre zusammen mit dem in ihnen enthaltenen Spaltstoff über
Halteteile auswechselbar an den Anschlußköpfen befestigt
sind.
Ein Atomkernreaktor dieser Art ist aus der Zeitschrift Atompraxis 1958, Nr. 12, S. 451 bis 459, bekannt.
Bei diesem Reaktor erfolgt das Herausnehmen der Druckrohre gemeinsam mit den Spaltstoffelementen
von der gleichen Seite, an der sich die Anschlußteile für die Rohrleitungen und die Halteteile für die
Druckrohre befinden, nämlich von oben. Das hat insbesondere Schwierigkeiten mit der räumlichen Anordnung
der Leitungen unter Berücksichtigung des zum Herausnehmen der Druckrohre benötigten Raumes
zur Folge, so daß unter Umständen für die Druckrohre ein anderer als der günstigste Gitterabstand gewählt
werden muß. Auch die Rohrleitungen können nicht die optimale Größe erhalten, so daß mit Druckverlusten,
insbesondere bei gasförmigem Reaktorkühlmittel, gerechnet werden muß. Ein wesentlicher
Nachteil besteht auch darin, daß die Druckrohre mit dem Spaltstoff durch die Schwerkraft ins Innere des
Reaktorkerns gezogen werden. Bei Beschädigungen der Druckrohre besteht die Gefahr, daß sie in den
Reaktorkern fallen, und es können unter Umständen Schwierigkeiten bei ihrer Bergung entstehen. Außerdem
muß die Wechselmaschine gleichzeitig die Druckrohre mit dem Spaltstoff heben und den Befestigungskopf
des Druckrohres mit den Anschlußteilen und Halteteilen betätigen können. Das führt zu
einem komplizierteren Aufbau der Wechselmaschine, die damit anfälliger gegen Störungen wird.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Kernreaktoranlage der erwähnten Art, welche wesentlich
einfacher ist und dabei eine größere Betriebssicherheit aufweist.
Das wird beim eingangs genannten Reaktor dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß die Druckrohre
zusammen mit den Spaltstoffelementen nach unten herausnehmbar sind.
Durch den Aufbau gemäß der Erfindung ist man in der Führung der Rohrleitungen zu den Anschlußteilen
freier und kann diese mit größeren Durchmessern ausstatten. Die Maschine zur Betätigung der Anschlußköpfe,
welche die Anschlußteile für das Kühlmittel und die Halteteile für die Druckrohre aufweisen,
kann sehr einfach sein und unter Umständen bei einer besonderen Ausführung der Köpfe sogar
wegfallen.
Die unter der Moderatorkonstruktion befindliche Wechselvorrichtung braucht nur ein einfaches Huborgan zu enthalten, welches die Druckrohre mit den
Spaltstoffelementen senkt oder hebt. Das Huborgan wird in einem Zylinder angeordnet. Dabei besteht
der Vorteil, daß ein schlecht befestigtes Druckrohr im Falle irgendeines Versagens immer aus dem Reaktor,
und zwar in der Regel sogar in den Zylinder der Hubvorrichtung fällt, so daß sich schwierige
Bergungsaktionen erübrigen.
Vorzugsweise kann der Zylinder der Wechselvorrichtung zusammen mit dem Hubmechanismus um
eine waagerechte Achse neigbar sein. Dadurch wird es auf einfache Weise ermöglicht, die Druckrohre zusammen
mit den Spaltstoffelementen aus dem Reaktorkern zu entfernen, ohne daß die Wechselsvorrichtung
den Bereich direkt unterhalb des Reaktorkerns verlassen muß.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einiger in
der Zeichnung schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele. Es zeigt
ίο F i g. 1 einen Schnitt durch einen Atomkernreaktor
gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt nach A-A in Fig. 1,
F i g. 3 ein Detail des Anschlusses der Kühlmittelrohrleitungen an das Druckrohr mit dem Spaltstoffelement,
F i g. 3 ein Detail des Anschlusses der Kühlmittelrohrleitungen an das Druckrohr mit dem Spaltstoffelement,
Fig. 4 und 5 Schnitte durch andere Ausführungen
des Atomkernreaktors gemäß der Erfindung,
F i g. 6 eine andere Ausführung des Anschlußkopfes für ein Druckrohr.
ao In der F i g. 1 sind in einer Moderatorkonstruktion 1 öffnungen ausgebildet, in welchen sich Spaltstoff
enthaltende Druckrohre 2 befinden. Aus Gründen der Anschaulichkeit ist nur ein einziges Druckrohr
gezeichnet worden, tatsächlich befindet sich in einem Reaktorkern immer eine größere Anzahl dieser
Druckrohre. Die Druckrohre 2 sind in Anschlußköpfen 3 befestigt, welche gleichzeitig die Zu- und
Ableitung des Kühlmittels zur Kühlung des in den Druckrohren enthaltenen Spaltstoffes durch Rohrleitungen
4 vermitteln. Die Rohrleitungen 4 sind an Sammelrohre 5 angeschlossen, welche dieses Kühlmittel
den Wärmeverbrauchern zuführen bzw. von diesen wieder zurückführen. Die Anschlußköpfe 3
befinden sich zusammen mit den Rohrleitungen 4 und 5 in einem durch eine Strahlungsdichte Decke
3ß abgeschirmten Raum 6. Oberhalb der Anschlußköpfe 3 befindet sich im Raum 6 ein fahrbarer Träger
7, auf welchem ein Manipulator 8 beweglich ist. Der Träger 7 ist um einen Zapfen 9 drehbar. Durch
Drehung des Trägers 7 um den Zapfen 9 und Verschiebung des Manipulators auf dem Träger 7 kann
jeder beliebige Punkt über der Moderatorkonstruktion angefahren werden. Auf diese Weise kann der
Manipulator 8 über jedem der Anschlußköpfe 3 in Stellung gebracht werden. Der Raum 6 ist mit einer
Strahlungsdichten Tür T versehen. Neben dieser Tür ist auf einer Fahrbahn 10 ein als Reserve vorgesehener
Manipulator 11, welcher mit dem Manipulator 8 austauschbar ist, angeordnet. Unter der Moderatorkonstruktion
1 befindet sich eine aus zwei drehbaren Teilen 12 und 13 bestehende Strahlenabschirmung.
Das Teil 12, welches im Teil 13 exzentrisch drehbar gelagert ist, ist mit einer exzentrischen Öffnung
14 versehen, weiche die Durchführung eines Druckrohres erlaubt. Durch gegenseitige Verdrehung
der beiden Teile 12 und 13 kann diese öffnung unter jedes der Druckrohre 2 gebracht werden. Unter den
beiden Teilen 12 und 13 befindet sich ein Raum 15, welcher durch eine strahlungssichere Tür 16 zugänglieh
ist. Da der Raum 15 vom Reaktorkern durch die Teile 12, 13 abgeschirmt ist, kann er nach einem Abstellen
des Reaktors durch eine fahrbare Beschikkungsvorrichtung 17 befahren werden. Die Beschikkungsvorrichtung
17 ist mit einer strahlungsgeschützten Kabine 18 für den Bedienungsmann versehen und
kann durch Räder 20 und 21 in zwei aufeinander senkrechten Richtungen verstellt werden. Befindet
sich z. B. die Beschickungsvorrichtung auf den Rä-
dem 20, so sind die Räder 21 durch ein nicht dargestelltes Hubwerk angehoben und umgekehrt. Die Beschickungsvorrichtung
17 kann noch mit Stützen 22 versehen sein, die in der jeweiligen Stellung entsprechende
Ausnehmungen 23 im Boden des Raumes 15 einfallen, wodurch nach durchgeführter Verstellbewegung
die Stellung der Beschickungsvorrichtung 17 unter einem bestimmten Druckrohr fixiert werden
kann. Die Beschickungsvorrichtung 17 ist mit einem um eine lotrechte Achse drehbaren und um waagerechte
Zapfen 24 schwenkbaren Zylinder 25 versehen. Der Zylinder 25 ist aus einem strahlungsundurchlässigen
Material hergestellt und hat Öffnungen 26 und 27 (F i g. 2). In diesen öffnungen ist ein
nicht dargestelltes, z. B. hydraulisches Hubwerk angeordnet, welches bis in die Öffnungen 14 eindringen
kann und imstande ist, in den öffnungen 26 oder 27 des Zylinders befindliche Druckrohre in ihre Arbeitsstellung
in der Moderatorkonstruktion 1 zu heben bzw. diese bei einem Wechselvorgang wieder aus der
Moderatorkonstruktion in eine der öffnungen des Zylinders 25 zu senken. Seitlich des Reaktorkerns ist
ein mit einem Betätigungsmechanismus 28 versehener Schwenkarm 29 angeordnet, in dessen Innerem sich
ein Greifer 30 mit einem Hubmechanismus befindet, welcher fähig ist, die den Spaltstoff enthaltenden
Druckrohre aus der Beschickungsvorrichtung 17 bei geschwenktem Zylinder 25 herauszuziehen und in
den Schwenkarm 29 aufzunehmen. Der Hubmechanismus des Greifers 30 ist durch einen Seilzug 30 a
und eine Seiltrommel 30 b angedeutet. Der Raum 31, in welchem sich der Schwenkarm 29 befindet, ist
durch eine öffnung 32 mit dem Raum 15 verbunden und ist außerdem mit einer in einen Lagerraum 33
führenden öffnung 34 versehen, welche durch einen Verschluß 35 verschließbar ist. Unter der öffnung 34
befindet sich eine Transporteinrichtung 36, welche die den Spaltstoff enthaltenden Druckrohre unter
einen Kran 37 befördert. Durch den Kran 37 können die einzelnen den Spaltstoff enthaltenden Druckrohre
unter einem Wasserspiegel befindlichen Aufbewahrungsvorrichtungen 38 zugeführt werden.
Bei einem Beschickungsvorgang wird die betreffende Kühlmittelleitung abgesperrt. Die Teile 12, 13
der Abschirmung werden durch Drehung in eine Stellung gebracht, bei welcher sich die Öffnung 14 unter
dem auszuwechselnden den Spaltstoff enthaltenden Druckrohr befindet. Der Hubmechanismus der betreffenden
der Öffnungen 26, 27 der Beschickungsvorrichtung, welche sich unter dem Druckrohr befindet,
wird gehoben und unter das Druckrohr gebracht. Durch den Manipulator 8 wird der entsprechende
Anschlußkopf vom Druckrohr gelöst, und dieses wird freigegeben. Der Hubmechanismus des Zylinders 25
wird nunmehr gesenkt, so daß das Druckrohr in der betreffenden Öffnung des Zylinders 25 Platz findet.
Nun wird der Zylinder 25 der Beschickungsvorrichtung 17 geschwenkt und durch die Beschickungsvorrichtung
in eine Stellung gebracht, bei welcher sich die das Druckrohr enthaltende Öffnung gegenüber
der öffnung 32 befindet. Darauf wird durch den Hubmechanismus des Schwenkarmes 30 das Druckrohr
mit dem in ihm enthaltenen Spaltstoff erfaßt und in den Schwenkarm 30 gezogen. Nun wird der Schwenkarm
30 so verschwenkt, daß er an der öffnung 34 mündet. Durch den Hubmechanismus wird das
Druckrohr bei geöffnetem Absperrorgan 35 durch die Öffnung 34 gesenkt und der Transporteinrichtung 36
übergeben. Die Transporteinrichtung 36 bringt das Druckrohr unter den Kran 37, durch welchen es dann
zu den einzelnen Lagervorrichtungen 38 gebracht werden kann. Ein in den Reaktorkern 1 neu zugeführtes
Druckrohr durchläuft diesen Weg in umgekehrter Richtung, und zwar wird es durch den Kran
37 der Transporteinrichtung 36 übergeben, durch die Hubeinrichtung in den Schwenkarm 30 gehoben und
von diesem durch die Öffnung 32 in eine der Öffnungen des Zylinders 25 der Beschickungsvorrichtung
17 gebracht. Nach Aufrichten des Zylinders 25 und Einstellen der Beschickungsvorrichtung 17 und der
öffnung 14 im Teil 12 in die Stellung, in welcher das neue Element angebracht werden soll, wird das
Druckrohr durch den Hubmechanismus des Zylinders 25 gehoben und in die richtige Lage in der Moderatorkonstruktion
1 gebracht. Durch den Manipulator 8 wird dann der betreffende Anschlußkopf 3
an das Druckrohr 2 angeschlossen, und die Kühiao mittelzuführung durch die Rohre 4 kann geöffnet
werden.
Damit bei einem Wechselvorgang weniger Fahrten der Beschickungsvorrichtung 17 erforderlich sind, ist
diese in der bereits beschriebenen Weise mit einem drehbaren Zylinder 25 und mit zwei öffnungen 26
und 27 versehen. Es ist auf diese Weise möglich, zuerst durch den Schwenkarm 30 ein neues Druckrohr
in eine der öffnungen 26, 27 einzuführen, dann die Beschickungsvorrichtung 17 unter den Reaktorkern
zu bringen und in die zweite, leere öffnung das auszuwechselnde Druckrohr herunterzulassen. Dann
kann bei unveränderter Stellung der Wechselmaschine 17 der Zylinder 25 um seine lotrechte
Achse gedreht werden und das neue Druckrohr in die Moderatorkonstruktion 1 eingeführt werden. Nach
erfolgter Befestigung des neuen Druckrohres durch den Manipulator 8 kann das alte Druckrohr in der
beschriebenen Weise durch den Schwenkarm 30, die Transporteinrichtung 36 und den Kran 37 in den
Lagerraum gebracht werden.
In F i g. 3 ist im Detail eine Ausführung des Anschlußkopfes
3 der F i g. 1 dargestellt. In einer über dem Reaktorkern angeordneten Strahlungsdichten
Decke 40 sind Öffnungen 41 vorgesehen, welche zum Aufnehmen der Enden der Druckrohre 2 dienen. Die
Druckrohre 2 haben an ihren Enden Vorsprünge 42 nach Art der bekannten Bajonettverschlüsse. Außerdem
ist jedes der Druckrohre mit einem koaxial angeordneten Rohr 43 versehen, welches der Führung
des Kühlmittelstromes dient. Der Anschlußkopf 3 enthält ein Halteteil 44, welches mit den Vorsprüngen
42 entsprechenden Vorsprüngen 45 versehen ist. Im Innern des Halteteils 44 ist ein Anschlußteil 46
angeordnet, welches mit Anschlußrohren 47, 48 für das Kühlmittel versehen ist. Das Anschlußteil 46
weist in seinem Innern ein rohrförmiges Teil 49 auf, welches dazu bestimmt ist, einen Anschluß an ein
Innenrohr 43 des Druckrohres 2 zu bilden. In der Außenwand des Anschlußteiles 46 ist eine ringförmige
Mulde 50 ausgebildet, in welcher sich eine rohrförmige Dichtung 51 befindet, welche durch ein durch
eine Rohrleitung 52 zugeführtes Druckmittel aufblasbar ist. Das Halteteil 44 ist um die Achse des Anschlußkopfes
drehbar und hat Ausschnitte 53, um die Durchführung der Rohre 47, 48, 52 zu erlauben.
Durch die Ausschnitte 53 führen auch im Teil 46 ausgebildete Stützen 54, welche durch Schrauben 55
an der Decke 40 über der Moderatorkonstruktion 1
befestigt sind. Das Halteteil 44 ist auf dem Anschluß- im Reaktorkern angebracht. Auf dieselbe Weise
teil 46 mittels eines Zapfens 56 befestigt und ist mit kann auch jeder der Kontrollstäbe ausgewechselt
einem Vierkant 57 versehen, an welchem der Mani- werden.
pulator 8 angreift. In Fig. 5 ist eine der Fig. 4 entsprechende Ein-
In der gezeichneten, geschlossenen Stellung wird 5 richtung dargestellt, bei welcher jedoch die Beschikdas
Kühlmittel durch das Rohr 48 in das Anschluß- kungsvorrichtung auf zwei aufeinander senkrechten
teil 46 eingeführt und gelangt in das Druckrohr 2 Bahnen 71, 72 fahrbar und nicht schwenkbar ist. In
durch den ringförmigen Raum zwischen der Außen- der Nähe der Moderatorkonstruktion 1 ist ein lotwand
und dem Teil 49. Die Rückströmung des Kühl- recht verlaufender Kanal 73 vorgesehen, in welchem
mittels erfolgt durch das Innenrohr 43 des Druck- io sich ein Hubmechanismus 74 befindet, der geeignet
rohres, das Teil 49 des Anschlußteiles 46 und das ist, das Druckrohr zu fassen und in den Lagerraum
Rohr 47. Soll nun ein Druckrohr mit dem darin ent- 33 zu senken. Ein neues Druckrohr wird wieder durch
haltenen Spaltstoff ausgewechselt werden, so wird den Hubmechanismus 74 in den Kanal 73 gebracht,
dieses nach Abschalten der Kühlmittelzufuhr von in den Zylinder 73' der Beschickungsvorrichtung 70
unten durch die Beschickungsvorrichtung gestützt, 15 eingeführt und in die entsprechende Öffnung der
und durch Senkung des Druckes in der Rohrleitung Moderatorkonstruktion 1 gehoben.
52 wird die Dichtung entspannt. Nachher wird das Bei dieser beschriebenen Einrichtung besteht ge-
Halteteil 44 durch den Manipulator 8 verdreht. Da- genüber den vorher gezeigten Ausführungsformen
durch werden die nach Art eines Bajonettverschlus- auch der Unterschied, daß die Strahlenabschirmung
ses ineinandergreifenden Vorsprünge 42 und 45 außer ao an der unteren Seite des Reaktorkerns nicht aus den
Berührung gebracht. Das Druckrohr 2 wird frei- zwei gegeneinander verdrehbaren Teilen besteht. Die
gegeben und kann nach unten entfernt werden. Ein untere Strahlenabschirmung des Reaktorkerns hat in
neu eingeführtes Druckrohr wird durch die Beschik- diesem Falle durchgehende Öffnungen 75 von der
kungsvorrichtung in seine Lage in der Moderator- gleichen Anzahl, wie Druckrohre vorhanden sind. Ein
konstruktion 1 und im Anschlußkopf 3 gebracht, wo- 25 Austreten der Strahlung durch diese Öffnungen 75
nach durch Verdrehung des Befestigungsteiles 44 die wird dadurch verhindert, daß jedes der Druckrohre an
Vorsprünge 42 und 45 wieder in Eingriff gebracht seinem unteren Ende mit einem die betreffende öffwerden.
Dann wird durch Erhöhung des Druckes in nung verschließenden Endstück 76 aus strahlungsder
Rohrleitung 52 die Dichtung 51 aufgeblasen, wo- undurchlässigem Material versehen ist. Auf diese
mit der Wechselvorgang abgeschlossen ist. 30 Weise wird die Einrichtung und auch deren Bedie-
In F i g. 4 ist eine andere Ausführung des Reaktors nung weiter vereinfacht.
gemäß der Erfindung dargestellt. Bei dieser ist der In F i g. 6 ist eine weitere mögliche Ausführung des
oberhalb der Moderatorkonstruktion 1 befindliche Anschlußkopfes 3 für die Druckrohre dargestellt,
Raum 6, in welchem sich die Anschlußköpfe 3 mit welche ebenfalls eine weitere Vereinfachung der Reden
Kühlmittelzuleitungen 5 befinden, durch eine aus 35 aktoranlage ermöglicht. Dieser Anschlußkopf erforzwei
gegeneinander verdrehbaren Teilen 60 und 61 dert nämlich überhaupt keinen besonderen Manipubestehende
Schutzdecke von einem Raum 63, in wel- lator für das Lösen und Befestigen der Druckrohre,
chem sich ein Manipulator 64 befindet, abgeteilt. Der Der Anschlußkopf enthält ein Anschlußteil 80, wel-Raum
63 ist mit einer strahlungssicheren Tür 65 ver- ches über Stützen 81 mit Hilfe von Befestigungssehen. Für die unter der Moderatorkonstruktion 1 40 schrauben 82 an der Decke 40 befestigt ist. Das Anbefindliche
Beschickungsvorrichtung ist in diesem schlußteil 80 ist mit Rohrleitungen 83, 84 für das
Fall ein mit dem bereits erwähnten Hubmechanismus Kühlmittel und mit einem konzentrischen Rohr 85,
versehener Zylinder 66 vorgesehen, welcher in einem welches an das im Druckrohr angeordnete Rohr 86
an dem drehbaren Teil 12 befestigten Tragarm 67 anschließt, versehen. An der oberen Seite des Anschwenkbar
ist. In der Moderatorkonstruktion ist 45 Schlußteiles 80 befindet sich eine zylindrische Fühauch
einer der in größerer Anzahl vorhandenen Kon- rung 87, in welcher ein Zapfen 88 verschiebbar ist.
trollstäbe 68 dargestellt, welcher durch einen Hub- Der Zapfen 88 ist mit einer Platte 90 verbunden, an
mechanismus 69 verstellbar ist. Die Funktion dieser der mittels Bolzen 91 schwenkbare Arme 92 befestigt
Einrichtung ist ähnlich der in der F i g. 1 dargestell- sind. Die Arme 92 sind mit hakenförmigen Enden 93
ten. Durch gegenseitiges Verdrehen der Deckenteile 50 versehen, welche in einen entsprechenden Einschnitt
12, 13 wird der Zylinder 66 unter das auszuwech- 94 des Druckrohres eingreifen. In den Stützen 81
selnde Druckrohr gebracht. Der im Zylinder 66 be- sind Führungsschlitze 95 ausgebildet, in welchen an
findliche Hubmechanismus wird in Berührung mit den Armen 92 befestigte Bolzen 96 geführt sind,
dem Druckrohr gebracht, worauf durch den Manipu- Zwischen der oberen Fläche des Anschlußteiles 80
lator 64, nach Unterbrechen der Kühlmittelzufuhr, 55 und der Platte 90 befindet sich ein Balg 97, dessen
in der in Zusammenhang mit der F i g. 3 beschriebe- Innenraum durch eine Rohrleitung 89 mit einer nicht
nen Weise das Druckrohr von dem betreffenden An- dargestellten Druckmittelquelle in Verbindung steht,
schlußkopf 3 gelöst wird. Das Druckrohr wird durch Das Anschlußteil 80 ist mit einer in einer entspreden
Hubmechanismus des Zylinders 66 gesenkt und chenden Nut angeordneten Dichtung 99 versehen,
in den Zylinder aufgenommen. Durch Schwenkung 60 Hat das durch die Rohrleitung 89 in den Innendes
Zylinders 66 und Verdrehen der Deckenteile 12, raum des Balges 97 zugeführte Druckmittel einen
wird die Achse des Zylinders 66 mit der Achse Überdruck gegenüber der Außenatmosphäre, so wird
der Öffnung 32 zur Deckung gebracht. Nun wird in durch die entstehende Kraft die Platte 90 gehoben
der bereits im Zusammenhang mit der F i g. 1 be- und durch die hakenförmigen Enden 93 der Arme 92
schriebenen Weise das Druckrohr mit dem darin ent- 65 das Druckrohr 2 gegen die Dichtung 99 gepreßt. Soll
haltenen Spaltstoff vom Schwenkarm 29 übernom- nun das Druckrohr ausgewechselt werden, so wird
men und in den Lagerraum 33 gebracht. Das neue der Druck in der Rohrleitung 89 gesenkt und even-Druckrohr
wird in umgekehrt verlaufendem Vorgang tuell in einen Unterdruck verwandelt. Dadurch wird
die Platte 90 gesenkt, und die Arme 92 führen auf Grund der Einwirkung der Führungsschlitze 95 zuerst
eine Bewegung nach unten durch und spreizen sich dann auseinander. In der ersten Phase dieser Bewegung
stoßen die Enden 93 der Arme 92 gegen den unteren Rand des Einschnittes 94 des Druckrohres
und trennen dieses durch Krafteinwirkung vom Anschlußteil 80, falls es nicht von selbst abgefallen sein
sollte. Durch die darauffolgende Auseinanderbewegung der Arme 92 wird das Druckrohr freigegeben.
Das neu eingeführte Druckrohr wird, nachdem es von unten in die richtige Stellung gebracht worden ist,
durch Anheben der Platte 90 von den Armen 92 erfaßt und gegen die Dichtung 99 angepreßt. Durch
die beschriebene Ausführung des Anschlußkopfes wird außerdem der Vorteil erzielt, daß das Druckrohr
von unten nicht in einer bezüglich einer Drehung um seine Längsachse besonderen Winkelstellung
eingeführt werden muß, wie dies bei der vorigen Ausführung der Fall war. Dadurch, daß der Einschnitt ao
94 rund um das Druckrohr ausgebildet ist, kann dieses durch den Haltemechanismus in jeder bei Drehung
um die Längsachse möglichen Winkellage erfaßt werden. Der Anschlußkopf nach F i g. 3 hat
demgegenüber den Vorteil einer größeren Einfachheit für den Fall, daß aus anderen Gründen bereits
ein Manipulator vorgesehen sein muß. Der für die Betätigung des Anschlußkopfes erforderliche Teil des
Manipulators wird dabei ganz besonders einfach, da nur eine einfache Verdrehbewegung in der einen und
der anderen Richtung erforderlich ist. Es versteht sich, daß diese Anschlußköpfe ebenso, wie alle anderen
vorher beschriebenen Einrichtungen, mit einer besonderen Sicherung versehen sein müssen, welche
das Öffnen der Halteteile nicht zuläßt, solange die Kühlmittelzufuhr nicht abgesperrt ist, und die Beschickungsvorrichtung
sich nicht unter dem Druckrohr befindet und dieses von unten stützt. Die erforderlichen
Sicherimgseinrichtungen werden jedoch ganz besonders einfach, da auch die Funktionen der
beim erfindungsgemäßen Atomkernreaktor verwendeten Einrichtungen und deren Betätigung einfach sind.
Claims (12)
1. Atomkernreaktor, bei dem in Öffnungen einer Moderatorkonstruktion gerade, spaltbares
Material enthaltende Druckrohre vertikal angeordnet und die einzelnen Druckrohre an ihren
oberen Enden über Anschlußköpfe mit das Kühlmittel zu- und abführenden Rohrleitungen verbunden
sind, wobei die Druckrohre zusammen mit dem in ihnen enthaltenen Spaltstoff über
Halteteile auswechselbar an den Anschlußköpfen befestigt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckrohre (2) zusammen mit dem in ihnen enthaltenen Spaltstoff nach unten herausnehmbar
sind.
2. Atomkernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Moderatorkonstruktion
eine fahrbare Beschickungsvorrichtung (17, 66, 70) angeordnet ist, die dazu dient,
die Druckrohre (2) zusammen mit dem in ihnen enthaltenen Spaltstoff herauszunehmen oder einzuführen
und die einen Hubmechanismus enthält, der in einem Zylinder (25, 66, 77) angeordnet
ist.
3. Atomkernreaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (25) zusammen
mit dem Hubmechanismus um eine waagerechte Achse neigbar ist.
4. Atomkernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Transporteinrichtung
(29, 30, 36, 37, 73) für den Transport der Spaltstoffelemente zwischen einem Lagerraum (33)
und der Beschickungsvorrichtung (17, 66, 70) vorgesehen ist.
5. Atomkernreaktor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
einen Schwenkarm (29) aufweist, in dessen Innerem eine Hubvorrichtung (30, 30 a, 30Z)) angeordnet
ist.
6. Atomkernreaktor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
einen in einem vertikalen Kanal (73) angeordneten Hubmechanismus (74) enthält.
7. Atomkernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußköpfe (3) an
einer Decke (40) der Moderatorkonstruktion (1) befestigt sind.
8. Atomkernreaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Halteteil (44) sowie das
obere Ende jedes Druckrohres (2) mit Vorsprüngen (42, 45) versehen sind, die nach Art von
Bajonettverschlüssen zusammenfügbar sind.
9. Atomkernreaktor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jedem Anschlußkopf
(46) und dem zugehörigen Druckrohr (2) eine aufblasbare Dichtung (50) angeordnet ist.
10. Atomkernreaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (90, 92)
in Formführungen (95) geführte Arme (92) aufweist, die durch die Kräfte einer mit einem Druckmittel
zu betätigenden, an der oberen Seite des Anschlußkopfes (3) angeordneten Schubeinrichtung
bewegbar sind, wobei die Arme (92) so geführt sind, daß sie bei einer Betätigung der Schubeinrichtung
das Ende des Druckrohres (2) fassen und gegen den Anschlußkopf (80) pressen.
11. Atomkernreaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Moderatorkonstruktion
(1) und den Anschlußköpfen (3) sowie der Moderatorkonstruktion (1) und der Beschickungsvorrichtung (17, 66, 70) strahlungsundurchlässige
Wände mit mindestens einer Öffnung zur Einführung der Druckrohre (2) angeordnet sind.
12. Atomkernreaktor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen der Moderatorkonstruktion
(1) und der Beschickungsvorrichtung (17, 66, 70) befindliche strahlungsundurchlässige
Wand (12, 13) am Durchstoßpunkt der Achse jedes der Druckrohre eine Öffnung (75) aufweist und die einzelnen Druckrohre
am unteren Ende mit Endstücken (76) aus strahlungsundurchlässigem Material ausgestattet
sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 909 509/735
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