DE1295317B - Verfahren zum periodischen Abtrennen von bei der Drehbearbeitung entstehenden Spaenen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum periodischen Abtrennen von bei der Drehbearbeitung entstehenden Spänen.

Bei der spanabhebenden Bearbeitung von Metallen bereitet die Beseitigung der Späne oft große Schwierigkeiten. Durch die bis jetzt bekanntgewordenen Maßnahmen, wie die Anbringung von Spanablenkern, Abfallzerhackern oder Vibratoren werden die auftretenden Schwierigkeiten nur zu einem gewissen Grad beseitigt. Weil Verklemmungen nicht ausgeschlossen werden können, arbeiten alle diese Vorrichtungen nicht sicher genug und machen deshalb eine völlige Automatisierung derartiger Maschinen unmöglich. Da durch ausfallende Maschinen meistens der ganze Fertigungsprozeß unterbrochen werden muß, müssen häufig teure Materialien bestimmter Legierungen eingesetzt werden, bei denen die Entfernung der Späne keine Schwierigkeiten bereitet, oder es muß die Maschine ständig überwacht werden, um eine Störung zu beseitigen, bevor an der Maschine ao ein Schaden entsteht.

Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diese Nachteile zu beheben und insbesondere die Beschränkung auf nur wenige Materialien zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Abtrennen der Späne durch Schockwellen bewirkt wird. Erfindungsgemäß werden die Schockwellen durch eine Funkenentladung oder einen verdampfenden Draht erzeugt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einer Funkenstrecke, die neben den sich bildenden Spänen angeordnet und mit einer Stoßstromanlage verbunden ist, und aus einer Vorrichtung zur periodischen Einleitung von Funkenentladungen über die Funkenstrecke.

Die Funkenstrecke kann aus einer isolierten Elektrode und den entstehenden Spänen gebildet werden und mit einer Stoßstromanlage verbunden sein, wobei eine Vorrichtung zur periodischen Einleitung von Funkenentladungen über die Funkenstrecke vorgesehen ist. Zusätzlich ist der Funkenstrecke ein Reflektor zugeordnet, der die von dem Entladungsfunken ausgehenden Druckwellen auf den Span richtet.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein bei einem Stromimpuls explosionsartig verdampfender Schmelzdraht unmittelbar neben den sich bildenden Spänen angeordnet und mit einer Stoßstromanlage verbunden, wobei eine Vorrichtung zur periodischen Einleitung von Entladungen über den Draht vorgesehen ist. Das verdampfende Stück Schmelzdraht wird durch Nachschub aus einem Magazin automatisch ersetzt.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Schockwellen durch ein elektrömagnetisches Feld erzeugt. Zu diesem Zweck ist eine Spule neben den sich bildenden Spänen angeordnet und mit einer Vorrichtung zum periodischen Einleiten eines Stromstoßes versehen.

Die Erfindung geht von der bekannten Tatsache aus (Technische Rundschau Nr. 27, 1962, S. 7), daß Stromimpulse hoher Frequenz mit geringem technischen Aufwand erzeugt werden können. Die Zeichnungen geben in F i g. 1 bis 4 je ein besonderes Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.

In F i g. 1 erzeugt ein Drehstahl 1 beim Bearbeiten eines Werkstückes 2 auf einer Drehbank einen Span 3. Nahe der Trennstelle zwischen Werkstück 2 und Span 3 ist eine Funkenstrecke 4 angeordnet. Diese ist mit einer Kondensatorbatterie 5 über eine Vorrichtung 6 zur periodischen Einleitung der Funkenentladung mittels einer Zündfunkenstrecke 7 verbunden. Über ein Ladegerät 8 wird die Kondensatorbatterie 5 nach jeder Funkenentladung über einen Widerstand 15 neu aufgeladen. Die bei der Funkenentladung von der Funkenstrecke 4 ausgehende Druckwelle trennt den Span 3 ab.

Um die Druckwelle besser auf den Span zu lenken, kann die Funkenstrecke innerhalb eines Reflektors, wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, angeordnet sein. In einem metallischen Trägerkörper 9 innerhalb einer Ausfräsung 10 ist die Funkenstrecke eingebettet, deren eine Elektrode 11 mit dem Trägerkörper 9 mechanisch und elektrisch verbunden und deren gegenüberliegende Elektrode 12 von dem Trägerkörper 9 elektrisch isoliert in diesem befestigt ist. Hierzu kann in einer Bohrung 13 des Trägerkörpers 9 die Zuleitung 14 zu der Elektrode 12 isoliert untergebracht sein.

Um den entstehenden Span durch eine Funkenentladung abzubrechen, kann auch die Funkenstrecke von nur einer Elektrode gebildet werden, während die entstehenden Späne die Gegenelektrode bilden. Es ist auch vorteilhaft, an Stelle der Funkenstrecke einen zwischen den Stromzuleitungen einzuschaltenden Schmelzdraht zu verwenden, der so bemessen ist, daß er durch den starken Stromimpuls explosionsartig verdampft und die dabei entstehende Druckwelle eine Kraft auf die Späne ausübt, die diese abtrennt.

Damit eine derartige Vorrichtung automatisch und kontinuierlich arbeitet, kann das verdampfte Stück Schmelzdraht ersetzt werden mit Hilfe einer Einrichtung, die aus einem Magazin, z. B. von einer Spule, ein neues Stück Schmelzdraht an die Stelle des verdampften Schmelzdrahtstückes schiebt.

Ein weiteres Beispiel der Erfindung ist in F i g. 4 dargestellt. An Stelle der Funkenstrecke 4 ist bei diesem Ausführungsbeispiel in der Nähe des sich bildenden Spans eine Spule 15 angeordnet. Der durch die Spule 15 fließende Entladestromstoß erzeugt ein Magnetfeld, das in dem Span 3 Ströme induziert, die auf das Magnetfeld zurückwirken. Dadurch wird eine Kraft, die Repulsionskraft, auf die Späne ausgeübt, die diese abbricht.

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum periodischen Abtrennen von bei der Drehbearbeitung entstehenden Spänen, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtrennen der Späne durch Schockwellen bewirkt wird.

2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Funkenstrecke, die neben den sich bildenden Spänen angeordnet und mit einer Stoßstromanlage verbunden ist, und durch eine Vorrichtung zur periodischen Einleitung von Funkenentladungen über die Funkenstrecke.

3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine aus einer isolierten Elektrode und den entstehenden Spänen gebildeten Funkenstrecke, die mit einer

Stoßstromanlage verbunden ist mit einer Vorrichtung zur periodischen Einleitung von Funkenentladungen über die Funkenstrecke.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch einen der Funkenstrecke zugeordneten Reflektor, der die von dem Entladungsfunken ausgehende Druckwelle auf den Span richtet.

5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen bei einem Stromimpuls explosionsartig verdampfenden Schmelzdraht, der unmittelbar neben den sich bildenden Spänen angeordnet und mit einer Stoßstromanlage verbunden ist, und durch eine Vorrichtung zur periodischen Einleitung von Entladungen über den Draht.

6. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Vorschubeinrichtung, die das verdampfte Stück Schmelzdraht durch Nachschub aus einem Magazin automatisch ersetzt.

7. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Spule, die neben den sich bildenden Spänen angeordnet und mit einer Vorrichtung zum periodischen Einleiten eines Stromstoßes versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen