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Die Erfindung bezieht sich auf eine Klemmvorrichtung zur Befestigung
von Platten an diese geringfügig überlappenden, rahmenartigen Teilen ohne eigene
Befestigungselemente, insbesondere Montagerahmen oder Ausnehmungen in Gerätewandungen,
bei der eine an der Platte drehsicher befestigte Führungsbuchse eine drehbare Betätigungsschraube
führt, welche auf der Plattenrückseite mit einem Klemmdrehbügel verschraubbar ist,
der in Abhängigkeit von seiner axialen Bewegung mittels eines Tasthebels auf ringförmigen
Steuernocken der Führungsbuchse unter dem von einer Drehfeder erzeugten Auflagedruck
gleitet, wobei er in Umfangsrichtung derart geführt ist, daß er nach einer Drehung
um einen vorgegebenen, vorzugsweise 90° betragenden Winkel senkrecht zum Plattenrand
steht und bei weiterer Verschraubung mit seinem einen Ende das überlappende, rahmenartige
Teil hiergegen verspannt.
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Eine bekannte Vorrichtung dieser Art (USA.-Patentschrift 1287 000)
weist einen Klemmdrehbügel auf, der zwar mit einem Ende gegen das rahmenartige Teil
verspannt werden kann, mit seinem anderen Ende in der Verspannlage jedoch nur geringfügigen
Halt an der Führungsbuchse findet. Das hat eine exzentrische Verspannung zur Folge,
die keine besondere Stabilität gegenüber Rüttelbeanspruchungen bietet.
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Bei einer ähnlichen, in der USA.-Patentschrift 1822 110 beschriebenen
Vorrichtung zum Festklemmen von Platten an rahmenartigen Teilen ist ein in einer
Führungsbuchse längsverschiebbar und drehbar gelagerter Betätigungsstift vorgesehen,
an dessen Ende ein Klemmdrehbügel befestigt ist. Die Verspannkraft wird hierbei
von einer Drehfeder aufgebracht, die einen Bund des Betätigungsstiftes gegen den
Boden der Führungsbuchse verspannt. Der Klemmdrehbügel stützt sich auch hier in
der Verspannlage exzentrisch ab. Weiterhin kann die Platte gegen die Wirkung der
Drehfeder jederzeit aus ihrer Verspannlage gehoben werden.
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Bei weiteren bekannten Klemmvorrichtungen zum Befestigen von Platten
an rahmenartigen Teilen sind nicht nur an den ersteren, sondern auch an den letzteren
Befestigungselemente, z. B. Langlöcher, Hülsen, Lochplatten, Haltefedern od. dgl.
vorgesehen. Das hat zur Folge, daß die Klemmvorrichtungen nur an jenen Stellen angeordnet
werden können, an denen die rahmenartigen Teile mit diesen Befestigungselementen
versehen sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klemmvorrichtung der
eingangs genannten Art in bezug auf ihre Stabilität gegenüber Rüttelbeanspruchungen
wesentlich zu verbessern. Dies wird bei derartigen Klemmvorrichtungen mit einem
Klemmdrehbügel, der nach einer Drehung um einen vorgegebenen, vorzugsweise 90° betragenden
Winkel senkrecht zum Plattenrand steht und bei weiterer Verschraubung mit seinem
einen Ende das überlappende, rahmenartige Teil hiergegen verspannt, gemäß der Erfindung
dadurch erzielt, daß sein anderes Ende derart verlängert ist, daß es in der Verspannlage
der Plattenrückseite anliegt.
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Ein wesentlicher Vorteil der Klemmvorrichtung nach der Erfindung liegt
darin, daß durch die Anordnung und Ausbildung des Klemmdrehbügels eine in bezug
auf die Betätigungsschraube zentrische Abstützung der zu verspannenden Teile in
der Verspannlage erzielt wird. Weiterhin stellt die Klemmvorrichtung nach der Erfindung
eine selbständige, in eine Bohrung der Platte einsetzbare Baueinheit dar, die keine
zusätzlichen Befestigungselemente im rahmenartigen Teil voraussetzt. Somit kann
eine Änderung der räumlichen Anordnung oder der Stückzahl der einzelnen Klenunvorrichtungen
ohne entsprechende Bearbeitung des rahmenartigen Teils in einfacher Weise erfolgen.
Außerdem kann die Auflagefläche der Platte auf dem rahmenartigen Teil sehr klein
gehalten werden, wodurch eine gute Raumausnutzung gewährleistet ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten,
bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt dabei einen Montageplan der einzelnen Bestandteile
einer Klemmvorrichtung nach der Erfindung; F i g. 2 zeigt eine Ansicht der montierten
Vorrichtung in der geöffneten Endstellung; und F i g. 3 zeigt eine solche in Verspannlage.
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Die in F i g. 1 dargestellte Führungsbuchse 1 wird in eine Bohrung
einer Platte derart eingesetzt, daß sie mit einem Bund 2 der Rückseite anliegt und
mit einer Nase 3, die in eine entsprechende Ausnehmung der Platte ragt, gegen Verdrehung
gesichert ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ragt ein mit Gewinde versehenes,
hülsenartiges Teil 4 so weit aus der Plattenbohrung hervor, daß es mit einem Gewindering
5 auf der Plattenvorderseite verschraubt werden kann. In der durchgehenden Bohrung
der Führungsbuchse 1 ist eine Betätigungsschraube 6 drehbar gelagert, wobei die
Betätigung über einen Schraubenzieherschlitz 7 erfolgt. Die Betätigungsschraube
6 ist dabei auf der Plattenrückseite mit einem U-förmigen Klemmdrehbügel 8 verschraubbar,
wobei der Hub der Schraubbewegung durch eine Sicherungsscheibe 9 begrenzt wird,
die auf einen Absatz 10 der Betätigungsschraube aufgesetzt ist.
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Der Klemmdrehbügel 8 trägt zwei axial gerichtete Tasthebe111, die
beim gegenseitigen Verschrauben der Teile 6 und 8 auf den Steuerflächen 12 zweier
ringförmiger Steuernocken 13 der Führungsbuchse 1 gleiten. Eine Drehfeder 14, die
endseitig in Bohrungen 15 und 16 gelagert ist, bewirkt dabei einen stetigen Anlagedruck
der Tasthebel 11 gegen die Steuerflächen 12. Hierdurch ergibt sich bei einer Verdrehung
der Betätigungsschraube 6 in Abhängigkeit von der hierdurch hervorgerufenen axialen
Bewegung des Klemmdrehbügels 8 eine zusätzliche, über die Steuernocken 13 zwangsläufig
gesteuerte Drehbewegung des letzteren.
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Wie aus der F i g. 2 hervorgeht, liegt der U-förmige Klemmdrehbügel
8 in der Ausgangsstellung, d. h. in der geöffneten Lage der Klemmvorrichtung, der
Sicherungsscheibe 9 an. Durch Verdrehung der Betätigungsschraube 6 erfährt er einerseits
eine axiale Bewegung in Richtung auf die Rückseite der Platte 17 und andererseits
eine Drehung um etwa 90°, so daß er schließlich in die Stellung nach F i g. 3 gelangt,
in der er ein der Platte 17 unterlegtes, rahmenartiges Teil 18 gegen
17 verspannt. Zur Vermeidung einer exzentrischen Abstützung des Klemmdrehbügels
8, dessen erster Schenkel 8' in der Verspannlage an den Rand des rahmenartigen Teils
18 gedrückt wird, ist der zweite Schenkel 8" des Klemmdrehbügels 8 derartig
bemessen, daß er in dieser Lage der Plattenrückseite 17 anliegt.
Aus
F i g. 3 läßt sich entnehmen, daß der mit 19 bezeichnete Abschnitt der Steuerfläche
12 in unmittelbarer Nähe der Plattenrückseite senkrecht zu dieser verläuft,
so daß die Bewegung des Klemmdrehbügels 8 in unmittelbarer Nähe der die Verspannung
bewirkenden Endlage axial verläuft. Hierdurch wird erreicht, daß die Schenkel
8' und 8" senkrecht auf dem rahmenartigen Teil 18 bzw. der Platte 17 aufsetzen
und nicht seitlich aufgeschoben werden, was dazu führt, daß beim Verspannen wie
beim Lösen der Klemmvorrichtung eine Oberflächenbeschädigung der miteinander zu
verspannenden Teile unterbleibt. Die Drehfeder 14 ist dabei so ausgebildet, daß
sie zusätzlich den Charakter einer Druckfeder hat, die auch in der in F i g. 2 dargestellten
Lage den Klemmdrehbügel 8 an die Sicherungsscheibe 9
drückt. Hierdurch
wird eine schüttelsichere Lage des Klemmdrehbügels im geöffneten Zustand der Klemmvorrichtung
erzielt.
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Das kleine Bauvolumen der Klemmvorrichtung nach der Erfindung und
die Möglichkeit, die Befestigung an einem sehr schmalen, rahmenartigen Teil vorzunehmen,
bringen einen großen Anwendungsbereich mit sich. Ein sehr günstiger Anwendungsfall
ist die Befestigung von Frontplatten an Gehäuseausnehmungen elektrischer Geräte.
Hierbei ist es insbesondere von Vorteil, daß ein gegebenenfalls mit der Gerätefrontplatte
zu einer Baueinheit zusammengefügter Geräteeinschub infolge der Möglichkeit, das
rahmenartige Teil sehr schmal auszubilden, mit wesentlich geringerem Verlust an
Innenraum in das Gerätegehäuse eingepaßt werden kann. Andererseits bietet die Klemmvorrichtung
nach der Erfindung eine günstige Möglichkeit zur Befestigung von mit Bauteilen der
elektrischen Nachrichtentechnik bestückten Leiterplatten an Montagerahmen. Eine
weitere Möglichkeit besteht in der Befestigung von Zwischenwänden an Gerätewandungen.