DE1294693B

DE1294693B - Geodaetisches Winkelmessverfahren

Info

Publication number: DE1294693B
Application number: DE1964F0041667
Authority: DE
Original assignee: FRANZ DR ING
Current assignee: FRANZ DR ING
Priority date: 1964-01-03
Filing date: 1964-01-03
Publication date: 1969-05-08
Also published as: GB1056620A

Description

In der Geodäsie liegt häufig das Problem vor, einen Vermessungspunkt zu orten, der selbst nicht einzusehen ist, z. B. einen Punkt, der hinter einem Hügel oder Wald verborgen ist. Man kann sich hierbei damit helfen, daß man einen feststehenden Scheinwerfer mit vertikalem, scharf gebündeltem Lichtstrahl benutzt, den man mit einem schwenkbaren Empfänger seitlich ortet, oder daß man einen feststehenden Empfänger mit vertikal gestellter Achse und einem drehbaren Sender für einen horizontal schwenkbaren Lichtstrahl verwendet, der die Empfängerachse schneidet. In beiden Fällen erfolgt die Signalübertragung zwischen Sender und Empfänger durch atmosphärische Streuung, durch die der den Empfänger nicht dirrekt betreffende Lichtstrahl überhaupt erst vom Empfänger wahrnehmbar wird. Wegen der bisher allein in Betracht gezogenen Verwendung von sichtbarem Licht ist dieses Verfahren nur bei Nacht brauchbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses Verfahren auch für die Anwendung bei Tageslicht brauchbar zu machen. Hierbei kann die Erfahrungstatsache nutzbar gemacht werden, daß eine ultraviolette Strahlungsquelle mit einem tageslichtblinden Detektor auch bei Tageslicht geortet werden kann.
Da im vorliegenden Fall jedoch keine direkte Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger besteht, sondern der Umweg über die atmosphärische Streuung gegangen werden muß, wurde zunächst festgestellt, daß nur dasjenige Verfahren in Betracht kommt, bei dem der Empfänger mit vertikaler Achse feststeht und der Sender- schwenkbar ist, weil nur hierbei eine ausreichende Annäherung der Streuzone an den Empfänger stattfindet. Sodann waren sender-und empfängerseitig optimale Bedingungen zu schaffen, damit eine meßbare Signalübetragung stattfindet.
Das erfindungsgemäße Winkelmeßverfahren ist gekennzeichnet durch die senderseitige Verwendung einer Funkenstrecke mit einer Leistung im Megawattbereich und die empfängerseitige Verwendung cines ultraviolettempfindlichen Fotomultipliers mit tageslichtblinder Fotokathode.
Eine Funkenstrecke erwies sich deswegen als für den vorliegenden Zweck allein brauchbar, weil man mit ihr im Impulsbetrieb verhältnismäßig leicht extrem hohe Leistungen erreichen kann und weil ihre Strahlung gleichzeitig den gewünschten hohen UV-Anteil (1800 bis 2500 A) aufweist.
Als Funkenstrecke eignet sich besonders eine Überdruck-Funkenstrecke mit einer Induktivität unter 5 nH, wobei zweckmäßig eine Gasfüllung mit einem unedlen Gas, vorzugsweise Stickstoff oder Kohlensäure, vorgesehen und gegebenenfalls -zur Zünderleichterung ein Edelgas, z. B. Argon, Krypton oder Xenon, beigefügt ist. Die Strahlenbündelung erfolgt wie üblich durch-einen oberflächenbelegten Spiegel.
Zur Herstellung des ultraviolettempfindlichen, tageslichtblinden Fotomultipliers verwendet man Caesium-Tellurid oder Caesium-Jodid als Kathodenwerkstoff, wobei wie üblich ein Fenster aus Saphir, Quarz oder Lithiumfluorid vorgesehen ist.
Aus der angestrebten Genauigkeit der Winkelmessung ergibt sich unmittelbar die zulässige Größe des Gesichtsfeldes des Empfängers. Da die erreichbare Funkenfrequenz bei den genannten Funkenstrecken maximal etwa 5 Hz beträgt, ist damit auch die zulässige Schwenkgeschwindigkeit des Senders festgelegt. Will man während der anfänglichen Grobortung die Funkenfrequenz reduzieren, so muß man dafür sorgen, daß während dieser Zeit das Gesichtsfeld des Empfängers entsprechend vergrößert wird, was mit einer veränderbaren Schlitzblende geschehen kann.

Claims

Patentansprüche: 1. Geodätisches Winkelmeßverfahren für einen Vermessungspunkt, der von der Meßstelle aus nicht einzusehen ist, mit einem Sender, der einen horizontal schwenkbaren, scharf gebündelten Lichtstrahl aussendet, und einem Empfänger, dessen vertikal gestellte Achse durch den schwenkenden Lichtstrahl geschnitten wird, welcher in diesem Augenblick infolge atmosphärischer Streuung vom Empfänger wahrnehmbar wird, g ekennzeichnet durchdiesenderseitigeVerwendung einer Funkenstrecke mit einer Leistung im Megawattbereich und die empfängerseitige Verwendung eines ultraviolettempfindlichen Fotomultipliers mit tageslichtblinder Fotokathode.
2. Funkenstrecke zur Verwendung bei dem Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Ausbildung als Uberdruck-Funkenstrecke mit einer Induktivität unter 5 nH.
3. Funkenstrecke nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Gasfüllung mit einem unedlen Gas, vorzugsweise Stickstoff oder Kohlendioxyd, gegebenenfalls mit einer Beimischung von Edelgas zur Zünderleichterung.
4. Fotomultiplier zur Verwendung bei dem Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Herstellung der Fotokathode aus Caesium-Tellurid oder Caesium-Jodid.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß senderseitig die Funkenfrequenz veränderbar ist und empfängerseitig eine das Gesichtsfeld verändernde Schlitzblende vorgesehen ist.
6. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Funkenstrecke ein anderweitiger Impulsstrahler mit Megawatt-Leistung im Ultraviolett-Bereich verwendet wird.