DE1294172B - Verwendung von Polyaethylen, Polybutylen und/oder Polypropylen als Material fuer Dichtungen fuer Lebensmittelbehaelter - Google Patents
Verwendung von Polyaethylen, Polybutylen und/oder Polypropylen als Material fuer Dichtungen fuer LebensmittelbehaelterInfo
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Description
Bei der Herstellung von Dichtungen für Lebensmittelbehälter, z. B. in der Konservenindustrie, ist es
bekannt, Dichtungen aus Gummi wie Buna R, Buna S oder Butylgummi oder aus weichgemachten
Polyvinylchloriden in Form von Homo- oder Mischpolymerisaten zu fertigen. Mit Dichtungen aus derartigen
Werkstoffen werden die Verschlußdeckel, wie Klemmdeckel, Schraubdeckel usw., ausgerüstet, um
ein durch Erhitzen und anschließendes Abkühlen erzeugtes Vakuum im Behälter aufrechtzuerhalten.
Andere bekannte Dichtungswerkstoffe auf Kunstharzbasis enthaltenweichgemachte Mischpolymerisate
mit Vinylacetat, Vinylstearat u. dgl.
Alle bekannten Dichtungswerkstoffe weisen jedoch recht erhebliche Nachteile auf, weil sie den Anforderungen
der Praxis nur zum Teil oder nur unvollkommen gerecht werden.
In der nachfolgenden Tabelle sind die physikalischen Eigenschaften eines bekannten typischen Werkstoffes ao
aus Gummi den Eigenschaften eines bekannten Werkstoffes auf Kunstharzbasis gegenübergestellt, der
gleichfalls als typischer Vertreter dieser Werkstoffe betrachtet werden kann.
»5
»5
Dehnung, % —
Elastizitätsmodul
Elastizitätsmodul
50% >
100%
Zugfestigkeit
Härte
Zusammendrückbarkeit, % ■
Spezifische Durchlässigkeit
(Luft), 10-*
Spezifische Durchlässigkeit
(Luft), 10-*
Butylgummi
239
210
480
670
76
1,75
Weichgemachtes Polyvinylchlorid
170
880
1596
1966
98
48
3,76
35
40
Aus der Tabelle laßt sich leicht entnehmen, daß die Kunststoff-Dichtungswerkstoffe gegenüber den
Gummiwerkstoffen in vielen Punkten beträchtlich bessere Eigenschaften "aufweisen. Dennoch bleiben
diese Verbesserungen noch unzureichend für Dichtungen
von Lebensmittelbehältern.
Zahlreiche weitere Nachteile ergeben sich auch noch dadurch, daß bei diesen bekannten Werkstoffen, z. B.
bei Polyvinylchlorid, ein Weichmacher erforderlich ist, um dem Werkstoff die nötige Geschmeidigkeit
und Elastizität zu verleihen. Dieser Weichmacher verursacht unter anderem eine hohe Gasdurchlässigken,
eine hohe Zusamioendrückbarkeit. Außerdem ist er flüchtig oder enthält zumindest flüchtige Bestandteile.
Gerade diese letztere Eigenschaft ist aber bei der Verpackung von Lebensmitteln ein schwerwiegender
Nachteil, weil sie zu Geruchs- und Geschmacksbeeinflussungen des Behälterinhaltes führt. Schließlich
neigen diese bekannten stark weichgemachten Polyvinylchloride auch noch dazu, bei höheren Temperaturen,
die beim Konservieren auftreten können, ihre Haftfähigkeit zu verlieren und sich von den Schutzüberzügen
abzulösen, mit denen die Verschlußdeckel auf ihrer Innenseite ausgerüstet sind. Dadurch werden
die Behälter undicht, und die Lebensmittel verderben.
Es ist bereits bekannt, auf bestimmtem Weg hergestellte
Chlorierungsprodukte auf Polyolefinen als Bindemittel für Lacke auf Kunstharzbasis zu verwenden,
die als Anstrichfilm vorzügliche Haftung und besonders gute Härte zeigen.
Im deutlichen Unterschied hierzu muß jedoch eine Dichtungsmasse anschmiegsam und zusammendrückbar
sein, wobei die zuletzt erwähnte Eigenschaft möglichst im elastischen Bereich liegen soll, oder
zumindest in solchen Grenzen erhalten bleibt, daß die erneute Verwendung der Dichtungsmasse möglich ist
Bei solchen Massen soll im Gegensatz zu Lacken keine Durchhärtung erfolgen, und es darf keine haftfähige
Oberfläche entstehen.
Erfindungsgemäß wird nun ein Gemisch aus 25 bis 100 Gewichtsteilen von zu 40 bis 50 Gewichtsprozent
chloriertem Polyäthylen, Polybutylen und/oder Polypropylen mit 0 bis 75 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid-Homopolymer
oder -Mischpolymer, gegebenenfalls mit einem Zusatz eines Stabilisators und/oder eines
Gleitmittels, als Material für Dichtungen für Lebensmittelbehälter
verwendet.
Besonders geeignet ist ein Gemisch eines homopolymeren, chlorierten Polyäthylens mit Polyvinylchloriden.
Daneben können die bei einem Dichtungsmaterial üblichen Zusätze wie Stabilisierungsmittel,
Pigmente sowie Füll- und/oder Gleitmittel vorhanden sein.
Die Verwendung eines Gemisches mit chloriertem Polyäthylen bringt viele Vorteile mit sich. Chloriertes
Polyäthylen besitzt im Gegensatz zu dem normalen, linearen Polyäthylen eine hervorragende Geschmeidigkeit
und eine erheblich größere Elastizität, Aber auch das Verhalten bei höheren Temperaturen, die Gasdurchlässigkeit
und die Haftfähigkeit der Dichtungen auf Schutzüberzügen ist bei Vorhandensein von
chlorierten Polyäthylenen beträchtlich besser als von linearen Polyäthylenen.
Das Molekulargewicht eines Kunstharzes ist entscheidend für dessen Gasdurchlässigkeit, wobei allgemein
ein hohes Molekulargewicht eine hohe Dichte des Harzes und damit eine geringe Gasdurchlässigkeit
bedeutet.
Für die Zwecke der Erfindung ist von besonderer Bedeutung, daß Gemische mit chlorierten Polyäthylenen
verwendet werden mit verhältnismäßig hohen Molekulargewichten, die zumindestens 85%, besser
zu 93 bis 95%. kristallin sind.
Chloriertes Polyäthylen ist ausgezeichnet verträglich mit Polyvinylchlorid. Mischungen von chloriertem
Polyäthylen mit Polyvinylchlorid haben eine weit über bekannte Werte hinausgehende Elastizität und
Geschmeidigkeit, so daß hierfür auf Weichmacher verzichtet werden kann. Weiterhin verringert Polyvinylchlorid
die verhältnismäßig hohe Drucknachgiebigkeit von chloriertem Polyäthylen.
Ein erfindungsgemäß zu verwendendes Dichtungsgemisch (Typ II), das zu gleichen Gewichtsteilen aus
chloriertem Polyäthylen und Polyvinylchlorid besteht, hat folgende Eigenschaften:
Dehnung, %
230
Elastizitätsmodul
50% 2303
100% 2623
Zugfestigkeit 2946
Härte 98,6
Drucknachgiebigkeit, % 65
Spezifische Durchlässigkeit
(Luft), IO-4 0,42
Das erfindungsgemäß zu verwendende Dichtungsmaterial kann 1 bis 2 Teile Stabilisierungsmittel in
Form von Organometallsalzen oder Salzen organischer Säuren, 0 bis 5 Teile Stabilisierungsmittel in Form
epoxydierter öle oder von Fettsäureestern, 0 bis 5 Teile Pigmente und 0 bis 5 Teile Gleitmittel in Form
von Fettsäuren, Erdölwachsen und/oder Silikonölen enthalten.
Aus dem erfindungsgemäß zu verwendenden Dichtungsmaterial können die Dichtungen der verschiedensten
Stärken, Abmessungen und Formen für Lebensmittelbehälter nach bekannten Verfahren gefertigt
werden. So läßt sich das erfindungsgemäß zu verwendende Gemisch kalandrieren, extrudieren oder
schmelzen.
Für das erfindungsgemäß zu verwendende Gemisch haben sich als Gleitmittel solche bewährt, die Dimethylpolysiloxan,
Fettsäuren und Erdölwachs enthalten. Das schließt aber nicht aus, daß auch andere bekannte
Gleitmittel mit Erfolg angewendet werden können, ao
Wie Versuche ergaben, haftet eine Dichtung, die aus dem erfindungsgemäß zu verwendenden Gemisch
gefertigt ist, besonders gut auf Schutzüberzügen, die sich aus Vinyl-, Phenol- und/oder epoxydierten Harzbestandteilen
zusammensetzen, oder die aus Phenol- as oder Butadienacrylnitrilgummi bestehen. Bei derartigen
Schutzüberzügen bleibt die Haftfähigkeit der aus dem erfindungsgemäß zu verwendenden Gemisch
hergestellten Dichtung auch bei Temperaturen von 93 bis 121°C erhalten.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Dichtungsmaterial besitzt eine hinreichend große Weichheit,
wodurch eine gute Einbettung des Behälteröffnungsrandes gewährleistet ist. Es besitzt ferner eine hinreichend
große Festigkeit und Elastizität, so daß es an den durch Druck besonders beanspruchten Stellen
nicht abgequetscht wird. Diese vorteilhaften Eigenschaften bleiben auch bei erhöhten Temperaturen bis
in einen Bereich von 93 bis 1210C erhalten.
Das im folgenden angegebene Gemisch des Typs I
zeichnet sich durch eine außergewöhnlich niedrige Durchlässigkeit für Sauerstoff und ein hohes Widerstandsvermögen
gegen ein Abquetschen bis zu Temperaturen von etwa 1210C aus.
Gewichtsanteile
45
Typ I
Chloriertes Polyäthylen mit hoher
Dichte, zu 45 bis 5O°/o chloriert 100
Stabilisierungsmittel (Calcium-
oder Zinkoleate, -stearate, -rizin-
Dichte, zu 45 bis 5O°/o chloriert 100
Stabilisierungsmittel (Calcium-
oder Zinkoleate, -stearate, -rizin-
oleate) 1 bis 2
Stabilisierungsmittel (epoxydierte
Öle, epoxydierte Fettsäureester) 0 bis 5
Pigmente (Titandioxyd, Zinkoxyd) 0 bis 5
Gleitmittel 0,5 bis 5
Öle, epoxydierte Fettsäureester) 0 bis 5
Pigmente (Titandioxyd, Zinkoxyd) 0 bis 5
Gleitmittel 0,5 bis 5
Typ II Gewichtsanteile
Chloriertes Polyäthylen mit hoher
Dichte, 40 bis 50 °/0 chloriert ... 50 bis 70
Polyvinylchlorid (in Emulsion oder
Suspension) 30 bis 50
Stabilisierungsmittel (Calcium-
oder Zinkoleate, -stearate, -rizin-
oder Zinkoleate, -stearate, -rizin-
oleate) 1 bis 2
Stabilisierungsmittel (epoxydierte
Öle, epoxydierte Fettsäureester).. 0 bis 5
Pigmente (Titandioxyd, Zinkoxyd) 0 bis 5
Gleitmittel 0,5 bis 5
Pigmente (Titandioxyd, Zinkoxyd) 0 bis 5
Gleitmittel 0,5 bis 5
Dichtungen aus einem Gemisch vom Typ I eignen sich besonders für Behälter, deren Inhalt aus Fleisch
oder Fleischprodukten besteht.
Für andere Anwendungszwecke, bei denen von der Dichtung eine hohe Nachgiebigkeit verlangt wird und
bei denen sehr hohe Anforderungen hinsichtlich der Vermeidung einer Geruchs- oder Geschmacksbeeinflussung
des Behälterinhaltes gestellt werden, eignet sich das Gemisch vom Typ III.
Typ III Gewichtsanteile
Chloriertes Polyäthylen mit niedriger Dichte, 40 bis 50°/0 chloriert 100
Stabilisierungsmittel (Calcium-
oder Zinkoleate, -stearate, -rizin-
Stabilisierungsmittel (Calcium-
oder Zinkoleate, -stearate, -rizin-
oleate) 1 bis 2
Stabilisierungsmittel (epoxydierte
öle, epoxydierte Fettsäureester) 0 bis 5
Füllmittel (Calciumkarbonat,
Calciumsilikat, Aluminiumsilikat) 30 bis 50
Pigmente (Titandioxyd, Zinkoxyd) 0 bis 5
Gleitmittel 0,5 bis 5
öle, epoxydierte Fettsäureester) 0 bis 5
Füllmittel (Calciumkarbonat,
Calciumsilikat, Aluminiumsilikat) 30 bis 50
Pigmente (Titandioxyd, Zinkoxyd) 0 bis 5
Gleitmittel 0,5 bis 5
Die Gemische vom Typ I bis III eignen sich besonders gut zum Kalandrieren einer Folie mit Dicken von
0,25 bis 1,02 mm. Aus dieser Folie können dann die Dichtungen in der gewünschten Form und Größe
herausgeschnitten oder -gestanzt werden. Das Kalandrieren erfolgt zweckmäßigerweise mit zwei beheizbaren
Walzen, wobei der Werkstoff für die Dauer von etwa 15 Minuten auf etwa 160 bis 177°C erhitzt wird.
Die jeweils vorteilhafteste Temperatur hängt von dem Mengenverhältnis des chlorierten Polyäthylens zum
Polyvinylchlorid ab.
Nachdem die Dichtungen aus der Folie herausgeschnitten sind, können sie auf einfache Weise auf
die Schutzüberzüge von Verschlußdeckeln aufgebracht werden. Bei den erfindungsgemäß zu verwendenden
Gemischen ergibt sich dabei der Vorteil, daß bei Erhitzung auf 199 bis 21O0C ein Kontakt von nur
5 bis 10 Sekunden ausreicht, um ein gutes Anhaften der Dichtungen auf den Verschlußdeckeln sicherzustellen.
Das Molekulargewicht der Polyvinylchloride sollte zwischen 50000 bis 100000 liegen, der Anteil an
Polyvinylchlorid 30 bis 50 Teile je 100 Teile Gesamtharzmenge betragen. Die Gesamtmenge an Stabilisierungsmitteln
sollte ebenfalls 7 Teile je 100 Teile Gesamtharzmenge nicht überschreiten.
Bei einem Gemisch nach Typ I ergeben sich etwa folgende physikalische Eigenschaften:
Dehnung, % 130
Zugfestigkeit 2376
Härte 48
Drucknachgiebigkeit, °/0 56
Spezifische Durchlässigkeit für Luft,
IO-4 0,73
IO-4 0,73
Die physikalischen Eigenschaften eines Gemisches des Typs III sind folgende:
Dehnung, % 476
Zugfestigkeit 913
Härte 77,3
Drucknachgiebigkeit, °/o 87,6
Spezifische Durchlässigkeit für Luft,
10-* 0,36
10-* 0,36
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eines Gemisches aus 25 bis 100 Gewichtsteilen von zu 40 bis 50 Gewichtsprozent chloriertem Polyäthylen, Polybutylen und/oder Polypropylen mit 0 bis 75 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid-Homopolymer oder -Mischpolymer, gegebenenfalls mit einem Zusatz eines Stabilisaton und/oder eines Gleitmittels, als Material füi Dichtungen für Lebensmittelbehälter.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US137308A US3134496A (en) | 1961-09-11 | 1961-09-11 | Closure member gasket compositions |
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DE1294172B true DE1294172B (de) | 1969-04-30 |
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