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Die Erfindung betrifft ein Steuerverfahren für elektronische nach
dem Zeitteilungsprinzip arbeitende Vermittlungseinrichtungen, insbesondere für Konzentratoren,
die als integrierten Teil ein Zeitmultiplex-Übertragungssystem enthalten und in
Fernmelde-, insbesondereFernsprechanlagenzumEinsatzkommen.
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Es sind verschiedene Übertragungssysteme bekannt, die das Prinzip
der Zeitteilung verwenden und zur Informationsübertragung Pulsphasen-, Delta-, Pulscode-,
Adressencodemodulation usw. verwenden. Diese Übertragungssysteme werden zwischen
Vermittlungsanlagen eingesetzt und leiten im allgemeinen den zeitgeteilt aufgenommenen
Informationsinhalt als kontinuierliches Signal raumgeteilt in die Vermittlungsanlage
weiter. In dieser Form können die Signale dort in vielfältiger Weise steuerungsmäßig
weiterverarbeitet werden.
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Es ist ein Vermittlungssystem bekannt, das das übertragungstechnische
Prinzip mit dem vermittlungstechnischen Prinzip verbindet, indem es das Modulationsprinzip
des Übertragungssystems (PCM) auch im Verbindungsfeld der Vermittlungsanlage verwendet.
Die übertragenen Informationen werden der Vermittlungseinrichtung nicht mehr kontinuierlich
raumgeteilt angeboten, sondern müssen aus den Zeitteilungsübertragungssystemen ausgetastet
werden. Hierdurch ergibt sich die Notwendigkeit, für das Verbindungsfeld eine Steuerung
vorzusehen, die nach dem Zeitteilungsprinzip arbeitet und die gleiche Taktfrequenz
verwendet.
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Wichtigstes Element dieser Steuerung sind Speicher mit zyklischem
Zugriff. Um neue Gesprächswünsche, die aus dem Konzentrator einer bestimmten Zeitlage
des Pulsrahmens des Übertragungssystems zur Zentrale gesendet werden, auswerten
zu können, muß dieseZeitlageninformationmit derfrüher empfangenen verglichen werden
und danach eine freie Zeitlage in den Speichern, die das Verbindungsfeld steuern,
gesucht werden. Zur Speicherung der früher empfangenen Information wird in der vorliegenden
Anlage die gleiche Speicherart verwendet, die das Verbindungsfeld steuert, d. h.
Speicher mit zyklischem Zugriff, wobei die Zykluszeit der Pulsrahmenzeit entspricht.
Dadurch wird erreicht, daß die zu jedem Kanal gehörende gespeicherte Information
angeboten wird, wenn der Kanal vorliegt. Das Auswerten wird ermöglicht, indem ein
Pufferspeicher, der die Information während eines Speicherzyklus ständig zeitlich
parallel anbietet, eingesetzt wird. Um eine freie Speicherzeitlage belegen zu können,
werden alle Speicherzeitlagen nacheinander geprüft, und sobald eine freie Zeitlage
gefunden wurde, wird die Information aus dem Pufferspeicher in die freie Zeitlage
übertragen bzw. die dort gespeicherte Information gemäß dem neuen Zustand, wenn
es sich um die Information handelt, die den Verbindungszustand kennzeichnet, geändert.
Das bekannte System hat jedoch den Nachteil, daß ein zusätzlicher Pufferspeicher
notwendig ist, da ein strenger Pulsrahmensynchronismus zwischen Übertragungssystem
und dem Steuerspeicher des Verbindungsfeldes besteht und zur Übertragung neuer Anrufwünsche
immer die gleiche Zeitlage im Pulsrahmen des Übertragungssystems benutzt wird und
somit ohne Pufferspeicher keine Vermittlung der anderen freien Zeitlagen des Verbindungsfeldes
erfolgen kann. Verwendet man keinen Pufferspeicher, so würde in jedem Zyklus nur
Koinzidenz zwischen gleichen Zeitlagen auftreten und somit nur Informationen der
gleichen Zeitlagen des übertragungssystems und des Steuerspeichers untereinander
verglichen werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuerverfahren für
elektronische, nach dem Zeitteilungsprinzip arbeitende Vermittlungseinrichtungen
zu schaffen, mit welchem zwei Systeme, z. B. ein übertragungs- und ein Vermittlungssystem,
die beide unterschiedliche Steuerzyklen aufweisen, gekoppelt werden können, ohne
daß ein zusätzlicher Pufferspeicher notwendig ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß mit einer in
den zyklisch wiederkehrenden Pulsrahmen eines Zeitmultiplex-Übertragungssystems
eindeutig eingefügten Steuerzeitlage und einer in der Pulsrahmenzeit zyklisch vorliegenden
festgelegten Anzahl von Speicherzellen eines Speichers in einem bestimmten Zyklus
einmal Koinzidenz hergestellt wird, indem der Speicherzyklus, der sonst eine Zykluszeit
von n (1, 2 ... ) Pulsrahmen haben müßte, um eine Speicherzellentaktzeit,
die der Zeitlagenlänge des Zeitmultiplex-Übertragungssystems entspricht, verlängert
wird. Es kann jedoch auch in einem bestimmten Zyklus zwischen der Steuerzeitlage
des Pulsrahmens des Zeitmultiplex-Übertragungssystems und allen Speicherzellen des
Speichers einmal Koinzidenz hergestellt werden, indem der Speicherzyklus um eine
Speicherzellentaktzeit verringert wird. Zweckmäßigerweise kann auch der Speicherzyklus
um eine ungerade Anzahl Speicherzellentaktzeiten verringert oder verlängert werden,
um Koinzidenz herzustellen.
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Voraussetzung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist, daß das Übertragungssystem
mit einer Periodendauer, dem sogenannten Pulsrahmen arbeitet, der die Bedingungen
des Abtasttheorems erfüllt. Zweckmäßigerweise wird ein Teil des Pulsrahmens für
Steuerzwecke reserviert, und es besteht somit die Möglichkeit, in periodischen Abständen
aus dem Konzentrator zur Vermittlungseinrichtung Teilnehmerzustände zu übertragen,
die von der Vermittlungseinrichtung zur Steuerung benötigt werden. Ergibt sich,
daß pro Pulsrahmen eine geradzahlige Anzahl Teilnehmerzustände übertragen werden
muß, so erscheint, wenn die Anschlußkapazität des Konzentrators ein ganzzahliges
Vielfaches davon ist, jeder Teilnehmerzustand immer wieder in demselben Zeitabschnitt
der Steuerzeitlage. Wenn der Speicherzyklus ein ganzzahliges Vielfaches der Pulsrahmendauer
ist, ist es unmöglich, daß jeder Teilnehmerzustand einmal mit jeder Speicherzelle
zusammentrifft. Da aber die Speicherzelle mit einem Übertragungskanal identisch
ist, wäre keine volle Zugänglichkeit gewährleistet. Die volle Zugänglichkeit wird
erreicht, indem der Speicherzyklus, der sonst ein ganzzahliges Vielfaches der Pulsrahmendauer
betragen würde, um eine Speicherzelle vergrößert und diese keinem Kanal zugeordnet
ist. Zusätzlich wird für die Zeitlage, die der Übertragung der Teilnehmerzustände
dient, und für die Speicherzellenwirkdauer die gleiche Zeit gewählt. So ist sichergestellt,
daß pro Pulsrahmen mindestens ein Teilnehmerzustand mit einer Speicherzelle zusammentrifft
und pro Speicherzyklus mindestens so viel Koinzidenzfälle auftreten, wie der Speicherzyklus
Pulsrahmen enthält. Das erfindungsgemäße Steuerverfahren für elektronische, nach
dem Zeitteilungsprinzip arbeitende Vermittlungseinrichtungen hat den Vorteil, daß
zwei Systeme, z. B. ein Übertragungs-und ein Vermittlungssystem, die beide unterschiedliche
Perioden
aufweisen, gekoppelt werden können, ohne daß ein zusätzlicher Pufferspeicher notwendig
ist.
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Nachfolgend ist an einem Ausführungsbeispiel das erfindungsgemäße
Steuerverfahren für elektronische, nach dem Zeitteilungsprinzip arbeitende Vermittlungseinrichtungen
in Femmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen beschrieben und zeichnerisch dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 ein Blockschaltbild einer zeitgeteilt arbeitenden Vermittlungseinrichtung,
F i g. 2 Zeitzyklen des übertragungstechnischen und des Vermittlungstechnischen
Teiles der Vermittlungseinrichtung.
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In dem Blockschaltbild F i g. 1 führen die vom Teilnehmer kommenden
Anschluß- oder Verbindungsleitungen 1 zum übertragungstechnischen Teil 2 und Leitung
3 von bzw. zu anderen Vermittlungseinrichtungen. Der übertagungstechnische Teil,
integrierter Teil der Vermittlungseinrichtung, ist über eine Verknüpfungslogik 4
mit dem vermittlungstechnischen Teil 5 verbunden. Der übertragungstechnische Teil
besitzt alle Einrichtungen und ein Sprechwegenetzwerk für einen Verbindungsprozeß,
die für die Sprachübertragung notwendig sind. Außerdem überträgt der übertragungstechnische
Teil über die Verknüpfungslogik an den vermittlungstechnischen Teil Informationen
über den Teilnehmer- und Leitungszustand, wie z. B. ob der Teilnehmer den Handapparat
abgehoben oder aufgelegt hat. Der vermittlungstechnische Teil enthält Speicher und
Steuereinrichtungen für die Steuerung des Verbindungsprozesses und für die Steuerung
des übertragungstechnischen Teiles. Für jede mögliche Gesprächsverbindung sind in
dem vermittlungstechnischen Teil 5 einige Speicher vorhanden, in denen die Information
und die Zustände der Gesprächsverbindungen eingeschrieben sind. Entsprechend den
in F i g. 1 und 2 wiedergegebenen Ausführungsbeispielen können maximal 21 Leitungen
an Verbindungsprozessen beteiligt sein. In F i g. 2 sind für beide Teile der Vermittlungseinrichtung
Schemata angegeben, aus denen die unterschiedlichen Zeitzyklen zu ersehen sind.
Der übertragungstechnische Teil arbeitet mit dem Zeitzyklus Zo, der sich angenommenerweise
alle 125 Ius wiederholen soll. Er wird durch die Sprachinformationszeitlagen J,
und die Steuerzeitlage St, gebildet. Dem vermittlungstechnischen Teil ist der Zeitzyklus
Z" zugeordnet. Entsprechend F i g. 2 beträgt Zeitzyklus Z" = 4 Zeitzyklus = Zü -I-
1 Steuerzeitlage St,. In jedem Zeitzyklus Zu können fünf Steuerzeitlagen St, des
vermittlungstechnischen Teiles 5 untergebracht werden. Daraus ergibt sich, daß der
Zeitzyklus Z" aus 21 Steuerzeitlagen besteht. Jeder Speicherzelle ist eine Steuerzeitlage
fest zugeordnet, in der der Speicherinhalt abgefragt, ausgewertet, eventuell verändert
und wieder eingeschrieben werden kann.
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Der Informationsaustausch zwischen den beiden Teilen der Vermittlungseinrichtung
geschieht immer dann, wenn die Steuerzeitlage des Zeitzyklus Zit anliegt. Wird z.
B. die Information »Teilnehmer hat Handapparat abgehoben« während einer Steuerzeitlage
des Zeitzyklus Zu festgestellt und wurde bereits erkannt, daß diese Information
zu dem Aufbau einer neuen Gesprächsverbindung führen soll, so muß eine freie Steuerzeitlage
bzw. freier Speicher in dem vermittlungstechnischen Teil 5 gesucht werden.
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Es wird dazu die Steuerzeitlage des Zeitzyklus Zi, mit jeder Steuerzeitlage
und damit mit anderen Speichern des vermittlugnstechnischen Teiles in der Verknüpfungslogik
4 verknüpft. Die Verknüpfungslogik würde also die Steuerzeitlagen in der Reihenfolge
1, 6, 11, 16, 21, 5, 10 ... 17, 1 abfragen, somit nach freien Speicherzellen
in dem vermittlungstechnischen Teil suchen und die gefundene Zeitlage während des
Verbindungsprozesses belegen.
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Aufstellung der Bezugszeichen 1 Anschluß- oder Verbindungsleitungen,
2 übertragungstechnischer Teil, 3 Leitungen, 4 Verknüpfungslogik, 5 vermittlungstechnischer
Teil, ZO Zeitzyklus des übertragungstechnischen Teils, Z" Zeitzyklus des vermittlungstechnisches
Teils, St, Steuerzeitlage, J, Sprachinformationszeitlagen.