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Polyurethanschaumstoffe sind im Vergleich zu den gebräuchlicheren
Kautschuklatexschaumstoffen ungewöhnlich leicht, und sie haben auch nicht den Körper
und die Verarbeitbarkeit dieser Schäume. Wenn es auch möglich ist, Polyurethanschäume
herzustellen, die das gewünschte Gewicht haben und sich so verarbeiten lassen wie
die Kautschuklatexschäume, indem man die Menge der eingesetzten Polyurethanausgangsmaterialien
erhöht, so würden die Herstellungskosten ungewöhnlich hoch und das Produkt nicht
konkurrenzfähig. Man hat schon versucht, die Dichte von Polyurethanschaum dadurch
zu erhöhen, daß man gewisse Mengen feinzerteilter mineralischer Füllstoffe zusetzte.
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Es war indes bisher nur möglich, verhältnismäßig kleine Mengen solcher
Fiillstoffe bis 10 oder höchstens bis etwa 25°/oS bezogen auf das Gewicht der den
Schaum bildenden Reaktionsteilnehmer, zuzusetzen, ohne das Gefüge des Schaumes zu
verderben oder zu schwächen oder ohne die Zug-und Zerreißfestigkeit wesentlich zu
ändern oder sonst die Eigenschaften des erhaltenen schwammartigen Werkstoffes zu
ändern.
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Erfindungsgegenstand ist eine biegsame Polyurethanschaumverbindung
für Polsterungen, welche im wesentlichen die Dichte und die Masse des biegsamen
Kautschuklatexschaumes aufweist und aus einem biegsamen Polyurethanschaummaterial
besteht, in dem ein inerter mineralischer Füllstoff mit einer Dichte von mindestens
2 g/cm3 gleichmäßig verteilt ist, bei welchem dem Schaummaterial, bezogen auf das
Gewicht desselben, 30 bis 200 Gewichtsprozent eines inerten mineralischen Füllstoffes
einverleibt sind, der im wesentlichen aus kugelförmigen Teilchen mit einer durchschnittlichen
Groie von 50 bis 800 Mikron besteht, sowie daß das Polyurethanmaterial in Abwesenheit
des Füllstoffes eine geringe Dichte von beispielsweise 0, 0160 bis 0, 0320 g/cm3
aufweist, während seine Dichte im gefüllten Zustand im wesentlichen jener des biegsamen
Kautschuklatexschaumes von 0, 0480 bis 0, 0640 g/cm3 entspricht, wobei das Material
im wesentlichen das Volumen, die Zugfestigkeit, die Dehnung und die Last tragenden
Figenschafte ; a des entsprechenden ungefüllten Schaumes aufweist..
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Inerte mineralische Füllstoffe, die eine Dichte zwischen etwa 2 und
5, 5 g/cm3 oder mehr aufweisen, sind für die Zwecke der Erfindung durchaus geeignet.
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Um für die Zwecke der Erfindung wirksam zu sein, sollten die Füllstoffe
entweder eine durchschnittliche Teilchengröße haben, die einem Durchmesser von 50
bis 800 Mikron entspricht, oder auf eine solche Teilchengröße gebracht werden können.
Die einzelnen Teilchen des Füllstoffes können in jedem Ansatz etwas voneinander
verschieden sein, aber der Durchmesser sollte im Durchschnitt nicht weniger als
etwa 50 Mikron und auch nicht mehr als etwa 80 Mikron. sein.
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Der Füllstoff wird vorzugsweise in einer ausreichenden Menge zugesetzt,um
das Gewicht zwei-bis zweieinhalbmal des ursprünglichen Gewichtes je Volumeinheit
zu vergrößern. Ausgezeichnete Ergebnisse werden z. B. erhalten, wenn das Gewicht
des gefüllten Produktes das Doppelte des Gewichtes ohne den Füllstoff beträgt, d.
h., daß man eine solche Menge Füllstoff einverleibt, die etwa gleich 100% des Gewichtes
der ursprünglichen Reaktionsteilnehmer ist.
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Aus den USA.-Patentschriften 3 015 634 und 3 029 209 ist ein Polyurethanschaumstoff
bekannt, der Kaolin (Al2032SiO2 2H2O) als Füllstoff mit einer Dichte von 2, 7 g/cm3
enthält. Dieser Füllstoff ist nicht
inert, da das Hydratwasser unter Bildung von
Kohlenstoffdioxid in die Umsetzung des Polyols und Polyisocyanates eingreift, wodurch
das Volumen des Schaumes vergrößert wird. Aus den Patentschriften folgt ferner,
daß der Füllstoff in einer Menge von 5 bis 40°/0, im allgemeinen nicht mehr als
7, 5 bis 15 °/o, nach den Beispielen dieser Patentschriften sind es nur 10°/o, verwendet
werden und die Teilchengröße des Füllstoffes weniger als 0, 8 Mikron, vorzugsweise
etwa 0, 55 Mikron aufweisen soll.
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Der Veröffentlichung im » SPE-Journal «, 1960, Juni, S. 638 bis 640,
entnimmt der Fachmann in Übereinstimmung mit der ihm durch die vorgenannten USA.-Patentschriften,
daß bei der Herstellung von Polyurethanschaumstoffen Füllstoffe in größeren Mengen,
in dieser Vorveröffentlichung werden 15 bis 60 Gewichtsprozent angegeben, mangelhafte
Schäume ergeben, und daß Füllstoffteilchen mit einem Durchmesser von 4, 8 Mikron
als grob, d. h. unvorteilhaft auzusehen sind.
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Auch aus der britischen Patentschrift 796 044 ist bekannt, daß man
Polyurethanschäumen nur verhältnismäßig kleine Mengen feiner Füllstoffe einverleiben
darf, wenn man verhindern will, daß die zur Verwendung des Polyurethanschaumes für
Polsterzwecke an sich wünschenswerten Eigenschaften beeinträchtigt werden.
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Die Verwendung von Füllstoffen kleiner Teilchengrole für die Herstellung
von Polyurethanschaumstoffen hat den Nachteil, daß solche Fiillstoffe eine verhältnismäßig
große Oberfläche haben und infolgedessen bei der Verwendung größerer Mengen dieser
Füllstoffe die Bildung des Schaumstoffes nachteilig beeinflußt wird und nur eine
urigenügende Polsterung ermöglicht. Wenn jedoch gemäß vorliegender Erfindung ein
Füllstoff geeigneter Dichte und ausreichend großer Teilchengröße zur Herstellung
eines Polyurethanschaumes verwendet-wird, fällt ein Füllstoffe aufweisender Polyurethanschaumstoff
an, ohne daß dessen Festigkeit,.. Rückprallelastizität oder.. andere eine Verwendung
als Polsterfüllstoff bedingenden Eigenschaften nennenswert beeinträchtigt sind.
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Wenn zwei verschiedene Füllstoffe etwa gleicher durchschnittlicher
Größe vorliegen, ist der Füllstoff mit der höheren Dichte : wirksamer, weil weniger
Teilchen erforderlich sind und deshalb eine geringere OberX0äche dem nüssigen, aus
einem Polyol und Polyisocyanat bestehenden Reaktionsgemisch ausgesetzt ist. Wenn
man also zwischen zwei Füllstoffen zu wählen hat und unterstellt, daß asie zu denselben
Kosten gleich leicht erhältlich sind, wird man üblicherweise den Füllstoff mit der
größeren Dichte verwenden, vorausgesetzt, daß die durchschnittliche Teilchengröße
in dem gewünschten Bereich liegt oder leicht auf diesen vermahlen oder in anderer
Weise in die geeignete Größe gebracht werden kann, Es wurde gefunden, daß z. B..
gewöhnlicher Strandsand, gemahlener Quarz und Zirkonsand mit Vorteil als Füllstoff
für die Zwecke der Erfindung verwendet werden können. Zirkonsand wird indes bevorzugt,
da er eine Dichte von 4, 5 hat, während gemahlener Quarz und Strandsand nur eine
Dichte von 2, 5 haben.
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Wenn man also gleiche Gewichtsmengen jedes Füllstoffes in zwei getrennten
Ansätzen des Polyurethan bildenden Gemisches verwendet und die Teilchen etwa die
gleiche durchschnittliche Größe haben, sind im Vergleich zum Zirkonsand etwa das
zweifache Gesamtvolumen und die zweifache Teilchenzahl von
Strandsand
bzw. gemahlenem Quarz erforderlich, und infolgedessen ist die durch den Strandsand
gebotene Oberfläche fast zweimal so groß wie die des Zirkonsands, Strandsand, der
im wesentlichen die gewünschte durchschnittliche Teilchengröße hat und am Meeresstrand
gefunden wird, ist nichtsdestoweniger äußerst geeignet, da er dem Polyurethanreaktionsgemisch
in ausreichender Menge zugesetzt werden kann, um ein Produkt, das hinsichtlich des
Gewichtes dieselben Eigenschaften wie Kautschuklatexschaum hat, herzustellen, ohne
daß die übrigen Eigenschaften des Urethanschaumes wesentlich geändert werden und
ohne daß die Kosten wesentlich erhöht werden
im Vergleich zu einem entsprechenden
nichtbehandelten Schaum Von den vorstehend genannten Füllstoffen hat Zirkonsand
einen Durchmesser von durchschnittlich 150 Mikron, während üblicher Strandsand einen
Durchmesser von durchschnittlich 400 Mikron hat.
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Für die Zwecke der Brfindung können noch durchschnittlich größere
Teilchengrößen berücksichtigt werden, aber wenn die Teilchcngröße zu groß z. B.
über etwa 800 Mikron ist, können die Oberflächen des Polstermaterials etwas zu rauh
und uneben im Griff sein, und sie sind deshalb für die übliche Anwendung weniger
wünschenswert.
Typische Beispiele brauchbarer Mineralien, die für die Zwecke
der Erfindung in Frage kommen, sind : |
Füllstpf'I Diehte (Gramm/cm3) |
2, 5 |
S, 5 |
ZrSi04.................... 4, 5 |
BaS 4, 5 |
ZnO2..... ............ 5,5 |
Von den vorgenannten Mineralien ist der Zirkonsand (ZrSiO4) der geeigneteste, da
die Teilchen eine verhältnismäßig gleichförmige Größe haben, rund sind und verhältnismäßig
glatte und abgerundete Oberflächen besitzen Strandsand ist indes ebenfalls sehr
wirksam, obwohl er eine verhältnismäßig größere durchschnittliche Teilehegröß hat,
Beide Mineralien sind leicht erhältlich und preiswert. Zirkondioxid und Zinkoxid
andererseits sind wegen ihres hohen Preises weniger erwünscht als Sand. Außer den
oben angegebenen Mineralien kann eine Vielzahl mineralischer Silikate verwendet
werden.
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Die Herstellung g einer Polyurethanschaumverbindung, bei welcher
den Polyurethanschaum-Reaktionsteilnehmern vor der Umsetzung ein inerter mineralicher
FüUstoH'mit einer Dichte von mindestens 2g/cm3 zugemischt und das Gemisch polymerisiert
und aus ausgedehnt gelassen wird, erfolgt gemäß vorliegender Erfindung in der Weise,
daß, bezogen auf das Gewicht der Reaktionsteilnehmer, 30 bis 200 Gewichtsprozent
eines inerten mineralischen Füllstoffes einverleibt werden, der im wesentlichen
aus kugelförmigen Teilche besteht und eine durchschnittliche Teilchengrößo von 50
bis 800 Mikron aufweist.
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Bei den Polyurethansebäumen, für welche dix ben angegebenen Füllstoffe
verwendet werden, handelt es sich um solche, die man durch Vçrsehäumen des Reaktionsproduktes
eines Polyisocyanates und einer langkettigen, im wesentlichen linearen Polyhydroxylverbindung
in Gegenwart eines Katalysators erhält.
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Das langkettige Polyol ist ein solches, das üblicherweise in Abwesenheit
eines Füllstoffes mit dem Polyisocyanat unter Bildung eines im wesentlichen linearen
Reaktionsproduktes reagiert, das in Gegenwart eines Katalysators sich verschäumen
laßt, um ein Polyurethanprodukt niederer Dichte mit oXenen Zellen zu bilden. Eine
für die Zwecke vorliegender Erfindung bevorzugte Klasse von Polyolen sind die Polyalkylenätherpolyole,
die man im allgemeinen als Polyäther bezeichnet und bei welchen es sich uoi die
Reaktions-
produkte von Alkylendiaminen, wie Äthylendiamin, oder Polyhydroxylverbindungen,
wie Glycerin oder Trimßthylolpropan, mit Alkylenäthern, wie Äthylenoxyden, Propylenoxyden,
oder Mischungen dieser handelt. Solche Polyäther haben eine Funktionalität von wenigstens
2.
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Eine weitere Klasse geeigneter Polyhydroxylverbindungen, die verwendet
werden können, sind jgesättigte Polyester, die endständige Hydroxylgruppen und eine
niedrige Säurezahl besitzen. Solche Polyester werden aus einer zweibasischen Säure,
wie Adipinsäure oder Bernsteinsäure, und einem zweiwertigen Alkohol, wie Äthylenglykol
oder Propylenglykol, hergestellt. An Stelle der vorstehedn angegebenen POlyole können
auch andere verwndet werden, vorausgesetzt, daß sie mit dem Polyisocyanat einen
Schaum mit offenen Zellen bilden können, Es kann eine Vielzahl von Polyisocyanaten
mit den vorstehend angegebenen Polyolen zur Herstellung eines zellförmigen srnndungsgemäßen
Urethanproduktes umgesetzt werden. Es wird indes bevorzungt, aromatische Polyiscoyante
zu verwenden, da sie reaktionsfähiger und weniger giftig als aliphatische Polyisocyanate
sind. Typische leicht erhältiiche-Isocyanate sind unter anirem 2, 4-Toluoldiisocyanat,
2, 4Toluoldíisocyanat und Mischungen dieser. Es kóslmen indes auch andere Diisocyanate
verwendet werden, wie Methylen-bis- (4-phenylisocyanat), Naphthalin-1,5-diisocyaat
oder 3,3'-Dimethoxy-4,4'-biphenylen diisocyanat, Das Isocyanat wird im allgemeien
in einem Überschuß im Vergleich zu der Menge verwendet, die erforderlich ist, um
mit allen funktiomilan Gruppen in dem Polyol und ebenfalls vollstandig mit dem Wasser
zu reagieren, das bei wäßrigen Scl verwendet wird.
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Es können auch verschiedene andere Materialien zusätzlich zu den
Füllstoffen den erfindungsgemäßen Schaumgemischen zugesetzt werden einschließlich
Weichmacher, wie Piester, die dem Schaum Biegsamkeit verleihen, ferner Farbstoffe,
Emulgiermittel und
oberflächenaktive Mittel. Es kann irgendein bekanntes
Verfahren, welches zur Herstellung üblicher offenzelliger, poriger Polyurethankunststoffe
mit niedriger Dichte dient, zur Herstellung der erfindungsgemäßen mit Füllstoffen
gestreckter Schäume hoher Dichte verwendet werden, und zwar einschließlich des Vorpolymerisations-und
des Einstufenverfahrens.
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Ein besseres Verständnis der Erfindung wird von der folgenden Einzelbeschreibung
und den Beispielen verschiedener Reaktionsmischungen und Füllstoffe gewonnen werden,
die zur Herstellung der erfindungsgemäßen verbesserten Polyurethanschaumgemische
dienen.
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Es wurde eine Reihe von Vergleichsversuchen durchgeführt, um die
physikalischen Eigenschaften gewisser Polyurethanschäume zu ermitteln, die verschiedene
Mengen und Arten von Füllstoffen aufweisen, die für die Zwecke der Erfindung geeignet
sind. Zur Durchführung dieser Versuche wurden zunächst die folgenden Präparate unter
Anwendung der angegebenen Materialien und Mengenverhältnisse hergestellt, wobei
die Mengen in Gewichtsteilen angegeben sind. Die Füllstoffe enthaltenden Präparate
sind Beispiele für die Art der verbesserten Polyurethanschäume, die gemäß dem Verfahren
vorliegender Erfindung hergestellt werden können.
Beispiel- |
A B C D E F G H |
Triol (3000 Molgewicht)........ 75, 0 75, 0 75, 0 50, 0 50,
0 50, 0 50, 0 50, 0 |
Diol (2000 Molgewicht)........ 25, 0 25, 0 25, 0 50, 0 50,
0 50, 0 50, 0 50, 0 |
Trichlormonofluormethan...... 13, 0 13, 0 13, 0 20, 0 20, 0
15, 0 15, 0 15, 0 |
Toluoldiisocyanat 54, 0 54, 0 54, 0 48, 0 48, 0 34, 0 34, 0
34, 0 |
Silikon 2, 0 2, 0 2, 0 2, 0 2, 0 2, 0 2, 0 2, 0 |
Zinnoctoat 0, 26 0, 260, 260, 240, 240, 20, 20, 2 |
Triäthylendiamin 0, 26 0, 26 0, 26 0, 24 0, 24 0, 2 0, 2 0,
2 |
Wasser 4, 5 4, 5 4, 5 4, 0 4, 0 2, 5 2, 5 2, 5 |
0 87, 0 174, 0 0 174, 0 100, 0 100, 0 100, 0 |
Zirkon-Zirkon-Zirkon-Barium-Strand-gemahlener |
;. sand sand-sand sulfat sand-~Quarz |
Bei dem für die vorstehenden Beispiele verwendeten Triol handelte es sich um ein
Trihydroxypolyglykol, das das polymere Reaktionsprodukt von Propylenoxyd und Glycerin
ist, das drei aktive Wasserstoffe enthält. Die aktive-Wasserstoffverbindung setzt-die
Oxydpolymerisation in Gang, die weiterläuft, bis das gewünschte Molekulargewicht
des Polyglykols erreicht ist.
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Als Diol wurde ein Dihydroxypolyglykol verwendet, das in dem vorstehend
angegebenen Verfahren entsprechenderweise hergestellt worden war, aber bei welchem
es sich um das polymere Reaktionsprodukt aus Äthylenoxyd und Äthylenglykol handelt,
das zwei aktive Wasserstoffe enthält.
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Als Trichlormonofluormethan wurde ein verhältnismäßig inertes Material
als ein Hilfstreibmittel verwendet.
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Das verwendete Toluoldiisocyanat bestand aus 80°/o 2, 4- und 20°/o
2, 6-Toluoldiisocyanat. Das Diisocyanat setzt sich mit den Polyglykolen und Wasser
um, um das Wachstum des Polymers sowie die Entwicklung von CO2 und die Vernetzung
zu fördern.
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Als-Silikon wurde ein Alkylsilikonpolyoxyalkylenmischpolymer als
obernächenaktives Mittel verwendet, das den Zellen während des Schäumens Stabilität
verleiht.
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Das Zinnoctaot und das Triäthylendiamin dienten beide als Katalysatoren.
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Als Zirkonsand wurde für die obigen Beispiele ein Zirkoniumsilikat
in Form eines aus Australien erhaltenen Sandes verwendet, der eine durchschnittliche
Teilchengröße von 130 bis 150 Mikron hatte. Das untersuchte Bariumsulfat hatte eine
durchschnittliche Teilchengröße von 80 bis 100 Mikron, während der gemahlene Quarz
eine durchschnittliche Teilchengröße von 50 bis 60 Mikron katte. Der Strandsand
war D. S.-Sand mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 200 bis 220 Mikron.
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Die vorstehend beschriebenen schaumbildenden Gemische wurden in der
folgenden Weise zur Herstellung eines biegsamen Schaumes umgesetzt ; die Schäume,
welche die-verschiedenen Füllstoffe enthalten, entsprechen vorliegender Erfindung.
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Das Wasser,-Triäthylendiartih und das silikonoberflächenaktive Mittel
wurden zunächst gemischt und eine homogene-Lösung erhalten, die im folgenden Katalysatorlösung
genannt wird. Das Zinnoctoat wurde dann mit 1 Teil eines oder beider Polyglykole
in einer ausreichenden Menge gemischt, um eine 1-bis-5°/Oige-Zinnictoatlösung zu
erhalten, die im folgenden Zinngrundmischung genannt wird.
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Der Füllstoff wurde mit dem restlichen Teil der Polyglykole vorgemischt,
um die sogenannte Füllstoffgrundmischung zu bilden. Polyglykole, entweder für sich
oder in Form des Füllstoffgrundgemisches, das Trichlormonofluormethan, das Diisocyanat,
die Katalysatorlösung und die Zinngrundmischung wurden dann alle glichzeitig mittels
Pumpen in den in den Beispielen angegebenen Mengen zu einem üblichen Mischkopf-für
Polyurethan der Art, wie er im allgemeinen unter >) Newton basket< (bekannt
ist, zugeführt, in welchem die Stoffe zu einer homogenen Mischung vermischt und
dann die Mischung in eine Form gebracht wurde.
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Das erhaltene Gemisch begann sich auszudehnen und in der Form zu
polymerisieren. Nachdem die maximale Ausdehnung erreicht war, wurde die gesamte
Form mit dem geschäumten in ihr enthaltenen Material auf etwa 104 bis 121°C geschäumt
und bei dieser Temperatur etwa 15 bis 20 Minuten gehalten.
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Das geschäumte Material wurde dann aus der Form herausgenommen und
bei Raumtemperatur etwa 24 Stunden aushärten gelassen.
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Dann wurden die verschiedenen Schaumpräparate bestimmten physikalischen
Untersuchungen unterworfen und die folgenden Ergebnisse erhalten :
Physikalische
Eigenschaften
A B C D E F G H |
Dichte, g/cm3............ 0, 025 0, 043 0, 057 0, 024 0, 056
0, 064 0, 062 0, 065 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 1, 13 1, 12 1, 06 0, 99 0, 90 1, 42 1,
48 1, 53 |
210 210 200 170 330 300 410 370 32Q |
Zerreißfestigkeit, g/cm........ 375 375 321, 44 500 464, 3
678, 6 607, 2 535,7 |
Zusammendrückbarkeit, (,.... 8, 2 7, 5 10, 3 13, 2 14, 1 12,
2 9, 0 13, 8 |
25°/oDurchbiegungsbelastung, kg 9, 53 10, 5 11, 6 7, 76 8,
39 7, 44 7, 76 8, 21 |
65°/o Durchbiegungsbelastung, kg 23, 3 29, 1 34, 9 18, 7 25,
6 23, 6 23, 1 24, 9 |
» SAC factora (65°/o/25°/o) 2, 45 2, 72 3, 0 2, 41 3, 05 3,
17 2, 98 3, 04 |
Ermüdnungsfestigkeit, |
0/, Verlust bei 25 °/o |
Durchbiegungsbelastung..... 24 29 25 28 27 23 22 20 |
Füllstoff..................... 0 87, 0 174, 0 0 174, 0 100,
0 100, 0 100,0 |
Zirkon- Zirkon- Zirkon- Barium- Strand- gemahlener |
sand snad sand sulfat sand Quarz |
Die Versuchsergebnisse wurden nach den von der American Society for Testing Materials
und der Society of the Plastics Industry ausgearbeiteten und in dem Buch) >Tentative
Methods of Test for Flexible Urethane Foam « ASTM Designation D 1564-63 T, beschriebenen
Methoden erhalten. Die für die Versuche angewendeten Methoden sind in den folgenden
Abschnitten dieses Buches zu finden : Dichte..................... Suffix Tests,
Suffix W, Sections 68 to 73 Zugefesrtikeit } ............ Suffix Tests, Suffix T,
Dehnung Sections 81 to 87 Zerreißfestigkeit Suffix Tests, Suffix G, Sections 74
ti 80 Zusammendrückbarkeit BasicTests, MethodB, Sections 13 to 19 25 °/o Durchbiegungsbelastung
BasicTests, MethodA, 65/0 DurchbiegungSbelastungJ Sections 20 to 25 SAC factor Ermüdungsfestigkeit
Suffix Tests, Suffix H, Sections 45 to 67, Procedure A Die in der vorstehenden Tabelle
aufgeführten physikalischen Werte zeigen, daß die Schaumstoffe, die inerte mineralische
Füllstoffe mit den angegebenen Teilchengrößen aufweisen, eine Zugfestigkeit, eine
Dehnung und Zerreißfestigkeit haben, die praktisch die gleiche ist wie die der Schaumstoffe,
die keine Füllstoffe enthalten. So sind besonders die Schaumstoffe der Beispiele
B und C die gleichen wie des Beispiels A, obwohl die Schaumstoffe der Beispiele
B und C, bezogen auf das Gewicht der für den Schaumstoff des Beispiels A benutzten
Ausgangsstoffe, 50 bzw.
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100 °/o Zirkonsand enthalten. Trotz dieses Füllstoffgehaltes sind
die Zugfestigkeit, Dehnung und Zerreißfestigkeit der Schaumstoffe der Beispiele
B und C nur etwas geringer als die des Schaumstoffes A.
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Es ist ferner der Tabelle zu entnehmen, daß die Werte für die 25
°/o Durchbiegungsbelastung der Schaumstoffe B und C nur etwas größer sind als die
des Schaumstoffes A, während die Werte für die 65°/0-Durchbiegungsbelastung wesentlich
höher sind, was zu sehr viel höheren SAC-Faktoren führt, ein wichtiges Kriterium
für gute Polsterbestuhlung. Ein
Vergleich der für die Dichte der Schaumstoffe A,
B und C angegebenen Werte zeigt, daß die Erhöhung der Dichte bei den Schaumstoffen
B und C fast ausschließlich auf die Gegenwart der billigen Füllstoffe zurückzuführen
ist, woraus sich ergibt, daß gemäß dem Verfahren vorliegender Erfindung bessere
Produkte bei praktisch den gleichen oder nur geringfügig erhöhten Kosten erhalten
werden können.
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Ein Vergleich der Schaumstoffe der Beispiele D und E, von welchen
Schaumstoff E, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schaumstoffes D, 100 Gewichtsprozent
Füllstoff enthält, ergibt, daß auch diese Schaumstoffe eine praktisch gleiche Zugfestigkeit,
Zerreißfestigkeit und Dehnung haben. Die Beispiele F, G und H zeigen, daß entsprechende
Ergebnisse erhalten werden, wenn man dem Polyurethanschaum Bariumsulfat, Strandsand
bzw. gemahlenen Quarz mit der angegebenen Teilchengröße einverleibt. Die Versuche
ergeben demnach, daß das Einverleiben verhältnismäßig großer Mengen von Füllstoffen
der beschriebenen Art in die Polyurethanschaumstoffe zu einer hohen Dichte der Schaumstoffe
führen und diese praktisch das Gewicht und den Griff von Kautschuktalexschaum haben,
aber die gute Zugfestigkeit, Dehnung und Zerreißfestigkeit der üblichen Polyurethanschaumstoffe
mit niedrigen Dichten behalten. Schaumstoffe mit diesen vorteilhaften Eigenschaften
werden, wenn man von einem gleichen Volumen ausgeht, zu den gleichen Kosten wie
die üblichen Schaumstoffe niedriger Dichte erhalten, da die Erhöhung der Dichte
im wesentlichen durch die verwendeten preiswerten Füllstoffe bedingt ist.