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Es ist für viele Zwecke nicht nur wünschenswert, sondern sogar erforderlich,
daß ein Hörer nicht fest an das Ohr gepreßt wird, sondern nur lose anliegt. Dadurch
ist die mit :dem Hörer arbeitende Person mit beiden Ohren an das umgebende Schallfeld
angekoppelt und von der Umgebung akustisch nicht abgeschlossen. Für diesen Zweck
sind Ohrbügel mit magnetischen Wandlern bekannt. Diese Wandler haben von einer Seite
der Membran her einen Ausgang, der in einem Einknöpfstutzen endet. Mit diesem wird
der Hörer in einen Ohrbügel eingeknöpft. Der Hörer kann durch Umknöpfen so mit dem
Ohrbügel verbunden werden, daß er wahlweise am rechten oder -linken Ohr getragen
werden kann. Die Hörer sitzen mit ihrem Schallausgang mehr oder weniger lose vor
oder in dem Gehöreingang. Es sind auch Ausführungen bekannt,- =bei denen der Einknöpfstutzen
des Hörers noch eine kurze Schallführung besitzt, die durch den Ohrbügel hindurch
zum Gehöreingang gerichtet ist. Ein derartiger Hörer ist durch das Prinzip des magnetischen
Antriebes hinsichtlich des Frequenzganges und seines Klirrfaktors nur als brauchbar
anzusehen. Diese Nachteile können durch ein. dynamisches System mit Schallausgängen
von der Vorderseite und der Rückseite der Membran wesentlich verringert werden.
Die Grundlage dieser Technik ist in den deutschen Patentschriften 888113 und 952
358 beschrieben. Diese Lösungen beziehen sich auf Hörer, die so groß sind, daß sie
das äußere Ohr fast völlig abdecken. Sie haben den Nachteil, daß der Hörer groß
und schwer ist und, wenn er nicht von der Hand gehalten -wird, mittels eines Kopfbügels
getragen werden muß. Dadurch wird der Hörer mehr oder weniger stark an das Ohr und
den Kopf gedrückt. Das ist unbequem, hinderlich und ermüdend.
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Der Erfindungsvorschlag zeigt, wie diese Schwierigkeit zu beseitigen
ist. Er ermöglicht es, einen sehr leichten und kleinen Hörer zu bauen, der ohne
Ermüdung wahlweise ohne mechanische Änderung am rechten oder linken Ohr getragen
werden kann und der gegenüber dem bisher bekannten Stande der Technik eine sehr-
-wesentliche Verbesserung des Übertragungsmaßes aufweist.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Hörer, der aus einem dynamischen
Wandler und einer Tragevorrichtung besteht. Das Besondere ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Resonanzfrequenz der Membran im Gebiet des unteren Übertragungsbereiches
liegt, daß beide Seiten der Membran über gleiche oder angenähert gleiche akustische
Impedanzen an die umgebende Luft angekoppelt sind und daß diese Ankopplungsimpedanzen
in der Größenordnung der akustischen Impedanz der Membran oder kleiner als diese
sind, und daß die Tragevorrichtung ein Aufhängebügel ist, der so ausgebildet ist,
daß der Hörer wahlweise am rechten oder linken Ohr frei vor dem Gehöreingang und/oder
lose in ihm getragen wird.
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Eine Ergänzung der Erfindung bezieht sich auf einen Hörer, bei dem
der Aufhängebügel die Form eines Hakens hat, der hinter das Ohr paßt und bei dem
der Hörer sich in der von dem Haken umschlossenen Fläche, vorzugsweise in dessen
Zentralgebiet, befindet. Das Besondere ist dadurch gekennzeichnet, daß der Hörer
einen Durchmesser von weniger als 28 mm aufweist, daß der Aufhängebügel wenigstens
teilweise das Gehäuse für das Wandlersystem, beispielsweise die Halterung des Magnetsystems,
und/oder die mit Schallaustrittsöffnungen versehene Abdeckplatte mindestens einer
Schallausgangsseite zu der umgebenden Luft bildet.
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Eine weitere Ausgestaltung des Hörers ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufhängebügel ganz oder teilweise elastisch und/oder plastisch verformbar
ist.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußleitung seitlich des Hörers etwa in der Verlängerung des Aufhängebügels
direkt oder über eine Steckvorrichtung herausgeführt ist.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußleitung innerhalb und/oder auf der Oberfläche des Aufhängebügels
bis hinter das Ohr verläuft und dort aus ihm direkt oder über eine Steckvorrichtung
herausgeführt ist.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragevorrichtung auch dazu dient, einen Funk- und/oder Induktionsempfänger
zum Empfang der Tonfrequenzsignale zu tragen.
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Die A b b. 1 bis 3 sollen die Ausführung der Erfindung erläutern.
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Die A b b. 1 zeigt das Prinzip eines Ohrbügels nach dem Erfindungsvorschlag.
Mit 1 ist der Ohrbügel selbst bezeichnet. Er soll beispielsweise aus einem wenigstens
im Hakenteil elastisch verformbaren Kunststoffmaterial hergestellt sein. Dieses
Material soll auch beispielsweise im unteren Teil 1.1 und im Bogenteil
1.2 plastisch verformbar sein. Der Ohrbügel hat die Form eines Hakens, der
mit seinem Teil 1.1 hinter das Ohr faßt. In. der Gegend des Hörers ist der
Ohrbügel zu einem in diesem Falle etwa rechteckigen Teil 2 erweitert. Es trägt den
in A b b.1 nicht sichtbaren elektroakustischen Wandler. Dieser ist mit dem Deckel
3, der in seiner Form an das Halteteil 2 angepaßt ist, abgedeckt und gehalten.
Der Deckel 3 ist in bekannter Weise beispielsweise mittels angespritzter Stifte
im Deckel und entsprechenden Gegenöffnungen im Halteteil 2 mit diesem verbunden
und verklebt oder verschweißt. Deckel .3 und Halteteil 2 bilden in dieser Ausführung
das »Gehäuse« für den elektroakustischen Wandler. Der Deckel 3 besitzt beispielsweise
vier Schallaustrittsöffnungen 3.1, die von hinten durch Belegen mit schalldurchlässigem
Material, beispielsweise Stoff, gegen Eindringen von Staub in den elektroakustischen
Wandler abgedichtet sind. Die Öffnungen 3.1 mit ihren Stoffbelägen können als Teile
der Impedanz ausgebildet sein, mit der die dem Deckel 3 zugewendete Membranseite
an den den Hörer umgebenden Luftraum angekoppelt ist. Das Halteteil 2 be-.sitzt-
e_benfalls-_Schallaustrittsöffnungen, die in der A b b. 1 nicht sichtbar sind. Diese
Öffnungen sind ebenfalls mit schalldurchlässigem Material belegt. Auch diese Öffnungen
einschließlich ihrer Beläge können als Teil der Impedanz ausgeführt sein, mit der
die dem Halteteil 2 zugewendete Membranseite an den umgebenden Luftraum angekoppelt
ist. Nach dem Erfindungsvorschlag sollen diese Impedanzen gleich oder angenähert
gleich sein. Dadurch entsteht ein symmetrischer Hörer, an dessen beiden Ausgängen
das zu übertragende Schallereignis in gleicher Qualität und Lautstärke steht. Der
Hörer kann dadurch auf Grund des Erfindungsgedankens wahlweise am rechten oder linken
Ohr getragen werden, ohne daß beim Umsetzen des Hörers eine mechanische Änderung
an ihm vorgenommen wird. Aus dem
mittels der Teile 2 und 3 gebildeten
Gehäuse des elektroakustischen Wandlers wird die Anschlußschnur 5 in diesem Beispiel
über die Durchführung 4 seitlich vom elektroakustischen Wandler nach unten etwa
in der Verlängerung des Aufhängebügels herausgeführt. An Stelle der dargestellten
direkten Herausführung kann selbstverständlich auch eine Steckvorrichtung benutzt
werden. Der Ohrbügel 1 kann vorzugsweise in seinem unteren Ende 1.1 zum Befestigen
eines Funk- und/oder Induktionsempfängers benutzt werden.
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Die A b b. 2 zeigt eine Seitenansicht des Ohrbügelhörers. Sie läßt
erkennen, daß der eigentliche Haken, die Teile 1 und 1.2, in diesem Beispiel aus
einem hochkant stehenden Streifen geformt ist, der in der Gegend des Hörers sich
in das Halteteil 2 erweitert. Die Teile 2 und 3 bilden - wie beschrieben - das Wandlergehäuse.
4 und 5 entsprechen den Angaben zu Bild 1.
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Die A b b. 3 zeigt schematisch den elektroakustischen Wandler und
seinen Einbau in das Gehäuse in vergrößertem Maßstabe. In diesem Beispiel ist in
das Halteteil 2 der elektroakustische Wandler mit seinem Magnettopf 6.2 beispielsweise
eingespritzt. Im Gebiet der Membran 6 ist der Magnettopf zu einem Ringpolschuh umgebördelt.
Der Magnettopf umschließt das Volumen B. Es ist in diesem Beispiel über den Luftspalt
8.1, der vom Ringpolschuh und dem Kernpolschuh 6.1 begrenzt wird und in dem
sich die nicht besonders dargestellte Schwingspule der Membran 6 befindet, an das
Volumen 8.2 unter der Rückseite der Membran angekoppelt. Die Teile 8.2, 8.1, die
Stoffabdeckung 2.2, die Öffnung 6.21 und die Öffnung 2.1 symbolisieren die Ankopplungsimpedanz
auf der Rückseite der Membran. Auf der Vorderseite der Membran wird die Ankopplungsimpedanz
durch das Volumen 7, die Stoffabdeckungen 3.2 und die Öffnungen 3.1 symbolisiert.
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Mit 6.3 ist der Magnet mit seinen Polen N und S
bezeichnet.