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Die Erfindung betrifft ein zangenartiges Werkzeug zum Entfernen der
Isolierung an den Enden isolierter elektrischer Leitungsdrähte, bestehend aus zwei
in einem gemeinsamen Gelenk gelagerten Zangengliedern mit je einem Einschnitt
am vorderen Ende, deren einer von einer feststehenden und einer in einer Führung
gleitenden Klemmbacke, und deren anderer von einem feststehenden und einem in einer
Führung gleitenden Messer begrenzt ist, wobei die Zangenglieder nach Annäherung
der Klemmbacken und Messer durch Betätigung eines Hebelgestänges angeschert werden
können.
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Es sind zangenartige, handbetätigte Werkzeuge zum Abisolieren oder
Entlacken von Enden elektrischer Leitungsdrähte bekannt. Bei diesen wird die von
der Hand ausgeübte Kraft über mehrere Gelenkbolzen umgesetzt, damit die erforderlichen
Bewegungsvorgänge erfolgen. Bei geschlossenen Zangengliedern wird zunächst auf dem
einen Zangenglied der Draht festgeklemmt und auf dem anderen die Isolierung eingeschnitten.
Das Festklemmen erfolgt durch eine feste und eine bewegliche Klemmbacke auf dem
einen Zangenglied, das Einschneiden der Isolierung durch ein festes und ein bewegliches
Messer auf dem anderen Zangenglied. Die bewegliche Klemmbacke und das bewegliche
Messer werden durch Drehung der Zangenschenkel um ihre Gelenke an den Zangengliedern
in Tätigkeit gesetzt. Darauf werden die Zangenglieder durch Drehung um ein gemeinsames
Gelenk auseinanderbewegt, wobei die eingeschnittene Isolierung abgestreift wird
(deutsches Gebrauchsmuster 1713 918, britische Patentschrift 666 264,
USA.-Patentschrift 2 313 793).
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Bei einer weiteren bekannten Handzange zum Ab-
isolieren von
Leiterdrähten sind an die über die gemeinsame Gelenkachse hinaus verlängerten Schenkel
der Handgriffe die Zangenbacken angelenkt, die ihrerseits an einer gemeinsamen Führungsstange
geführt sind (französische Patentschrift 1244 131). Die beiden Zangenbacken
weisen je eine Bohrung auf, deren Durchmesser gerade so groß ist, daß der
isolierte Leitungsdraht eingeführt werden kann. Bei einer der beiden Zangenbacken
verjüngt sich diese Bohrung zu einem Durchmesser, der nur noch die Einführung der
Drahtseele zuläßt.-Der isolierte Draht wird in der Bohrung der anderen Zangenbacke
durch Festhalten oder durch eine Klemmenschraube festgelegt, so daß bei der Zusammenführung
der beiden Zangenbacken die Isolationshülle an der Schulter am übergang von der
großen zur kleinen Bohrung der gegenüberliegenden Zangenbacke anstößt und die Isolationshülle
auf der Leiterseele zurückgeschoben wird. Die zurückgeschobene Isolationshülle wölbt
sich auf und wird von einer Schneidkante an der Festklemmbacke beim Schließen der
beiden Backen abgetrennt. Bei diesem Werkzeug muß in etwas umständlicher Weise der
isolierte Leiter entweder von Hand oder durch eine gesondert zu betätigende Feststellschraube
während des Abisoliervorganges festgehalten werden.
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Das Prinzip dieser Zange wird auch bei einem Abisoliergerät in Form
eines Tischgerätes angewandt, bei dem ein Backen fest auf einer Unterlage befestigt
ist, während der andere Backen mittels eines gleichfalls auf der Unterlage befestigten
Druckluftantriebs betätigbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines zangenartigen Werkzeugs
zum Entfernen der Isolierung an den Enden elektrischer Leitungsdrähte, welches mit
einem Fremdantrieb ausgestattet und infolgedessen von einer Bedienungsperson auch
über längere Zeit hinweg ohne den Kraftaufwand betätigt werden kann, der für die
handbetätigten Zangen erforderlich ist und bei dem kein zusätzliches Festklemmen
des Drahtes von Hand erfolgen muß.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an einer gemeinsamen
Achse als Gelenk die Zangenglieder und zwei über zweiarmige Zwischenhebel an der
Führungsstange der beweglichen Klemmbacke und- an der Führungsstange des beweglichen
Messers angreifende Schwenkhebel derart angeordnet sind, daß durch eine über Hebel
mit den Enden der Schwenkhebel verbundene Kupplungsstange sowie durch einen mit
der gemeinsamen Achse starr verbundenen Druckluftzylinder, dessen Kolbenstange an
der Mitte der Kupplungsstange angelenkt ist, bei Verschiebung zuerst über das Hebelgestänge
die Gleitführung der beweglichen Klemmbacke und des beweglichen Messers und danach
das Ausscheren der Zangenglieder bewirkt wird.
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Auf diese Weise wird ein zangenartiges, handbetätigtes Abisolierwerkzeug
geschaffen, bei dem die erforderlichen Kräfte zum Festklemmen der Leitungsdrähte
und Entfernen der Isolierung von einem Fremdantrieb geliefert werden, so daß eine
beträchtliche Kraftersparnis für die Bedienungsperson erreicht wird. Der konstruktive
Aufbau des Werkzeugs sorgt dafür, daß der vorgesehene Bewegungsablauf zwangläufig
in der richtigen Reihenfolge erfolgt. Die Bedienung des Werkzeugs ermöglicht ein
schnelleres und ermüdungsfreies Arbeiten als mit den bekannten Zangen. Raumbedarf
und Handlichkeit des mit Fremdantrieb versehenen Abisolierwerkzeugs sind günstig.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der
Zeichnungen beschrieben. Es zeigt F i g. 1 das Werkzeug gemäß der Erfindung
in perspektivischer Ansicht, F i g. 2 die Vorrichtung mit den Bedienungsorganen
in Gesamtansicht.
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Das Werkzeug zum Entfernen der Isolierung an den Enden elektrischer
Leiter besitzt zwei Zangenglieder 15 und 16 mit den öffnungen
15 a und 16 a,
um den elektrischen Leiter zu halten.
Die Zangenglieder sind drehbar an einer Achse 10 befestigt. In der Zeichnung
sind die Zangenglieder teilweise weggebrochen und die Befestigungsstellen der Zangenglieder
zum besseren Verständnis der Zeichnung nicht dargestellt. Am Zangenglied
15 sind zwei Messer 17 und 18 angeordnet, die tellkreisförmige
Schneiden (17a und 18a) aufweisen. Sobald die Messer miteinander in Berührung gebracht
werden, bilden die Schneiden einen Kreis, dessen Durchmesser etwas größer ist als
der des freizulegenden metallischen Leiters. Die Messer sind leicht auszuwechseln
und werden entsprechend dem Durchmesser des freizule-enden Drahtes gewählt. Das
Zangenglied 16 trägt zwei Klemmbacken 19 und 20. Die Klemmbacke
19 ist am Zangenglied 16 starr befestigt, während die Klemmbacke 20
auf dem Zangenglied 16 gleitbar angeordnet ist. Die Klenunbacke 20 ist mit
einer Gleitschiene 21 verbunden, an deren Ende ein Zwischenhebel 22 angelenkt ist.
Die Anordnung der Messer 17 und 18 am Zangenglied 15 entspricht
der der Klemmbacken 19 und 20 am Zangenglied 16.
Das
Messer 18 ist fest angebracht, während das Messer 17 auf dem Zangenglied
15 C-leitbar angeordnet ist. Das Messer 17 ist dementsprechend mit
einer - in der Zeichnung nicht dargestellten - Gleitschiene verbunden,
an deren Ende ein Zwischenhebel 23 an-elenkt ist. Die Zangenglieder
15 und 16 werden C C
durch eine Rückholfeder 24 gegeneinander
gezogen. Die Klemmbacke 20 mit der Gleitschiene 21 wird gegen das Zangenglied
16 durch eine Hilfsführung D C ZP - der übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt -
in Gleitberührung gehalten. Das gleiche gilt für das
C C
Messer 17 und Zangenglied 15.
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Ein Druckluftzylinder 30 bewirkt durch ein zwischengeschaltetes
Hebelsystem die Hin- und Herbewegung der Zwischenhebel 22 und 23. Der Druckluftzylinder
30 trägt am einen Ende einen Einlaßstutzen 30a; im Inneren des Zylinders
wird ein - nicht dargestellter - Kolben durch eine Feder gegen die
Einlaßseite gedrückt.
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Die Kolbenstange 31 greift in der Mitte einer Kupplangsstange
32 an, an deren Enden zwei Hebel C C
33 und 34 angelenkt sind.
Die anderen Enden dieser Hebel -reifen an den Enden 35 a, 36
a von zwei um die Achse 10 drehbaren Schwenkhebeln 35 und
36
an, die mit den Enden der Zwischenhebel 22 und 23
gelenkig verbunden
sind.
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Die dem Drucklufteinlaßstutzen entgegengesetzte C
Seite des
Druckluftzylinders ist an einem Trägerstück 38 von U-Profil befestigt, dessen
obere Hälfte der übersichtlichkeit wegen in der Zeichnung weggebrochen ist. Die
Achse 10, um die die Zangenglieder 15 und 16 sowie die Schwenkhebel
35 und 36
schwenkbar sind, ist mit ihren Enden in dem Trägerstück
38 befestigt.
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Im unbetätigten Zustand sind die beiden Zangenglieder 15 und
16 unter dem Zug der Rückholfedei 24 geschlossen, während die Feder im Innern
des C
Druckluftzylinders den Kolben nach rechts drückt und damit die Kolbenstange
31 in den Zylinder hineinzieht, die über die Kupplungsstange 32, die
Hebel C
33 und 34, die Schwenkhebel 35 und 36, sowie
die Zwischenhebel 22 und 23, die Spreizung der Backen 1-1,', 20 tind der
Messer 17, 18 bewirkt und gleichzeitig C
die beiden Zangenglieder
15 und 16 gegeneinander-C t' drückt. Diese Wirkung wird durch die
Rückholfeder 24 verstärkt. Der freizulegende Leiter wird in die ZD öffnun-en
15a und 16a der Zan-en-lieder einge-C C C
setzt, die Enden werden an
den Messersclineiden an-,elegt und ragen über diese entsprechend der freizulegenden
Lan,e hinaus. Bei Druckluftzufuhr zum C
Zylinder wird die Kolbenstange
31 nach links verschoben und übt über die Kupplungsstange 32 und die
Hebel 33, 34 auf die Enden 35 a, 36 a der Hebel
35# 36 eine Druckkraft aus. Diese Hebel übersetzen die Druckkraft in eine
Zugkraft, die auf die Enden der Zwischenhebel 22 -, 23 wirkt. Während die
Zan-L, Glenglieder 15, 16 unter der Einwirkung der Rückholfeder 24 zunächst noch
geschlossen bleiben, wird durch die Hebelbewegung die Klemmbacke 20 der Klemmbacke
19 genähert, bis der Draht zwischen den Klemmbacken 19 und 20 eingeklemmt
ist und das Messer 17 zum Messer 18 geführt, die dabei die Isolierunc,
anschneiden. Die Klemmbacke 20 und das Messer 17 können sich nun nicht mehr
weiterbewegen, so daß der Zug der Zwischenhebel 22 und 23
nun die Hebel
15 und 16 voneinander entfernt. Auf der einen Seite wird der elektrische
Leiter mit seiner Isolieruna von den Klemmbacken 19 und 20 festgehalten.,
Cr während die Messer 17 und 18 die Isolie rung des freien Endes abstreifen.
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F i 2 stellt eine zweckmäßige, gebrauchsfertige Ausführungsform der
Vorrichtung nach der Erfindung dar. Das Werkzeug ist von einem Gehäuse 40 umgeben,
aus dessen öffnung 41 die Zangenglieder 15 und 16 herausragen. Das
Gehäuse besitzt an der Oberseite einen Haken 42 zur Aufhängung der Vorrichtung mittels
einer Feder. Unterhalb des Gehäuses ist ein Handgriff 45 angebracht, an dessen Vorderseite
sich der Bedienungsgriff 46 zur Freigabe der Druckluft für den Druckluftzylinder
befindet. Ein biegsamer Schlauch 47 dient zur Druckluftzufuhr.
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Das Gewicht der Vorrichtung wird durch die Feder ausgeglichen, so
daß die Bedienungsperson keine Kraft zum Tragen aufwenden muß. Außer der Druckluft
werden keine weiteren Hilfsenergien benötigt.