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Die Erfindung betrifft eine Abschlußvorrichtung einer Wandöffnung,
insbesondere für Bankschalter, die mit wenigstens einer mit der Hand betätigten
Schließvorrichtung versehen ist. ` Schalteranlagen von Banken u. dgl. haben im allgemeinen
eine Alarmvorrichtung, die bei Gefahr durch den Bedienenden von seiner Arbeitsstelle
aus am Schalter betätigt werden kann. Damit wird aber nicht verhindert, daß der
Bedienende selbst durch die offene Schalteröffnung hindurch angegriffen werden kann,
es sei denn, er bringt die Abschlußvorrichtung, z. B. einen Schieber oder Schwenkflügel,
noch schnell mit der Hand in Schließstellung. Dies ist umständlich und dürfte in
vielen Fällen nicht mehr möglich sein. Solche Schließvorrichtungen gestatten nur
ein ziemlich langsames Schließen und sind deshalb nicht nur im Notfall kaum geeignet,
sondern verzögern auch das Öffnen und Schließen der Abschlußvorrichtung im Normalfall.
Bei anderen bekannten Ausführungen ist die Abschlußvorrichtung daher mit hand- oder
fußbetätigten Schnellschlußmitteln ausgerüstet, deren Betätigungsmittel nach Auslösen
einer Haltevorrichtung im Notfall selbsttätig die Öffnung schließt. Ein Schließen
der Öffnung mit der Hand unter Umgehung der Schnellschlußmittel ist aber bei den
bekannten Ausführungen dieser Art nicht möglich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Schließvorrichtung
so auszubilden, daß die Abschlußvorrichtung im Normalfall mit der Hand in jede gewünschte
Stellung gebracht und in dieser gehalten, im Notfall hingegen sofort selbsttätig
geschlossen werden kann. Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schließvorrichtung
mit einem Anschlag versehen ist, der in der Offenstellung der Abschlußvorrichtung
im Wirkungsbereich des Betätigungsmittels einer weiteren Schließvorrichtung liegt,
das entgegen der Wirkung einer es in Schließrichtung der Abschlußvorrichtung belastenden
Kraft durch eine Haltevorrichtung in Bereitschaftslage gehalten ist, die durch Betätigen
einer Auslösevorrichtung auslösbar ist.
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Auf diese Weise ist ein Bedienen der Abschlußvorrichtung mit der Hand
möglich, ohne daß das Arbeiten der zum Schnellschließen im Notfall dienenden Mittel
beeinträchtigt ist. Wird die Auslösevorrichtung betätigt, so wird zwangläufig und
ohne weitere Maßnahmen seitens der Bedienungsperson auch die Haltevorrichtung ausgelöst.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Es
zeigt F i g. 1 die Frontansicht mit teilweise weggenommenem Rahmen eines Schalters,
F i g. 2 einen vertikalen Schnitt in der Ebene II-II der F i g. 1 und F i g. 3 in
größerem Maßstab die in F i g. 1 dargestellte selbsttätige Schließvorrichtung.
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Auf dem Schaltertisch 1 ist in üblicher Weise der Rahmen 2 einer Schalterwand
3 angeordnet. Der Rahmen 2 ist als Kasten ausgebildet, in welchem einerseits die
aus schußsicherem, in einem Metallrahmen 3 a gefaßtem Glas bestehende Schalterwand
3 verankert und andererseits zwei zum Abschluß einer Schalteröffnung 4 dienende
Schieber 5 verschiebbar aufgehängt sind. Auch diese hinter die benachbarten Teile
der Schalterwand 3 zurückschiebbaren Schieber 5 bestehen aus schußsicherem, in einem
Metallrahmen 5 a gefaßtem Glas. Da die beiden Schieber 5 "und die ihnen zugeordneten
=feile -in beiden. Schalterhälften gleich sind, wird im folgenden nur eine Schalterhälfte
beschrieben.
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Am unteren horizontalen Schenkel des Metallrahmens 5 a ist ein Führungsbolzen
6 angeordnet, der in einer rinnenartigen Nut 7 im Schaltertisch 1 geführt ist. An
den Enden des oberen horizontalen Schenkels des Metallrahmens 5 a sind zwei
nach oben in den Rahmen 2 hineinragende Flansche 8 und 9 befestigt. Beide Flansche
8 und 9 sind mit je einer Achse 10 versehen, auf welchen je eine Laufrolle 11 gelagert
ist. Die beiden Rollen sind auf einer als Rundstab ausgebildeten Schiene 12 geführt,
die an einem Winkelprofilträger 13 befestigt ist, der seinerseits mit dem oberen
horizontalen Schenkel des festen Metallrahmens 3 a der Schalterwand 3 verbunden
ist.
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An dem äußeren, also dem in Schließrichtung des Schiebers 5 hintenliegenden
Flansch 9 befindet sich ein zur Schieberebene rechtwinkliger Anschlag 14. Er liegt
im Wirkungsbereich der Schließvorrichtung. Diese weist einen im Rahmen 2 in Schieberichtung
des Schiebers 5 'angeordneten Stößel 15 auf. Der Stößel ist in einer an einem Winkelträger
2 a des Rahmens 2 verankerten Hülse 16 geführt. Das dem Schieber 5 zugekehrte Ende
des Stößels 15 läuft in einen sich nach außen konisch verdickenden Stößelkopf
15 a aus, der zum Beaufschlagen des Anschlags 14 des Flansches 9 bestimmt
ist; der Anschlag 14 liegt daher im Arbeitsweg des Stößels 15. Zwischen der Hülse
16 und dem Stößelkopf 15 a befindet sich auf dem Stößel 15 eine Schraubenfeder 17.
In der Verriegelungsstellung des Stößels ist die Feder 17 zusammengedrückt, und
der Stößelkopf 15 a liegt an einer Rolle 18 an, die sich an einem Schenkel
eines Winkelhebels 19 befindet, der- in einer vertikalen Ebene um den Zapfen 19
a schwenkbar am Winkelträger 2 a des Rahmens 2 gelagert ist. Der Winkelträger 2
a weist eine elektromagnetische Auslösevorrichtung 20 auf, die mit einem am stehenden
Schenkel des Winkelhebels 19 angreifenden Kern 21 zusammenwirkt, und zwar entgegen
der Wirkung einer Feder 22, welche den Winkelhebel bei nicht wirkender Auslösevorrichtung
in die in F i g. 3 gezeigte Haltelage drückt.
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Die elektromagnetische Auslösevorrichtung 20 ist mit einer nicht dargestellten
elektrischen Alarmanlage so gekoppelt, daß bei Betätigung der Alarmanlage, was z.
B. mit einem Fußschalter erfolgen kann, gleichzeitig die Auslösevorrichtung erregt
wird, so daß sie den am stehenden Schenkel des Winkelhebels 19 angreifenden Kern
21 gegen die Wirkung der Feder 22 anzieht. Dies hat ein entsprechendes Drehen des
Winkelhebels 19 um den Zapfen 19 a zur Folge, so daß die Rolle 18 aus dem Bereich
des Stößelkopfs 15 a herausgeschwenkt wird. Der Stößel 15 wird dadurch freigegeben
und durch die Wirkung der zwischen Stößelkopf 15 a und Hülse 16 zusammengedrückten
Feder 17 schlagartig gegen den in seinem Wirkungsbereich liegenden Anschlag 14 am
Flansch 9 des offenen Schiebers 5 gestoßen. Der, wie erwähnt, auf Laufrollen 11
gelagerte Schieber 5 wird dadurch schlagartig in seine Schließlage gestoßen.
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Um den Schieber 5 in seiner Schließlage oder in jeder beliebigen Zwischenlage
gegen unerwünschtes Öffnen zu sichern, ist im Schaltertisch eine Zahnstange 23 versenkt
angeordnet, deren Zähne in Schließrichtung des Schiebers ansteigende Flanken
haben.
Mit der Zahnstange 23 wirkt eine am unteren Schenkel des Metallrahmens
5 a vertikal verschiebbar geführte Klinke 24 zusammen. Sie ist durch
eine Schrägführung 25 mit einem Auslösestab 26 gekoppelt. Der in einer am Metallrahmen
5 a auf der Schieberinnenseite angeordneten Kulisse 27 geführte Auslösestab
26 trägt im Bereich der in Schließrichtung des Schiebers 5 vorangehenden Schieberkante
einen Handgriff 28. Eine den Auslösestab 26 belastende Feder 29 sorgt dafür, daß
bei nicht betätigtem Handgriff 28 der Auslösestab 26 in seine hintere Endlage gedrückt
wird, in welcher die Klinke 24 durch die Schrägführung 25 im Eingriff mit der Zahnstange
23 gehalten ist. Wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, kann der Schieber 5 in jeder
beliebigen Offenlage durch entsprechenden Druck auf einen an seiner Innenseite angeordneten
festen Griff 30 mit der Hand in Schließrichtung verschoben werden, da die Klinke
24 dabei über die Zähne der Zahnstange 23 gleiten kann; ein Öffnen des Schiebers
5 ist dagegen nur möglich, wenn die Klinke 24 mittels des Auslösestabs
26 außer Eingriff mit der Zahnstange 23 gehoben wird, was dadurch möglich
ist, daß man den Handgriff 28 entgegen der Wirkung der Feder 29 gegen den festen
Griff 30 hin drückt, wodurch der Auslösestab 26 entsprechend verschoben
wird und die Klinke 24 in der Schrägführung 25 nach oben gleitet. Läßt man
den Handgriff 28 wieder los, so drückt die Feder 29 den Stab wieder in seine Ausgangslage,
und die durch die Schrägführung 25 nach unten gedrückte Klinke 24 greift wieder
in die Zahnstange 23 ein.
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Aus dem Vorangehenden ist ersichtlich, daß die Schieber 5 durch die
ausschließlich an ihrer Innenseite befindlichen Handgriffe sich jederzeit mit der
Hand öffnen und schließen lassen; außerdem lassen sie sich auch durch Auslösen der
Schließvorrichtung durch Betätigen der Alarmanlage selbsttätig schließen. Dabei
sind die Schieber in jeder beliebigen Lage so festgehalten, daß sie nur von innen
her durch Betätigen eines Handgriffs geöffnet werden können. Dabei ist zu beachten,
daß, wenn z. B. durch Auslösen der Alarmvorrichtung die selbsttätige Schließvorrichtung
in Tätigkeit gesetzt wurde und der Stößel 15
durch die entspannte Feder 17
in einer Lage gehalten ist, in welcher der Stößelkopf 15 a vor der in ihre
Haltelage zurückgekippten Rolle 18 liegt, der Stößel 15 beim späteren Öffnen der
Schieber 5 durch den Anschlag 14 zwang läufig entgegen der Wirkung der Feder 17
wieder in seine Wartestellung zurückgeschoben wird. Der konische Stößelkopf
15 a gleitet dabei unter der Rolle 18 durch, die unter der Wirkung der den
Winkelhebel 19 belastenden Feder 22 wieder vor die Stirnseite des Stößelkopfes 15
a fällt und diesen in seiner Wartelage festhält, bis eine neue Auslösung der Alarmanlage
erfolgt.
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An Stelle des unter Federwirkung stehenden Stößels 15 kann auch ein
anderes entgegen der Wirkung einer es in Schließrichtung belastenden Kraft in Bereitschaftslage
gehaltenes Betätigungsmittel zum selbsttätigen Schließen des Schiebers bei Alarmauslösung
angeordnet sein. So kann der Schieberanschlag anstatt von einem hin- und herbeweglichen
Stößel auch von einem Schwenkhebel beaufschlagt werden. Ebenso kann an Stelle der
Haltevorrichtung für den Winkelhebel 19 eine durch die Auslösevorrichtung
betätigte Klinke angeordnet sein. Anstatt den Schieber 5 an Rollen aufzuhängen,
kann die Abschlußvorrichtung eine andere Art der Schieberführung aufweisen. Ebenso
braucht sich die Schließ-und Haltevorrichtung nicht in dem oberen, kastenförmigen
Abschlußrahmen der Schalterwand zu befinden, sondern kann auch im Schaltertisch
angeordnet sein. In diesem Fall ist auch der mit dieser Vorrichtung zusammenwirkende
Schieberanschlag am unteren Schieberrahmen anzuordnen.