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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Fernschreibspeichervermittlungsanlagen
mit erhöhter Inneramtsgeschwindigkeit.
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Es ist in der Fernschreibspeichervermittlungstechnik bekannt, bei
vollautomatischen Anlagen jeder ankommenden Leitung einen Eingangsspeicher zuzuordnen,
von dem eine Nachricht aufgenommen und mit erhöhter Inneramtsgeschwindigkeit an
einen einer gewünschten abgehenden Leitung zugeordneten Vermittlungsabschluß weitergegeben
wird. Für den Fall, daß keine abgehende Leitung frei ist, wird einer von mehreren
Zwischenspeichern angesteuert, der dann die ankommende Nachricht aufnimmt, wodurch
der Eingangsspeicher wiederum für andere ankommende Nachrichten frei wird.
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Dadurch, daß jeder ankommenden Leitung ein eigener Eingangsspeicher
zugeordnet ist, in dem eine Geschwindigkeitstransformation von der Empfangsgeschwindigkeit
der ankommenden Leitung auf die Inneramtsgeschwindigkeit durchgeführt wird, wächst
mit den Unterschieden zwischen diesen beiden Geschwindigkeiten auch der Aufwand.
Darüber hinaus müssen die Eingangsspeicher eine große Speicherkapazität aufweisen,
da sie auch überdurchschnittlich lange Nachrichten empfangen und speichern müssen.
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Es sind also nicht nur der Zahl der ankommenden Leitungen entsprechende
Eingangsspeicher vorzusehen, sondern es muß die Speicherkapazität dieser Eingangsspeicher
auch der längsten zu erwartenden Nachricht entsprechen.
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Es ist in diesem Zusammenhang bereits bekanntgeworden, einer ankommenden
Leitung einen Zwischenspeicher in Form eines Schieberegisters zuzuordnen, in das
jeweils ein Teil einer ankommenden Nachricht, beispielsweise zehn Fernschreibzeichen,
eingespeichert werden. Die Weitergabe dieser Zeichen an einen Hauptspeicher geschieht
blockweise mit erhöhter Geschwindigkeit während der Pausen, die dadurch entstehen,
daß bei der Einspeicherung in das Schieberegister sowohl der Start- als auch der
Sperrschritt unterdrückt wird.
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Bei dieser Anordnung kann nun zwar die Speicherkapazität der Eingangsspeicher
verringert werden, jedoch erfordert das Einordnen bzw. das Abrufen der in Blöcke
zerlegten Nachrichten in bzw. aus dem Hauptspeicher einen erhöhten Steueraufwand.
Darüber hinaus muß die Empfangsgeschwindigkeit auf den Leitungen zu der Inneramtsgeschwindigkeit
stets in einem solchen Verhältnis stehen, daß der Inhalt des Schieberegister, also
z. B. zehn Zeichen, während der Dauer eines einzigen Sperrschrittes zum Hauptspeicher
übertragen werden kann.
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Auch der im folgenden beschriebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
den Aufwand in Speichervermittlungsanlagen zu reduzieren. Im Gegensatz zu der bekannten
Anordnung geht die Erfindung allerdings von dem Gedanken aus, das Prinzip, ankommende
Nachrichten vor der Weitergabe an einen i Vermittlungsabschluß oder einen Zwischenspeicher,
einem Eingangsspeicher zuzuführen, beizubehalten, jedoch die Zahl der benötigten
Eingangsspeicher erheblich zu reduzieren. Das hat den Vorteil, daß bisher bewährte
Vermittlungsaggregate auch weiter verwendbar und deshalb keine aufwendigen Änderungen
im Aufbau einer Vermittlungsanlage notwendig sind. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß jeder ankommenden Leitung ein Votspeicher mit einer für eine normale Nachrichtenlänge
ausreichenden Kapazität zugeordnet ist, der ausgangsseitig über ein Durchschaltnetzwerk,
vorzugsweise ein Koppelfeld, an einen Eingangsspeicher einer Speichervermittlungsanlage
anschaltbar ist, wobei die Durchschaltung der Verbindung zwischen einem Vorspeicher
und einem Eingangsspeicher entweder nach Empfang des Schlußzeichens der Nachricht
oder nach Gefülltsein des Vorspeichers, die Auslösung dieser Verbindung dagegen
abhängig vom Eintreffen des Schlußzeichens der Nachricht im Eingangsspeicher selbst
geschieht, und daß bereits die übertragung einer Nachricht von einem Vorspeicher
zu einem Eingangsspeicher mit von der Empfangsgeschwindigkeit der Nachricht unabhängiger
Inneramtsgeschwindigkeit erfolgt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn als einer Leitung zugeordneter
Vorspeicher ein Teil des Speicherbereiches eines Magnetkernspeichers, z. B. ein
Speicherkanal, verwendet wird, der sowohl über eine in jedem als Vorspeicher wirkenden
Speicherkanal zugeordnetenLaufnummernvergleichseinrichtung enthaltenen Schlußzeichenauswerter
als auch über einen den Inhalt des als Vorspeicher wirkenden Speicherkanals überwachenden
Speicherfüllungszähler steuerbar ist. Die Speicherkapazität eines als Vorspeicher
wirkenden Speicherkanals des Magnetkernspeichers ist vorteilhaft auf eine mittlere,
sich aus Verkehrsbeobachtungen ergebende Nachrichtenlänge begrenzt. Unter Verwendung
üblicher Verkehrswerte ergibt sich, daß die Speicherkapazität etwa 1000 Fernschreibzeichen
besitzen sollte. Die Eingangsspeicher sind nunmehr nur während der durch die erhöhte
Inneramtsgeschwindigkeit verkürzten übertragungszeit belegt, dann aber sofort wieder
für andere Vorspeicher belegungsfähig. Dadurch kann die Zahl der relativ teueren
und aufwendigen Eingangsspeicher efeblich-reduziert werden. Die Zahl der eigentlichen
Eingangsspeicher ist allein durch den durch den Geschwindigkeitsfaktor reduzierten
Verkehr bestimmt.
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Einzelheiten der Erfindung sowie die Funktion einer erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung werden im folgenden an Hand eines in einer Figur dargestellten
Schaltbeispieles gegeben.
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In der Figur ist rechts eine Speichervermittlung SpY mit den Eingangsspeichern
ES dargestellt. Da es sich dabei um eine an sich bekannte Vermittlungsanlage handelt,
wird von einer weiteren Erläuterung abgesehen. Die links ankommenden Fernschreibleitungen
L 1, L 2; L 3 und L 4 sind an einzelne
Speicherkanäle SpK 1, SpK 2, SpK 3 und SpK 4 eines Magnetkernspeichers
MKS1 geführt. Ausgangsseitig sind die einzelnen Speicherkanäle an ein Durchschaltenetzwerk,
in diesem Fall einen Koppler MEK, geführt, über den die Eingangsspeicher
ES der Speichervermittlung erreichbar sind. Selbstverständlich könnte das
Durchschaltenetzwerk auch aus Wählern oder anderen Verbindungselementen bestehen.
Aus Anpassungsgründen sind jeweils Anpassungsschaltmittel A 1 und
A 2 vorhanden. Jeder Speicherkanal wirkt dabei als ein, der ankommenden Leitung
fest zugeordneter Vorspeicher. Jedem als Vorspeicher wirkenden Speicherkanal ist
ein Speicherfüllungszähler, der mit SZ bezeichnet ist, eine Steuerschaltung, die
mit St bezeichnet ist, und ein Nachrichtenzähler,
der mit NZ bezeichnet
ist, zugeordnet. Auf der Empfangsseite des Magnetkernspeichers sind an sich bekannte
Laufnummernvergleichseinrichtungen LNV mit ihnen zugeordneten Schlußzeichenauswertern
A vorhanden, die, ebenfalls wie die Speicherfüllungszähler und die Nachrichtenzähler,
über die Steuerschaltung St auf den als Vorspeicher wirkenden Speicherkanal
steuernd einwirken können. Die Zahl der als Vorspeicher einsetzbaren Speicherkanäle
eines Magnetkernspeichers ist von dessen Gesamtspeicherkapazität abhängig. In dem
dargestellten Beispiel sind jeweils vier ankommende Leitungen an einen Magnetkernspeicher
angeschlossen. Jeder Speicherkanal SpK1 bis SpK4 besitzt dabei eine Speicherkapazität
von 1000 Fernschreibzeichen. Ein zentraler Textgeber, der mit ZTG bezeichnet
ist, und ein über den Koppler MEK anschaltbarer überlaufplatz üP dienen, wie später
im einzelnen erläutert werden wird, dazu, bei Besetztsein aller Eingangsspeicher
ES bis auf einen, weiter ankommende Nachrichten, die über den zentralen Textgeber
mit einem Kennungssignal versehen sind, aufzunehmen.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise soll angenommen werden, daß die
über die ankommenden Leitungen L 1 bis L 4 eintreffenden Nachrichten mit
einer Empfangsgeschwindigkeit von 50 Bd empfangen werden. Grundsätzlich ist auch
eine andere Empfangsgeschwindigkeit auf allen oder verschiedene Empfangsgeschwindigkeiten
auf verschiedenen ankommenden Leitungen möglich, solange die Empfangsgeschwindigkeit
nur kleiner ist als die Innerarntsgeschwindigkeit; mit der eine übertragung der
Nachricht aus einem Vorspeicher in einen Eingangsspeicher geschieht.
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Für den Fall, daß die Länge einer eintreffenden Nachricht kleiner
ist als die Speicherkapazität des als Vorspeicher wirkenden Speicherkanals, also
kleiner ist als 1000 Zeichen, wird die Auswerteschaltung A des Laufhummernvergleichers
LNV das Schlußzeichen erkennen, ehe der Speicherfüllungszähler SZ anspricht. In
diesem Fall wird am Ende der Nachricht die Wiederaussendung über die Auswerteschaltung
A eingeleitet. Dazu ist der Vorspeicher über den Koppler MEK an einen freien Eingangsspeicher
ES der Speichervermittlung anschaltbar. Die Übertragung von einem Vorspeicher zum
eigentlichen Eingangsspeicher erfolgt mit einer Inneramtsgeschwindigkeit von z.
B. 1200 Bd. Die Auflösung der Durchschaltung zwischen Vorspeicher und eigentlichen
Eingangsspeicher wird stets vom Eingangsspeicher aus durch Bewerten des dort eintreffenden
Schlußzeichens durchgeführt.
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Für den Fall, daß eine Nachricht mit mehr als 1000 Zeichen in den
Vorspeicher einläuft, wird ;die Aussendung der dort gespeicherten ersten 1000 Zeichen
über den nunmehr vor der Auswerteschaltung A ansprechenden Speicherfüllungszähler
SZ ausgelöst. Die übertragung erfolgt dabei in der gleichen Weise über einen über
den Koppler MEK hergestellten Weg mit erhöhter Inneramtsgeschwindigkeit. Da nunmehr
aber das Schlußzeichen noch nicht vorhanden ist, bleibt diese Verbindung zwischen
dem Vorspeicher und dem eigentlichen Eingangsspeicher so lange bestehen, bis das
Schlußzeichen beim Eingangsspeicher ES empfangen wurde. Während dieser Zeit
kann dieser Eingangsspeicher also nicht von anderen Vorspeichern belegt werden.
Es können demnach nur so viele Nachrichten mit mehr als 1000 Zeichen gleichzeitig
empfangen werden, als Eingangsspeicher vorhanden sind. Treffen in der Zeit, während
der alle Eingangsspeicher der Speichervermittlung belegt sind, weitere Nachrichten
ein, die kürzer sind als der Kapazität eines Vorspeichers entspricht, so können
diese Nachrichten zwar nicht sofort nach Bewerten des Schlußzeichens zu einem Eingangsspeicher
weitergegeben werden, doch werden diese, da die Kapazität des Vorspeichers noch
für weitere Nachrichten ausreicht, vom Vorspeicher aufgenommen. Es muß dann allerdings
bei Freiwerden eines Eingangsspeichers sichergestellt sein, daß nur eine vollständige
Nachricht, nicht jedoch alle im Vorspeicher enthaltenen Zeichen übertragen werden.
Zu diesem Zweck ist der jedem Vorspeicher zugeordnete Nachrichtenzähler NZ vorhanden,
der nur die vollständigen Nachrichten zählt, bei Freiwerden eines Eingangsspeichers
über die Steuereinrichtung St auf den Vorspeicher steuernd einwirkt und diesen
zur übertragung einer vollständigen kurzen Nachricht veranlaßt.
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In jedem Fall sollte aber ein freier Eingangsspeicher für den übrigen
Verkehr vorhanden sein. Um das zu erreichen, werden gemäß Weiterbildung der Erfindung
zwei Wege vorgeschlagen. Einmal kann die Speicherkapazität eines Vorspeichers erhöht
werden, was in einfacher Weise dadurch möglich wird, daß einer ankommenden Leitung
zwei Speicherkanäle als Vorspeicher zugeordnet werden. Beispielsweise also der Leitung
L1 die Speicherkanäle SpKl und SpK2.
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Die zweite Möglichkeit besteht darin, einen überlaufplatz vorzusehen,
der ebenfalls über den Koppler MEK an die Vorspeicher anschaltbar ist. In der Figur
ist dieser überlaufplatz mit ÜP bezeichnet worden. Die Anschaltung des überlaufplatzes
wird erst dann durchgeführt, wenn alle vorhandenen Eingangsspeicher bis auf einen
durch Nachrichten mit einer Nachrichtenlänge, die größer ist als 1000 Zeichen,
belegt sind. Zur Kennzeichnung der auf den Überlaufplatz ÜP gelangenden Nachricht
wird diesen ein Kennungssignal, das vom zentralen Textgeber ZTG der zum überlaufplatz
übertragenen Nachricht vorausgeschickt wird, zugeordnet. Die Ableitung eines derartigen
Kennungssignals wird aus der Stellung des Kopplers zum betreffenden Vorspeicher
abgeleitet. Ein solcher überlaufplatz kann beispielsweise aus einem Schnellocher
bestehen oder ein Bandspeicher sein. Im letzteren Fall kann diesem ein Zeichendrucker
nachgeschaltet sein, der in der Figur als T100 gestrichelt angedeutet ist.
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Selbstverständlich ist die Einschaltung des zentralen Textgebers
ZTG nicht auf diesen Fall beschränkt. Er kann an sich bei jeder Verbindung
zwischen Vor- und Eingangsspeicher die Nachricht mit einem Kennungssignal versehen,
wodurch z. B. jederzeit eine Möglichkeit besteht, die Leitung, auf der die Nachricht
ankam, zu identifizieren. Das ist besonders vorteilhaft, um eventuelle Störungsursachen
festzustellen.