DE1286869B - Einsatzschutzmasse fuer an der Oberflaeche nur stellenweise zu haertende Werkstuecke - Google Patents

Description

• Werkstücke aus legiertem oder umlegiertem Stahl werden durch oberflächliche Härtung, z. B. durch Kohlung im Einsatzverfahren, gegen Verschleiß widerstandsfähig gemacht.
• In der Regel wird man die gesamte Oberfläche des zu behandelnden Gegenstandes der Härtung unterwerfen. Sollen jedoch gewisse Teile der Randschicht, um sie besser bearbeiten zu können; davon ausgenommen sein, so versieht man sie mit einem Schutzüberzug.
• Derartige Schutzüberzüge, auch Einsatzschutzmassen genannt, können aus tauch-, streich- oder knetfähigen Silikatmassen bestehen, denen zum Schutz gegen das Abbröckeln bei den hohen Einsatztemperaturen Flußmittel, wie Alkali- oder Erdalkaliborate, vorzugsweise Borax zugesetzt werden. Diese Einsatzschutzmassen auf der Basis von Silikaten enthalten stets Feuchtigkeit und sind daher, besonders bei der Gaskohlung, nur beschränkt brauchbar.
• Wendet man die ebenfalls bekannten, aus Borsäure oder Borsäureanhydrid und wasserfreien Bindemitteln bzw. Füllmitteln bestehenden Einsatzschutzmassen, deren Wirkung auf Passivierung der zu schützenden Stellen zurückgeführt wird, an, so tritt oftmals überkohlung ein.
• Aus Metall- oder Metalloxydpulvern bestehende Gemische, die durch entsprechende Zusätze, nämlich filmbildende Lösungen, in lackartige Konsistenz übergeführt und auf die vor Härtung zu schützenden Oberflächenteile aufgetragen werden, sind als Einsatzschutzmassen ebenfalls schon vorgeschlagen worden. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß die verwendeten Metalle, Kupfer und/oder Blei, bei Einsatztemperatur sich leicht mit dem abzudeckenden Stahl legieren, »einbrennen«. Bei der Suche nach metallischen Schutzmassen, die keine Verbindung mit Stahl eingehen und sich nach beendeter Härtung von dem behandelten Gut leicht ablösen lassen, wurde gefunden, daß aus den Metallen Nickel und Eisen bzw. deren Oxyden als Grundstoff bestehende Massen, die mit Äthylalkohol angeteigt und mit bekannten Füllmitteln vermischt worden waren, sich besonders gut eignen. Die durch Vermischen von z. B. 20 Gewichtsprozent Nickeloxyd, 15 % Äthylalkohol, 55 % pulverförmigen, wasserfreien Borax und 10 % Talkum entstehende Paste ist streichfähig. Nach Auftrag auf das zu härtende Werkstück empfiehlt es sich, die Paste erst leicht antrocknen zu lassen und dann erst das zu behandelnde Gut in den Härteofen einzubringen. Ist die Aufkohlung beendet und der gehärtete Gegenstand erkaltet, läßt sich die nun leicht abblätternde Schutzmasse durch mechanische Einwirkung, etwa durch leichtes Klopfen oder einfaches Abspülen mit heißem Wasser oder auch auf andere geeignete Weise mühelos und ohne Hinterlassung von Rückständen entfernen.
• Statt nur Nickeloxyd oder Eisenoxyd kann man auch ein Gemisch beider etwa im Verhältnis 1:1 verwenden. Äthylalkohol als Bindemittel läßt sich durch eine Lösung von Epoxyd- oder Polyesterharz in Xylol ersetzen.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Einsatzschutzmasse, besonders für die gasförmige Aufkohlung von Stahl, bestehend aus einem Gemisch von Metall- oder Metalloxydpulver mit Füllstoffen und Bindemittel, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß sie Nickel, Eisen oder deren Oxyde und eine an sich bekannte Kunststofflösung enthält.