DE1285810B - Dichtungsanordnung fuer ausheizbare Hochvakuum-Flanschverbindungen - Google Patents
Dichtungsanordnung fuer ausheizbare Hochvakuum-FlanschverbindungenInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für ausheizbare Hochvakuum-Flanschverbindungen, bestehend aus einer ringförmigen Stützscheibe aus rostfreiem Stahl und aus einem mit der Stützscheibe fest verbundenen in axialer Richtung die Dicke der Stützscheibe beiderseits überragenden Dichtwulst, der aus einem weicheren Material als die Stützscheibe besteht.
- Bei ausheizbaren Hochvakuumanlagen werden für die Flanschabdichtung mit Vorteil Dichtungen in Form einer Dichtscheibe oder eines Dichtringes aus Metall verwendet. Die Abdichtung geschieht dadurcht daß das Dichtungsnietall von den Flanschen, zw1-schen denen es eingelegt ist, zusammengepreßt und so weit bleibend verformt wird, bis es alle, selbst mikroskopisch kleine Unebenheiten, Ritzen oder Poren an den abzudichtenden Flanschflächen aus= füllt. Für eine gute metallische Abdichtung ist daher die plastische Verformbarkeit des Dichtungsmetalls von großer Bedeutung. Als Dichtungsmetalle haben sich in der Hochvakuumtechnik vor allem Gold, dann Silber, Kupfer, Aluminium und Indium bewährt, weil sie in dem in Frage kommenden Temperaturbereich neben einer guten Verformbarkeit einen sehr niedrigen Dampfdruck aufweisen. Das Dichtungsmetall muß jedoch auch bei den bei Ultrahochvakuum-Anlagen üblichen hohen Ausheiztemperaturen, z. B. etwa 450° C, genügend Zeitstandfestigkeit besitzen, damit es nicht bei der Ausheiztemperatur unter dem spezifischen Dichtungsdruck bleibend verform wird und nach dem Ausheizen und dem Rückgang der elastischen Wärmedehnung nicht einen unzulässig hohen- -Leckgasstrom durchfließen l'äßt-Daher sind Aluminium wegen= seiner geringen- Zeit=. Standfestigkeit und Indium wegen seines niedrigen" Schmelzpunktes für hohe Ausheizteinperaturen,'z:-B'." etwa 450° C, wenig geeignet. Die Dichtungsmetalle sollen außerdem chemisch beständig sein und eine geringe Gasabgabe und eine geringe Gasdurchlässigkeit aufweisen. Die besten Eigenschaften als Dichtungsmetall weist Gold auf; es hat aber gleichzeitig die Nachteile, daß ,es wegen seiner niedrigen Fließgrenze weitgehend, -verformt wird und daher - als' Draht oder als Auflageschicht auf einem Tragkörper aus einem harten Metall meist nur einmal verwendet werden kann und daß es als Dichtungsmetall bei ausheizbaren Hochvakuumanlagen wegen der hohen Materialkosten in seiner Verwendung ziemlich teuer ist, selbst wenn das Gold nach Benutzung wieder umgearbeitet wird. Ktjpfer ist bei den in Frage kommenden Ausheiztemperaturen härter, aber weniger bildsam und chemisch leichter angreifbar als Gold; es besitzt als einziges von den genannten Dichtungsmetallen einen Wärmeaiedehnungskoeffizienten,-der.für den Bereich derÄusheizteniperatur nahezu gleich# dem von nichtrostendem austenitischem Stahl ist.
- Zur Erreichung einer guten Hochvakuumdichtheit ist es bekannt, die Metalldichtungen an ihren Dichtflächen mit einem weichen Metall zu überziehen, so daß Stützkörper aus einem harten Metall mit einem weichen Metall als Dichtungswerkstoff fest verbunden sind.
- Hochvakuum-Flanschdichtungen, bei welchen ein weiches Metall auf einem harten Metall als Überzug fest aufgebracht ist, sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1817 325 ist eine zusammengesetzte Höchstvakuum-Flanschdichtung bekannt, bei welcher der innere Rand einer Stahlscheibe wulstartig geformt und mit einer Auflage aus Feingold versehen ist. Das deutsche Gebrauchsmuster 1839 304 beschreibt eine Flanschverbindung für Ultrahochvakuum-Bauelemente mit einem Dichtungselement, dessen ringförmiger Tragkörper mit Rechteckquerschnitt aus Stahl besteht und über einer etwa 20 #t starken Schicht aus Kupfer eine etwa 15 g, starke Edelmetallplattierung trägt. Das deutsche Gebrauchsmuster 1847 650 offenbart eine bis auf höchstens 150° C ausheizbare Metalldichtung für Hochvakuumanlagen, bei welcher der Dichtring mit Rechteckquerschnitt aus =Aluminium, Gold oder Kupfer hergestellt und zumindest an den Dichtflächen mit einer etwa 10 bis 50 R, starken Schicht aus Indium überzogen i'st, die mindestens zweimal verwendet werden kann. In »1960 Vacuum Symposium Transactions«, 1961, ist auf S. 188 und 189 eine Metalldichtung beschrieben, bei welcher eine silberplattierte Dichtscheibe aus sauerstofffreiem Hartkupfer zwischen Ringdichtschneiden der Flansche aus Stahl eingespannt ist. Die französische Patentschrift 550 298 offenbart metallische Dichtungselementg. für die Hochvakuumtechnik aus Stähl- mit besöndärs geformten Querschnitten, z. B. einfacher oder doppelter Spießkante, welche zumindest an den abdichtenden Kanten mit einer Auflage aus ;weichem Metall, z. B. aufgaIvanisiertem Kupfer, versehen sind.
- Von diesen bekannten Dichtungselementen sind auf Grund der verwendeten Werkstoffe nur wenige für die bei Ultrahc?chvgkuum notwendigen hohen Ausheiatemperatureri geeigriet.
- Beiden bekänriten Dio#itringeniiiit-Rechteckquer-.schnitt und einer überzugsschicht auf den apdichtenden Flächen müssen für die zur Erzielung einer einwäridfreien Abdichtung bei Ultrahochvakuum erforderliche hohe spezifische Flächenpressung sehr starke Flansche und Flanschschrauben bedingen. Außerdem besteht die Gefahr,-daß solche Dichtringe infolge Verziehens wellig werden und dann nicht mehr genügend Ülüliehten. Da die abdichtende über-Äugsschicht aus weichem Metall-@chon bei der ersten Verwendung sehr stark'-verfoimt wird, kann ein solcher Dichtungsring praktisch nur einmal oder höchstens zweimal benutzt werden.
- Der Erfindung liegt die -Aufgabe zugrunde, eine Dichtung für ausheizbare Ultrahochvakuum-Flanschverbindungen zu schaffen, welche mehrmals verwendbar ist und nur einen geringen Aufwand an teuerem Gold erfordert.
- Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer Dichtungsanordnung der eingangs angegebenen Art, erfindungsgemäß dadurch gelöst, däß der Dichtwulst .an seinen Dichtflächen je einen in eine Ringnut eingelegten, ringförmigen Golddraht aufweist.
- Eine Hochvakuum-Dichtung gemäß der Erfindung besteht somit äus der- Stützscheibe aus Stahl, vorzugsweise nichtrottendem austen_ltischem Stahl, aus dem mit dieser, vorzugsweise durch Kaltverformung, fest verbundenen Dichtwulst aus einem weniger harten Metall, vorzugsweise aus sauerstofffreiem Hartkupfer, und aus dem an den Dichtflächen des Dichtwulstes eingelegten ringförmigen Golddraht.
- Der Dichtwulst ist vorteilhaft ein von einem Rohr abgestochener Ring, der mittels Kaltverformung mit der Stützscheibe fest verbunden und in seine endgültige Form gebracht ist. Dieser Dichtwulst ist so ausgebildet, daß er sich unter dem spezifischen Dichtungsdruck nur geringfügig verformt; vor allem soll er für den Golddraht eine weichere Unterlage als der Stahl der Stützscheibe sein, wodurch die Haltbarkeit des Golddrahtes und damit die Wiederverwendbarkeit der ganzen Dichtscheibe wesentlich erhöht werden.
- Als eigentliches metallisches Dichtungsmittel dient der auf der Dichtfläche des Dichtwulstes in eine entsprechend geformte Nut eingelegte Ring aus Golddraht von z. B. rundem, rechteckigem oder quadratischem Querschnitt, der zunächst aus der Nut herausragt. Beim Zusammenziehen der Flansche werden die Golddrähte durch die Flanschdichtflächen zusammengedrückt und völlig in die Nuten gepreßt, wobei die nur schwachen Kupferränder der Nuten etwas nach außen bzw. innen ausweichen und ebenfalls verformt werden.
- Schließlich liegen an den Flanschdichtflächen Wulstdichtflächen an, die von einer breiten Kreisringfläche aus Gold in der Mitte und beiderseits dieser von je einer schmalen Kreisringfläche aus Kupfer gebildet werden. Bei wiederholtem Einbau einer solchen Dichtscheibe erfolgt die metallische Abdichtung dadurch, daß sich die schwachen Kupferränder des Dichtwulstes zusammen mit dem eingelegten Golddraht bei entsprechendem Druck weiter verformen lassen. Eine derartige Hochvakuum-Dichtscheibe weist den Vorteil auf, daß in der Mitte der Dichtfläche des Dichtwulstes das Gold stets verhältnismäßig dick ist und daher selbst nach Beschädigung der Dichtfläche, z. B. durch Aufreißen, noch genügend Gold für die sichere Abdichtung zur Verfügung steht. Aus diesem Grund kann die erfindungsgemäße Hochvakuum-Dichtscheibe mit eingelegtem Golddraht oftmals verwendet werden. Hochvakuum-Dichtscheiben gemäß der Erfindung bieten gegenüber den bekannten Vakuum-Flanschdichtungen die Vorteile, daß sie wesentlich öfter verwendet werden können und in ihrem Gebrauch viel billiger als Dichtringe aus reinem Golddraht sind.
- Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
- F i g. 1 zeigt eine Hochvakuum-Dichtscheibe mit eingelegtem Golddraht vor dem ersten Einbau und F i g. 2 eine solche eingebaut in eine Flanschverbindung.
- Die F i g. 1 zeigt eine Hochvakuum-Dichtscheibe 1 mit einem in eine Nut des Dichtwulstes 2 eingelegten Golddraht 12 vor dem ersten Einbau. In F i g. 2 sind der Golddraht 12 und der Dichtwulst 2 so verformt, daß der Golddraht völlig in die Nut des Dichtwulstes 2 hineingedrückt ist.
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Dichtungsanordnung für ausheizbare Hochvakuum-Flanschverbindungen, bestehend aus einer ringförmigen Stützscheibe aus rostfreiem Stahl und aus einem mit der Stützscheibe fest verbundenen in axialer Richtung die Dicke der Stützscheibe beiderseits überragenden Dichtwulst, der aus einem weicheren Material als die Stützscheibe besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtwulst (2) an seinen Dichtflächen je einen in eine Ringnut eingelegten, ringförmigen Golddraht (12) aufweist.
- 2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtwulst (2) aus Kupfer besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966H0059867 DE1285810B (de) | 1966-07-05 | 1966-07-05 | Dichtungsanordnung fuer ausheizbare Hochvakuum-Flanschverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1966H0059867 DE1285810B (de) | 1966-07-05 | 1966-07-05 | Dichtungsanordnung fuer ausheizbare Hochvakuum-Flanschverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1285810B true DE1285810B (de) | 1968-12-19 |
Family
ID=7160710
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1966H0059867 Pending DE1285810B (de) | 1966-07-05 | 1966-07-05 | Dichtungsanordnung fuer ausheizbare Hochvakuum-Flanschverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1285810B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3035671A1 (de) * | 1979-10-22 | 1981-04-30 | Balzers Hochvakuum Gmbh, 6200 Wiesbaden | Dichtung fuer vakuumflanschverbindungen |
US4712585A (en) * | 1986-10-10 | 1987-12-15 | Red Man Pipe And Supply Company | Orifice plate holder |
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-
1966
- 1966-07-05 DE DE1966H0059867 patent/DE1285810B/de active Pending
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