DE1285285B - Verfahren zur Vorhydrolyse von Holzschnitzeln - Google Patents
Verfahren zur Vorhydrolyse von HolzschnitzelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorhydrolyse von Holzschnitzeln, bei dem die Holzschnitzel
und eine wäßrige Flüssigkeit hoher Temperatur von oben nach unten gleichsinnig durch den
oberen Teil eines Behälters geleitet werden, an dessen Ende die Flüssigkeit wenigstens teilweise von den
Schnitzeln abgetrennt wird.
Bei einem bekannten Verfahren geht diese Vorhydrolyse einem sich unmittelbar anschließenden,
vorzugsweise alkalischen Aufschluß voraus. Der unmittelbare Aufschluß der nach dem bekannten Verfahren
vorbehandelten Holzschnitzel hat den Nachteil, daß diesen Holzschnitzeln nur ein verhältnismäßig
geringer Teil an chemischen Stoffen entzogen werden kann, so daß diese Stoffe verlorengehen und
andererseits die Qualität des durch den Aufschluß hergestellten Stoffes beeinträchtigen.
Es ist weiterhin bekannt, die Vorhydrolyse von Holzschnitzeln bei Temperaturen bis nahe 200° C
vorzunehmen, jedoch werden diese Temperaturen bei einer chargenweisen Behandlung der Holzschnitzel
angewendet. Auch bei den bekannten Verfahren zur Vorhydrolyse der Holzschnitzel durch chargenweise
Behandlung beschränkt sich die Vorhydrolyse auf die Behandlung der Holzschnitzel mit sehr heißem
Wasser oder heißem Dampf.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem kontinuierlich anwendbaren Verfahren
die Qualität der Holzschnitzel zu verbessern und zugleich die Ausbeute an chemischen Stoffen zu
erhöhen, die dem Holz entzogen werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Schnitzel im Anschluß an die Behandlung
mit der heißen Flüssigkeit im unteren Teil des Behälters im Gegenstrom durch Kühlwasser geleitet
werden und dadurch ihre Temperatur bis auf eine etwas über dem Siedepunkt liegende Temperatur gesenkt
wird und daß die Schnitzel anschließend bei Atmosphärendruck aus dem Behälter ausgestoßen
werden, so daß die im Inneren der Schnitzel enthaltene Flüssigkeit durch Entspannungsverdampfung
ausgetrieben wird.
Bei der praktischen Ausführung der Erfindung werden die Schnitzel durch einen aufrechtstehenden,
geschlossenen Druckbehälter geleitet, in dem die Behandlungsstufen nacheinander ausgeführt werden. In
dem Behälter werden die Schnitzel unter hydraulischem Druck gemeinsam mit heißem Wasser getränkt
und zu einer Zone geleitet, in der. die Hochtemperatur-Hydrolyse durchgeführt wird, indem die Schnitzel
mit einer heißen, wäßrigen Flüssigkeit in Kontakt gebracht werden, die zwangsweise umgewälzt und
kontinuierlich wieder erwärmt wird und von der ein Teil aus dem Umlauf zur Gewinnung von gelösten
Chemikalien entnommen wird. Die Schnitzel und das hinzugefügte heiße Wasser bewegen sich dann durch
eine Reaktionszone, in der die Verweilzeit so bestimmt ist, daß eine Vollendung der Hydrolyse möglich
ist. Bis zu dieser Stufe bewegen sich die Schnitzel und das Wasser im Behälter in gleicher Richtung.
Das von den hydrolysierten Schnitzeln nach der Hochtemperatur-Hydrolyse mitgeführte Wasser ist
eigentlich eine saure wäßrige Flüssigkeit, die gelöste, durch die hydrolytische Wirkung der Wärme auf das
Holz gebildete Chemikalien enthält. Dann gelangen die Schnitzel in eine Waschzone des Behälters, in der
sie im Gegenstrom mit kaltem Wasser zur weiteren Entfernung von Chemikalien und zur Erniedrigung
der Temperatur auf etwa 115° C gewaschen werden, so daß sie aus dem Kocher bei atmosphärischem
Druck unter kontrollierter Entspannungsverdampfung entfernt werden können. Die hydrolysierten
Schnitzel können entwässert und jedem gewünschten Holzaufschluß unterworfen werden.
Die Entspannungsverdampfung der die gelösten Chemikalien enthaltenden Lösung und die Dampfrückgewinnung
stellen ein wesentliches Merkmal der
ίο Erfindung dar, durch das die Konzentration der Feststoffe
in der als Nebenprodukt anfallenden Lösung erhöht wird. Das erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet,
daß die während der Vorhydrolyse gebildeten Chemikalien in hohem Maße aus dem Innern
und von der Oberfläche der Schnitzel entfernt werden. Dies wird dadurch ermöglicht, daß die
Schnitzel im Gegenstrom mit Frischwasser gewaschen werden und die im Innern der Schnitzel befindliche
Lösung durch Entspannung verdampft wird, sobald die Schnitzel aus dem Behälter entfernt werden. Die
Entfernung der Chemikalien ermöglicht ihre Gewinnung und beugt unerwünschten Reaktionen dieser
Chemikalien bei der Weiterverarbeitung der Schnitzel vor.
Durch die Erfindung wird weiterhin ein Verfahren geschaffen, bei dem ein Kontakt der durch die Vorhydrolyse
gewonnenen Chemikalien mit den Einspeiseventilen auf ein Minimum herabgesetzt ist. Dadurch
wird die Verschmutzung der Einspeiseventile verringert.
Diese und andere neue Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer
Ausführungsart des Verfahrens in Verbindung mit den Zeichnungen.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer
Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 veranschaulicht ein typisches Beispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Im folgenden wird ein typisches Verfahrensbeispiel
der Erfindung beschrieben, wie es in der in F i g. 1 gezeigten Anlage durchgeführt wird. Die Holzschnitzel
sind in einem Einfülltrichter 1 gespeichert, dessen kegelförmiger Boden zu einer rotierenden Schnitzel-Meßvorrichtung
2 führt, die ihrerseits mit einem Rotations-Niederdruckförderer 3 verbunden ist. Der
Förderer 3 steht mit einem Behandlungsgefäß 4 in Verbindung und führt ihm die Schnitzel zu. Das Gefäß
ist mit einer Dampfzuleitung und einer Förderschnecke 5 ausgerüstet, welche die Schnitzel in Richtung
auf eine über einem Taschenförderer 6 angeordnete Öffnung drückt. Die Vorrichtung 2 zum Messen
der Schnitzelmenge und der Druckförderer 3 können Geräte von geeigneter und bekannter Bauweise sein,
die so betrieben werden, daß der Zugang zum Behandlungsgefäß 4 geschlossen ist, wenn die Schnitzel
von der Meßvorrichtung 2 zum Niederdruckförderer 3 geführt werden. Das Behandlungsgefäß 4 kann demgemäß
unter jedem geeigneten Druck betrieben werden. Durch ein Rohr 7 wird von einem anderen Teil
der Anlage Dampf, der leicht flüchtige organische Stoffe enthalten kann, in das Gefäß 4 eingeleitet, um
die Temperatur im Gefäß auf annähernd 122° C zu erhöhen. Bei dieser Temperatur verflüchtigen sich
einige Terpene und andere Verbindungen, die durch ein Rohr 8 zu einem nicht gezeigten Kondensator-Kühler
abgeleitet werden. Etwas Dampf kann dem Gefäß 4 außerdem durch ein Rohr 9 von einem Teil
der Anlage her zugefügt werden, in dem auch flüchtige organische Stoffe freigesetzt werden können.
Die im Gefäß 4 bewirkte Vorhydrolyse ist nur auf das Einleiten von Dampf zurückzuführen, da die
Temperatur im Gefäß 4 niedriger und die Aufenthaltsdauer der Schnitzel kürzer ist als im Hauptgefäß.
Die in den Taschenförderer 6 fallenden Holzschnitzel
gelangen in einem am Boden angeordneten Rotations-Hochdruckförderer 12. Dieser Förderer wird
durch eine nicht gezeigte Antriebsvorrichtung in einem Arbeitszyklus so gedreht, daß die Schnitzel
und diese umgebendes Wasser bei einer bestimmten Stellung des Förderers in eine Tasche gelangen. Wenn
die Tasche anschließend mit den Rohren 13 und 14 zum Fluchten gebracht wird, drückt Wasser, das sich
unter einem erheblichen, durch eine Pumpe 15 erzeugten Druck befindet, die Schnitzel in einem Wasserstrom
in das untere Ende eines Schneckenförderers 16. In diesem Förderer werden die Schnitzel
durch eine von einem Motor angetriebene Schnecke 17 nach oben gedrückt, die zugleich eine erhebliche
Wassermenge ausquetscht, die durch ein Rohr 18 zu der Pumpe 15 zurückgeleitet wird. Überschüssiges
Wasser kann von dem Schneckenförderer 16 durch ein Ablaufventil 19 und ein Überlaufrohr 20 abgeführt
werden. Das die Schnitzel in den Taschenförderer 6 begleitende Wasser weist eine Temperatur
von etwa 122° C auf, jedoch erleidet die in den Schneckenförderer 16 fließende Wasser-Schnitzelmischung
einen geringen Temperaturabfall. Außerdem wird dem Kreislauf noch Zusatzwasser von normaler
Temperatur durch ein Rohr 21 zugefügt. Wenn erwünscht, kann im Kreislauf eine Heizvorrichtung
22 angeordnet sein, die die gewünschte Temperatur von etwa 104° C hält.
Die durch den Förderer 16 nach oben gedrückten Schnitzel sind ziemlich frei von dem durch den Hochdruckförderer
12 angebrachten Wasser. Beim Erreichen des oberen Endes des Förderers 16 werden sie
durch Wasser von einer Pumpe 25 in ein Rohr 24 getrieben. Das Rohr 24 steht in Verbindung mit
einem Beschickungsbehälter 26 am Kopf eines aufrechtstehenden Behandlungskessels 27, der vorzugsweise
eine zylindrische Form aufweist, im Verhältnis zum Durchmesser relativ hoch ist und so konstruiert
ist, daß er unter hydraulischem Druck betrieben werden kann. Dieser Kessel 27 kann praktisch dem gut
bekannten Kamyr-Zellstoffkocher ähnlich sein. Es können jedoch auch andere Typen von Reaktionskammern verwendet werden, um die Hochtemperatur-Hydrolyse
durchzuführen, an die sich eine Kühlung und Wäsche der Schnitzel anschließt. Der dargestellte
Kamyr-Zellstoffkocher weist ein sich verjüngendes oberes Ende auf, das innen mit einem Sieb
28 versehen ist, welches einen im wesentlichen ringförmigen Kuppelraum 30 zur Aufnahme des von den
Schnitzeln abgesiebten Wassers bildet. Ein sich zentrisch innerhalb des Siebes befindender, zylindrischer
Raum 31 ist mit einer Förderschnecke 32 versehen, welche die aus dem Behälter 26 kommenden Schnitzel
und die diese begleitende wäßrige Lösung aufnimmt. Die Schnecke 32 übt einen begrenzten Druck
aus, durch den eine wesentliche Menge der Begleitflüssigkeit in den Kuppelraum 30 gedrückt wird, aus
dem die Flüssigkeit durch ein Rohr 33 zu der Pumpe 25 zurückgeführt wird.
Der noch verbleibende Innenteil des Kessels 27 ist ein offener, zylindrischer Raum, der vollständig mit
Schnitzeln sowie mit dem jeweiligen wäßrigen Medium, das in einem besonderen Abschnitt oder einen
horizontalen Zone mit den Schnitzeln in Berührung steht, gefüllt ist. Die Schnitzel werden demnach kontinuierlich
im Kessel nach unten zu einer Auslaßkammer 34 bewegt, aus der sie in ein Rohr 35 gespült
werden.
Der Kessel 27 weist vier ihn umgebende Siebabschnitte 36, 37, 38 und 39 auf, von denen jeder
ίο mit einer Vielzahl von vertikalen Rippen und Schlitzen
versehen ist, welche die Schnitzel ungehindert vorbeigleiten und die Flüssigkeit ungehindert durchtreten
lassen. Wenn die Schnitzel den Bereich oder die Zone des Siebes 36 erreichen, wird ihnen durch
ein Rohr 40 Wasser zugegeben, das eine hohe Temperatur von 150° bis 180° C, vorzugsweise von etwa
170° C, aufweist. Eine Pumpe 41 ist mit dem ringförmigen Raum, der den Siebabschnitt 36 umgibt,
über ein Rohr 42 verbunden und saugt das Wasser hoher Temperatur durch die Schnitzel und fördert es
in einen noch zu beschreibenden Teil der Anlage. Wenn sich die Schnitzel nach unten in den Bereich
des Siebes 37 bewegen, wird ihnen durch ein Rohr 43 wiederum Wasser zugegeben, welches eine Temperaas
tür von 150° bis 180° C, vorzugsweise von etwa 175° C aufweist. Eine Pumpe 44 steht über ein Rohr
45 mit einem ringförmigen Raum in Verbindung, der den Siebabschnitt 37 umgibt. Sie saugt das Wasser
hoher Temperatur durch die Schnitzel und führt die erhaltene Flüssigkeit außerdem einem anderen, noch
zu beschreibenden Teil der Anlage zu. Die Schnitzel befinden sich beim Durchgang durch die Zone zwischen
den Siebabschnitten 37 und 38 bei einer bevorzugten Temperatur von etwa 175° C. Bei typischer
Betriebsweise dauert es etwa 30 Min., bis die Schnitzel vom Behälter 26 zum Siebabschnitt 37 gelangen,
und dann noch etwa 45 Min., bis sie den Siebabschnitt 38 erreichen. Während dieser Zeit sind die
Schnitzel einer wirkungsvollen Hochtemperatur-Hydrolyse mit Wasser unterworfen. Bei Erreichen des
Bereiches des Siebes 38 wird die Flüssigkeit, die eine wesentliche Menge an gelösten organischen Säuren
und anderen Stoffen, darunter Hemicellulose, enthält, aus dem Siebabschnitt 38 von einer Pumpe 46 und
einem Rohr 47 entfernt.
Es ist zu erkennen, daß die Schnitzel und das zur Hydrolyse dienende Wasser in gleicher Richtung vom
Behälter 26 zum Bereich des Siebabschnittes 38 fließen. An dieser Stelle befinden sich die Schnitzel auf
einer zu hohen Temperatur, als daß sie ohne Schaden an die Luft freigegeben werden könnten. Sie enthalten
außerdem noch gelöste Chemikalien, welche durch das Verfahren nach der Erfindung abgetrennt
werden. Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist im Gebiet unterhalb des Bereiches des Siebabschnittes
39 eine wichtige im Gegenstrom stattfindende Wäsche und Kühlung der Schnitzel vorgesehen. In der Nähe
des Bodens des Kessels 27 leiten getrennt angeordnete Rohre 50 und 51 aus einem Rohr 52 und von
einer Pumpe 53 Kühlwasser, z. B. Leitungswasser, ein. Dieses Kühlwasser wird durch verdünnte Flüssigkeit
ergänzt, die gelöste Chemikalien enthält und von einem anderen Teil der Anlage her durch ein
Rohr 54 zugeleitet wird. Die schwache Lösung aus dem Rohr 54 und das kühle Wasser aus den Rohren
50 und 51 strömen entgegengesetzt zu den absinkenden Schnitzeln durch den Kessel 27 nach oben zum
Bereich des Siebabschnittes 39. Eine Pumpe 55, die
mit einem ringförmigen Raum, der den Siebabschnitt 39 umgibt, über ein Rohr 56 verbunden ist, weist
eine ausreichende Saugleistung auf, um das sich bei einer Temperatur im Bereich von 130° bis 170° C,
vorzugsweise von etwa 150° C befindende Kühlwasser abzutrennen. Dieses Wasser wird durch ein Rohr
57 nach oben in den Kuppelraum 30 am Kopfe des Kessels 27 gedrückt.
Die von der Pumpe 41 kommende wäßrige Lösung fließt durch einen Wärmeaustauscher 60 und wird
dort auf eine Temperatur von etwa 170° C gebracht, welche für die mittels Rohr 40 erfolgende Umwälzung
durch die Schnitzel bevorzugt wird. Der Wärmeaustauscher wird mit Dampf mit einem Druck von
etwa 10 atü gespeist. Ein Teil der Lösung wird von Rohr 40 durch ein Ventil 61 in das Rohr 9 für die
Dampfvorbehandlung im Behälter 4 und zur Abtrennung von während der Vorhydrolyse gebildeten und
gelösten Gasen abgeleitet. Das Kondensat aus dem Wärmeaustauscher 60 wird durch ein Rohr 62 in eine
Entspannungskammer 63 geschickt, in der ein bestimmter Flüssigkeitsspiegel mit Hilfe eines Schwimmers
64 aufrechterhalten wird, welcher ein elektrisches Ventil 65 betätigt. Die angesammelte Flüssigkeit
gelangt in einen Tank 66, in dem ein bestimmter Flüssigkeitsspiegel durch einen Schwimmer 67 aufrechterhalten
wird, der ein elektrisches Ventil 68 betätigt, das zum Ablassen der restlichen Flüssigkeit
eingerichtet ist.
In der Kammer 63 wird der Dampf entspannt und für die Dampfbehandlung der Schnitzel im Behälter 4
durch ein Rohr 70 in das Rohr 7 geschickt. Ein Wärmeaustauscher 71 empfängt die über ein Rohr 72
von der Pumpe 44 kommende wäßrige Flüssigkeit und leitet sie durch ein Rohr 73 zurück in den den
Siebabschnitt 37 umgebenden Raum. Auch der Wärmeaustauscher 71 wird durch das Rohr 48 mit
hochgespanntem Dampf versorgt. Das durch das Rohr 73 und über die Schnitzel umlaufende Wasser
hat eine Temperatur von 150° bis 180° C, Vorzugsweise von etwa 175° C. Das Kondensat vom Wärmeaustauscher
fließt durch ein Rohr 103 und das Rohr 62 in die Entspannungskammer 63.
Die Pumpen 41 und 44 und die mit ihnen in Verbindung stehenden Rohre bewirken die Zirkulation
des sich auf hoher Temperatur befindenden und gelöste Chemikalien enthaltenden Wassers durch die
sich in den Zonen der Siebstellen 36 und 37 befindenden Schnitzel.
Die Pumpe 46 saugt die wäßrige Flüssigkeit aus dem Bereich des Siebabschnittes 38 ab und fördert
sie in ein Rohr 74, das in das Rohr 72 mündet, um einen Teil dieser Flüssigkeit an den Wärmeaustauscher
71 abzugeben. Ein Rohr 75 ist mit dem Rohr 47 an der Eingangsseite der Pumpe 46 verbunden,
und es wird mit Hilfe eines Ventils 76 eine gewünschte Menge der wäßrigen Flüssigkeit aus dem
Bereich des Siebabschnittes 38 in eine Entspannungskammer 77 geführt. In dieser Entspannungskammer
wird durch einen Schwimmer 78 ein bestimmter Flüssigkeitsspiegel aufrechterhalten, der ein elektrisches
Ventil 80 betätigt, um angesammelte Flüssigkeit durch einen Abfluß in einen geschlossenen Kessel 81 abzuführen.
Da in der Kammer 77 durch Entspannung Dampf entwickelt wird, der durch ein Rohr 82 in das
Rohr 70 strömt, steigt die Konzentration der in der Kammer 77 zurückgehaltenen Flüssigkeit an, so daß
die durch das Ventil 80 in den Tank 81 fließende Flüssigkeit eine hohe Konzentration organischer Feststoffe
enthält. Die im Tank 81 angesammelte Lösung wird durch eine Pumpe 83 abgezogen und durch ein
Rohr 84 an irgendein geeignetes System zur Gewinnung der organischen Stoffe weitergegeben.
Im Tank 66 wird Dampf zusammen mit flüchtigen organischen Chemikalien, z. B. Terpentin, entspannt
und dann durch ein Rohr 85 zu einem Kondensator-Kühler zur Gewinnung von Terpentin und anderen
flüchtigen Chemikalien geführt. Flüchtige Chemikalien werden außerdem aus dem Kessel 81 freigesetzt
und entweichen durch ein Rohr 86, welches in das Rohr 85 mündet. Wird das Ventil 68 durch den
Steuerschalter 67 geöffnet, dann treibt eine Pumpe 87 die angesammelte Flüssigkeit in eines der Rohre 88
und 89, je nachdem, ob eine Steuervorrichtung 90 so eingestellt ist, daß sie den Flüssigkeitsstrom durch
das Rohr 88 als Abwasser z. B. zu einem Abwasserkanal oder durch das Rohr 89 zum Kraftwerk leitet.
Der von den vorhydrolysierten Schnitzeln gebildete Brei wird aus dem Kessel 27 durch ein Rohr 35 in
eine erweiterte aufrechte Kammer 91 gebracht, in der die Fördergeschwindigkeit so weit herabgesetzt wird,
daß der Brei in einen Abblastank 92 entladen werden kann, indem er durch ein Flügelrad 93 bewegt
und aus dem er durch ein rotierendes Förderventil 94 auf einen Siebförderer 95 zum Entwässern entladen
wird. Die gesiebten Schnitzel können auf einen weiteren Förderer 96 aufgebracht werden und sind
dazu geeignet, einem Zellstoffkocher zugeführt zu werden. Das abgetrennte Wasser enthält einige gelöste
Chemikalien und wird zu einem Tank 97 gebracht. Ein Teil dieser verdünnten Lösung, die sich
bei Umgebungstemperatur befindet, kann mit Hilfe einer Pumpe 98 durch das Rohr 54 in den unteren
Abschnitt des Behälters 27 eingeleitet werden, wo er das Waschen und Kühlen des vorhydrolysierten Holzstoffes
unterstützt. Wenn erwünscht, kann ein Teil dieser verdünnten Lösung mittels einer Pumpe 100
durch ein Rohr 101 nach oben entweder in den Tank 92 oder in den unteren Abschnitt des Bereiches 91
getrieben werden.
Im Tank 97 kann ein geeigneter Schwimmer zur Betätigung eines elektrischen Ventils 102 angebracht
sein, um einen gewünschten Teil der in den Tank 97 einfließenden Lösung zum Abwasserkanal abzulassen.
In F i g. 1 führen gestrichelt gezeichnete Leitungen Dampf oder Dampf mit etwas Wasser.
F i g. 2 veranschaulicht einen Arbeitsvorgang nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, wobei die Menge
der durch die Anlage bewegten Stoffe typisch für das Verfahren ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Vorhydrolyse von Holzschnitzeln, bei dem die Holzschnitzel und eine
wäßrige Flüssigkeit hoher Temperatur von oben nach unten gleichsinnig durch den oberen Teil
eines Behälters geleitet werden, an dessen Ende die Flüssigkeit wenigstens teilweise von den Schnitzeln
abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnitzel im Anschluß an die Behandlung
mit der heißen Flüssigkeit im unteren Teil des Behälters im Gegenstrom durch Kühlwasser
geleitet werden und dadurch ihre Temperatur bis auf eine etwas über dem Siedepunkt liegende
Temperatur gesenkt wird und daß die
Schnitzel anschließend bei Atmosphärendruck aus dem Behälter ausgestoßen werden, so daß die im
Inneren der Schnitzel enthaltene Flüssigkeit durch Entspannungsverdampfung ausgetrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstrombehandlung bei
einer Temperatur im Bereich von 105 bis 130° C erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Gleichstrombehandlung
Wasser und die organischen Säuren, die sich durch die Vorhydrolyse in dem Wasser gebildet
haben, bei einer Temperatur zwischen 150 und 180° C, vorzugsweise bei 175° C, durch die Holzschnitzel
hindurch umgewälzt werden, um die Hochtemperatur-Vorhydrolyse zu bewirken, daß
die Schnitzel wenigstens etwa 45 Minuten auf dieser hohen Temperatur gehalten werden, um organische
Stoffe aus dem Holz herauszulösen, daß ein wesentlicher Anteil des Wassers und der darin
gelösten Stoffe von den vorhydrolysierten Holzschnitzeln abgetrennt wird und dem abgetrennten
Wasser Wärme und chemische Stoffe entzogen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 647/1933
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