DE1285178B

DE1285178B - Verfahren zur Aufrechterhaltung des Veredelungszustandes von silziumhaltigen Aluminium-Legierungen ueber eine laengere Zeitspanne

Info

Publication number: DE1285178B
Application number: DE1965R0040359
Authority: DE
Original assignee: Riedelbauch & Stoffregen Dr
Current assignee: Riedelbauch & Stoffregen Dr
Priority date: 1965-04-09
Filing date: 1965-04-09
Publication date: 1968-12-12

Description

Zum Veredeln von siliziumhaltigen Aluminium-Legierungen zum Zweck .der Unterdrückung der Grobausscheidung der primären Siliziumkristalle ist es bekannt, der Schmelze entweder metallisches Natrium oder Alkalihälogenidgemische mit einem ausreichend hohen Anteil an Natriumfluorid zuzusetzen.
Nach beiden Verfahren wird eine Veredelung erreicht, doch mit der Einschränkung, daß die veredelnd behandelte Schmelze über keine längere Zeitspanne als 15 bis 30 Minuten im flüssigen Zustand verbleiben darf, da ansonsten der Effekt abgeklungen ist.
Gerade dieser Beschränkung ist aber in der betrieblichen Praxis häufig zu begegnen, wenn veredelte Schmelzen zu Kokillengußteilen verarbeitet werden sollen, da hier die veredelte Schmelze löffelweise aus einem Warmhalteofen äusgeschöpft wird, ein Vorgang, der sich über Stunden hinziehen kann.
Lange Zeit wurde das erwähnte Abklingen des Veredelungseffektes so ausgeglichen, daß, sobald sich die Notwendigkeit hierzu zeigte, neuerlich Veredelungssalz auf die Schmelze aufgebracht wurde.
Dieser Arbeitsvorgang ist indessen nicht nur zeitraubend und das kontinuierliche Abgießen der Formen störend, es ergibt sich auch, wie ohne weiteres ersichtlich, ein zwischen zwei Wendepunkten pendelnder, d. h. ungleichmäßiger Veredelungsgrad.
Nach .deutschem Patent 1117 828 wird eine lange Zeit anhaltende gleichmäßige Nachveredelung nach einer in üblicher Weise vorgenommenen Erstveredelung beispielsweise dadurch erreicht, daß auf die Schmelze ein stark verdichtetes, hoch natriumfluoridhaltiges Salzgemisch aufgebracht wird,. dessen Schmelzpunkt erheblich oberhalb der Gießtemperaturder Schmelze liegt und das dadurch gekennzeichnet ist, daß es langsam und kontinuierlich Natrium an die Schmelze abzugeben vermag.
Bei diesem Vorgehen ist indessen die hohe NaF-Konzentration als nachteilig anzusehen, weil sie nicht nur bedenklich im Hinblick auf Nebenreaktionen mit sogenannten sauren Massen, wie sie für Schmelztiegel, Ofenfutter usw. herangezogen werden, ist, sondern weil sich auch in Öfen mit elektrischer Deckenwiderstandsheizung Korrosion zufolge der bei der Verwendung des Mittels in gewissem Umfang frei werdenden fluorid'haltigen Dämpfe zeigen kann.
Im Bestreben, diesen Nachteilen zu he gegnen, wurde nun gefunden, daß eine Nachbehandlung in üblicher Weise erstveredelter eutektischer -und nah eutektischer AlSi-Legierungen zum Zweck :der langanhaltenden Aufrechterhaltung des :eingestellten Veredelungsgrades auch mit Salzgemischen vorgenommen werden kann, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie das dafür erforderliche Natrium nicht oder allenfalls in geringer Menge in Form von z. B. NaF enthalten, sondern vielmehr so aufgebaut sind, daß dieses erst durch chemische Umsetzung nach dem Aufbringen des Gemisches auf @ die Metallschmelze langsam gebildet wird, z. B. durch Reaktion eines `Fluorides' eines zwei- oder mehrwertigen Elements mit dem Natriumsalz einer solchen Säure, .die .bei den vorliegenden Temperaturen mit dem zwei- oder mehrwertigen Element eine stabilere Verbindung eingeht als das Fluorid. Hierfür geeignet sind z. B. Gemische aus Calciumfluorid oder Magnesiumfluorid oder Aluminiumfluorid und Natriumcarbonat oder aus Bariumfluorid oder Strontiumfluorid und Natriumsulfat. Sie können als solche oder auch im Gemisch mit z. B. Alkalihalogeniden und/oder Halogeniden mehrwertiger Elemente zur Anwendung gelangen.
Als Beispiel für erfindungsgemäße Salzgemische seien genannt: a) 48'% Na2C03, 32"/o CaF2 , 20'% NaF ; b) 60'% Na2COg , 40"/e CaF2..

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Aufrechterhaltung des Veredelungszustandes von -_siliziunihaltigen Aluminium-Legierungen über eine längere Zeitspanne, mittels Einbringung von Natrium in die Schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß die das Natrium abspaltende Wirkkomponente - durch chemische Umsetzung zwischen Fluoriden zwei-oder mehrwertiger Elemente und Natriumsalzen solcher Säuren, die bei den Temperaturen .der Anwendung mit den zwei- oder mehrwertigen Elementen stabilere Verbindungen zu bilden vermögen als das Fluorid - erst während der Anwendung gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch - bestehend aus Fluoriden zwei- oder mehrwertiger Elemente und Natriumsalzän solcher Säuren, die bei den Temperaturen der Anwendung mit den zwei- oder mehrwertigen Elementen stabilere Verbindungen zu bilden vermögen als das Fluorid - vor der Anwendung stark verdichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet"daß das Reaktionsgemisch - bestehend aus Fluoriden zwei- oder mehrwertiger Elemente und Natriumsalzen solcher Säuren, die bei den Temperaturen der Anwendung mit den zwei-oder mehrwertigen Elementen stabilere Verbindungen zu bilden vermögen als das Fluorid -vor der Anwendung mit Alkalihalogeniden und/ oder Halogeniden mehrwertiger Elemente gemischt wird.