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Die Erfindung betrifft ein Mikrofilm-Aufnahmegerät mit einer Auflagefläche
für die aufzunehmenden Vorlagen, einer an einem Ständer über der Auflagefläche angeordneten
Kamera und einer über der Auflagefläche angeordneten Beleuchtungseinrichtung für
die Vorlagen.
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Bei den bekannten Mikrofilm-Aufnahmegeräten dieser Art erfolgt in
der Regel die Beleuchtung der Vorlage zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen
Ausleuchtung mindestens von zwei Seiten der Vorlage aus. Hierzu sind im allgemeinen
verhältnismäßig sperrige, ein möglichst diffuses Licht ausstrahlende Lichtkästen
vorgesehen, welche die Gesamtabmessungen des Gerätes beträchtlich vergrößern und
mit ihren notwendigerweise zu beiden Schmalseiten der Auflagefläche angeordneten
Stützen die Arbeit am Gerät erheblich behindern. Außerdem ist es mit einer diffus
strahlenden Lichtquelle, d. h. also mit einerLichtquelle von im wesentlichen kugelförmiger,
vom Ausstrahlungswinkel weitgehend unabhängiger Charakteristik der Strahlungsintensität,
nur schwer möglich, über der Vorlagenfläche das Leuchtdichtenprofil aufzubauen,
das erforderlich ist, um auf dem Negativ unter Berücksichtigung des natürlichen
Randabfalles jeder Abbildungsanordnung eine gleichmäßige Schwärzung zu erzeugen.
Dabei dürfen die Dichteunterschiede eines zur Weiterverarbeitung geeigneten Negativs
nicht mehr als -# 0,05 Dichteinheiten betragen.
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Gemäß der Erfindung umfaßt nun die Beleuchtungseinrichtung zwei an
einer Seite der Vorlagenfläche angeordnete Reihen von Lampen mit stark vom Ausstrahlungswinkel
abhängiger Strahlungsintensität, wobei die Strahlungszentren der einen Lampenreihe
auf die den Lampenreihen benachbarte Begrenzungskante der Vorlage und die Strahlungszentren
der anderen Lampenreihe auf die gegenüberliegende Begrenzungskante der Vorlage ausgerichtet
und die Lampen bezüglich ihres Abstandes von der Vorlagenfläche und der Lage des
Strahlungszentrums auf der Vorlage verstellbar sind.
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Bei einer Lichtquelle mit kugelförmiger Charakteristik ist die örtliche
Beleuchtungsstärke im wesentlichen nur vom Quadrat des Abstandes r des bestrahlten
Flächenstückes von der Lichtquelle und vom Cosinus des Einstrahlungswinkels cp abhängig,
wovon im allgemeinen nur r2 beliebig verändert werden kann. Bei einer Lichtquelle
mit stark vom Ausstrahlungswinkel abhängiger Intensitätsverteilung verändert sich
dagegen die örtliche Lichtstärke außerdem noch um einen stark von der winkelmäßigen
Lage des bestrahlten Flächenstückes gegenüber dem Strahlungszentrum abhängigen Faktor
K Sie berechnet sich zu
Die unterschiedlichen Beleuchtungsstärken am Ort der Vorlage werden hier durch zwei
Variable K und
erzeugt.
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Mit Lampen geeigneter Lichtverteilung, wie sie z. B. bei den normalen,
üblicherweise zur Schaufensterbeleuchtung verwendeten, von einem Reflektor umgebenen
Punktleuchten vorliegt, ist es somit möglich, durch stetige Änderung von
die örtliche Beleuchtungsstärke dem jeweils gewünschten Leuchtdichtenprofil anzupassen.
Diese Justierung geht ohne Helligkeitsverlust durch partielle Lichtschwächung od.
dgl. vor sich. Durch den auf einen engen Raumwinkel konzentrierten Lichtstrom wird
vielmehr bei vergleichbarer Lampenleistung eine höhere Lichtausbeute auf dem Vorlagentisch
erreicht.
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Außerdem entspricht der Helligkeitsabfall der üblichen Lampen mit
stark vom Ausstrahlungswinkel abhängiger Strahlungsintensität weitgehend dem unter
anderen durch Vignettierung im Objektiv hervorgerufenen natürlichen Randabfall der
Helligkeit im Abbildungssystem. Werden demnach in der erfindungsgemäßen Weise zwei
Lampenreihen vorgesehen, wobei die Strahlungszentren der einen Lampenreihe auf die
den Lampenreihen benachbarte Begrenzungskante der Vorlage und die Strahlungszentren
der anderen Lampenreihe auf die gegenüberliegende Begrenzungskante der Vorlage ausgerichtet
sind, so daß die Strahlungsmaxima der Lampen mit den Gebieten des größten Randabfalles
zusammenfallen, so läßt sich das zur gleichmäßigen Schwärzung des Negativs erforderliche
Leuchtdichtenprofil ohne weiteres auch mit einer einzigen, an einer Längsseite der
Vorlage angeordneten Beleuchtungseinrichtung erzeugen. Die Vorlagenfläche bleibt
dabei von drei Seiten frei zugänglich, und es ergeben sich äußerst günstige Geräteabmessungen.
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Im einzelnen kann gemäß weiteren Merkmalen der Erfindung an einer
Längsseite der Auflagefläche ein Lampenständer mit je einem in seiner Höhe am Ständer
verstellbaren Träger für jede Lampenreihe angeordnet sein, und die Lampen können
am Träger schwenkbar und seitlich verstellbar befestigt sein. Zweckmäßig bildet
dabei der Lampenständer mit dem Kameraständer eine bauliche Einheit.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Lampen
mittels Klemmschellen an je einem Träger von kreisförmigem Querschnitt befestigt,
und diese Träger sind mittels Klemmschiebern an einem prismatischen Ständer geführt.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Dabei zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Mikrofilm-Aufnahmegerätes, F i g. 2 eine Ansicht des Gerätes von vorn, F i g. 3
die Lichtverteilung in Querrichtung des Vorlagenformats und F i g. 4 die Lichtverteilung
in Längsrichtung des Vorlagenformats.
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Gemäß F i g. 1 und 2 ist an einem Auflagetisch 1 für die zu reproduzierenden
Vorlagen ein Ständer 2 angeordnet, an welchem ein Kameraträger 3 geführt ist. Am
Kameraträger 3 ist eine Mikrofilm-Aufnahmekamera 4 mit einem Aufnahmeobjekt
5 befestigt. Der Kameraträger 2 ist in bekannter Weise gegenüber der Vorlagenauflagefläche
1 a um den halben Bildwinkel des Aufnahmeobjektivs 5 geneigt, damit bei Höhenverstellung
der Kamera 4 die vordere Anlagekante 1 b der Vorlagen in Ruhe bleibt.
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Am Kameraständer 2 ist außerdem eine prismatische Führungsbahn 2a
ausgebildet, an welcher Schieber 6 und 7 gleiten. Die Schieber 6 und 7 können mittels
Klemmschrauben 8 und 9 in beliebiger Höhe an der Führungsbahn 2a festgeklemmt werden.
An den Klemmschiebern 6 und 7 ist zu beiden Seiten je ein Lampenträger
6a, 6b, 7a, 7b von kreisförmigem Schnitt befestigt. Auf die Lampenträger
6a, 6b, 7a, 7b
sind Klemmschellen 10 aufgeschoben, welche jeweils an einer
Punktleuchte 11 befestigt sind.
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Die Punktleuchten 11 sind von der üblichen, beispielsweise zur Schaufensterbeleuchtung
verwendeten
Art. Dabei ist die Lampenwendel von einem vorzugsweise
parabolischen Reflektor umgeben, welcher das Licht der Lampenwendel bündelt und
dadurch der Leuchte 11 eine stark vom Ausstrahlungswinkel abhängige Charakteristik
ihrer Strahlungsverteilung verleiht. Die Einzelleuchten können auf Grund ihrer Befestigungsart
an den Trägern 6a, 6b, 7a, 7b sowohl seitlich verschoben als auch um die
Trägerachse verschwenkt und in der jeweiligen Stellung festgeklemmt werden. 1n ihrer
Ausgangsstellung sind sie so eingestellt, daß die Mittenstrahlen 11a der unteren
Lampenreihe auf die dem Ständer 2 benachbarte Kantele der Vorlage und die Mittenstrahlen
11 b der oberen Lampenreihe auf die dem Ständer 2 ferner liegende Kante 1b der Vorlage
ausgerichtet sind.
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Im einzelnen werden gemäß den F i g. 3 und 4, welche die Lichtintensität
i in Querrichtung x und Längsrichtung y der Vorlage zeigen, die Lampen wie folgt
eingestellt: In der Koordinatenrichtung x ist gemäß F i g. 3 das Leuchtdichtenprofil
ix erforderlich, um eine gleichmäßige Schwärzung des Negativs zu erreichen. Es wird
aus den Intensitätsverteilungen h der unteren Lampenreihe und L# der oberen Lampenreihe
zusammengesetzt, welche sich zu der in der Figur gestrichelt eingezeichneten Gesamtlichtverteilung
I,x addieren. Die Einzellichtverteilungen Il und 4 sind dabei abhängig von den Abständen
r" und rb der Lampenwendel vom Auftreffpunkt des mittleren Strahles, vom Cosinus
c) 1 bzw. 9" 2 der Einstrahlrichtung und von der winkelmäßigen Lage der bestrahlten
Fläche gegenüber den Mittenstrahlen Il a und 11b (F i g. 1). Durch Höhenverstellung
der Schieber 6 und 7 und durch Verschwenken der Punktleuchten 11 gegenüber ihren
Trägern 6a, 6b, 7a, 7b
können die Abstände r", rb sowie die Auftreffpunkte
der Mittenstrahlen 11 a und 11 b, welche die Lage der
Maxima der Strahlungsverteilungen Il und I., bestimmen, so lange verändert werden,
bis die Summenkurve Ix der vorgegebenen Kurve ix entspricht.
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In dery-Richtung wird eine gleichmäßige Schwärzung des Negativs erreicht,
wenn gemäß F i g. 4 die Leuchtverteilung iy vorliegt. Diese Leuchtdichtenverteilung
läßt sich mittels der Intensitäten I,, bis I1$ der oberen bzw. I2, bis I" der unteren
Lampenreihe erzeugen, wenn die jeweiligen Seitenabstände der Lampen 11 so
gewählt werden, daß die Summenkurve 1y sich der gewünschten Leuchtverteilung i"
annähert. Dies tritt, wie aus der Figur ersichtlich ist, dann ein, wenn die Abstände
der äußeren Lampen kleiner gewählt werden als die Abstände der inneren Lampen.