DE1283372B - Anordnung zum Messen von elektrischen Potentialdifferenzen in einer elektrisch leitenden Fluessigkeit - Google Patents

Anordnung zum Messen von elektrischen Potentialdifferenzen in einer elektrisch leitenden Fluessigkeit

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DE1283372B
DE1283372B DED45592A DED0045592A DE1283372B DE 1283372 B DE1283372 B DE 1283372B DE D45592 A DED45592 A DE D45592A DE D0045592 A DED0045592 A DE D0045592A DE 1283372 B DE1283372 B DE 1283372B
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Walter Frederick Gerdes
Hogan Alvin Randle
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Dow Chemical Co
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
GOIr
Deutsche Kl.: 2Ie-19/10
Nummer: 1283 372
Aktenzeichen: P 12 83 372.6-35 (D 45592)
Anmeldetag: 8. Oktober 1964
Auslegetag: 21. November 1968
CO <ro CO
Die Erfindung betrifft eine Meßanordnung zum Messen von elektrischen Potentialdifferenzen in einer elektrisch leitenden Flüssigkeit. Die Meßanordnung gemäß der Erfindung wird vorzugsweise zur Regelung der Zugabe von die Größe der jeweiligen elektrischen Ladung beeinflussenden Materialien, z. B. Ausflokkungsmitteln, zu elektrisch geladene Teilchen tragenden Suspensionen verwendet, welche eine kontinuierliche Regelung gestatten.
Es ist üblich, zur Klärung von Suspensionen ein Ausflockungsverfahren anzuwenden. Sobald die suspendierten Partikeln ausgeflockt sind, lassen sie sich von ihrer beispielsweise durch Wasser gebildeten Trägerflüssigkeit durch Absetzen, Filtern, Schwemmaufbereitung, Schleudern oder durch Anwendung mehrerer der genannten physikalischen Verfahren abtrennen. Gemeinhin fördert man die Ausflockung durch Zugabe von chemischen Ausflockungsmitteln, wie etwa Alaun, Eisen(III)-chlorid oder verschiedenen Polymeren, beispielsweise wasserlöslichen kationischen oder anionischen organischen Polyelektro-Iyten. Wäßrige Suspensionen mit feinverteilten Partikeln sind durch von Flüssen und Seen abgegebenes natürliches oder frisches Wasser gebildet, sie sind aber auch in den städtischen oder industriellen Abwässern enthalten; letztere enthalten einen wesentlichen Anteil an suspendierten organischen Partikeln. Es ist bekannt, beim Ausflockungsverfahren der städtischen Abwasserklärung dem Abwasser ein wasserlösliches, kationisches Flockungsmittel zuzusetzen. Normalerweise enthält das Abwasser suspendierte organische Partikeln, die negativ geladen sind. Durch die Zugabe des kationischen Flockungsmittels wird die Ladung der suspendierten Teilchen neutralisiert. Wenn die durchschnittliche Ladung Null oder nahezu Null ist, flocken die dispergierten organischen Partikeln mit der günstigsten Flockungsrate aus, d. h., sie häufen sich zusammen. Eine zu große Menge des kationischen Flockungsmittels erzeugt jedoch positiv geladene organischen Partikeln, die sich dann ebenso schwer ausflocken lassen, wie die ursprünglichen, negativ geladenen Teilchen.
Bisher war es schwierig zu bestimmen, wieviel chemisches Flockungsmittel der strömenden Suspension zuzusetzen ist, insbesondere da die Zusammensetzung derartiger Strömungen oft innerhalb weniger Minuten oder Stunden über einen ziemlich weiten Bereich schwanken kann. Man wendet verschiedene empirische Verfahren an, um die richtige Dosierung des Umladezusatzes für eine Strömung herauszufinden. Beispielsweise können der Strömung Proben entnommen werden und diesen steigende Mengen eines Anordnung zum Messen von elektrischen
Potentialdifferenzen in einer elektrisch leitenden
Flüssigkeit
Anmelder:
Dow Chemical Company,
Midland, Mich. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. F. Weickmann,
Dipl.-Ing. H. Weickmann
und Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke, Patentanwälte,
8000 München
Als Erfinder benannt:
Walter Frederick Gerdes, Lake Jackson;
Hogan Alvin Rändle, Angleton, Tex (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 11. Oktober 1963
(315 532),
vom 11. Oktober 1963
(315 567),
vom 11. Oktober 1963
(315 538),
vom 11. Oktober 1963
(315 537)
Flockungsmittels zugegeben werden, wobei der Grad der Abnahme der Trübung in den Proben festgestellt wird. Die richtige Dosis ist dann diejenige, die die stärkste Abnahme der Trübung mit der geringsten Menge des Flockungsmittelzusatzes bewirkt. Ein solches Vorgehen ist jedoch zeitraubend und daher dort nicht geeignet, wo die Zusammensetzung der zu behandelnden Suspensionsströmung schwankt.
Ein anderes Verfahren besteht darin, den in der Strömung herrschenden Ladungszustand, d. h. das sogenannte Zeta-Potential, zu bestimmen. Unter Zeta-Potential wird in der Kolloidchemie die elektrokinetische Ladung verstanden, welche teilchenförmiges, in einer Flüssigkeit suspendiertes Material umgibt. Anders ausgedrückt, kann man das Zeta-Potential als die Potentialdifferenz bezeichnen, die zwischen einer unbeweglichen Schicht an der Oberfläche der festen Phase und einer beweglichen Schicht im Körper der Flüssigkeit herrscht.
Man kann das Zeta-Potential durch Elektrophorese ermitteln, dadurch, daß man die Wanderungsgeschwindigkeit der Teilchen in der Suspension bei Anlegung einer elektrischen Feldstärke mißt (vgl. auch International Dictionary of Physics and Electronics, D. van Nostrand, 1956, S. 282).
809 638/1323
3 4
Die im vorstehenden erwähnte Methode der Be- eine elektrische Meßschaltung zwischen den Elektrostimmung des Zeta-Potentials ist zeitraubend und er- den. Diese Meßanordnung ist dadurch gekennzeichfordert außerdem einen Techniker, der den Test net, daß das Fördergerät als ein pulsierendes Förderdurchführt und die Versuchsergebnisse auswertet, be- gerät ausgebildet ist und daß die Meßschaltung derart vor die Strömung mit einer größeren, einer kleineren 5 ausgebildet ist, daß sie die an den Elektroden auftre- oder der gleichen Hockenmittelmenge, wie bei der denden Wechselspannungen mißt, zuletzt vorgenommenen Zeta-Messung, behandelt Die Erfindung wird nachstehend an Hand von
werden kann. Zeichnungen näher erläutert.
Neben diesen Verfahren ist auch schon ein Verfah- F i g. 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform
ren zur Bestimmung oxydierbarer oder reduzierbarer io einer erfindungsgemäßen Meßanordnung; Stoffe in wäßrigen Lösungen durch Messung ihrer de- F i g. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie 2-2 der
polarisierenden Wirkung bekannt. Dabei ist eine elek- Fig. 1;
Irische Brückenanordnung vorgesehen, die mit meh- F i g. 3 zeigt eine Seitenansicht des oberen Ab-
reren in der jeweiligen zu untersuchenden Lösung schnittes der in Fig. 1 gezeigten Anordnung und eingeführten Elektroden sowie mit einer Spannungs- 15 F i g. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie 4-4 der quelle versehen ist. Mit Hilfe einer Meßschaltung, die F i g. 1.
im einfachsten Fall durch ein Meßinstrument gebildet In F i g. 1 bis 4 ist ein Ausführungsbeispiel der er-
sein kann, wird die jeweilige Briickenverstimmung er- erfindungsgemäßen Meßanordnung gezeigt, bei der mittelt, und daraus wird dann der Anteil an in der je- die Strömungsstrecke nur einseitig offen und derart weiligen Lösung befindlichen oxydierbaren oder re- 20 angeordnet ist, daß sie praktisch ganz mit Flüssigkeit duzierbaren Stoffen bestimmt. gefüllt ist. Ferner sind Einrichtungen vorgesehen, die
Ferner sind Verfahren und Einrichtungen bekannt- die Probenflüssigkeit in fortlaufender Wiederholung geworden, die zum Regeln von Ionenkonzentrationen auf der Strömungsstrecke hin- und herleiten, in Flüssigkeiten dienen. Hierzu finden bei den betref- Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung umfaßt
fenden Einrichtungen elektrochemische Vorgänge 25 einen Probenaufnahmeblock, der insgesamt mit 312 statt, wozu durch die jeweils zu untersuchende Flüs- bezeichnet ist. In diesem Block ist eine senkrechte sigkeit ein von einer gesonderten Stromquelle ge- Zylinderbohrung 314 angeordnet, die bis in die Höhe lieferter elektrischer Strom hindurchgeleitet wird. Da- des Bodens des Blockes 312 reicht. Eine Gegenbohbei sind im einzelnen Maßnahmen getroffen, um eine rung 316 großen Durchmessers, die zur Aufnahme Aufhebung der betreffenden elektrochemischen Vor- 30 der Probe dient, erstreckt sich vom Kopf 318 bis etwa gänge zu verhindern. zur halben Höhe des Blockes. Von einer Seite 324
Die zur Durchführung der zuletzt betrachteten be- des Blockes aus läuft eine Bohrung 322 bis zur Gekannten Verfahren dienenden Einrichtungen sind je- genbohrung 316. An die Bohrung 322 ist ein T-fördoch nicht geeignet, Messungen vorzunehmen, wie sie miges Rohrstück 326 angeschlossen, dessen Längsdie erfindungsgemäße Meßanordnung vorzunehmen 35 achse des »!"«-Querbalkens senkrecht zum Boden 320 hat. Darüber hinaus ist bei den betreffenden Vorrich- des Blockes 312 verläuft. Eine weitere, enge Bohrung tungen ein relativ hoher schaltungstechnischer und 328 läuft von einer Außenseite des Blockes 312 aus konstruktiver Aufwand erforderlich. zum Boden 330 der Zylinderbohrung 314. In der
Die gebräuchlichen Verfahren zur Bestimmung der engen Bohrung 328 liegt ein Elektrodenelement 332. Flockungsmitteldosis für einen suspendierten, elek- 40 Das herausragende Ende dieses Elektrodenelementes trisch geladene Teilchen mitführenden Wasserlauf ar- ist in der Zylinderbohrung 314 am Boden oder in beiten diskontinuierlich und erfordern für die Durch- dessen Nähe angeordnet. Das Elektrodenelement 332 führung der Versuche einen relativ hohen Arbeitsauf- ist dichtend in die Bohrung 328 eingepaßt, um zu verwand. Die auf Grund derartiger Versuche erfolgende meiden, daß während des Betriebs Flüssigkeit aus der Regelung der Ausflockung von Suspensionsströmun- 45 Zylinderbohrung 314 aussickern kann, gen ist zufolge der damit verbundenen Arbeit relativ Eine ähnliche enge Bohrung 334 verläuft von der
aufwendig, und außerdem kann der im jeweiligen Au- Außenfläche des Blockes 312 aus in eine Gegenbohgenblick benötigte Flockungsmittelzusatz unterschied- rung 316 und endet an deren Boden 336 oder in deslich sein von dem durch die Versuche angezeigten. sen Nähe. Ein Elektrodenelement 338, das dem Elek-Demgegenüber gelangt man durch Anwendung der 50 trodenelement 332 gleicht, verläuft durch die Boh-Erfindung zu einem verbesserten Regelsystem, das rung 334 und reicht bis an die Zylinderbohrung 314 auf praktisch kontinuierlicher Basis eine elektrische heran, in der das Elektrodenende gekrümmt ist. Der Kenngröße zu erzeugen gestattet, die ein Maß für Krümmungsradius der Elektrode 338 ist dabei ein den Ladungszustand in der elektrisch geladene Par- wenig größer als der Radius der Bohrung 314. tikeln enthaltenden Suspensionsströmung ist. Diese 55 Oberhalb des Blockes 312 ist eine Kreuzkopffüh-Kenngröße wird dann dazu benutzt, die jeweils erfor- rung 340 angeordnet. Der Block 312 und die Kreuzderliche Umladezusatzmenge für eine Suspensions- kopfführung 340 sind beide zweckmäßigerweise an strömung abzumessen. einer gemeinsamen Grundplatte 342 befestigt. In der
Die Erfindung betrifft eine Meßanordnung zum Kreuzkopfführung 340 befindet sich eine Bohrung Messen von elektrischen Potentialdifferenzen zwi- 60 344, die zu der Achse der Zylinderbohrung 314 aussehen in Strömungsrichtung voneinander beabstande- gerichtet ist.
ten Stellen einer strömenden, elektrisch leitenden Durch die Bohrung 344 der Kreuzkopfführung ragt
Flüssigkeit, umfassend eine aus einem isolierenden ein Kreuzkopf 346 mit einem an seinem oberen Ende Werkstoff aufgebaute Strömungsstrecke, ein Flüssig- 348 vorgesehenen Anlenkbolzen hindurch. An dem keitsfördergerät für die Erzeugung eines Zwangs- 65 unteren Ende 354 des Kreuzkopfes 346 ist ein Kolben durchlaufs einer Suspensionsprobe durch die Strö- 350 starr befestigt, der längslaufende Rippen 352 aufmungsstrecke, ein Paar längs der Strömungsstrecke weist (s. insbesondere Fig. 1) und in die Zylinderversetzt angeordneter, reversibler Elektroden und bohrung 314 hineinragt. Der Durchmesser des KoI-
bens einschließlich der diametral gegenüberliegenden Rippen ist so gewählt, daß der Kolben in festem Gleitsitz in die glattwandige Zylinderbohrung 314 eingepaßt ist.
Bei einer z. B. ausgeführten Anordnung besitzt die Zylinderbohrung 314 einen Durchmesser von 12,7 mm, die Tiefe der Bohrung beträgt 25,4 mm, und der Hub des Kolbens 350 beträgt 6,3 mm. Wenn der Kolben seine oberste Lage einnimmt, ragt er etwa 19 mm weit in die Zylinderbohrung 314 hinein. Beim Abwärtshub erreicht der Kolben 350 folglich wenigstens annähernd den Boden der Zylinderbohrung 314.
Auf der Grundplatte 342 ist ein Elektromotor 356 befestigt, dessen Welle 358 durch ein Loch 364 der Grundplatte ragt. Die Motorwelle 358 erstreckt sich senkrecht zur Längsachse der Zylinderbohrung 314 und der Kreuzkopfbohrung 344, und zwar derart, daß sie die gemeinsame Achse dieser beiden Bohrungen schneidet. An oder wenigstens nahe an diesem Schnittpunkt sitzt auf der Welle 358 eine Nockenscheibe 360. Zwischen der Nockenscheibe 360 und dem oberen Ende 348 des Kreuzkopfes 346 liegt eine Verbindungsstange 362.
Von der Nockenscheibe 360 entfernt sitzt auf der Welle 358 ein runder, plattenartiger Teil 366, der aus zwei halbkreisförmigen, zu einer Scheibe zusamengepaßten Hälften besteht. Die eine Hälfte der Kreisscheibe 366 besteht aus einem magnetischen Werkstoff, wie etwa gewöhnlichem Stahl, die andere Hälfte aus einem nichtmagnetischen Werkstoff, wie beispielsweise Messing. Die Kreisscheibe 366 sitzt mittig auf der Welle 358, und zwar derart, daß ihre Planflächen senkrecht zur Längsachse der Welle 358 verlaufen.
Die Elektrode 332 ist über den Mittelleiter 376 eines Koaxialkabels und einen Kondensator 378 (8 Mikrofarad sind genügend) an eine Eingangsklemme 380 eines hochempfindlichen Verstärkers 382 herangeführt, der über einen ohmschen Widerstand 384 und einen Kondensator 386 rückgekoppelt ist und an dessen Ausgang ein Meßinstrument oder ein Schreiber angeschlossen ist. Der Außen- oder Abschirmleiter 390 des Koaxialkabels ist einerseits mit der oberen Elektrode 338 und andererseits mit der geerdeten Eingangsklemme 392 des Verstärkers 382 verbunden.
An den Ausgang des Verstärkers 382 ist die Primärwicklung eines Transformators 394 angeschlossen. Die Sekundärwicklung 396, die mit einem geerdeten Mittelabgriff versehen ist, ist mit ihren beiden Wicklungsenden an die Schaltkontakte 398, 300 eines magnetisch gesteuerten einpoligen Umschalters 302 angeschlossen. Der Schalter 302 ist nahe der einen Seite der Kreisscheibe 366 angeordnet. Auf der anderen Seite der Kreisscheibe 366 liegt ein Permanentmagnet 304.
Der Kontaktarm 306 des Schalters 302 ist über eine Leitung 308 mit einer Reihenschaltung, bestehend aus einem ohmschen Widerstand 310 und einem Kondensator 412, verbunden. Der Kondensator 412 liegt mit seiner nicht mit dem Widerstand 310 verbundenen Belegung auf Erde. Parallel zum Kondensator 412 liegt der Verbraucher 388.
Wenn die Vorrichtung in Betrieb genommen wird, wird der Motor 356 von einer geeigneten Stromquelle, etwa einer Batterie 368, über einen Schalter 370 gespeist. Mit der Motorwelle 358 drehen sich die Nokkenscheibe 360 und die Kreisscheibe 366.
Durch den Umlauf der Nockenscheibe wird die Verbindungsstange 362 hin- und herbewegt und damit der Kreuzkopf 346 und der Kolben 350 periodisch auf und ab geführt.
Angenommen, die Suspensionsprobe, die analysiert werden soll, d. h. deren Ladungseigenschaften bestimmt werden sollen, ist bereits in die als Probengefäß dienende Gegenbohrung 316 eingebracht, dann gelangt die Probenflüssigkeit in die den Kolben umgebende Zylinderbohrung 314. Die Ausladung der Nockenscheibe 360 ist derart gewählt, daß der Kolben 350 bei seinem Abwärtshub nahe an die Elektrode 332, die am Boden 330 der Zylinderbohrung 314 liegt, herankommt, sie aber nicht berührt. Während der gerippte Kolben 350 in der Zylinderbohrung 314 auf und ab läuft, wird die Probenflüssigkeit abwechselnd in den Zylinder 314 hinein- und aus diesem herausgepreßt. Ersteres geschieht unter Unterdruck, letzteres unter Überdruck. Die Probenflüssigkeit fließt also zwischen den Elektroden 332, 338 abwechselnd in der einen und in der anderen Richtung.
Die Elektroden 332, 338 können beispielsweise reversible Silber-Silberchlorid-Elektroden sein.
Da in die Zuleitung 376 zum Verstärkereingang ein Kondensator 378 eingeschaltet ist, wird eine etwaige Gleichstromkomponente der zwischen den Elektroden 332, 338 sich ausbildenden Kenngröße gesperrt, und lediglich das Wechselstromsignal, das durch die zwischen den Elektroden 332, 338 pulsierende Suspensionsprobe erzeugt wird, gelangt zum Verstärker 382 hin.
An den Ausgang des Verstärkers 382 ist die Primärwicklung des Transformators 394 geschaltet. Vorzugsweise wird das Ausgangssignal einer Gleichstrom-Ableseeinrichtung, wie einem Meßgerät oder einem Schreiber, zugeführt. Um dies zu ermöglichen, ist ein magnetisch gesteuerter Schalter 302 eingefügt, der als Doppelweggleichrichter das von der Sekundärwicklung 396 abgegebene Transformatorausgangssignal gleichrichtet. Dazu wird der Kontaktarm 306 des Schalters 302 synchron mit der Hubfrequenz, mit der der Kolben 350 die Suspensionsprobe hin- und herbewegt, abwechselnd mit einem der beiden Schaltkontakte des Schalters 302 verbunden.
Die Kreisscheibe 366, die aus zwei halbkreisförmigen Teilen zusammengefügt ist, von denen der eine aus magnetischem, der andere aus nichtmagnetischem Werkstoff besteht, dreht sich zwischen dem magnetisch betätigten Schalter 302 und einem auf der anderen Scheibenseite angeordneten Permanentmagneten 304. Während der Halbdrehung, bei der die magnetische Hälfte der Scheibe 366 den Schalter 302 vom Feld des Magneten 304 abschirmt, wird der Schaltarm des Schalters 302, beispielsweise durch den leichten Zug einer Feder 315, mit dem einen Schaltkontakt verbunden. Wenn sich dann die Scheibe 366 in eine Lage weiterdreht, in der das Magnetfeld den Schalter 302 beeinflussen kann, wird der Schaltarm mit dem an die andere Seite der Sekundärwicklung angeschlossenen Schaltkontakt verbunden. Auf diese Weise steuert die Drehung der Welle 358 und der mitrotierenden Scheibe 366 sowohl die Geschwindigkeit, mit der der Kolben 350 hin- und hergeht (etwa 4 Perioden in der Sekunde), als auch die Geschwindigkeit, mit der das Ausgangssignal der Sekundärwicklung umgepolt wird. Es wird somit eine synchrone Vollweggleichrichtung des Verstärkerausgangssignals erreicht.
Der Widerstand 310 und der Kondensator 412 stellen ein Grobfilter dar. Es können andere phasenempfindliche Gleichrichterschaltungen an die Stelle des verwendeten Synchrongleichrichters treten, ja, es kann unter Umständen auch eine nicht synchrone Gleichrichtung erfolgen.
Es hat sich gezeigt, daß durch die erfindungsgemäße Meßanordnung sich beste Ergebnisse erzielen ließen, wenn bei der Hin- und Herbewegung des Kolbens 350 keine Hohlraumbildung in der Probe auftrat. Auch muß die Probe von Abrieb und Fasern freigehalten werden, wenn die Toleranzen zwischen dem Kolben 350 und dem Zylinder 314 beibehalten werden sollen.
Die Außenfläche des Kolbens 350 kann aus Polyäthylen, Nylon, Polystyrol, Polytetrafluoräthylen oder einem anderen elektrisch nichtleitenden Werkstoff mit geeigneten dielektrischen Eigenschaften bestehen. Gewöhnlich besteht nicht nur die Kolbenaußenfläche, sondern der ganze Kolben aus dem Isolator.
Bei dem gerade erläuterten Ausführungsbeispiel sind die Rippen 352 des Kolbens 350 eng, aber gleitend verschiebbar in die Zylinderbohrung 314 eingepaßt. Die Kolbenwände zwischen den Rippen 352 sind um 0,076 bis 0,127 mm zurückversetzt.
Bei einem Versuchsbetrieb wird eine vorgegebene Menge eines kationischen Umlademittels, das untersucht werden soll, beispielsweise Polyäthylenimin, in dem Behälter 316 bereitgestellt. Dann wird die Meßanordnung in Betrieb genommen und diskrete Mengen eines bekannten anionischen Standard-Reagenzes, also etwa Alkylbenzol-Sulfonat, werden in den Behälter 316 nachgegeben. Die Menge des anionischen Reagenzes, die notwendig ist, um das kationische Material zu neutralisieren, was durch das Ausgangssignal Null der Meßanordnung gekennzeichnet ist, wird aufgeschrieben. Dann kann die Stärke des kationischen Umlademittels in üblicher Weise berechnet werden, indem man die bekannte Stärke des anionischen Reagenzes mit dem in den Behälter 316 eingebrachten Volumen des anionischen Reagenzes multipliziert und das Ergebnis durch das Volumen des in den Behälter eingebrachten kationischen Umlademittels dividiert. Die erfindungsgemäße Anordnung arbeitet allgemein betrachtet analog einem pH-Meter. Die bestenErgebnisse lassen sich also erzielen, wenn man unmittelbar nach der ersten Titration eine zweite ausführt.

Claims (13)

Patentansprüche:
1. Anordnung zum Messen von elektrischen Potentialdifferenzen zwischen in Strömungsrichtung voneinander beabstandeten Stellen einer strömenden, elektrisch leitenden Flüssigkeit, umfassend eine aus einem isolierenden Werkstoff aufgebaute Strömungsstrecke, ein Flüssigkeitsfördergerät für die Erzeugung eines Zwangsdurchlaufs einer Suspensionsprobe durch die Strömungsstrecke versetzt angeordneter, reversibler Elektroden und eine elektrische Meßschaltung zwischen den Elektroden, dadurch gekennzeichnet, daß das Fördergerät (306, 362, 350) als ein pulsierendes Fördergerät ausgebildet ist, und daß die Meßschaltung (382, 394, 302, 388) derart ausgebildet ist, daß sie die an den Elektroden (332, 338) auftretenden Wechselspannungen mißt.
2. Meßanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (332, 338) Silber-Silberchlorid-Elektroden sind.
3. Meßanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsstrecke (314) durch ein Rohr gebildet ist.
4. Meßanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsstrecke (314) durch eine Kapillare gebildet ist.
5. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsstrecke (314) aus Polytetrafluoräthylen, Polyäthylen, Polystyrol oder einem festen Wachs gebildet ist.
6. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsstrecke gebildet ist durch einen einseitig offenen, zumindest an seiner Innenseite aus isolierendem Werkstoff bestehenden Zylinder (314), daß die beiden Elektroden (332, 338) am Bodenende des Zylinders (314) und im Ausgang des Zylinders angeordnet sind und daß das Fördergerät gebildet ist durch einen oszillierend angetriebenen, in den Zylinder (314) eintauchenden, jedoch querschnittskleineren Kolben (350), der mindestens auf seiner Außenseite aus isolierendem Werkstoff besteht.
7. Meßanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenquerschnitt gebildet ist durch einen im wesentlichen zylindrischen Kern mit gegenüber dem Zylinderdurchmesser kleinerem Durchmesser und radial vom Kern abstehenden Rippen (352), welche wenigstens annähernd bis an die Zylinderwand heranreichen.
8. Meßanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Kolbens (350) mindestens gleich dem Abstand der Elektroden (332, 338) ist.
9. Meßanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Ausgang des Zylinders (314) ein erweitertes Suspensionsprobengefäß (316) ausgebildet ist, welches die ausgangsseitige Elektrode (338) aufnimmt.
10. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßschaltung (382, 394, 302, 388) einen Verstärker (382), diesem nachgeschaltet einen Gleichrichter (302) und diesem nachgeschaltet ein Anzeigegerät (388) umfaßt.
11. Meßanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Elektrode (332) über einen Kondensator (378) an den Verstärker (382) angekoppelt ist.
12. Meßanordnung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichrichter (302) ein phasenempfindlicher Gleichrichter ist.
13. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichrichter (302) mit der Pulsfrequenz des pulsierenden Fördergeräts synchronisiert ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 841808, 865 992; K. Schwabe, »Fortschritte der Potentiometrie«, Berlin, 1952, S. 13.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DED45592A 1963-10-11 1964-10-08 Anordnung zum Messen von elektrischen Potentialdifferenzen in einer elektrisch leitenden Fluessigkeit Pending DE1283372B (de)

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