DE1282866B - Verwendung eines nach dem Roheisenzunder-Verfahren hergestellten Eisenpulvers zur Herstellung von Presslingen fuer Manoeverpatronen-Zerfallgeschosse - Google Patents
Verwendung eines nach dem Roheisenzunder-Verfahren hergestellten Eisenpulvers zur Herstellung von Presslingen fuer Manoeverpatronen-ZerfallgeschosseInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES ÄlÄ PATENTAMT
Int.
B22d
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 31 b2-23/08
Nummer: 1282 866
Aktenzeichen: P 12 82 866.9-24 (J 28281)
Anmeldetag: 4. Juni 1965
Auslegetag: 14. November 1968
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Manöverpatronen müssen bei der Verwendung in automatischen Waffen zur Sicherstellung der Waffenfunktion
im wesentlichen die gleichen Bedingungen schaffen wie scharfe Munition, dürfen jedoch nach
dem Verschuß in einer bestimmten Entfernung von der Laufmündung einer Waffe keine außenballistische
Wirkung haben.
Manöverpatronen-Zerfallgeschosse der in Rede stehenden Art bestehen aus einer Kunststoffhülle mit
einer Füllung aus Metallpulverpreßlingen. Da die geforderte Waffenfunktion bei automatischen Waffen
nur erreicht werden kann, wenn sich der Impuls beim Abfeuern einer Manöverpatrone nicht nennenswert
vom Impuls beim Abfeuern einer scharfen Patrone unterscheidet, müssen Manöverpatronen-Zerfallgeschosse
etwa gleiches Gewicht wie scharfe Geschosse besitzen, denn die verfügbaren Treibladungspulver gestatten keine beliebige Erhöhung der Geschoßgeschwindigkeit.
Im übrigen würde eine wesentliche Erhöhung· der Geschoßgeschwindigkeit auch ein starkes Anwachsen der auf das Geschoß
beim Abfeuern einwirkenden Beschleunigungskräfte und damit eine Fülle neuer Probleme nach sich
ziehen. Um eine Annäherung an das geforderte Geschoßgewicht, das im wesentlichen von der Metallpulverfüllung
bestimmt ist, zu erreichen, bedarf es einer starken Pressung des Metallpulvers bei der
Herstellung der Metallpulverpreßlinge.
Die zur Sicherstellung der für das Geschoßgewicht benötigten Dichte der Metallpulverpreßlinge erforderliche
starke Pressung der bisher verwendeten Metallpulver führt zu einer unerwünschten Beeinträchtigung
der Zerfalleigenschaften. Derartige Preßlinge zerfallen zwar nach dem Geschoßaustritt aus
einem Waffenlauf häufig jedoch nicht zu feinem Metallpulver, sondern es kann durchaus vorkommen,
daß infolge der durch Drallaufprägung auf das Geschoß bei seinem Durchgang durch den Waffenlauf
hervorgerufenen Fliehkraftwirkungen größere Stücke der Metallpulverpreßlinge zur Seite geschleudert
werden.
Bisher sind für die Herstellung von Metallpulverpreßlingen für Manöverpatronen-Zerfallgeschosse
Metallpulver aus NE-Metallen, wie Bronze-, Kupferoder Bleipulver sowie Metallpulver auf Eisenbasis
verwendet worden. Während bei den bisher verwendeten Eisenpulvern selbst bei stärkster Pressung eine
Dichte von etwa 6,5 g/cm3 als oberste Grenze für die erreichbare Dichte angesehen werden muß, ist auf
der Basis der NE-Metallpulver die Herstellung von Preßlingen mit einer sich den Erfordernissen stärker
annähernden Dichte gelungen. Wegen der toxischen Verwendung eines nach dem
Roheisenzunder-Verfahren hergestellten
Eisenpulvers zur Herstellung von Preßlingen für
Manöverpatronen-Zerfallgeschosse
Roheisenzunder-Verfahren hergestellten
Eisenpulvers zur Herstellung von Preßlingen für
Manöverpatronen-Zerfallgeschosse
Anmelder:
Industrie-Werke Karlsruhe Aktiengesellschaft,
7500 Karlsruhe;
7500 Karlsruhe;
Mannesmann-Pulvermetall G. m. b. H.,
4050 Mönchengladbach
4050 Mönchengladbach
Als Erfinder benannt:
Dr. techn. Gerhard Findeisen, 4070 Rheydt
Eigenschaften der NE-Metalle führen jedoch Metallpulverpreßlinge dieser Art zu ernsten Gefahren für
die Gesundheit der mit entsprechenden Zerfallgeschossen übenden Truppe. Wegen ihrer toxischen
Eigenschaften müssen NE-Pulver für die Herstellung von Metallpulverpreßlingen für Manöverpatronen-Zerfallgeschosse
als ungeeignet abgelehnt werden. Auch die bisher verwendeten Eisenpulver genügen
den Erfordernissen nur höchst unzulänglich, da bei Erfüllung der Forderung nach guten Zerfalleigenschaften
eine die Waffenfunktion in Frage stellende Dichte in Kauf genommen werden muß oder bei starker
Pressung eine Beeinträchtigung der Zerfalleigenschaften derartiger Metallpulverpreßlinge eintritt.
Angesichts der bekannten Metallpulverpreßlingen für Manöverpatronen-Zerfallgeschosse anhaftenden
Mängel besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Beseitigung des aufgezeigten Problems.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Herstellung von Metallpulverpreßlingen mit
einer Dichte von wenigstens 7,0 g/cm3 für Manöverpatronen-Zerfallgeschosse
ein nach dem Roheisenzunder-Verfahren bei Luftdrücken zwischen 0,5 und 2,5 atü hergestelltes und nach der Reduktion auf eine
Fraktion zwischen 150 und 800 μ abgesiebtes Eisenpulver verwendet wird, welches gute Preßbarkeit und
geringe Grünfestigkeit aufweist.
Bei Verwendung eines in der oben beschriebenen Weise nach dem Roheisenzunder-Verfahren hergestellten
Eisenpulvers gelingt die Herstellung von Metallpulverpreßlingen, die einerseits wegen der
guten Preßbarkeit des Metallpulvers ein dem Gewicht eines scharfen Geschosses entsprechendes Geschoß-
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gewicht haben, andererseits infolge der niedrigen Grünfestigkeit nach dem Geschoßaustritt aus dem
Waffenlauf zu einem feinen Pulver zerstäuben.
Die gute Preßbarkeit und geringe Grünfestigkeit des erfindungsgemäß zur Herstellung von Metallpulverpreßlingen
für Manöverpatronen-Zerfallgeschosse vorgeschlagenen Eisenpulvers beruht darauf, daß
seine Herstellung im Roheisenzunder-Verfahren bei einem Zerstäubungsluftdruck zwischen 0,5 und 2,5 atü
erfolgt und daß das so gewonnene Pulver nach der Reduktion auf eine Fraktion zwischen 150 und 800 μ
abgesiebt wird. Beim Roheisenzunder-Verfahren werden üblicherweise Zerstäubungsluftdrücke zwischen 2
und 6 atü, vornehmlich 4,0 bis 5,0 atü, verwendet. Demgegenüber ist bei der Herstellung des zur Verwendung
vorgeschlagenen Eisenpulvers die Zerstäubung einer Roheisenschmelze bei niedrigem Luftdruck
von größter Wichtigkeit, da dadurch der Anteil von Kleinteilen gering gehalten werden kann. Dennoch
unvermeidbar anfallende Kleinteile sind abzusieben. Nur so kann die erwünschte geringe Grünfestigkeit
gewährleistet werden. Andererseits müssen die — bei dem genannten Zerstäubungsluftdruck nur in geringer
Anzahl anfallenden — großen Metallpulverteilchen aus dem zu verwendenden Metallpulver ausgeschieden
werden, da sie die erforderliche gute Preßbarkeit beeinträchtigen würden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eines nach dem Roheisenzunder-Verfahren bei Luftdrücken zwischen 0,5 und 2,5 atü hergestellten und nach der Reduktion auf eine Fraktion zwischen 150 und 800 μ abgesiebten Eisenpulvers, das eine gute Preßbarkeit und geringe Grünfestigkeit aufweist, zur Herstellung von Metallpulverpreßlingen mit einer Dichte von wenigstens 7,0 g/cm3 für Manöverpatronen-Zerfallgeschosse.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1176 976;
USA.-Patentschriften Nr. 1501449; 2 956 304;
R. Kieffer, »Sintereisen und Sinterstahl«, 1948, Springer-Verlag, Wien, S. 30/31.809 637/898 11.68 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (7)
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Also Published As
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