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Rückschlagventil Die Erfindung betrifft ein Rückschlagventil, insbesondere
zum dichtenden Abschluß einer Öffnung nach dem Herausziehen einer axial einführbaren
Leitung.
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Ein derartiges Ventil gestattet es insbesondere, eine Leitung in einer
Richtung einzuführen, während es nach dem Herausziehen der Leitung sehr rasch eine
Abdichtung der Öffnung gegen das Austreten eines Mediums bewirkt, das normalerweise
dem Herausziehen der Leitung folgen würde.
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Ziel der Erfindung ist es, ein wirtschaftlich herstellbares Rückschlagventil
für diesen Zweck zu schaffen, das unter der Einwirkung einer Druckkraft auf die
Seite des Ventils, von der die Leitung herausgezogen worden war, eine rasche Abdichtung
beim Herausziehen der Leitung gewährleistet. Ein solches aus elastomerem Material
bestehendes Ventil ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß es einen
dichtend in die Lochberandung einfügbaren Umfangsbereich aufweist, der eine Öffnung
begrenzt, die durch ein Blättchen aus elastomerem Material abgedeckt ist, welches
eine Anzahl im wesentlichen in der Mitte des Blättchens sich schneidender, durchgehender
Schlitze enthält, die eine Anzahl aneinanderstoßend nebeneinanderliegend gehaltener
und am Schnittpunkt der Schlitze trennbarer Lappen begrenzen, von denen einer mit
einem aus elastomerem Material bestehenden Deckel- oder Abdeckelement verbunden
ist, das eine bei Anlage gegen das Blättchen die Lappen völlig abdeckende Gestalt
aufweist, und daß die Lappen beim Einführen der Leitung in die Öffnung nach einer
Seite zu verformbar sind sowie beim Herausziehen der Leitung in die nebeneinanderliegende
Stellung zurückschnappen können, während das Deckel- oder Abdeckelement unter der
Wirkung einer auf ihn ausgeübten Druckkraft abdichtend an dem Blättchen anliegen
kann.
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Bei dem neuen Ventil können die Lappen zur Ermöglichung der Einführung
der Leitung zwischen ihnen auf die Seite eingebogen werden, auf der das Deckel-
oder Abdeckelement befestigt ist. Beim Herausziehen der Leitung schnappen die Lappen
zufolge der elastomeren Natur ihres Materials in ihre nebeneinanderliegende Ruhestellung
zurück, während gleichzeitig das Deckel- oder Abdeckelement unter der Einwirkung
des auf seiner Seite herrschenden Druckes in dichtender Zuordnung gegen das Blättchen
zur Anlage kommt.
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Es zeigt F i g. 1 ein Kastengehäuse, und zwar vorzugsweise
ein Kühlschrankgehäuse, mit einer eingeformten Innenauskleidung aus Schaumstoffisoliermaterial
in perspektivischer Darstellung, F i g. 2 das Gehäuse nach F i
g. 1, teilweise ausgebrochen und auf einem Formkörper angeordnet, der zum
Einformen des Schaumstoffisoliermaterials der Innenauskleidung dient, in perspektivischer
Darstellung, F i g. 3 die Anordnung nach F i g. 2, geschnitten
längs der Linie 3-3 der F i g. 2 in einer Teildarstellung in einem
anderen Maßstab, F i g. 4 eine Darstellung ähnlich F i g. 3 zur Veranschaulichung
des Ventils gemäß der Erfindung zu einem nachfolgenden Zeitpunkt im Verlaufe des
Formverfahrens im axialen Schnitt in einer Seitenansicht, F i g. 5
eine Darstellung entsprechend F i g. 3 und 4 zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen
Ventils zu einem früheren Zeitpunkt während des Formverfahrens im axialen Schnitt
in einer Seitenansicht und F i g. 6 das Ventil nach F i g. 5,
geschnitten längs der Linie 6-6 der F i g. 5.
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In der Zeichnung und insbesondere in den F i g. 1
und
2 ist eine typische Konstruktion etwa eines Kühlschrankgehäuses 1 dargestellt,
das derart ausgebildet ist, daß mit Hilfe eines Formverfahrens eine Innenauskleidung
bestimmter Wandstärke aus Schaumstoffisoliermaterial
eingeformt
ist. Dieses Einformen kann in einfacher Weise dadurch zustande gebracht werden,
daß das Gehäuse 1 über einen Formkörper 2 gestülpt wird, worauf geeignete
Dichtungselemente, wie sie etwa bei 3 veranschaulicht sind, vorgesehen werden,
die den Raum zwischen dem Gehäuse und dem Formkörper abschließen und anschließend
ein Kunstharz in flüssiger oder halbflüssiger Form in den Zwischenraum zwischen
dem Gehäuse 1 und dem Formkörper 2 eingegossen wird, das dort zum Aufschäumen
gebracht wird, wodurch es den Zwischenraum anfüllt, worauf schließlich nach dem
Aushärten die in F i g. 1 bei la veranschaulichte Innenauskleidung zustande
kommt.
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Es versteht sich, daß zum Zwecke des Einfüllens des flüssigen oder
halbflüssigen Kunststoffmaterials zwischen dem Formkörper 2 und dem Gehäuse
1
Öffnungen 4 in der Rückseite 5 des Gehäuses vorgesehen sind, durch
die Leitungen 6 eingeführt werden können. Es ist äußerst wichtig, daß die
Öffnungen 4 rasch geschlossen werden, wenn die Leitungen 6
nach dem Einfüllen
eines ausreichenden Maßes an Kunstharzmaterial oder Kunststoffmaterial herausgezogen
worden sind; andernfalls hätten der Umstand, daß ein Teil des Materials sich ziemlich
in der Nähe der Öffnungen befindet, sowie die Tatsache, daß das Kunststoffmaterial
beim Aufschäumen eine sehr schnelle Ausdehnung erfährt, zur Folge, daß eine beträchtliche
Menge des Kunststoffmaterials aus den Öffnungen austreten würde. Diesen raschen
Verschluß der Öffnungen 4 zu erzielen, ist die Aufgabe, für die die neuen Ventile
7
vorgesehen sind. Der Aufbau eines solchen Ventils ist am besten an Hand
der F i g. 3 bis 6 zu verstehen: Es ist ein Umfangsbereich
8 vorgesehen, der, wie aus der Zeichnung zu entnehmen, nach Art eines Ringes
ausgebildet sein kann, welcher eine Rille 9
aufweist, in die die Berandung
10 der Öffnung 4 eingreift, so daß das Ventil 7 in der Öffnung gehaltert
ist. Der Umfangsbereich 8 verfügt über eine ringför# mige, nach innen ragende
Lippe 11, an der ein Blättchen 12 befestigt ist. Diese Befestigung kann durch
Heißversiegeln oder durch eine andere geeignete Verbindungsmethode zustande gebracht
werden, doch kann das Blättchen 12 auch direkt an dem Umfangsbereich 8 angeformt
sein, wodurch die Notwendigkeit für eine eigene Lippe 11 entfällt. Das Blättchen
12 kann aus dem gleichen Material wie die Lippe 11 bestehen. Aus F i
g. 5, in der das Ventil in der Ausgangsstellung veranschaulicht ist, in der
auf keine Seite des Ventils eine höhere Druckkraft als auf die gegenüberliegende
Seite ausgeübt ist, ist zu ersehen, daß das Blättchen 12 eine im wesentlichen schalenförmige
Gestalt aufweist, die auf der Außenseite konkav und auf der Innenseite konvex ist.
Insbesondere aus F i g. 6 ist dazu zu entnehmen, daß das Blättchen 12 mit
einem Paar Schlitze 13, 14 versehen ist, die sich in einem Punkt
15 in der Mitte des Blättchens schneiden und vorzugsweise in einigem
Ab-
stand von dem Umfangsbereich endigen. Die Schlitze 13, 14 bilden
zusammen vier Lappen 17, 18, 19 und 20 aus, von denen jeder normalerweise
unmittelbar anstoßend neben den benachbarten liegt, d. h. von diesen lediglich
durch die Schlitze getrennt ist und tatsächlich mit ihnen in Berührung steht.
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Um die an den Enden der Lappen auf das Material des Blättchens 12
ausgeübten Spannungsspitzen zu entlasten, können kleine kreisrunde Abschnitte, wie
sie bei 21 angedeutet sind, ausgestanzt oder ausgeschnitten sein. Dadurch wird die
Fläche, über die die Biegevorspannung eines Lappens erzeugt wird, eher vergrößert,
als daß sie praktisch an einem einzigen Punkt konzentriert wäre.
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An einem Teil des Blättchens 12, der lediglich einen der Lappen umfaßt,
und zwar im vorliegenden Falle den Lappen 17, ist ein Deckelelement 22 befestigt.
Das Deckelelement 22 besteht normalerweise aus der gleichen Art elastomeren Materials;
es weist vorteilhaft eine geringfügig härtere Konsistenz als das Blättchen 12 auf.
Die Querschnittsfläche des Deckelelementes 22 ist so groß, daß sichergestellt ist,-daß
es die Lappen vollständig abdeckt, wenn e,5 gegen das Blättchen 12 angepreßt ist.
Tatsächlich ist in der bevorzugten dargestellten Ausführungsforni die Gestalt des
Deckelelementes 22 praktisch dieselbe wie des Blättchens 12, so daß das Deckelelement
22, wenn es, wie in F i g. 4 dargestellt, nach oben gepreßt ist, an der Unterseite
der Lippe 11
längs des gesamten Umfanges der Öffnung 4 anliegt.
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Kurz zusammengefaßt, weist das Ventil vor dem Einsetzen des Schäumens
und nach der richtigen Montage in der Öffnung 4 das aus F i g. 5 ersichtliche
Aussehen auf. Soll sodann Kunstharz- oder Kunststoffmaterial in flüssiger oder halbflüssiger
Form in den Zwischenraum zwischen dem Formkörper 2 und dem Gehäuse 1 eingebracht
werden, so wird jeweils eine Leitung 6 im wesentlichen axial eingeführt,
die in der aus F i g. 3 ersichtlichen Weise jeweils in eine Öffnung 4 eindringt.
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Beim Eindringen der Leitung 6 drückt ihr Ende 23
die
Lappen 17, 18, 19 und 20 an deren Schnittpunkt 15 auseinander, wobei
jeder der Lappen um sein-, Grundlinie abgebogen wird, die durch eine Linie gebildet
ist, welche zwischen den beiden kleinen öffnungen an den Enden der jeweils einen
Lappen begrenzenden Schlitze gezogen werden kann. Da der Lappen 17 zur Ermöglichung
des Eintrittes der Leitung 6 zusammen mit den anderen verbogen wird, wird
das Deckelelement 22 mit dem Lappen mitt' Grenommen, so daß sich für den Eintritt
des Kunststoffmaterials eine völlig unbehinderte Öffnung ergibt, die in F i
g. 3 bei 24 angedeutet ist. Es versteht sich, daß die Größe der von den sich
schneidenden Schlitzen 13, 14 gebildeten Öffnung und der Durchmesser der
Leitung 6 zweckmäßig aufeinander abgestimmt sind, so daß beim Einführen der
Leitung die Lappen mit der Außenfläche der Leitung 6 in der aus F i
g. 3 ersichtlichen Weise unter Ausbildung einer Abdichtung zusammenwirken.
Sowie eine ausreichende Menge Kunststoffmaterial eingeführt ist, wird die Materialzufuhr
durch die Leitung 6 abgesperrt, worauf die Leitung herausgezogen wird. Zufolge
der elastomeren Eigenschaften der Lappen folgen diese dem Ende 23 der Leitung
bei dessen Aufwärtsbewegung nach, so daß die Lappen praktisch in eine Lage schnappen,
in der bei vollständig herausgezogener Leitung 6 ein ordentlicher Verschluß
zustande kommt. Bei der Bewegung des Lappens 17 wird das Deckelelement 22
mitgenommen, das, selbst ohne daß eine Druckkraft auf es ausgeübt wird, eine gute
Abdeckung der öffnung bewirkt.
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Diese Wirkung wird jedoch noch erhöht, so daß sich eine richtige Abdichtung
ergibt, wenn, normalerweise zufolge der Anwesenheit des sich ausdehnenden
Kunststoffmaterials,
der Druck an der Unterseite des Deckelelementes 22 sich erhöht. Dieser Druck preßt
das Deckelelement 22 flach gegen das Blättchen 1.2, so daß es mit diesem eine Dichtwirkuna
zustande bringt. Der Druck des Schaumes wird in der Tat typischerweise gegebenenfalls
eine solche Höhe erreichen, daß das Deckelelement leicht ausgebeult wird, wie es
bei 25 in F i g. 4 veranschaulicht ist.
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Zusätzlich zu der dichtenden Anlage gegen das Blättchen 12 derart,
daß es vollständig die Lappen und die diese begrenzenden Schlitze abdeckt, liegt
das Deckelelement 22 unter der Wirkung der von dem Schaum ausgeübten Druckkraft
auch stramm dichtend an der Lippe 1.1 an, falls eine solche Lippe vorgesehen
ist. Demgemäß wird sowohl durch Zusammenwirken mit den Lappen wie auch durch Zusammenwirken
mit der Lippe bei der neuen Ventilkonstruktion rasch eine wirksame Abdichtung erreicht.
Je größer die von dem eingefüllten Schaum ausgehende Druckkraft ist, um so wirksamer
ist die Abdichtung.
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Selbstverständlich können einige Tropfen des Schaummaterials beim
Herausziehen der Leitung 6
von dieser abfallen. In diesem Falle kann deren
Expansion eine kleine Menge Schaumstoffmaterial er-Cleben, wie es bei
26 in F i g. 4 dargestellt ist, das auf der Außenseite des Ventils
7 erhärtet. Falls diese Menge groß genug ist, kann sie in einfacher Weise
abgeschnitten werden. Normalerweise wird sie jedoch so klein sein, daß sie völlig
unauffällig ist. Auf jeden Fall hat sie keinerlei Einfluß auf die Wirkungsweise
des Ventils.