DE1281591B - Kernreaktor mit einem Graphit-Moderatoraufbau - Google Patents
Kernreaktor mit einem Graphit-ModeratoraufbauInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
G 21c
Deutsche Kl.: 21g-21/20
Nummer: 1 281 591
Aktenzeichen: P 12 81 591.7-33 (C 17702)
Anmeldetag: 21. Oktober 1958
Auslegetag: 31. Oktober 1968
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kernreaktor mit einem Graphit-Moderatoraufbau, der aus in
Richtung der Kanalachsen des Aufbaus schichtweise aufeinandergesetzten langgestreckten quaderförmigen
Blöcken und diesen gegenüber kurzen quaderförmigen Klötzen besteht, die wegen ihres Zuschneidens
aus im Strangpreßverfahren hergestellten Graphitbarren in den Richtungen ihrer Quaderkanten unterschiedliche
Wigner-Maßänderungskoeffizienten aufweisen und derart angeordnet sind, daß zwischen je
zwei Schichten aus mit allseitigem Spiel parallel zueinander aufgestellten Blöcken, deren Längsachsen
mit der Strangpreßrichtung des Graphits zusammenfallen, zwei unmittelbar übereinanderliegende Schichten
aus Klötzen vorgesehen sind, die innerhalb jeder Schicht in der Richtung ihrer die kleinste Wigner-Maßänderung
zeigenden Kanten unmittelbar aneinanderstoßen und Klotzreihen bilden, deren Achsen
in der einen Klotzschicht um 90 gegen die Achsen der Klotzreihen in der anderen Schicht versetzt sind.
Der Kern eines graphitmoderierten Reaktors wird durch einen großen Block aus aneinandergereihten
und aufeinandergestapelten Graphitteilchen gebildet, durch den eine Vielzahl von Kanälen für die Aufnahme
der Brennelemente und die Zirkulation des Kühlmittels hindurchführen.
Während des Reaktorbetriebes treten nun im Graphit, bedingt durch den sogenannten Wigner-Effekt
richtungsabhängige Dimensionsänderungen auf, und zwar wird bei den üblicherweise durch
Strangpressen erhaltenen Graphitbarren eine merkliche Dickenzunahme oder Ausdehnung senkrecht
zur Barrenachse beobachtet (die einige Prozent erreichen kann), während in Richtung der Achse eine
demgegenüber geringere negative Längenänderung bzw. Zusammenziehung stattfindet.
Aus diesem Grunde wurden bei einem Graphitstapelaufbau bereits von vornherein Fugen zwischen
den Graphitbarren vorgesehen und Einzellagen von nebeneinanderliegenden Barren mit jeweils quer zur
darunterliegenden Schicht verlaufenden Barrenachsen aufeinandergeschichtet.
Innerhalb des Reaktorkerns sind nun die Dimensionsänderungen je nach Lage, d. h. Neutronenflußdichte
unterschiedlich und im Zentrum im allgemeinen wesentlich stärker als im Umfangsbereich.
Um trotzdem eine möglichst regelmäßige und ungestörte Verteilung der Brennstoffkanäle und ein gutes
mechanisches Verhalten im Kern zu erreichen, wurde daher in der britischen Patentschrift 782 922 ein
Graphit-Stapelaufbau angegeben, bei dem Schichten aus mit allseitigem Spiel parallel zueinander ange-Kernreaktor
mit einem Graphit-Moderatoraufbau
Anmelder: "
Commissariat ä l'ßnergie Atomique, Paris
Vertreter:
DipJ.-Ing. R. Beetz, Patentanwalt,
8000 München 22, Steinsdorfstr. 10
Als Erfinder benannt:
Georges Lemesle,.
Roger Martin,
Roland Roche, Paris;
Pierre Rouge,
Gif-sur-Yvette, Seine-et-Oise (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 22. Oktober 1957 (749 954) - -
ordneten quaderförmigen Graphitbarren oder -blökken mit senkrecht zur Schicht orientierter Barrenachse,
(d. h. Strangpreßrichtung) durch Doppelschichten aus relativ flachen rechteckigen Klötzen
oder Steinen miteinander verbunden werden, die aus stranggepreßtem Material mit ihrer größten
Achse parallel zur Strangpreßrichtung, d. h. zur »Graphitschuppenrichtung«, ausgeschnitten werden,
in der die Wigner-Maßänderung relativ klein und — wie erwähnt — ihrem Vorzeichen nach negativ ist.
Diese Doppelschichten werden durch zwei gegeneinander um 9O'J verdrehte Klotzlagen gebildet, deren
Klötze einer Lage in Richtung ihrer .größten Achsen gesehen (d. h. also mit den kleinsten Flächen) aneinanderstoßen
und so Klotzreihen bilden, zwischen denen jeweils eine dem allseitigen Spiel der Graphitblöcke
entsprechende Fuge frei bleibt. Der gesamte Aufbau wird durch mit Gelenken versehene Umfangsgurte
zusammengehalten.
Einen ähnlichen Stapelaufbau zeigen die britischen Patentschriften 784 291 und 784 292. Hier sind die
Blöcke außerdem innerhalb der Schicht und von Schicht zu Schicht geringfügig gegeneinander verdreht
angeordnet, um Neutronenverluste längs der Fugen zu verringern bzw. zu vermeiden..
Für die Verbindung der säulenartig übereinandergestapelten Blöcke und Klötze sind an jeder einzelnen
der zusammenzufügenden Flächen eine Nut
«09 629/1171
3 4
und eine senkrecht dazu verlaufende »Feder« oder und Nuten sind gemäß einer bevorzugten AusRippe
vorgesehen, welch letztere bei den Klötzen führungsart der Erfindung die Rippen an den Klötzen
jeweils senkrecht \zur Strangpreßrichtung orientiert und die Nuten an den Blöcken vorgesehen,
ist. Die Merkmale und Besonderheiten der Erfindung Der vorstehend beschriebene Aufbau zeigt bereits 5 werden an Hand der nachfolgenden Beschreibung
ein relativ gutes mechanisches Verhalten während besser verständlich werden, die sich auf die Zeichdes
Betriebes, wobei allerdings noch die im Laufe . nungen bezieht. Es zeigt
der Zeit zunehmende — wenn auch nur relativ F i g. 1 einen Teil eines erfindungsgemäßen Stapelgeringe
— negative Längenänderung bzw. Zusam- aufbaues aus Graphitblöcken und Klotzdoppel- ■
menziehung in Richtung der aneinanderstoßenden io schichten,
Klötze zu Unsicherheiten -hinsichtlich des mecha- F i g. 2 die Orientierung der für die Doppelnischen
Verhaltens des Stapelaufbaues und insbeson- schichten zuzuschneidenden Klötze innerhalb eines
dere der regelmäßigen Anordnung der Brennelement- stranggepreßten Materials und kanäle führt. Fig. 3 die Art der Verbindung zwischen den
Es ist Aufgabe der Erfindung auch diese Längen- 15 Blöcken und Klötzen sowie zwischen zwei aufeinänderung
zu vermeiden. anderfolgenden Klötzen;
Die Erfindung geht nun von der Erkenntnis aus, Fig. 4 dient zur Erläuterung der gemäß bekanndaß
bei stranggepreßtem Material mit zueinander ter Maßnahmen geringfügig gegeneinander verdrehten
senkrechter Wigner-Ausdehnung und -kontraktion Anordnung der Blöcke innerhalb des Stapelaufbaues;
eine bestimmte Richtung existiert, in der die Wigner- 20 F i g. 5 zeigt schematisch die Graphitanordnung
Maßänderung gleich Null ist. Der Winkel, den diese in Moderator- und Reflektorteil sowie die Anord-Vorzugsrichtung
mit der Strangpreßrichtung bildet, nung von elastischen £pannmitteln und
kann in bekannter Weise auf graphischem Wege Fig. 6 eine durch die Klotzdoppelschicht hinbeispielsweise
unter Anwendung des »Mohrkreises« durchgreifende Verbindungshülse zwischen zwei überermittelt
werden. 25 einander angeordneten Blöcken.
Graphitklötze, deren eine Kante mit dieser be- Fi g. 1 zeigt zwei Schichten von Graphitblöcken 1
stimmten Richtung zusammenfällt, zeigen während mit dazwischen angeordneter Klotzdoppelschicht. Die
des Reaktorbetriebes in dieser einen Richtung prak- Achsen der Graphitblöcke 1 verlaufen in Strangpreßtisch
keine Dimensionsänderung. Prinzipiell könnte richtung. Die Klötze 2 und 2' sind aus stranggepreßman
daher an einen Mosaikaufbau aus entsprechend 30 tem Material derart ausgeschnitten, daß ihre Wignerzugeschnittenen
Klötzen mit abwechselnder Orien- Maßänderung in der durch den Doppelpfeil martierung
in den drei Raumrichtungen denken, um kierten Richtung gleich Null ist, und sie bilden
einen ortsgetreuen, insgesamt dimensionstabilen Sta- innerhalb der Klotzdoppelschicht jeweils mit Zwipelaufbau
zu erreichen. Ein solcher Aufbau würde schenraum angeordnete, sich kreuzende Reihen 3
jedoch zu einer erheblichen Unterteilung des Gra- 35 und 4 von in Doppelpfeilrichtung aneinandergrenphits
in Einzelelemente führen. zenden Klötzen.
Eine in einer bestimmten Richtung dimensions- Diese Klötze sind aus einem stranggepreßten Barstabile Anordnung kann nun aber auch dadurch ren5 z. B. in der in Fig. 2 erläuterten Weise auserreicht
werden, daß man in dieser Richtung alter- geschnitten. In Richtung des Pfeiles G ist der Wignernierend
Graphitelemente aneinanderreiht, die — in 40 Effekt gleich Null. Die senkrecht zu G verlaufenden
dieser bestimmten Richtung — zum einen eine »kleinen« Flächen bilden die Berührungsflächen der
Wigner-Ausdehnung und zum anderen eine Wigner- Klötze innerhalb der Reihen 3 und 4. Senkrecht zu
Kontraktion erleiden und durch entsprechende Aus- G, d. h. in Richtung H, findet eine Wigner-Auswahl
der jeweiligen Längen dieser Graphitelemente dehnung statt. G und H bleiben jedoch während des
dafür sorgt, daß sich Ausdehnung und Kontraktion 45 Betriebes stets senkrecht · zueinander, da H eine
gerade aufheben. Hauptrichtung des stranggepreßten Materials ist, Dies wird bei dem Kernreaktor mit Graphit- weshalb die Verbindungsorgane an den Klötzen, wie
Moderatoraufbau der eingangs genannten Art da- insbesondere Rippen und Nuten oder auch Zapfen
durch erreicht, daß erfindungsgemäß die Klotze aus und entsprechende Ausdehnungen u. dgl., an derart
den in Richtung ihrer Strangpreßachse einen nega- 5° orientierten Flächen (wie F und F') vorgesehen
tiven, quer dazu einen positiven Wigner-Maßände- werden.
rungskoeffizienten aufweisenden Graphitbarren in F i g. 3 zeigt eine bevorzugte Ausführung der Vereiner
zur Strangpreßachse des Barrens geneigten bindungsorgane. Bei der Anbringung der Verbin-Anordnung
ausgeschnitten sind, bei der sich für dungsorgane muß berücksichtigt werden, daß die
ihren Wigner-Maßänderungskoeffizienten in der 55 Ausdehnung der Klötze in den zueinander senk-Richtung
der Klotzreihen der Wert Null ergibt, rechten Richtungen D und D' unterschiedlich ist,
und daß zur Kompensation der Wigner-Maßände- und zwar ist die Maßänderung der Klötze in Richrungen
in Richtung der Höhe des Aufbaues für die tung von D' praktisch gleich Null, während senkrecht
Höhe der Doppelschichten der Klötze, deren Wigner- dazu in Richtung von D eine Längenzunahme, d. h.
Maßänderungskoeffizient in dieser Richtung positiv 6° positive Maßänderung stattfindet. Aus diesem Grunde
ist, und die Höhe der Blöcke, deren Wigner-Maß- werden die Nuten 6 und 7 parallel zur Richtung D'
änderungskoeifizient in dieser Richtung negativ ist, angeordnet, so daß ihre Breite während des Betriebes
die folgende Beziehung gilt: zunimmt. Senkrecht dazu werden parallel zur Richrr
—ff. tung D in die Nuten 6 und 7 eingreifende Rippen 8
k ak — b ah, 65 un(j g vorgesehen, deren Breite also unverändert
Zur Verbindung zwischen den Blöcken und Klötzen bleibt. Durch eine solche Anordnung der ineinanderam
Übergang zwischen einer Block- und einer Klotz- greifenden Nuten und Rippen kann erreicht werden,
doppelSchicht mittels ineinandergreifender Rippen daß jede gefährliche Zwängung vermieden wird .und
lediglich eine Zunahme des Spiels zwischen diesen
Teilen im Laufe des Betriebes auftritt.
Für die Verbindung zwischen den Blöcken und den darüber oder darunter angrenzenden Klötzen
werden gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung jeweils die Nuten, wie 12 und 13, in
den Stirnflächen der Blöcke vorgesehen, während die zum Eingriff kommenden Rippen 10 und 11 an
den unmittelbar angrenzenden Flächen der Klötze vorgesehen sind. Bei dieser Anordnung nimmt die
Breite der Nuten 12 und 13 gemäß der senkrecht zur Strangpreßrichtung zu verzeichnenden Wigner-Ausdehnung
während des Betriebs zu, während die Breite der Rippe 10 praktisch unverändert bleibt
und diejenige von 11 zunimmt.
Die vorstehend erläuterte Anordnung der zur Verbindung von Blöcken und Klötzen vorgesehenen
Rippen und Nuten erweist sich als äußerst zweckmäßig: Man erspart so im Vergleich zu bekannten
Anordnungen an jedem Ende der Blöcke Material, das dem Höhenmaß einer Rippe entspricht, ohne
dadurch die (mit Rippen berechnete) Höhe der Klötze vergrößern zu müssen. Die sich daraus ergebende
Graphiteinsparung kann man mit ungefähr 2% des Gesamtgewichtes der zur Herstellung des
Reaktorkerns benötigten Menge ansetzen.
Das Verhältnis der Höhe Hh der Blöcke zur
Höhe Hk der Klotzdoppelschicht (s. Fig. 1) wird
durch die Forderung bestimmt, daß die durch den Wigner-Effekt bedingte Abnahme der Blockhöhe
während des Betriebes durch die Zunahme der Höhe der Klotzdoppelschicht kompensiert werden soll.
Wenn ah und ak die über den Quotienten aus AH
und H definierten Wigner-Maßänderungskoeffizienten für die Blöcke und Klötze in Richtung der Blockachse
bzw. senkrecht zur Klotzdoppelschicht sind, so erhält man aus den Gleichungen
und
über
über
AHb = ahHh
AHk = akHk
AHu = AH,
, Hu = <u Hi
für das Verhältnis der Höhen Hh und Hk:
Hk ab
45
Hk ist die Höhe der Klotzdoppelschicht, wobei
die Höhe der einzelnen Klötze einheitlich und dann halb so groß sein kann, oder man verwendet zweckmäßigerweise
Klötze mit zwei unterschiedlichen Höhen, die alternierend in der Weise angeordnet
werden, daß der Weg der Neutronen in Richtung der Klotzdoppelschicht längs der Stoßflächen durch die
versetzte Anordnung behindert wird.
Die Absoluthöhe der Blöcke sollte möglichst groß sein, d. h. jedoch nur so groß, wie sich mit den bei
größer werdender Höhe auftretenden Handhabungsund Herstellungsschwierigkeiten vereinbaren läßt. Je
größer, die Höhe der einzelnen Blöcke ist, um so geringer wird die Zahl der Einzelelemente des Reaktorkerns
und der elastischen Spannvorrichtungen (s. F i g. 5), die am Umfang des Stapelaufbaues vorgesehen
sind.
Die Verlängerung der Blöcke wird jedoch dadurch begrenzt, daß ihr zunehmendes Gewicht den Transport
und die Handhabung beim Aufbau des Kerns erschwert. Weiter treten Schwierigkeiten beim Strangpressen
zu langer Blöcke auf, die sich durchbiegen und seitliche Abweichungen zeigen, und weiter müssen
die Kanäle bei sehr langen Blöcken von beiden Endflächen her gebohrt werden, was nicht leicht
durchführbar ist. Erfahrungen haben gezeigt, daß die günstigste Länge der Blöcke zur· Zeit etwa in der
Größenordnung von 1 m liegt.
Es ist vorteilhaft, für die Herstellung der Blöcke eine Graphitqualität zu wählen, deren Wigner-Koeffizient
Hh möglichst klein ist, damit die Durchbiegung
der Blöcke bei stark ortsveränderlichem Neutronenfluß gering bleibt.
Wie F i g. 4 zeigt, werden die Blöcke, um Neutronenverluste längs der Fugen zwischen den Blökken
zu verringern, in an sich bekannter Weise gegenüber den durch die Achse der Kanäle festgelegten
vertikalen Ebenen um wenige Grade gedreht angeordnet. Diese Drehung der Blöcke wechselt von
einer Blockschicht zur nächsten ab, wie aus F i g. 4 zu entnehmen ist, gemäß der die Blöcke 16 und 17
gegenüber den beiden dazwischenliegenden Klötzen 18 und 19 um kleine Winkel gedreht sind.
Die Querabmessungen der Klotzdoppelschichten gemäß der Erfindung bleiben praktisch unveränderlich.
Die kleinen restlichen Maßänderungen sowie die unvermeidlichen thermischen Ausdehnungen werden
durch die bereits erwähnten Spannvorrichtungen ausgeglichen, die beispielsweise durch am Umfang
des Schichtkörpers angeordnete Federn gebildet werden.
Wie F i g. 5 zeigt, üben die elastischen Spannmittel 15 in Anbetracht der durch die kreuzweise
angeordneten Klotzreihen 3 und 4 gebildeten Klotzdoppelschichten ihre Kräfte in einer mittleren Ebene P
aus. Im Reflektorteil 14 des Stapelaufbaues sind keine Klötze vorgesehen, sondern entsprechend höher
ausgeführte Blöcke, was wiederum die Möglichkeit von Störungen oder Verunreinigungen der Kanäle
verringert.
Es kann schließlich zweckmäßig sein, die Klötze in geringfügiger Abweichung vom eigentlichen Erfindungsgedanken
aus dem rohen Graphitbarren sogar so auszuschneiden, daß die Restkräfte den Gesamtschichtkörper
ein wenig ausdehnen. Auf diese Weise erreicht man, daß die nach innen wirkenden Kräfte
der federnden Spannvorrichtungen während des gesamten Reaktorbetriebes niemals auf den Wert Null
zurückgehen.
Wenn die Klötze 2 und 2' gemäß der Erfindung derart aus dem Graphit ausgeschnitten sind, daß
sich ihre in Richtung der Reihen 3 und 4 liegenden Kanten praktisch nicht ändern, bleiben die Querschnitte
der Bohrungen innerhalb der Klötze nicht genau kreisrund, sondern sie werden durch die Ausdehnung
des Materials senkrecht zu der Vorzugsrichtung (mit Wigner-Koeffizienten Null) aufgeweitet,
und man erhält ovale Querschnitte, deren größere Achsen von einem Klotz zum darüberliegenden durch
die um 90° verdrehte Anordnung der Klötze ebenfalls um 90° verdreht sind. Diese Formänderung
kann — wenn man keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen trifft — zur Ausbildung von Versetzungen
bzw. vorstehenden Kanten an den Stoßstellen führen, die beim Einführen der Brennelemente in die Kanäle
hinderlich sein können.
Man kann zu diesem Zweck, wie in F i g. 6 gezeigt wird, die Bohrung der Klötze 20 und 20' etwas
größer machen und innerhalb der Bohrung eine Führungshülse 22 vorsehen, deren Achse in Strangpreßrichtung
liegt und die in stirnseitige Aussparungen der Blöcke 21 und 2Γ hineinreicht.
Diese Hülse 22 wird zur Berücksichtigung ihrer transversalen Aufweitung während des Betriebes mit
einem genügend großen Spiel i eingebaut. An beiden Stirnseiten besitzt die Hülse Kugelflächen 25 und 26
mit Radien R und R', die in entsprechende Schalenflächen 27 und 28 innerhalb der stirnseitigen Ausnehmungen
der Blöcke 21 und 2Γ eingreifen.
An den Enden der Hülse 22 und der Blöcke 21 und 2Γ werden innerhalb der Bohrungen Abschrägungen
29 und 30 einerseits und 31 und 32 andererseits angefast, um Störungen durch Versetzungen
auszuschließen, die sich bei einer Drehung der zusammengesetzten Teile längs der kugelförmigen Auflageflächen
ergeben könnten.
Die Hülse 22, ,deren innere Oberfläche gegebenenfalls
mit einer Spezialimprägnierung zur Erhöhung der Dichtigkeit versehen und deren Achse in Strangpreßrichtung
angeordnet ist, zeigt während des Reaktorbetriebes eine Wigner-Kontraktion, und es tritt
dann bei der vorstehend beschriebenen Anordnung eine Fuge an den oberen Kugelflächen 25 und 27
auf, da die Klötze senkrecht zur Schicht eine Längsausdehnung zeigen. Man könnte die Hülse 22 nicht
nur als Führungselement verwenden, sondern auch eine Abdichtung der Kanäle 23 und 24 erreichen,
wenn man von dem Teilmerkmal der Erfindung. nach dem eine Kompensation der Schrumpferscheinungen
der Blöcke durch entsprechende Ausdehnung der Klotzdoppelschicht erreicht werden soll, abgeht
und zu Beginn ein genügendes Spiel h an den Stirnflächen
der Klötze und Blöcke vorsieht. Die Hülse 22 würde dann als Dichtungs- und Tragelement wirken
und müßte demgemäß eine relativ größere Wandstärke haben..
Zur überführung von Fugen ist zwar aus der belgischen Patentschrift 559 090 bereits ein kurzes
Rohrelement bekannt, das in stirnseitige Aussparungen
von zwei hintereinander angeordneten Graphitblöcken eingreift. Diesem Rohrelement kommt jedoch
weder eine wirkungsvolle Dichtungsfunktion noch die gemäß der Erfindung gewünschte Rolle eines
Führungsorgans zu.
Claims (2)
1. Kernreaktor mit einem Graphit-Moderatoraufbau, der aus in Richtung der Kanalachsen des
Aufbaues schichtweise aufeinandergesetzten langgestreckten quaderförmigen Blöcken und diesen
gegenüber kurzen quaderförmigen Klötzen besteht, die wegen ihres Zuschneidens aus im
Strangpreßverfahren hergestellten Graphitbarren in den Richtungen ihrer Quaderkanten unterschiedliche Wigner-Maßänderungskoeffizienten
aufweisen und derart angeordnet sind, daß zwischen je zwei Schichten, aus mit allseitigem Spiel
parallel zueinander aufgestellten Blöcken, deren Längsachsen mit der Strangpreßrichtung des
Graphits zusammenfallen, zwei unmittelbar übereinanderliegende Schichten aus Klötzen vorgesehen
sind, die innerhalb jeder Schicht in der Richtung ihrer die kleinste Wigner-Maßänderung
zeigenden Kanten unmittelbar aneinanderstoßen und Klotzreihen bilden, deren Achsen in der
einen Klotzschicht um 90" gegen die Achsen der Klotzreihen in der anderen Schicht versetzt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Klötze (2, 2') aus den in Richtung ihrer Strangpreßachse einen negativen, quer dazu einen positiven
Wigner-Maßänderungskoeffizienten aufweisenden Graphitbarren in einer zur Strangpreßachse des Barrens (5) geneigten Anordnung ausgeschnitten
sind, bei der sich für ihren Wigner-Maßänderungskoeffizienten in der Richtung der
Klotzreihen (3, 4) der Wert Null ergibt und daß zur Kompensation der Wigner-Maßänderungen
in Richtung der Höhe des Aufbaues Für die Höhe (Hk) der Doppelschichten der Klötze, deren
Wigner-Maßänderungskoeffizient (uk) in dieser
Richtung positiv ist, und die Höhe (Hh) der Blöcke (1), deren Wigner-Maßänderungskoeffizienl
(«,,) in dieser Richtung negativ ist, die folgende
Beziehung gilt:
Hk ■ «* = Hh ■ ah.
2. Kernreaktor nach Anspruch 1, bei dem die Blöcke und Klötze mit an ihren aufeinander-1
legenden Stirnflächen vorgesehenen Rippen und Nuten ineinandergreifen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippen an den Klötzen (2) und die Nuten an den Blöcken (1) vorgesehen sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschriften Nr. 782 922. 784 291, 292;
belgische Patentschrift Nr. 559 090.
Britische Patentschriften Nr. 782 922. 784 291, 292;
belgische Patentschrift Nr. 559 090.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
aO9 629 1171 10 68 Q Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR1281591X | 1957-10-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1281591B true DE1281591B (de) | 1968-10-31 |
Family
ID=9678608
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC17702A Pending DE1281591B (de) | 1957-10-22 | 1958-10-21 | Kernreaktor mit einem Graphit-Moderatoraufbau |
Country Status (6)
Country | Link |
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BE (1) | BE571995A (de) |
CH (1) | CH352421A (de) |
DE (1) | DE1281591B (de) |
FR (1) | FR1184999A (de) |
GB (1) | GB893293A (de) |
LU (1) | LU36486A1 (de) |
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GB782922A (en) * | 1958-02-04 | 1957-09-18 | Atomic Energy Authority Uk | Improvements in or relating to moderator and reflector structures for nuclear reactors |
GB784291A (en) * | 1954-06-30 | 1957-10-09 | Atomic Energy Authority Uk | Improvements in or relating to nuclear reactors |
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0
- LU LU36486D patent/LU36486A1/xx unknown
- BE BE571995D patent/BE571995A/xx unknown
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- 1957-10-22 FR FR1184999D patent/FR1184999A/fr not_active Expired
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- 1958-10-21 DE DEC17702A patent/DE1281591B/de active Pending
- 1958-10-21 GB GB33574/58A patent/GB893293A/en not_active Expired
- 1958-10-21 CH CH352421D patent/CH352421A/fr unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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LU36486A1 (de) | |
FR1184999A (fr) | 1959-07-28 |
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